Bewertung der Entwicklung und Entscheidungen im STTB

[User 765]

Wieso schlimm? Ist doch sehr harmonisch verlaufen und eine große Mehrheit der saarländischen Vereine hat dem Kurs des STTB zugestimmt.

Ich bin gespannt, wie die Umsetzung ohne Vizepräsident Finanzen in der wohl schwierigsten finanziellen Situation, die der Verband jemals hatte in Kombination mit der massiven Mehrarbeit, die auf den Verband nach der Auflösung der Kreise zukommen wird, so umgesetzt wird, dass man parallel auch wieder mehr Leute zum Tischtennis bekommen wird.

Da haben sich Verband und Vereine gestern gleich sehr viele zeitlich sehr anspruchsvolle Themen gleichzeitig in den Rucksack gepackt. Ich persönlich halte die Auflösung der Kreise nicht für falsch, der Zeitpunkt in einer Situation, in der es an allen Ecken und Enden brennt und man nicht man mal genug Leute hat, um den geschäftsführenden Vorstand zu besetzen, finde ich aber interessant.

Große Defizite im Haushalt, Trainer-Chaos, LSVS-Skandal, keine funktionierenden Konzepte für Leistungs-, Breitensport und moderne Medien sind nur ein kleiner Auszug der aktuellen Themen, die ich persönlich für aufwändig genug erachtet hätte ohne dass man sich die Aufwände durch die Auflösung der Kreise verfünffacht. Aber wie gesagt: das ist nur meine Meinung: eine große Mehrheit der Vereine sieht das anders.

[flke]

Damit die falschen Aussagen hier nicht unwidersprochen stehen bleiben: der Haushalt, der gestern vorgestellt wurde und für 2018 verabschiedet wurde, ist weder "hoch negativ", noch hat er "große Defizite".

Er sieht unter kritisch-realistischen Annahmen ein Plus von etwa 2500 Euro vor.

[Kyuss]

Und 2/3 aller bisherigen Verantwortlichen in den Kreisen werden in den neuen Fachausschüssen mitarbeiten.

[User 765]

In den Jahren 2016 und 2017 hätte man insgesamt fast 80.000 Euro Miese gemacht. Dass der neue Haushalt 0 auf 0 aufgeht ist doch völlig utopisch. Das setzt voraus, dass die Einnahmen durch den LSVS gleich bleiben würden. Im aktuellen LSVS Skandal wurde anderen Verbänden bereits eine sechsstellige (mündlich wie dem STTB zugesagte) Summe gestrichen. Wenn es gut läuft, macht man dann vielleicht nur 50.000 Miese, wenn es schlecht läuft, 100.000.

Die Annahme, der LSVS, der selbst kurz vor der Insolvenz steht und mit Meiser den größten Tischtennisfürsprecher verloren hat, würde keine Kürzungen vornehmen, ist vollkommen unrealistisch. Das ist in den anderen saarländischen Sportverbänden schon nicht so und wird im STTB, der seine Einnahmen zum Großteil daraus bezieht erst recht nicht so sein.

[User 765]

Gibt es irgendwo eine Zusammenfassung der Ergebnisse des Verbandstages? Auf der Homepage des STTB ja leider nicht. Gibt ja teilweise gravierende Änderungen über die ich unsere Mitglieder gerne auf unserer Homepage informieren würde.

@Carsten: schreibt doch mal was!

[Kyuss]

Wie, warst du etwa garnicht das ?

Wo hast dann die Haushaltszahlen her ?

[User 765]

Die wurden per E-Mail bzw. Click-Postfach zusammen mit allen Berichten an die Vereine geschickt - wie jedes Jahr.

Natürlich war ich nicht da, zum Glück mach ich ja nix mehr in dem Irrenhaus - naja außer unserer Homepage, da findet sich nach 20 Jahren leider kein anderer Dummer für. Traurig genug, dass die trotzdem noch zu den aktuellsten im Land gehört...

[User 765]

https://m.saarbruecker-zeitung.de/sa...2853843?pgnr=1

[User 765]

Hier gibt es einen Kommentar des Ostsaarkreises zur Auflösung der Kreise:

[User 765]

Da ich diese Woche auch unsere Homepage abgegeben habe, der Vorstand den Bericht gelöscht hat, dieser vorher mehrfach bei Facebook geteilt wurde und ich bereits mehrfach danach gefragt wurde, hier nochmal der Wortlaut, des auf der TTSV-Homepage abhanden gekommen Berichts von mir:

Quo vadis, STTB?

Anderthalb Wochen ist es nun her, dass der Verbandstag des STTB stattgefunden und die wohl tiefgreifendsten Strukturreformen der Verbandsgeschichte beschlossen wurden - auf eine Information des Verbandes für die Mitglieder wartet man noch immer vergebens.

Fragt man in den letzten Tagen Funktionäre anderer Vereine, die bei der Abstimmung dabei waren und mit überragender Mehrheit für eine Abschaffung der Kreise gestimmt haben, was das jetzt konkret für solche Fragestellungen wie: "Gibt es künftig noch Kreisranglisten?", "Fallen die Kreismeisterschaften weg?", "Werden die Spielklassen nun anders strukturiert?", "Wie sieht das neue Pokalsystem aus?" etc. heißt, lautet die Antwort eigentlich immer: keine Ahnung.
Da fragt man sich, wie eine überwältigende Mehrheit für eine Auflösung stimmen kann, wenn offensichtlich nahezu niemandem klar ist, was diese Entscheidung in der Umsetzung letztlich bedeutet!?

Dass mit der Homepage des Westsaarkreises eine der aktuellsten Tischtennisseiten im Saarland eingestellt wird während man den Pressewart im STTB nur vom Hörensagen und den zwei bis drei Berichten, die er pro Jahr mit mehrmonatiger Verspätung geliefert hat, kennt, ist dabei noch das geringste Problem.
Eins der Hauptargumente für die Abschaffung der Kreisstrukturen waren die unnötigen Kosten. Dass man hier als Verband, der in den letzten Jahre hohe Verluste eingefahren hat, nicht hinterfragt, wie sinnhaft es ist, in der aktuellen finanziellen Lage weiter Spesen oder ein Heer an Honorartrainern zu zahlen, ist für mich nicht wirklich nachvollziehbar. Ich selbst bin seit über 20 Jahren ehrenamtlich im Tischtennis tätig und habe zu Bundesligazeiten pro Woche öfter mehr als 200 km nach Fraulautern zurückgelegt ohne dafür jemals auch nur einen Cent gesehen zu haben, ja, ich wäre überhaupt nie auch nur auf die Idee bekommen, für ein EHRENAMT Geld zu erhalten.

Bemerkenswert ist aber vor allem der Zeitpunkt der Abschaffung der Kreise: wer die letzten Wochen und Monate die Presse verfolgt hat, weiß, dass der Landessportverband Saarland (LSVS) durch den wohl größten Skandal seiner Geschichte erschüttert wird. Veruntreute Gelder, falsche Abrechnungen, ein riesiger Schuldenberg und viele offene Fragen! Klaus Meiser, mit dem ich früher selbst zusammen im Verein Tischtennis gespielt habe, ist als Präsident des LSVS und als Landtagspräsident zurückgetreten. Einer der größten Fürsprecher für Tischtennis im Saarland hat seinen Posten geräumt. Gegen ihn wird strafrechtlich ermittelt, genauso wie gegen den ehemaligen Geschäftsführer des STTB. Sechsstellige Sonderzahlungen in Verbindung mit dem STTB und angeblich vorhandenen oder nicht vorhandenen Stützpunkten stehen als großes Fragezeichen im Raum und sind ebenfalls Bestandteil der Ermittlungen. Die Rolle von Slobodan Grujic in Doppelfunktion Landestrainer und Bundesligatrainer stehen hierbei ebenso auf dem Prüfstand wie Sonderzahlungen an Tischtennis-Bundesligist 1. FC Saarbrücken, über die Teile des LSVS-Präsidiums offenbar nicht informiert waren.
Unabhängig vom Ergebnis der Ermittlungen bleibt festzuhalten, dass Tischtennis im Saarland eine Rolle in der Causa LSVS spielt.

Parallel dazu liest sich der Jahresbericht des Vizepräsidenten Finanzen, der sich nicht mehr zur Neuwahl gestellt hat, schon mehr als abenteuerlich. Nicht nur, dass der Haushalt an sich tiefrote Zahlen enthält, da ist auch die Rede von Chaos bei Abrechnungen, doppelt ausgezahlten Spesenabrechnungen und vielem mehr. Dass der Verbandstag keinen Nachfolger für Kern finden konnte, überrascht bei der aktuellen Finanzlage nicht wirklich, dass der Vorstand sich zu der alarmierenden finanziellen Notlage des Verbandes parallel noch die größte Strukturreform der letzten Jahre auf den Rücken bindet, ist aber schon bemerkenswert.
Vor einigen Wochen wurde der zweite Ranglistendurchgang der Damen und Herren abgesagt, weil die vollkommen überlasteten Funktionäre des STTB versäumt haben, die Halle dafür zu buchen. In einer Info an die Vereine wurde ein Nachholtermin versprochen - mittlerweile ist davon auszugehen, dass auch dieser (ohne die Vereine oder Spieler zu informieren) ersatzlos gestrichen wird. Die Benennung eines Pressewarts oder eine Information an die Vereine, welche Auswirkungen die größte Strukturreform der Verbandsgeschichte haben wird, sind ebenfalls nicht erfolgt.
Bleibt zu hoffen, dass die Verantwortlichen die Zeit finden, die Strukturreform durchzuführen. Im Westsaarkreis sind davon vor allem die Ranglisten und Kreismeisterschaften, in den letzten Jahren in nahezu allen Altersklassen sehr gut besuchte Turniere betroffen (oder nicht???).

Der Haushaltsplan des STTB weist für das kommende Jahr eine schwarze Null aus und wurde von den Vereinen so abgesegnet. Voraussetzung hierfür ist jedoch, dass die LSVS-Zahlungen, die laut der Aufstellung von Florian Kern den Löwenanteil der Einnahmen ausmachen, weiter unberührt bleiben. Wie realistisch dies vor dem Hintergrund ist, dass andere Verbände bereits Kürzungen in 6-stelliger Höhe erhalten haben, Bauvorhaben an der Sportschule aus Kostengründen mit sofortiger Wirkung gestoppt wurden, Zahlungen an den STTB aufgrund der unüberschaubaren Verschachtelung von Vereins- und Verbandsstrukturen gerade auf dem Prüfstand stehen, der LSVS mit Klaus Meiser den größten Fürsprecher für Tischtennis verloren hat und der Landessportverband gerade an allen Ecken und Enden sparen muss, um die Insolvenz zu verhindern, kann sich jeder selbst ausmalen. Ich persönlich hätte da eine Tendenz...

Die Kreise gehören der Geschichte an (die Meldetermine auf Kreisebene hingegen gibt es noch?!) - darüber was das konkret bedeutet, können wir - Stand heute - leider nicht informieren.
Sobald der STTB die Vereine informiert, werden wir diese Infos an unsere Mitglieder weitergeben. Über die sportliche Situation im Saarland und auch innerhalb des TTSV wird separat nach Wechselschluss berichtet.

Ich freue mich schon auf die Rückmeldung von Kyuss!

Quellen für diesen Bericht sind Saarbrücker Zeitung, Saarländischer Rundfunk, SR1, die Tätigkeitsberichte des Präsdiums, Gespräche mit Vereinen, aktuellen und ehemaligen Vorstandsmitgliedern des STTB sowie persönliche Gespräche mit Vorstandsmitgliedern anderer Sportverbände.