TTVN: Timeout

[Flachschupfer]

Zitat von Pinguin

Beraten darf jeder, das stimmt. Und um das Problem zu lösen kenn ich es noch, dass in den Bundesligen einfach gefragt wurde "und wer ist ihr Betreuer" und die Sache war erledigt. Gegebenenfalls noch erklären, dass das nur fürs TO wichtig ist aber nicht für die eigentliche Beratung.

Ich wundere mich darüber, wie man auf die Idee kommt einen Timeout-Wunsch von außen als unerlaubte Beratung zu bestrafen ... finde ich etwas sehr gewagt. Wenn der Trainer es aber nach jedem Punkt machen sollte und der Spieler nicht will, dann würde ich es als Unsportlichkeit werten, aber das ist eine andere Baustelle.

Die Situation mit Patrick Baum kenne ich nicht, aber ich vermute es war ein Individualwettbewerb, da entscheidet der Spieler ob er sein Time-Out haben will oder nicht. Wenn er "nein" sagt, kann er es natürlich später noch nehmen.

Patrick Baum hatte ich angeführt (weil in deinem Posting aleol zitiert ist), und du hast natürlich recht. Einen klareren Fall von Denkfehler habe ich selten gesehen, darum streiche ich das (gleich) durch. (Edit: Würde ich gerne, kann ich aber nicht?? Was soll der Unsinn?)

Aber meine Ausführungen zur "endgültigen Entscheidung" über ein TO durch den Betreuer hast du entweder übersehen/lesen oder hälst sie offenbar für vernachlässigbar, da nicht stichhaltig. Wäre nett, sagtest du dazu auch noch ein paar Takte.

Die Gefahren, die ich da gesehen - aber nicht genannt -habe, habt ihr oben ja inzwischen auch bereits aufgegriffen (TO reinrufen nach jedem Punkt). Da sehe ich auch das gleiche Gegenmittel (unsportlich etc.).

Und eine Frage schiebe ich dann doch noch hinterher. Für den Individualwettkampf spricht die Regel vom "benannten Berater" - selbigen gibt es im Mannschaftskampf aber offenbar nicht. Ich sehe da einen (gewollten?) Unterschied, mit der Folge, dass im Mannschaftskampf mMn. "jeder Willi" als Berater tätig werden kann. Was soll sonst der Unterschied zwischen den beiden Regeln?

Was sagen die Fachleute?

[tt-trommler]

Zitat von Flachschupfer

Und eine Frage schiebe ich dann doch noch hinterher. Für den Individualwettkampf spricht die Regel vom "benannten Berater" - selbigen gibt es im Mannschaftskampf aber offenbar nicht. Ich sehe da einen (gewollten?) Unterschied, mit der Folge, dass im Mannschaftskampf mMn. "jeder Willi" als Berater tätig werden kann. Was soll sonst der Unterschied zwischen den beiden Regeln?

Was sagen die Fachleute?

Ich kann nur mutmassen - definitiv wissen kann es wohl nur jemand aus der Regelkommission die bei der Erstellung dabei war.

Individualwettbewerb = Turnier mit vielen Spielen und Teilnehmern verschiedenster Mannschaften, Bezirke, Verbände, Länder ... in großer Halle an vielen Tischen. Um hier den Überblick zu behalten bzw. um auch Mitglieder einer Mannschaft, Verband etc. ... bei parallelen Spielen betreuen zu können ist es notwendig unterschiedlich Befugte für Beratung und time out zu benennen.

Bei einem Mannschaftsspiel ist es übersichtlicher und im Grunde ist die Beteiligtenanzahl für Beratung auch limitiert obwohl theoretisch "jeder Willi" beraten kann (was ja durchaus schon zu Problemen führt weil mancher Spieler von einigen die sich berufen fühlen ja gar keine Ratschläge haben wollen). Die Beratungspause einleiten können ja nur benannte Mitstreiter.

[Pinguin]

Zitat von Flachschupfer

Die Formulierung "endgültige Entscheidung" impliziert, dass der Spieler ein Time-Out von außen tatsächlich ablehnen kann, zumal die Formulierung "endgültige Entscheidung" erst greift, falls sich Spieler und Betreuer eben nicht einig sind. Ohne "Uneinigkeit" ist eine "endgültige Entscheidung" ja auch gar nicht erforderlich - oder? Der Ruf Time-Out von außen alleine kann also nicht die "endgültige Entscheidung" darstellen.

Deine Argumentation bezüglich der "endgültigen Entscheidung" kann ich nachvollziehen. Ich bin allerdings auf einem anderen Kenntnisstand was das gewünschte Vorgehen angeht. "Endgültige Entscheidung" verstehe ich demnach auch im Sinne von "Ober sticht Unter", sprich wenn derjenige mit der endgültigen Entscheidung eine Entscheidung trifft, dann ists vorbei und sie ist gültig. Das verhindert auch lange Diskussionen bzw. dass sich dieses Spielchen nach jedem Ballwechsel wiederholt.

Ach ja, wenn mir ein Betreuer drei Ausrufezeichen entgegenwirft, dann nehm ich erstmal gleich garnicht ernst, sondern werf Terry Pratchett zurück ;-).

anlässlich eines OL-Spiels, bei dem es TO-Unklarheiten gab. Allerdings hatte die Spielerin zunächst ein TO angezeigt, die Betreuer aber nicht reagiert, sodass es ein ca. 5-10 Sek.-TO ohne Beratung war - eine "ausgedehnte Handtuchpause" quasi, weiß nicht mehr, ob die nicht sowieso anstand. Das TO einige Punkte später wurde dann nach kurzem Disput nicht mehr zugelassen. Eine quasi "Beratung" für den Spieler, jetzt TO oder nicht zu nehmen, ist damit nicht möglich, wenn der Impuls von ihm selbst kommt.

Ist eine andere Situation, weil da nicht der Betreuer/Mannschaftskapitän das Time-Out initiiert hat. Die Spielerin hat das Recht ihr TO zu nehmen wann sie will, was sie ja getan hat. Wenn der Mannschaftskapitän sich dann erst noch mental sammeln muss oder gerade seinen verspäteten Mittagsschlaf hält, ist ja für das TO selbst egal. Vielleicht will die Spielerin ja auch garkeine Beratung sondern nur länger durchschnaufen? Interessant wäre es allerdings geworden wenn der Kapitän bzw. Betreuer sofort und explizit "nein, kein Time-Out" geantwortet hätte. In dem Fall hätte ich vermutlich gesagt das TO ist nicht genommen.

[Flachschupfer]

Zitat von Pinguin

Ist eine andere Situation, weil da nicht der Betreuer/Mannschaftskapitän das Time-Out initiiert hat. Die Spielerin hat das Recht ihr TO zu nehmen wann sie will, was sie ja getan hat. Wenn der Mannschaftskapitän sich dann erst noch mental sammeln muss oder gerade seinen verspäteten Mittagsschlaf hält, ist ja für das TO selbst egal. Vielleicht will die Spielerin ja auch garkeine Beratung sondern nur länger durchschnaufen? Interessant wäre es allerdings geworden wenn der Kapitän bzw. Betreuer sofort und explizit "nein, kein Time-Out" geantwortet hätte. In dem Fall hätte ich vermutlich gesagt das TO ist nicht genommen.

Den Terry Pratchett habe ich gerade schon einemal gelesen

Da das dir bekannte gewünschte Vorgehen in Sachen "endültiger Entscheidung" ein anderes ist, klemme ich mich noch einmal bei Gelegenheit dahinter, um von unserer grauen Eminenzen diesbezüglich mal etwas Verbindlicheres als das zwischen Tür und Angel zu bekommen. Klingt wie "Zwei Schiris - drei Meinungen".
Trotzdem nähme ich mir als SRaT heraus, nach meiner Auslegung zu urteilen. Aber da gibt es ja B3.3.3 - fällt dies darunter, liefe ich Gefahr, mir einen Rüffel einzufangen?

Deinen letzten Satz nehme ich mit Interesse auf. Ich als semifachkundiger Regellaie, eher von Spielerseite kommend und argumentierend (Regeln sind für Spieler und Spiel da, nicht umgekehrt), hätte an der Stelle - und ich halte mich prinzipiell nicht für einen §§-Reiter, obwohl als guter deutscher Beamter natürlich prädestiniert - eher scharf reagiert. Zumal auch noch die - möglicherweise auch regelkonforme, s.o. - Handtucheinlage dabei war. Aber schließlich ist eine Beratung über ein Beratung ja auch nicht vorgesehen, und das TO war ja immerhin auch durch die Spielerin angezeigt. Länger durchschnaufen geht schließlich auch im TO.