Was passiert wenn jemand mit Belägen spielt, die nicht in der ITTF Liste sind?

[Trask]

Zitat von Cole Turner

Und das willst Du durchgehen lassen?

Also, an Regeln halten braucht man sich nicht, aber gegen die Nichteinhaltung protestieren ist verpönt? Du hast ja Ansichten...

"Regeln sind da um eingehalten zu werden" ist eine genauso unbedarfte Aussage wie "Befehl ist Befehl".
Was interessiert es mich, ob mein Gegner ein Kopftuch statt eines Stirnbandes trägt oder eine lange Hose statt einer kurzen. Nichts ist wirklich unerträglicher, als wenn ein ganz wichtiger OSR einen 70 jährigen Rentner allen Ernstes aus einem Turnier wirft, nur weil der keine kurze Hose anhat.
Oder wenn man nicht weiß, ob ein Ball nun noch die Tischkante berührt hat oder nicht, dann schaut man sich an und sagt: "Wiederholung". Ist auch nicht regelkonform aber die beste Lösung.
Und wer entscheidet jetzt, welche Regel wichtig ist und welche nicht? Das kann jeder mit gesundem Menschenverstand. Auf Regeleinhaltung braucht man erst zu pochen, wenn jemand durch Nichteinhaltung versucht, sich auf unfäire Weise einen Vorteil zu verschaffen. Wenn das nicht der Fall ist, kann ich jedem "Regelheini" immer nur einen beliebten Satz sagen: "Wir sind hier nicht in der Bundesliga!".

[Cole Turner]

Zitat von Trask

...Und wer entscheidet jetzt, welche Regel wichtig ist und welche nicht? Das kann jeder mit gesundem Menschenverstand. ...

Aha. Jeder "mit gesundem Menschenverstand" darf sich also aussuchen, ob er eine Regel für sinnvoll erachtet und sich ihr somit fügt?

Gilt das nur im Tischtennis oder für alle Lebenslagen?


Jungs, wenn in den Regeln steht, dass man nicht in langer Hose spielen darf, "Kleben" nicht zulässig ist und GLN verboten sind, dann hat man sich im Meisterschaftsspielbetrieb danach zu richten. Wem das nicht passt, der kann ja ins Schwimmbad gehen und da Rundlauf spielen!

[Fastest115]

Zitat von Trask

"Regeln sind da um eingehalten zu werden" ist eine genauso unbedarfte Aussage wie "Befehl ist Befehl".
Was interessiert es mich, ob mein Gegner ein Kopftuch statt eines Stirnbandes trägt oder eine lange Hose statt einer kurzen. Nichts ist wirklich unerträglicher, als wenn ein ganz wichtiger OSR einen 70 jährigen Rentner allen Ernstes aus einem Turnier wirft, nur weil der keine kurze Hose anhat.
Oder wenn man nicht weiß, ob ein Ball nun noch die Tischkante berührt hat oder nicht, dann schaut man sich an und sagt: "Wiederholung". Ist auch nicht regelkonform aber die beste Lösung.
Und wer entscheidet jetzt, welche Regel wichtig ist und welche nicht? Das kann jeder mit gesundem Menschenverstand. Auf Regeleinhaltung braucht man erst zu pochen, wenn jemand durch Nichteinhaltung versucht, sich auf unfäire Weise einen Vorteil zu verschaffen. Wenn das nicht der Fall ist, kann ich jedem "Regelheini" immer nur einen beliebten Satz sagen: "Wir sind hier nicht in der Bundesliga!".

Der gesunde menschenverstand ist genau das Problem. Bei der kurzen Hose würden dir noch bestimmt 99 % zustimmen. Beim Kopftuch vermutlich auch. Was machste wenn jemand ohne Trikot spielen will. nen Vorteil hat er dadurch wohl nicht oder. Oder ganz nackt. Hat er auch keinen Vorteil durch.

Und dann fängt jemand an und sagt Ja meine Noppe ist glatt. Hab ich den ganzen Sommer schon im Freibad mit gespielt. Da sagt mir der gesunde Menschenverstand doch evtl der hat den absichtlich glatt gemacht oder vieleicht doch nicht. Vieleicht hat er ja einfach wirklich ur damit draussen gespielt und es ist somit eine natürliche Alterung. Da wirste schon keine 99% mehr finden die das eine oder das andere sagen.

Da wirft einer den Ball nicht hoch. Hat der nen Vorteil. Die einen sagen nein (der Spieler selbst wahrscheinlich auch) andere würden sagen ist doch ganz klar nen fast ruhenden Ball aus der Hand kann man viel genauer aufschlagen als einen der geworfen wird und fällt da ist der Bewegungsablauf viel komplexer und das Timing schwieriger.

Und so geht es dann eben auch schon los mit dem gesunden Menschenverstand der dann eben doch keine klare Aussge zulässt weil beide Seiten Argumente haben.

[hwk]

Am schönsten sind doch immer die praktischen Beispiele: Was wird wohl hier passieren: http://www.httv.click-tt.de/cgi-bin/...09&group=70062

Hallmark Supernova zu glatt? Dieser Belag ist in der Liste 29 gar nicht (mehr) drin (in 28B war er noch), so dass es IMO gar nicht darauf ankommt, ob er nun zu glatt ist (oder abgespielt oder sonst was). Nicht in Liste = unzulässig = Doppel verloren = Endergebnis 8:8. Mal sehen, was der Klassenleiter sagt.

[Valto]

Zitat von hwk

Am schönsten sind doch immer die praktischen Beispiele: Was wird wohl hier passieren: http://www.httv.click-tt.de/cgi-bin/...09&group=70062

Hallmark Supernova zu glatt? Dieser Belag ist in der Liste 29 gar nicht (mehr) drin (in 28B war er noch), so dass es IMO gar nicht darauf ankommt, ob er nun zu glatt ist (oder abgespielt oder sonst was). Nicht in Liste = unzulässig = Doppel verloren = Endergebnis 8:8. Mal sehen, was der Klassenleiter sagt.

Zu welchem Zeitpunkt im Spiel wurde denn der Einspruch eingelegt?

[Trask]

Also ich spiele seit mehr als 25 Jahren TT und bin mit dieser Einstellung immer gut gefahren. Ein paar von uns sind ja auch schon große Jungs und können den Sinn und den Wert einer Regel einschätzen. Mir widerstrebt es etwas sklavisch zu befolgen, nur weil es auf einem Stück Papier steht. Es sind ja nicht die in Stein gehauenen Worte Gottes.
Ich gebe noch ein Beispiel. Ein Spieler kann erst verspätet zu einem Spiel antreten, weil er Schichtdienst arbeitet. Jetzt kann man auf die Regeln pochen oder die Spiele einfach nachholen wenn der Kamerad dazustößt. Das ist ein typischer Fall. Eine Situation die in jeder Mannschaft vorkommen kann. Wenn man jetzt die Fähigkeit besitzt "fünfe auch mal gerade sein zu lassen" kommt bei Umgehung der Regeln das beste Ergebnis raus. So eine Haltung wird ja auch erwiedert. Wenn man selbst mal in Verlegenheit gerät ein Spiel zu verlegen oder ein Einzel vorzuziehen, gibt es dann keine Probleme. Das führt zu einem Klima, das vom Fair-Play-Gedanken erfüllt ist.
Irgendwelche Regelfetischisten, die mit Luxmesser, Thermometer und Zollstock bewaffnet in die Halle kommen, sind dem Sport sicher abträglicher als lange Sporthosen.
Und was den von mir angeführten "gesunden Menschenverstand" angeht, am besten gepaart mit freundlichen Umgangsformen, der hat mir und vielen anderen Spielern erlaubt in freundschaftlicher Atmossphäre reibungsfreie Spiele zu bestreiten. Natürlich ist es im Einzelfall schwieriger seinen Verstand zu benutzen, als ein paar Regeln auswendig zu lernen.

In wie vielen Hallen sind beispielsweise baulich bedingt die Spielboxen zu klein. Ein stringente Anwendung der Regel würde hier doch kontraproduktiv zum Sinn und Zweck der Vorschriften sein, nämlich einen geordneten Ablauf des Spiels zu gewährleisten. Ich plädiere ja auch nicht für einen regelfreien Ablauf. Wenn sich einer auf unfäire Weise einen Vorteil verschafft, durch permanentes Verdecken des Aufschlags, würde ich darauf hinweisen. Ich würde aber nie ein Kopftuch anprangern. Da gibt es einen Unterschied zwischen der Wertigkeit beider Regeln. Wer das nicht erkennen kann, dem kann ichs auch nicht erklären. Und der Standpunkt Regel ist Regel ist im höchsten Maße unflexibel.
Aber genug des Off-Topics...

[hwk]

Zitat von Valto

Zu welchem Zeitpunkt im Spiel wurde denn der Einspruch eingelegt?

Keine Ahnung, hab's nur so in click-tt gelesen.

[Torsten von Bayern]

Zitat von Trask

Irgendwelche Regelfetischisten, die mit Luxmesser, Thermometer und Zollstock bewaffnet in die Halle kommen, sind dem Sport sicher abträglicher als lange Sporthosen.

... Natürlich ist es im Einzelfall schwieriger seinen Verstand zu benutzen, als ein paar Regeln auswendig zu lernen.

... Und der Standpunkt Regel ist Regel ist im höchsten Maße unflexibel.
Aber genug des Off-Topics...

Gegen diese Zeilen ist einzuwenden, dass Tischtennis nicht nur aus Kreis- und Bezirksliga besteht.

Luxmesser, Thermometer, Zollstock (, Wasserwaage, ...) sind im Spielbetrieb auf internationaler, nationaler und z.T auch Landesebene ebenso selbstverständlich wie das Verbot langer Sporthosen, der Umstand dass es bei zweifelhaften Kantenbällen keine Wiederholung gibt, und die Tatsache, dass die Spiele ohne jede Diskussion nach den Regeln abgewickelt werden.

Dass man beim Übergang zum Hobby-Spielbetrieb hier deutlich großzügiger verfahren kann, und auch wird, steht außer Frage. Denn sowohl die meisten Spieler als auch die meisten Schiedsrichter sind sehr wohl in der Lage ihren Verstand zu benutzen. Unstrittig ist natürlich auch, dass es vereinzelten Spielern und Offiziellen leider mehr um's Wichtigtun geht.

Deswegen ist es jedoch noch lange kein Fetischismus, gelegentlich auf Dinge hinzuweisen, die auf höherer Ebene selbstverständlich sind und daher auch im unteren Bereich wenigstens ansatzweise berücksichtigt werden sollten. Regeln sind als Dienstleistung für einen fairen und geordneten Sportbetrieb gedacht.

Es ist also vielmehr ein (vernünftiges) Entgegenkommen, zu sagen: "OK, nach den Regeln wäre es eigentlich so und so, aber lasst uns hier eine Ausnahme machen, weil ..."

[icunot]

sehr guter Beitrag!!

[RedStar]

Es ist eben eine Gradwanderung in den unteren Klassen.

• Der eine macht die Aufschläge aus der Hand und ich sage nichts, weil es das Spiel nicht beeinflusst.
• Der andere macht die Aufschläge aus der Hand und mein Kollege bekommt sie nicht -> ich sage was!
• Der dritte spielt mit langen Hosen und mir ists egal.
• Der nächste hat einen Superblock drauf und ich sage was, weil ich nicht möchte, dass mein Kollege gegen die Schnittumkehr verliert.
• Dann kommt ein 80jähriger mit Barna und ich sage nichts.

So halte ichs eben. Wenn einer kommt, der alle Regeln zu 100% umgesetzt haben will, ist mir das aber auch recht.

Wir haben auch jemanden, der beim Aufschlag nicht hochwirft (trotzdem sehr ungefährliche Aufschläge). Wenn das moniert wird, ists ok. Dann muss er sich eben anstrengen mit dem hochwerfen. Bekommt der dann schon hin!
Im Gegenzug achte ich dann auch auf korrekte Aufschläge bei den Gegnern.