Die grössten Skandale der TT-Geschichte

[Cheftrainer]

Zitat von Los Tioz

Im Hinspiel hatte die Düsseldorfer Bank sich während eines Spiels eingemischt, soweit ich mich erinnere- Es ging glaub ich um einen strittigen Ballwechsel. (Aber kann sein, dass ich mich irre)



Bitte??? Link???

Das hatte nichts mit dem normalen Rundenspiel zu tun. Ich glaube es ging um einen Vorfall im Pokalfinale (vermutlich Europapokal Rückspiel). Düsseldorf hatte das Hinspiel so deutlich gewonne, dass niemand mit einer Chance für Würzburg im Rückspiel rechnete. Allerdings hatte Würzburg im Rückspiel alle Chancen da man entweder 2:0 oder 2:1 führte und das nächste Einzel nun mit 3:0 gewonnen werden musste um durch einen Satz Differenz das Endspiel gewonnen zu haben. Der Asiate von Würzburg führte bereits mit 2:0 Sätzen und 6:3 Punkten.

Die Düsseldorfer bedrängten aber den Schiri, er solle doch endlich die angeblich seit dem ersten Satz falschen Aufschäge abzählen. Bei 6:3 im 3. Satz erkannte der Tischschiri (der vorher wohl vom Manager von Düsseldorf belabert wurde) darauf, dass der Aufschlag falsch sei und blätterte auf 6:4 um. Den Asiaten hat es so aus dem Konzept gebracht (Diskussion wegen der unerlaubten Einmischung usw.), dass er den Satz verlor. Damit ging das Spiel und der fast verlorene Pokal an Düsseldorf.

Ich hab mir den Aufschlag mal in Zeitlupe genau angesehen. Leider sieht man bei dem Video nicht viel. Aber es schien ein grenzwertiger Aufschlag zu sein, den man durchaus abzählen konnte. Aber die Einmischung von der Düsseldorfer Seite, zudem noch zu einem Zeitpunkt wo man gerade drauf und dran war den Pokal zu verlieren, war halt etwas grenzwertig. Ein Zählschiri sollte alleine entscheiden ob ein Aufschlag korrekt ist und sich nicht belabern lassen...

Ich hoffe, dass ich es einigermassen korrekt wiedergegeben habe. Sicher ist, dass dieses Spiel und die Szene wohl irgendwo in Youtube zu finden sind...

[powerpaul]

Zitat von Cheftrainer

Ich war damals vor Ort und habe sogar eine PM von Schlager erhalten (nachdem ich öffentlich bei TT-News fragte "Was war mit Schlager los"). Hier mal eine Version die etwas dichter an der Realität ist.

Schlager hatte 3:0 Sätze gegen Boll geführt. Danach verlor er Satz 4 und zog einige Bälle wohl ins Netz. Er führte es auf sein unspielbar gewordenes Material zurück und fragte den Tischschiri im 5. Satz ob er den in seinen Augen "defekten" Schläger wechseln durfte. Der Zählschiri stufte das Material aber als spielbar ein und verweigerte den Wechsel. Boll führte wohl ca. 9:8 (glaube ich) im 5. Satz (bei 3:1 Sätze für Schlager). Schlager spielte weiter und zog einen kurzen Ball mit der VH und zerstörte dabei seinen Schläger. Der Schiri und alle Zuschauer stuften es korrektermassen als Absicht ein. Der Tischschiri erkannte wegen der Unsportlichkeit einen weiteren Punkt für Boll an (nach dem verzogenen Spin also statt 9:8 nun 11:8) und der Satz ging damit an Boll.

Eigentlich sollte es danach mit Ersatzschläger weitergehen. Hier schaltete sich aber der Oberschiri ein und teilte mit, dass man Schlager disqualifizieren müsse, da es eben keinen Wechsel bei absichtlicher Beschädigung gab.

Es gab Diskussionen und einige Zuschauer zeigten Schlager daraufhin den Stinkefinger. Schlager zeigte als Reaktion auf das Zuschauerverhalten auch Stinkefinger in die Menge und verschwand.

Nachdem ich den Thread geschrieben hatte schrieb er mir eine PM die er inhaltlich auch noch mal in dem Thread postete.

In Kurzfassung entschuldigte er sich für sein Verhalten. Er meinte nur kurz, dass es eben sehr emotional zuging und als er aus der Menge Stinkefinger gezeigt bekommen hatte obwohl er gerade bereits disqualifiziert wurde hat er kurz die Beherrschung verloren und selbst den Effe ausgepackt.

Im Prinzip sagte er nur, dass die Beläge quasi mitten im Spiel "aufgegeben" hätten. Er wollte den Zuschauern aber ein angemessenes Endspiel bieten und deshalb wechseln. Dies ging leider in die Hose.

Dein Bericht ist in einigen Punkten fehlerhaft und entspricht auch nicht ganz der Wahrheit:
Schlager verzog einen Ball und hat darauf hin den RH-Belag nach dem Ballwechsel an der Tischkante völlig bewußt unspielbar gemacht. Das war, ob das Material unspielbar war oder nicht, einfach unsportlich. Den Affentanz, den er danach veranstaltet hat, kommentiere ich lieber nicht...
Schlager führte 3:0, Boll gewann Satz 4 und 5, die Szene war im 6. Satz bei 9:8 für Boll (bzw. 10:8).
Die Regel hat hier keinen Spielraum: Wer absichtlich seinen Schläger unspielbar macht, hat das Spiel verloren. PUNKT!

[Mark 5]

Zitat von Cheftrainer

Skandalspiel in der Regionalliga Südwest Gruppe 3/4, Saison 2008/2009

Mainz - Leiselheim

Es gibt wohl eine Vorgeschichte bei den Vereinen die sich nicht sonderlich mögen. Sonst wäre es wohl nie so eskaliert.

Mainz spielte anfangs nur mit 5 Spielern da der 6. Spieler noch unterwegs war. Im Doppel stellte man daher einen 7. Spieler auf, so dass alle drei Doppel stattfanden. Der 6. Spieler telefonierte kurz vor der Einzelaufstellung mit seiner Mannschaft und teilte mit, dass er rechtzeitig zum 2. Einzel da sein würde.

Da der Ersatzmann wohl ohne Chance gewesen wäre entschied man sich den noch abwesenden 6. Spieler aufzustellen. Als sein erstes Einzel drankam wurde es kampflos für Leiselheim gewertet.

Als die zweite Runde der Einzel begann sprach es sich rum, dass der Spieler wohl nur noch 5 Minuten entfernt sei. Der Manager von Leiselheim entschied sich nun aber das Spiel lieber kampflos zu gewinnen und sprach mit seinen Spielern. Im vorderen Paarkreuz hat ein Leiselheimer bereits 2:0 Sätze geführt. Der Manager instruierte die Leiselheimer nun, dass sich alle verletzen sollen. Es gab Diskussionen da der Leiselheimer Spieler lieber das Spiel normal zu ende spielen wollte. Aber der Geldgeber setzte sich durch.

Zufälligerweise schienen sich in der Folge alle Leiselheimer Spieler (Nummer 1-4) zu verletzen und damit gingen die Spiele erstmal kampflos an Mainz. Nun war aber das hintere Paarkreuz dran. Da der Mainzer Spieler noch nicht in der Halle war musste der Oberschiri bzw der Klassenleiter dann das Spiel aber mit 9:0 für Leiselheim werten da aufgestellte Spieler an dem Spiel mitwirken müssen.

Das war ganz großer Sport

Nach dem was ich schon so alles vom Leiselheimer Manager gehört habe, wundert mich diese Vorgehensweise ehrlich gesagt überhaupt nicht

Und zum Vorfall mit Schlager:
Leider habe ich die Szene auch nie gesehen, aber viele Quellen geben da powerpaul recht. Von einem versehentlichen Beschädigen des Belages war da nie die Rede...

[Rudi Endres]

Zitat von Mark 5

Und zum Vorfall mit Schlager:
Leider habe ich die Szene auch nie gesehen, aber viele Quellen geben da powerpaul recht. Von einem versehentlichen Beschädigen des Belages war da nie die Rede...

Richtig! Ich saß 2 m daneben.

[manuel_holzknecht]

Zitat von Rudi Endres

Richtig! Ich saß 2 m daneben.

Ich denke auch, ich habe das in meinen beiden Beiträgen schon korrekt wiedergegeben. Dass sich der ein oder andere eingefleischte Schlager-Fan meldet, der versucht das runterzuspielen war auch vollkommen klar.


Noch zum Spiel Leiselheim - Mainz:
Davon, dass der sechste Mann nur noch 5 Minuten von der Halle entfernt war kann keine Rede sein. Die Diskussionen um den Spielabbruch hielten erstmal etwa ne viertel Stunde an und erst danach als feststand dass das Spiel wird 9:0 gewertet wurde der Spieler informiert, dass er nicht mehr zu kommen brauche. Und in dieser viertel Stunde war noch weit und breit nichts von ihm zu sehen.
Vermutlich hätte Leiselheim die Spiele nicht schenken müssen und hätte trotzdem eine 9:0 Wertung bekommen, da der Spieler Lee der Mainzer mit großer Wahrscheinlichkeit nicht rechtzeitig eingetroffen wäre (auch wenn von Mainzer Seite sicherlich etwas anderes behauptet wurde). Von daher war das Handeln sicher recht unglücklich, aber eben ein Produkt aus Emotionen und der endlosen Vorgeschichte dieser beiden Vereine.

[Vorhandwrack]

Zitat von Walker

Das gabs auch mal in der Bundesliga, glaube so in den 80er Jahren. Hab ich in der DTS (heute tischtennis) gelesen, kann mich nur nicht mehr an die beiden Spieler erinnern.

Helmut Hampl hat das (mindestens 1 x) in der Bundesligasaison 80/81 gemacht. Heute ist er einer der anerkanntesten Tischtennistrainer - so groß kann der "Skandal" also nicht gewesen sein...

[Niklas]

Mmh, muss da noch mal zu Schlage zurück: Hätte er nicht theoretisch die verbleibenden 1-2 Sätze weiterpielen können. Er hätt dann zwar nur mit einer Seite spielen dürfen. Bei so einem "misslungenem" Topspin - egal ob Absicht oder nicht - bleibt eine der Seiten ja noch regelkonform mit der hätte er dann doch spielen können. Ein paar Penhoder-Spieler haben ja auch bloß eine Seite korrekt.
Geht mir jetzt nicht darum, dass er das Spiel noch so hätte gewinnen können aber rein prinzipiell wäre da eine gelbe Karte wegen Unsportlichkeit doch genug gewesen und er hätte mit einer Seite weiterspielen dürfen.

Unsportlichkeit hin oder her. So ein John McEnroe des Tischtennis fände ich auch mal ganz witzig^^

LG,
Niklas

[Cheftrainer]

Zitat von Mark 5

Und zum Vorfall mit Schlager:
Leider habe ich die Szene auch nie gesehen, aber viele Quellen geben da powerpaul recht. Von einem versehentlichen Beschädigen des Belages war da nie die Rede...

Vielleicht habe ich es nicht deutlich genug geschrieben aber selbstverständlich war das absichtlich was Schlager ja auch selbst einräumte. Ich hatte mich also nur mit Satz 6 statt 5 geirrt (is lange her).

Ich meine auch das er seinen Schläger mit einem VH Topspin zerstörte. Aber es war definitiv absichtlich.

Allerdings ist die Bezeichnung Affentanz sicher falsch. Er wurde zuerst nicht disqualifiziert. Der Tischschiri entschied auf Unsportlichkeit und gab den Punkt und damit Satz 6 an Boll. Erst danach kam irgendwann der Oberschiri und es gab eine Diskussion. Es düfte doch klar sein, dass Schlager da nachhakt wenn er die Regel nicht kennt. Damit meine ich nicht die Unsportlichkeit mit dem absichtlichen zerstören, das wusste er ja.

Damit meine ich die Tatsache, dass die Regel so ausgelegt wurde, dass bei einem absichtlichen Zerstören ein Wechsel ausgeschlossen ist, da ohne Wechsel ein Weiterspielen nicht möglich ist war die Konsequenz eben die Disqualifikation. Das war ihm umbekannt. Wie man ja deutlich gemerkt hatte, kannte der Tischschiri diese Regel ja auch nicht.

Und die Tatsache, dass Schlager während dieser Diskussion von mehreren Zuschauern den Stinkefinger gezeigt bekam führte zum Rest. PUNKT

[Fastest115]

Ein Weiterspielen mit einer Seite wäre erlaubt geblieben. Zb wenn er keinen Schläger zum wechseln geahbt hätte (bei unabsichtlich).

Frage wäre gewesen ob der oSR das absichtliche zerstören als so grobe Unsportlichkeit ertet und ihn disqualifiziert (Rote Karte)

Aber nur ein beschädigter Belag ist kein Problem solange alle anderen Punkte erfüllt bleiben darf er mit der intakten Seite Weiter spielen. ZB Penholder nehmen oder alle Bälle RH/VH spielen und umlaufen oder auch drehen.

Dagegen könnte sprechen: Der Belag ist ganz ab und das Holz darunter nicht schwarz bzw Rot lakiert sondern beige. Oder nur das Obergummi reißt ab und der gelbe schwamm bleibt drauf usw

[Janus]

Hallo an alle da draußen,

ich möchte auch einen kleinen Beitrag leisten.
Die Story von Würzburg und Düsseldorf im letzten Jahr liegt uns ja allen noch in den Ohren. Ich möchte noch einige weitere skandalträchtige Geschichte um diesen so stark polarisierenden Mann zum Besten geben:

Anno 2007 im ETTU Halbfinale kommt Frank Müller mit einem Ausrutscher in die Schlagzeilen: lest selbst:
http://forum.tt-news.de/showthread.p...saive+m%FCller

Auch das Jahr 2003 war von einer interessanten Geschichte geprägt. Bei den Qatar Open tritt Müller gegen die Saive Brüder im Doppel an und trägt zur Disqualifikation der Belgier bei.
http://forum.tt-news.de/showthread.p...saive+m%FCller

Zwischen Frank M. und Düsseldorf gibt es zahlreiche Vorgeschichten. Eine dieser findet ihr hier:
https://forum.tt-news.de/showthread.php?t=51746

Soweit erstmal zu dieser Personalie..