Warum spielt ihr Tischtennis?

[alba]

Zitat von Snape

Jede Menge.
Wie gesagt, ich bin der Meinung, dass Tischtennis für Gesundheit und Fitness annähernd 0 positive Verbesserungen bringt.
Schau Dir doch einfach nur an, wie viele übergewichtige und oder unbewegliche Leute Tischtennis spielen.
Geh mit Bluthochdruck zum Arzt, meinst Du, der wird sich wundern, weil Du doch Sport (Tischtennis) treibst?

Doch, ich denke, es bringt sogar sehr viel!
Z.b. ist es empfehlenswert, den Puls einmal täglich in einen durch das Lebensalter definierten Bereich zu bringen. Ohne ständig an meinen Puls zu denken, komme ich im TT bestimmt in diesen Bereich. Darüberhinaus zu gehen ist eher schädlich. Ich kannte zwar auch zwei Spieler, die beim Tischtennis an Herzversagen gestorben sind, aber das dürfte etwa beim Laufen oder AH-Fußball weit häufiger passieren.
Schwitzen ist ebenfalls wichtig, und da spielt es keine Rolle, ob Du 60 Kg wiegst oder das Doppelte, der Übergewichtige schwitzt eben früher. Und zur Fitness zähle ich auch den geistig/mentalen Bereich. Wenn ich zwei Stunden mit Freunden gespielt, gelacht, mich über gute Schläge gefreut und über schlechte geärgert habe, dann hat das positive Auswirkungen auf Kopf und Seele. Bestimmt mehr als stupides Bahnenziehen oder Gewichte heben.
Der Rückschluss daraus, dass in unteren Klassen viele Unbewegliche und Übergewichtige spielen, darauf, dass es nichts bringt, ist so auch nicht ganz richtig. Es hat nun mal jeder seine genetische Veranlagung, als Schlaks oder Pummelchen schickt Dich jeder Fußballtrainer gleich wieder nach Hause. Und bei derartigen Vorbedingungen lässt sich auch nur in gewissen Grenzen etwas durch Training korrigieren. Ich finde es gerade schön, dass in unserer Sportart sich auch Leute mit derartigen Handicaps wiederfinden. Der Dicke kann da mit guter Technik dem Athleten Paroli bieten, ist doch gut so. Der 80-Jährige hat eine Chance gegen den 20-Jährigen, in welcher Sportart gibt es das sonst?

[Fastest115]

Ja wenn zum Beispiel vor einigen Jahren ein Wilfried Lieck den ganzen Jungen durchtrainierten in der 2.Liga noch Probleme bereitet hat....

4. Brandenburgersches TT Gesetz: Es gibt 2 Sorten TT Spieler...die einen haben "Händchen" und die anderen rennen

[Snape]

Zitat von Armendariz

Fakt ist aber auch, dass Leute, die eh schon eine Vorerkrankung (Asthma, Rheuma, Diabetes) oder Übergewicht haben, besser Tischtennis spielen als Laufen zu gehen oder Fitness zu betreiben.

Das halte ich für ein Gerücht und würde gerne diesen angeblichen Fakt belegt sehen wollen.

Zitat von Armendariz

Die meisten Sportarten, bei denen Muskulatur aufgebaut wird, benötigen dafür eben auch eine entsprechend hohe Belastung.

Man muss nicht unbedingt Muskeln aufbauen. Muskeln trainieren würde schon viel helfen.

Zitat von Armendariz

Wenn diese nicht richtig gesteuert wird oder jemand schlechte Voraussetzungen hat, ist die Belastung (Gelenke, Herz-Kreislauf-System) letztlich schädlicher als der Ertrag.

Es versteht sich von selbst, dass die Belastungen der eigenen Konstitution angepasst und angemessen sein sollten und nicht darüber.

Zitat von Armendariz

Die Belastung für Gesundheitssport sollte immer so sein, dass man zwar gefordert ist, aber nicht am Limit.

Es spricht nichts gegen das Limit, nur darüber hinaus wird es kritisch, wenn es dauerhaft geschieht.

Zitat von Armendariz

Gibt tolle Trainingsvideos von Kreanga auf YouTube. Abwehrspieler auf Topniveau laufen teilweise täglich 10km, um fit zu bleiben.

Wie ich schrieb, ab einem gewissen Niveau. Kommt die Fitness automatisch oder es wird unerlässlich, sie zu verbessern, um voran zu kommen.

Zitat von Armendariz

D.h: durch Spielen alleine wird man kein Muskelprotz, aber man kann seine Leistung verbessern, indem man seine körperlichen Voraussetzungen durch andere Maßnahmen verbessert.

Durch andere Maßnahmen, aha! Wer hat durch Tischtennis abgenommen, wer seinen Gesundheitszustand bzw. seine Fitness sonstwie verbessert? Weder kenne ich jemanden, auf den das zutrifft, noch habe ich davon gehört oder gelesen.

Zitat von Fastest115

Ich denke auch das es andere Sportarten gibt die zur Verbesserung der Fitness und Gesundgeit effektiver sind als TT.

Ich erweitere auf "...viele andere..."

Zitat von Fastest115

ABER 2 Fakten:

1. Wie Alba schon sagte ist es sicher besser 2 mal die Woche 2 Stunden TT zu spielen als diese Zeit auf dem Sofa zu sitzen.

Binse, die alleine in diesem Thread schon gefühlt 10x aufgetischt und bestätigt wurde.

Zitat von Fastest115

Dann zu sagen TT hat null Effekt ist einfach falsch. Klar ist der Effekt bei anderen Sportarten wohl höher aber er ist trotzdem da.

Annähernd null schrieb ich.

Zitat von Fastest115

Habe sowas mal bei mir vor vielen Jahren "gemessen" am Gewicht.

Du willst mir ernsthaft erzählen, dass es Tischtennis-Spieler gibt, die durch Tischtennis ihr Gewicht dauerhaft und signifikant gesenkt haben?

Zitat von Fastest115

2. Man muss an der Sportart Spaß haben. Wenn jemand an der effektiven Sportart keinen Spaß hat hört er nach ein oder 2 Wochen wieder auf und macht nix mehr.

Das ist klar und unbestritten so wie die o.a. Binse.

[Armendariz]

Snape, es geht um ganz einfache, physiologische Vorgänge. Die Fettreserven werden nach etwa 20-30min körperlicher Aktivität in Angriff genommen. D.h. in kurzen, intensiven Spielen oder Balleimer-Einheiten kommst du da nicht hin. Die Senioren aber, die 3 Stunden in der Halle stehen und klickern, die sehr wohl.

Habe auch Mannschaftskollegen, bei denen man nach Sommer- bzw. Weihnachtpause immer das Bäuchlein sieht. Das ist nach regelmäßigem Training dann aber auch bald wieder weg

[Armendariz]

Zitat von Snape

Das halte ich für ein Gerücht und würde gerne diesen angeblichen Fakt belegt sehen wollen.

Große prospektive und retrospektive Untersuchun-
gen [...] zeigen eine hohe Korrelati-
on zwischen der alltäglichen Bewegung inklusive des Frei-
zeitsports und dem Auftreten einer KHK. Daraus wird ge-
schlossen, daß eine erhöhte körperliche Belastung über ei-
ne Senkung der Risikofaktoren die Sterblichkeit verringert,
soweit diese nicht genetisch „fixiert“ sind. Dabei fällt auf,
daß über alle Studien hinweg eine moderate körperliche
Belastung von ca. 1.000 kcal/Woche verbunden mit Norm-
gewicht (bzw. Gewichtsreduktion bei Übergewicht) die
höchste Korrelation und etwa eine Halbierung des Risikos
erzielt. Zwischen Training und Risikoreduktion besteht keine
lineare Beziehung. Am meisten profitieren die völlig „Be-
wegungsabstinenten“ von einer Aktivierung auf zumindest
500 kcal/Woche zusätzlicher Muskelarbeit. Oberhalb von
ca. 3.000 kcal/Woche zusätzlicher Kalorienverbrauchs wur-
de in manchen Studien sogar eine erhöhte Mortalität ver-
zeichnet. Es spricht vieles dafür, daß es auch im gesund-
heitsorientierten Sport eine „optimale Dosis“ gibt.

Bös/Brehm (1999): Gesundheitssport - Abgrenzungen und Ziele.

[Hillegosser]

Zitat von Snape

Durch andere Maßnahmen, aha! Wer hat durch Tischtennis abgenommen, wer seinen Gesundheitszustand bzw. seine Fitness sonstwie verbessert? Weder kenne ich jemanden, auf den das zutrifft, noch habe ich davon gehört oder gelesen.

Dann mach ich dir die Freude... angenehm Hillegosser.
Zugegeben ich gehe auch ins Studio und Joggen.
Es ist schwer festzulegen, in wie weit sich die einzelnen Aktivititäten auf den Gewichtsverlust ausgewirkt haben.
Ich kann nur subjektiv sagen, dass ich nach 2 Stunden intensivem Tischtennis, genauso erschöpft bin und mindestens genauso viel Wasser verloren habe, wie nach 1 Stunde Joggen.
Der Muskelkater ist (in gewissen Regionen) teilweise ähnlich ausgeprägt wie beim Krafttraining.

Aber... ich kann dir auch nicht stumpf widersprechen,
Das alles trifft wirklich nur auf intensives Tischtennis zu und hat wenig mit dem gemütlich an der Platte zu tun.
Und schonend ist Tischtennis bei mir wirklich nicht. Alleine aufgrund der Körpergröße, des daraus resultierenden tiefen Standes und des Gewichts, was artig auf die Gelenke donnert, mache ich mir ernsthaft Sorgen, wann ich wohl mal mit TT aufhören muss.

Und damit sind wir wieder beim Thema:

Ich mag Tischtennis einfach und werde mich trotz hohem Frustpotential auch nicht vom Plastikball oder 4er Mannschaften abschrecken lassen

Sollte es aber wirklich mal zum Spiel auf Zeit oder dieser merkwürdigen Neuerung bei den Sätzen kommen, wie sie gerade diskutiert wird, werde ich ich mir wohl um gesundheitliche Beschwerden in der Zukunft keine Gedanken mehr machen müssen und mir eine andere Sportart suchen.

[Snape]

Zitat von Armendariz

Snape, es geht um ganz einfache, physiologische Vorgänge. Die Fettreserven werden nach etwa 20-30min körperlicher Aktivität in Angriff genommen. D.h. in kurzen, intensiven Spielen oder Balleimer-Einheiten kommst du da nicht hin. Die Senioren aber, die 3 Stunden in der Halle stehen und klickern, die sehr wohl.

Das kommt einzig darauf an, wie intensiv die körperliche Aktivität betrieben wird. Aerob/anaerob macht z.B. einen gewaltigen Unterschied aus.

Zitat von Armendariz

Habe auch Mannschaftskollegen, bei denen man nach Sommer- bzw. Weihnachtpause immer das Bäuchlein sieht. Das ist nach regelmäßigem Training dann aber auch bald wieder weg

Ich sprach nicht von sowas...

Zitat von Armendariz

Bös/Brehm (1999): Gesundheitssport - Abgrenzungen und Ziele.

Ernsthaft? Du kommst mit einem fragwürdigen Resümmee einer fast 20 Jahre alten Publikation um die Ecke?
Nur mal kurz angeschaut und überschlagen: Ein erwachsener Mann hat idR einen durchschnittlichen Kalorienbedarf/-verbrauch von mindestens 2000 kcal. Pro Tag. Also gut 14.000 kcal pro Woche. Eine Erhöhung um 500 kcal, also um nicht einmal 4% auf 14.500 kcal, soll ernsthaft optimale Auswirkungen haben?

[Matousek]

Bei mir stellt sich eher die Frage, warum lasse ich TT spielen? Mir macht TT extrem Spass, aber spielen tue ich nicht mehr.

[alba]

Zitat von Snape

Das kommt einzig darauf an, wie intensiv die körperliche Aktivität betrieben wird. Aerob/anaerob macht z.B. einen gewaltigen Unterschied aus.


Ich sprach nicht von sowas...


Ernsthaft? Du kommst mit einem fragwürdigen Resümmee einer fast 20 Jahre alten Publikation um die Ecke?
Nur mal kurz angeschaut und überschlagen: Ein erwachsener Mann hat idR einen durchschnittlichen Kalorienbedarf/-verbrauch von mindestens 2000 kcal. Pro Tag. Also gut 14.000 kcal pro Woche. Eine Erhöhung um 500 kcal, also um nicht einmal 4% auf 14.500 kcal, soll ernsthaft optimale Auswirkungen haben?

vor 19 Jahren waren die Mediziner keine Idioten. Oder hast Du eine neuere Studie, die diese widerlegt?

[Armendariz]

Das ist eine Zusammenfassung mehrerer Studien. Warum die falsch sein sollen, nur weil sie aus den 90ern kommen, versteh ich nicht.

Ich habe den C-Trainer Breitensport gemacht, und da wurde ganz klar gesagt, dass Risikogruppen intensive Belastungen im anaeroben Bereich vermeiden sollten. Bei denen geht es ja auch nicht um Leistungssteigerung (dazu muss tatsächlich, je nach Zielsetzung, an die Leistungsgrenze gegangen werden). Es geht lediglich um die Förderung und Erhaltung eines guten Gesundheitszustands.

Ich denke es ist (auch für dich) nicht bestreitbar, dass jemand über 50 mit über 100kg seinen Knien beim Joggen nichts gutes tut. Sogar ich habe ja schon Knorpelschäden in den Knien vom Laufen, zugegebenerweise begünstigt durch eine angeborene Kniescheibenverformung (bin früher 3mal die Woche ca. 60-90 Minuten gelaufen). Und ich wiege 65 kg.

Da ist eigentlich intensives Tischtennis auch nicht zu empfehlen, ohne gezielt und schonend nebenher Muskulatur an den Gelenken aufzubauen. Liegt an den abrupten Bremsbewegungen und der asymmetrischen Belastung.

Besser sieht es beim Schwimmen oder Radfahren aus. Etwa bei Rheuma:

Nur an wenigen Studien nahmen Menschen mit einer stark fortgeschrittenen Erkrankung teil. Daher lässt sich nicht sicher sagen, welche Bewegungsart für sie am besten geeignet ist. Sportarten wie Tennis oder Joggen, bei denen die Gelenke verdreht werden oder viele Stöße abbekommen, sind besonders belastend. Wassergymnastik und Schwimmen hingegen gelten als besonders gelenkschonend, da im Wasser kaum Gewicht auf den Gelenken lastet.

Aber auch da sollte man mit Vorerkrankungen oder als Untrainierter die hohen Belastungen immer vermeiden.