NRW-Landtagswahl

[Rieslingrübe]

Zitat von Danielson

Tucholsky: So sehen es auch die Historiker Golo
Mann und Heinrich August Winkler.

Dürfen diese Herren gerne so sehen. Allerdings sind
Historiker nicht immer auch voll durchblickende Sati-
riker.

Ein deutlich vielschichtigerer Tucholsky-Ansatz wird
meiner Erinnerung nach u.a. in Eckhard Henscheids
'Literaturkritik' gefahren. (Bei 2001 übrigens
gerade günstig zu haben.)

Werde den fetten Wälzer - knapp 1000 Seiten -
gelegentlich mal wieder aus dem Regal fischen und
ein paar einschlägige Passagen zitieren.


Wenn ich Joseph Conrads Lord Jim und
Spirit of Adventure von Tom Morton durch
habe, gelle...

[Danielson]

Ich denke, dass Satiriker für Irrtümer eher empfänglich sind als Vertreter anderer Berufsgruppen. Tucholsky antwortete sinngemäß auf die Frage - was denn Satire dürfe?-: "-Alles!" (Was wohl auch heißen kann, dass sich ein Satiriker mehr irren darf als andere.)

Hat noch jemand etwas zur NRW-Wahl zu sagen?

[Peter Igel]

Zitat von Danielson

Hat noch jemand etwas zur NRW-Wahl zu sagen?

ICH!

nämlich hierzu:

Zitat von tarantino

der mit großem Abstand schwächste Post, den ich jemals von Dir gelesen habe. Freibrief für alle apolitischen Dummköpfe, ohnmächtig Ihr desaströses Schicksal zu erleiden. +-

Lass uns beim "Du" bleiben.
Danke für das Kompliment.
Hat mich viel Zeit und Mühe gekostet.

Ich könnte jede einzelne Zeile dieses Postings in der Luft zerreisen und das gar ohne groß nachzudenken.

Dann brauchst du ja nix zu ändern.

Grundkurs "parlamentarische Demokratie" dringend empfohlen....

Ach, ich BILDe mich doch täglich.....

Abschließend noch mal ein Appell zum Nichtwählen und zum "Politik-Fatalismus"!
Ich hoffe, er verhallt nicht ungehört.

[Obachecka]

Guidos Wahlanalyse....

Quelle: Stuttmann

[Rieslingrübe]

Zitat von Danielson

Tucholsky antwortete sinngemäß auf die Frage -
was denn Satire dürfe?- "-Alles!"

Auch und gerade bei diesem viel zitierten Tucholsky-
Wort aus der Glosse "Was darf die Satire" (1919)
hat die Nachwelt mitunter Mühe mit der richtigen
Einordnung.

In Henscheids Augen ('Literaturkritik', S. 448) ist
es >> eines seiner unklarsten, ungeklärtesten,
zweischneidigsten, in seiner Allzweck-Anwendbar-
keit gar zu kommod...<<

[Jaskula]

Zitat von tarantino

der mit großem Abstand schwächste Post, den ich jemals von Dir gelesen habe.

Dann hast Du aber vieles von ihm nicht gelesen.

Zitat von tarantino

Freibrief für alle apolitischen Dummköpfe, ohnmächtig Ihr desaströses Schicksal zu erleiden.

Ich verstehe zwar, dass Dich Politikverdrossenheit auf die Palme bringt, aber denjenigen, der (in diesem Fall) die Wahrheit ausspricht, dafür anzugehen, dass die Realität genau so ist wie von ihm (hier) beschrieben, ist völlig daneben. Tatsache ist, dass es kaum noch spürbare Auswirkungen hat, wenn die regierung wechselt. Es sind Nuancen in dem, was tatsächlich umgesetzt wird, auch dann wenn im Vorfeld mächtig Theater gemacht wurde. Vieles scheitert dann an der Umsetzbarkeit, sei es aufgrund zusätzlicher informationen, sei es aufgrund mächtiger Lobbyarbeit, sei es, weil es ohnehin nie wirklich geplant war.
Tatsache ist doch, dass unser politisches System in Wahrheit keinen Spielraum mehr hat. Die Entscheidungen werden an anderer Stelle getroffen. Und auch wenn das keiner unserer Schattenregierer zugibt, so merken das selbst die, die die BLÖD lesen, mithin also auch PI.

Zitat von tarantino

Ich könnte jede einzelne Zeile dieses Postings in der Luft zerreisen und das gar ohne groß nachzudenken.

Grundkurs "parlamentarische Demokratie" dringend empfohlen....

Und würdest dann theoretische Grundlagen liefern, wie es sein müsste oder sollte. Das ist löblich, aber leider, da bin ich auch Fatalist, völlig nutzlos.

Die kapitalistische Demokratie der aktuellen Ausprägung ist nicht mehr beherrschbar, da Eingkeit unter den wichtigsten Staaten notwendig wäre um in kleinen Schritten die Macht von den großen Kartellen zur Politik zurückzuholen. Nicht nur, dass das ein extrem schwieriges Unterfangen wäre, von der aktuellen Riege der Marionetten will das auch keiner wirklich. Kein Wunder, kommen die doch durchaus gut zurecht mit dem minimalen Entscheidungsspielraum. Angie kann sich ja noch nicht mal entscheiden, etwas zu tun, was sie ohnehin tun muss. Was würde die Arme erst machen, wenn sie wirklich politisch tätig sein könnte oder sogar müsste ?

[Peter Igel]

Zitat von Jaskula

..., so merken das selbst die, die die BLÖD lesen, mithin also auch PI.

der merkt sogar noch viel mehr.
Wenn nicht am meisten von Allen....

ansonsten:
schön formuliert.
mach' dich zu meinem Ghostwriter.

[Peter Igel]

Nicht nur, dass das ein extrem schwieriges Unterfangen wäre, von der aktuellen Riege der Marionetten will das auch keiner wirklich. Kein Wunder, kommen die doch durchaus gut zurecht mit dem minimalen Entscheidungsspielraum.

Also, wie schon gesagt, ich komm' auch bestens zurecht mit der Situation.
Allerbestens sogar.
Andere weniger, aber das ist nicht mein Problem....(was nicht heißt, dass ich nix tun würde, wenn ich's könnte...und wenn man's kann, mit Sicherheit nicht dadurch, dass man sein Kreuz an der vermeintlich "richtigen" Stelle macht...)
Die Leute sollen mal selber - um mit Rübe zu sprechen - ihren (aufgepasst, @Tara, klein geschrieben) Runzelarsch bewegen und zusehen, dass sie (wieder klein) mit selbigem (Dativ, @Dani-Schatz) von der Wand kommen.

Etwas mehr Egoismus wäre mal ne zielführende Maßnahme.
Zumal: Wenn Jeder an sich denkt, wird ja an Alle gedacht.

[Rieslingrübe]

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Apropos Runzelarsch:

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[Danielson]

Zitat von Jaskula

Dann hast Du aber vieles von ihm nicht gelesen.