Was verdienen eigentlich die Profis? Gehälter im Profisport?

[JanMove]

So, und jetzt mal dumm gefragt. Ich gehe davon aus, dass genannte Beträge nur das Geahlt ist, das von den BuLi Vereinen gezahlt wird. Hinzu kommen dann ja noch die Werbeverträge, Preisgelder, Schaukämpfe und bei manchen noch Kohle falls sie irgendwo in China noch zusätzlich spielen. Bei einem Boll kommt da also noch ne ganze Menge hinzu. Und ne halbe Mille für ein paar BuLi-Einsätze und Championsleague ist schon krass viel.

[crycorner]

Zitat von Klaus123

Eigenartig, dass immer noch so herumgedruckst wird wenn es um Gehälter geht. Ich glaub diese Heimlichtuerei nutzt im Großen und Ganzen wohl eher den Arbeitgebern als den Spielern, die dann nicht untereinander vergleichen können..

Ist es bei Deinem Arbeitgeber anders?
Ich meine, es gab schon Firmen, die die Gehälter ihrer Mitarbeiter als übertriebenes Verpflichtungsgefühl zur Transparenz veröffentlicht haben. Und es gab schon Firmen, in denen die Gehaltsliste versehentlich im Kopierer vergessen wurde. Und dass es immer mal Personalsachbearbeiter oder Betriebsratsmitglieder gibt, die tratschen, ist auch jedem bekannt. Aber jeder weiß auch, dass sowas nie zu was Gutem führt. Wieso sollte das beim Arbeitgeber in der Leistungssportbranche anders sein?

[Snape]

Da wir in Deutschland eine Neidkultur haben, ist Transparenz bei Gehältern nicht besonders ratsam.

[Hillegosser]

Zitat von Snape

Da wir in Deutschland eine Neidkultur haben, ist Transparenz bei Gehältern nicht besonders ratsam.

Na klar, in anderen Ländern gibt es natürlich keinen Neid.

[crycorner]

Nein, das ist eine rein deutsche Eigenschaft.
Liegt am Vanille-Konsum. Wir Deutschen essen viel zu viel davon. Viel mehr, als andere Länder. Deswegen werden wir auch immer gelb vor Neid.

[Chris Kratzenstein]

Der Neid sicherlich nicht. Aber das Umgehen damit, dass einer es geschafft hat viel zu verdienen ist in Deutschland schon etwas anders als z.B. in den USA.

Aber als typisch deutsch würde ich es auch nicht bezeichnen. Denke sogar eher, dass der Unterschied zwischen Europa und USA da größer ist als innerhalb Europas.

[ttdr]

Zitat von Scheich Abdullah

Aber Andreas Preuß hat das so nicht gesagt ("Ein durchschnittlicher Bundesliga-Spieler kommt auf 50.000 Euro brutto") und es ist immer schlecht, wenn man falsch zitiert wird und dann auch noch verwiesen wird auf eine Quelle wie "(Magazin tischtennis, 01/ 2019)", so dass andere dadurch diese Aussage so 1:1 glauben.

Es ist dem Scheich unverständlich, warum man nicht exakt das schreiben kann, was dort tatsächlich abgedruckt wurde. Das Originalzitat ist "Ein mittelmäßiger Spieler kann noch 50.000 Euro verdienen".

Es gab keinen Grund, das Wort "mittelmäßig" durch "durchschnittlich" zu ersetzen und vor allem nicht das Wort "brutto" einzufügen, obwohl das dort gar nicht stand (egal ob brutto oder netto gemeint war, das sollte nicht die Entscheidung von einem Internetuser sein).

So ungern ich mich in die Ausführungen seiner Durchlaucht einmische, so energisch muss ich dennoch anmerken, dass Durchschnitt laut Duden - und ebenfalls im Sprachgebrauch - ein Synonym für Mittelmaß ist.

Zum zweiten Punkt: Will seine Durchlaucht also anmerken, dass 50.000 Euro ein mittelmäßiges Nettogehalt in der TTBL sei? ;-) Es ist übrigens die Regel das Gehalt in Brutto anzugeben, wie es auch der Spiegel oder Forbes tun. Gestehen muss ich, dass Preuß mit 50.000 Euro auch alles inkl. gemeint haben könnte. Hier drückt er sich aber ungenau aus.

[Hillegosser]

Zitat von ttdr

Zum zweiten Punkt: Will seine Durchlaucht also anmerken, dass 50.000 Euro ein mittelmäßiges Nettogehalt in der TTBL sei? ;-) Es ist übrigens die Regel das Gehalt in Brutto anzugeben, wie es auch der Spiegel oder Forbes tun. Gestehen muss ich, dass Preuß mit 50.000 Euro auch alles inkl. gemeint haben könnte. Hier drückt er sich aber ungenau aus.

Jetzt gehst du wieder von dem (scheinbar) abgewandelten Zitat aus.
Ich hab den artikel nicht gelesen, aber wenn der Scheich recht hat - wovon ich ausgehe - und das Zitat wie folgt lautete:

!Das Originalzitat ist "Ein mittelmäßiger Spieler kann noch 50.000 Euro verdienen"

Dann reicht bereits ein einziger mittelmäßiger Spieler, der (alles in allem) 50.000* Netto bekommt, um die Voraussetzungen für dieses Zitat zu erfüllen.

[crycorner]

Festzuhalten sind doch die Tendenzen:

Etablierte TT-Profis mit guten Ergebnissen sind in der Lage, vom Tischtennis auf dem Niveau gehobene Sachbearbeitung / unteres Management zu leben. Bzw. im Handwerk im Bereich Facharbeiter / angestellter Meister.

Ausgesorgt hat man nach Karriereende wohl nur, wenn man längere Zeit in der WRL unter den - sagen wir - 20-30 Besten war.

Jungprofis und Perspektivspieler leben eher auf Studentenniveau, bzw. müssen einem ordentlichen Nebenverdienst nachkommen, um ein gutes Auskommen zu haben.

Wenn man bedenkt, wie viel Training hinter diesen Karrieren steckt, sind die Leute natürlich unterbezahlt. Der Sport gibt aber nicht mehr her. Genauso, bzw. noch schlimmer ist das in anderen Sportarten. Deshalb entscheiden viele junge Spieler, die in ihrer Altersklasse nicht unter den Top3 waren, sondern vielleicht nur in den Top10, Tischtennis nach der Schule nur als Nebenverdienst mit vergleichsweise geringem Aufwand weiter laufen zu lassen.

[Armendariz]

Interessant wäre auch zu wissen, wie hoch der Prozentsatz der Profis ist, die nach ihrer aktiven Karriere noch durch ihre Kontakte in der Szene unterkommen. Sei es bei einer TT-Marke/Händler, als Trainer bzw. im Verband oder sogar bei einem Sponsor.

Profi-TT besteht ja auch viel aus Networking.