Kreisklassen-Reform 2009/2010

[MPO]

Ich möchte nochmal zusammenfassen:

Bei der "Reform" scheint es also in erster Linie um eine Reaktion auf die sinkenden Mitgliederzahlen zu gehen.
Wie Andreas und Ralf aber bereits ebenfalls angedeutet haben, scheint dies auch eine vorbeugende Maßnahme zu sein, zum jetzigen Zeitpunkt aber noch nicht zwingend notwendig.

Da wir in einer relativ großen Stadt leben und dadurch auch wesentlich bessere Möglichkeiten haben, an neue Mitglieder zu kommen als beispielsweise der Kreis Niederrhein, halte ich andere Maßnahmen, auch im Hinblick auf die zukünftige Entwicklung glaube ich für sinnvoller.

Ein Vorschlag wäre z.B.:
man bildet einen Arbeitskreis und überlegt dort, wie Vereinsübergreifende Werbung, Aktionen (z.B. Turnier für alle Grundschüler in Essen oder ähnliches) aussehen könnten und führen diese Maßnahmen im zweiten Schritt auch durch. Da hätten dann im Optimalfall alle Vereine und somit auch der Kreis was von.
In ein par Jahren zieht man dann das Resultat und kann im schlimmsten Fall die Reform immer noch durchziehen. Aber man hat es zumindest versucht.

Daniel Stender von Altenessen fragt in anderen Forenthemen völlig zurecht, was andere Vereine so für den Nachwuchs machen!!!
Viele lächeln auf dieses Thema vielleicht herab und sagen sich, mir doch egal.
Aber das ist es anscheinend doch nicht.

Die Reform wäre meiner Meinung nach ein noch unnötiges Nachgeben des Kreises. Eher eine schwache defensive Reaktion als ein aktives entgegentreten.

Kommt schon, unser Kreis hat mehr zu bieten.

[rebelbp]

Zitat von christophtt

Dann hat die Mehrheit der anderen Kreise (Niederrhein usw.) wohl nichts anderes zu tun und alle Spieler sind ohne Familie und arbeitslos...

...Handballer, Fußballer und etliche andere Sportler, die in größeren Ligen spielen auch...

Im TT gibt es anscheinend ziemlich viele Teilzeit-Sportler, vielleicht wäre eine Hobbyliga doch nicht sooo schlecht.
Da können dann ja alle spielen, die nur TT spielen, wenn sie gerade nix besserers Vorhaben, zusammen mit den Mannschaften, die Aufstiegsplätze belegen um nachher zu verzichten und damit ambitionierten Mannschaften einen Strich durch die Rechnung machen.

[Lefty]

Zitat von Zwenne

Es gibt aber auch Kreise wo nur 10. Mannschaften in der Kreisliga spielen(z.B.Mönchengladbach.....)
Und das langt...

...den Sportfreunden aus MG noch lange nicht! Die haben nämlich neben ihrem normalen Klassen-System 46 Senioren-Teams am Start - und das PARALLEL zu ihrem Spielbetrieb (1x Senioren 40-KL, 2x Sen40-1.KK, 2x Sen40-2.KK).

D.h. gerade die älteren Spieler spielen hier sogar öfter, als das im Kreis Essen nach der Reform der Fall wäre. Dein Beispiel ist also eher ein Beleg für die Reform, da die Spk. in MG den alternativen Weg gehen, eine Seniorenklassenstruktur parallel aufzubauen - mit 4er-Mannschaften!! Da geht langfristig m.E. sowieso kein Weg dran vorbei.

Aber wir wollen bescheiden bleiben und erst einmal die Klassen-Struktur bereinigen.

Auch der andere Kreis im Bezirk D, der noch in 10er-Gruppen spielt, betreibt nebenbei eine Seniorenliga...
Der Kreis Essen ist somit der einzige Kreis im Bezirk, der in 10er-Gruppen ohne zusätzliche Seniorenklassen spielt.

[Lefty]

Zitat von MPO

Bei der "Reform" scheint es also in erster Linie um eine Reaktion auf die sinkenden Mitgliederzahlen zu gehen.

Nein, es geht gleichwertig um Termine, Qualität und Nachhaltigkeit.

Zum Thema "Termine": Es geht einerseits um einen identischen Rahmenterminplan auf Kreis- und überörtlicher Ebene und andererseits um einen reduzierten Terminplan bei den Relegationsspielen, gerade weil dort erfahrungsgemäß oft nur noch ersatzgeschwächte Teams antreten. D.h. die Teams, die Relegation spielen müssen/dürfen, haben nach der Reform in Summe sogar kaum mehr Spiele als vorher, dafür aber innerhalb des Rahmenterminplans!

Zum Thema "Qualität": Der Leistungsabfall innerhalb der Klassen ist in den letzten Jahren immer größer geworden. Widersprich mir bitte, wenn ich mich da irren sollte! Das ist ein klares Indiz für eine Reform. Ich glaube auch, dass gerade weil innerhalb der Klassen relativ viele Spiele klar vorhersagbare Ausgänge haben, muss so oft Ersatz gestellt werden, nach dem Motto "ach, wir spielen gg. TTC Kanonenfutter, da kann ich nicht, das können die Jungs aus der tieferen Mannschaft richten." oder "oh, wir spielen gg. GW Übermannschaft, na, da versau' ich mir aber nicht die Bilanz, ich lass die anderen spielen...". Ich denke, wir sollten hier nicht Ursache und Wirkung verwechseln. Auch nach der Reform wird gelten: Die beste Mannschaft steigt auf und wird auch i.d.R. dort das Zeug haben, sich zu halten.

Zum Thema "Nachhaltigkeit":

Zitat von MPO

Wie Andreas und Ralf aber bereits ebenfalls angedeutet haben, scheint dies auch eine vorbeugende Maßnahme zu sein, zum jetzigen Zeitpunkt aber noch nicht zwingend notwendig.

Natürlich erzwingt eine Mannschaftszahl von 104 keine Reform, es ist aber eine Reform, an der wir langfristig nicht vorbeikommen. Und langfristig können die Reformschritte m.E. nur noch extremer ausfallen (z.B. 4er-Mannschaften). Mit der vorgeschlagenen Klassenstruktur sind wir auf absehbare Zeit gut aufgestellt. Im Falle von steigenden Mannschaftsmeldungen können wir zusätzliche Gruppen in der untersten Ebene einrichten, im Falle von sinkenden Mannschaftsmeldungen können wir zunächst von 12er- wieder auf 10er-Gruppen zurückgehen, ohne Gruppen oder Klassen streichen zu müssen.

[Supli]

Hallo,

ein schwieriges Thema das ihr hier so habt!

Meine erste Reaktion war bei diesem Vorschlag nicht grade positiv!

Bei mir läuft vor dem inneren Auge sofort eine Saison ab, in der eine zugegeben sehr starke Kreisliga keinen Aufsteiger findet. Der Anreiz zum Aufstieg wird immer geringer, da die Stärke der Gruppe vielen reicht und so die unsympathischen Wochenendspieltage noch besser umgangen werden können.

Beispiele (müssen nicht zutreffen, können aber!) Stadtwald, Altenessen IV, DJK Dellwig II, Ruwa Dellwig I, Schonnebeck II, TV Stoppenberg, Tusem II, Heisingen III, Stadtwald II, Horst-Eiberg II, Kettwig II...

Bei all diesen Mannschaften könnte ich mir vorstellen das sie einen Aufstieg bei einer sehr starken Kreisliga nicht wahrnehmen würden...und ups, das sind ja schon 11 (wie gesagt, kann ich mir vorstellen, aber ich würde mich natürlich gerne überraschen lassen).

Steigt halt am Ende keiner auf und die Aufsteiger der ersten Kreisklasse steigen ebenfalls wie bisher sofort wieder ab, da sie die Stärke der langjährigen Kreisligamannschaften auch dann wieder nicht haben werden.

Was sollte sich dann also durch diese Reform ändern?

Alternativ könnte man natürlich an den Reformvorschlag gekoppelt beschließen, dass die Wochenspieltage wegfallen. Das würde mir persönlich übrigens sehr gefallen, da auch ich arbeiten muss ;-). Aber dagegen hätten natürlich die "großen" Verein was einzuwenden. Kann ich auch gut verstehen, aber hier kann man ebenfalls einwenden, dass das in einigen Kreis doch auch bereits jahrelang so ist, oder?

Gruß aus dem "kleinen" Verein Burgaltendorf
Supli

[Stefan Edberg]

Hallo,

meiner Meinung nach ist die Klassenreform eine wirklich gute Idee, die postiven Aspekte bezogen auf die Kreisliga sind für mich:

- Mehr Meisterschaftsspiele auf Kreisebene, denn die Sommerpause ist immer soooo lang
- Eine Kreisliga mit vielen starken Mannschaften und auch die unteren Klassen würden stärker werden
- Die "Wer ist stärker-Frage" nach der Gruppenauslosung für die Kreisliga fällt weg
- Der Aufstieg zur Bezirksebene wird direkt innerhalb der Gruppe ausgespielt, ohne Ducheinander, "wer gibt welchen Platz an wen in der gleichen Gruppe ab"

Diese Punkte finde ich eigentlich so wichtig, dass sich aus meiner Sicht die Reform lohnen würde.

Grüße
Paddy

[Lefty]

Zitat von Supli

Beispiele (müssen nicht zutreffen, können aber!) ... Ruwa Dellwig I...

Die spielen doch (noch) gar nicht KL, oder ist das eine Ahnung von dir?
Ich glaube, dass die zugegebenermaßen geringe Aufstiegsbereitschaft der Kreisligisten nicht unbedingt weiter abnimmt. Die beiden Aufsteiger sind auf jeden Fall schneller gefunden, als bisher, da dies ohne weitere Relegationsspiele geschehen kann.

Zitat von Supli

Steigt halt am Ende keiner auf und die Aufsteiger der ersten Kreisklasse steigen ebenfalls wie bisher sofort wieder ab, da sie die Stärke der langjährigen Kreisligamannschaften auch dann wieder nicht haben werden.

Ist schon ein sehr extremes Szenario, das du hier zeichnest. Wie bereits gesagt, extreme Situationen gab es vor der Reform und wird es auch nach einer Reform immer wieder geben. DAS kann aber kein Maßstab sein, ob eine Reform sinnvoll ist, oder nicht.

[Supli]

Zitat von Lefty

Die spielen doch (noch) gar nicht KL, oder ist das eine Ahnung von dir?

Wir haben ja auch noch nicht 2009/2010 und die Kollegen aus Dellwig (ups, habe es jetzt erst bemerkt...meinte natürlich die gute II. Mannschaft von Dellwig und nicht die Absteiger der I. ;-)) wollen dann sicherlich in der Kreisliga spielen...das war ja immer ihr Ziel. Zwischendurch haben sie sich ein Jahr auf die Bezirksklasse eingelassen, was dann ja auch nicht grade positiv geendet hat und wohl so schnell von ihnen nicht wiederholt wird.

Zitat von Lefty

Ist schon ein sehr extremes Szenario, das du hier zeichnest. Wie bereits gesagt, extreme Situationen gab es vor der Reform und wird es auch nach einer Reform immer wieder geben. DAS kann aber kein Maßstab sein, ob eine Reform sinnvoll ist, oder nicht.

Ich finde nicht, dass es ein extremes Szenario ist. Genau so kann es passieren. Darüber sollte man sich vor einer Reform im klaren sein und sich Gedanken machen, wie man das verhindern kann. Erst in drei, vier Jahren darüber nachzudenken und die nächste Reform zu planen, kann ja auch nicht der Sinn der Sache sein. Als Lösung bringe ich also wirklich den Spieltag Freitags bis Sonntags ins Gespräch. Montags bis Donnerstags fallen weg und damit wäre der Anreiz wieder größer im Bezirk zu spielen.

[Edeljoker]

Ich bin ganz klar für die angedachte Reform. Egal in welcher Spielklasse ich spiele, ich möchte gerne meinen Lieblingssport so oft möglich gegen andere Sportkameraden betreiben. Bei 12er Gruppen bedeutet das ein mehr an 4 Meisterschaftsspielen je Saison, also ggf. für mich 8 Spiele mehr. Genau darauf würde ich mich feuen, ist dies doch genau der Grund, warum ich Tischtennis spiele: mich freundschaftlich-fair mit Gleichgesinnten zu messen.
Und dies gleichgültig, wie nun gerade die Bezeichnung der Spielklasse ist. Wichtig für mich ist eine Ausgeglichenheit. Nichts ist frustrierender als eine Klatsche - egal in welche Richtung - da kommt keine Freude auf.
Einhergehend mit 12er-Gruppen wäre dann ein weniger an Spielverlegungen, denn Ausweichtermine wären dann nicht mehr in dem Maße gegeben.
mit sportlichen Grüßen
Edeljoker-Winny

[wol_fel]

Eine Ausgeglichenheit in den Klassen hat es in den 40 Jahren, in denen ich TT spiele, nicht gegeben und wird es auch durch diese Reform nicht geben.
Auch ich möchte mehr spielen und weniger Spielverlegungen, aber für wieviel der SpK im Kreis gilt das?? Und wenn ein Teil von denen, die schon jetzt keine 9 Spiele pro Halbjahr spielen wollen/können, aufhören und nicht mehr zur Sollstärke der Mannschaften beitragen, wem soll das nützen???
Im Augenblick habe ich den Eindruck, dass hier einige SpK und offensichtlich einige Vereine ihre eigene Stellung als Spieler oder als Mannschaft aufwerten wollen, dies scheint mir dann doch die Nachteile der Reform nicht wirklich aufzuwiegen.