Politik - der Thread für politisch Interessierte (bis Dezember 2021)

[mithardemb]

Zitat von Matousek

Lade mal Zeugen Jehovas ein und setze denen ein Blutwurst vor.

Genau das ist nicht eben nicht passiert. Man hat nicht Muslime eingeladen und denen Schweinefleisch vorgesetzt. Es war offensichtlich eine sehr große Auswahl von Speisen dabei - nach Seehofers Aussagen waren fast alle für gläubige Muslime geeignet. Nur eben diese eine nicht. Alles in allem wirklich kein Skandal.

Interessant ist doch die Tatsache dass man hier versucht einen Skandal zu stilisieren, aber die lebensbedrohliche Lage der anwesenden Islamkritiker kaum thematisiert.

[Noppenzar]

Zitat von Snape

Ein kleines Thema muss man nicht klein reden, das ist es von Hause aus.


Eigentlich nicht. Es wird nur zu mehr aufgebauscht.


Naja, auch die Judenvertretung poltert mächtig herum, wenn sich in der Öffentlichkeit stehende Personen unglücklich äußern, das ist kein "nur die Muslime machen das". Vor allem gilt nicht "alle Muslime machen das" oder "die meisten Muslime machen das". Das ist aber das, was hier suggeriert wird.


Wäre möglicherweise hilfreich. Ich sehe jedoch die Notwendigkeit nicht. Sollen sie sich für andere entschuldigen oder rechtfertigen? Wie ist die Erwartungshaltung? Was sollen sie Deiner Meinung nach tun oder sagen und warum?

Sie sollen sich gar nicht rechtfertigen.

Einfach mal eine klare Ansage wie, "wir sind Deutsche, für UNS sprecht ihr mit eurem Zentralrat nicht und akzeptiert bitte hier die Lebensweise".

Da wäre auch vielen jungen Muslimen, die zwischen den Staaten stehen sehr sehr viel geholfen.

Eine Kampagne mit integrierten Muslimen säkularer Prägung und dazu "wir sind Deutsche und stolz darauf".

Damit gibt man den Kindern und Jugendlichen die Identität, die sie durch die Selbstverleugnung des deutschen Patriotismus dann in dem Islam suchen.

Nur derjenige, der hinter etwas steht kann auch andere motivieren dazu gehören zu wollen.

Ein muslimischer Jugendlicher, der die Antifa oder Claudia Roth sieht und die dazugehörigen Sprüche wird sich niemals mit Deutschland identifizieren. Und die DITIB stößt genau in dieses Vakuum.

[Snape]

Zitat von mithardemb

Alles in allem wirklich kein Skandal.

Interessant ist doch die Tatsache dass man hier versucht einen Skandal zu stilisieren, aber die lebensbedrohliche Lage der anwesenden Islamkritiker kaum thematisiert.

Exakt.

Zitat von Noppenzar

Sie sollen sich gar nicht rechtfertigen.

Einfach mal eine klare Ansage wie, "wir sind Deutsche, für UNS sprecht ihr mit eurem Zentralrat nicht und akzeptiert bitte hier die Lebensweise".

Vielleicht zählen sie sich gar nicht mehr zu den Muslimen? Vielleicht sind sie schon lange ausgetreten?
Wie gesagt, ich denke, dass es hilfreich sein könnte, aber eine Notwendigkeit sehe ich nicht.

Zitat von Noppenzar

Damit gibt man den Kindern und Jugendlichen die Identität, die sie durch die Selbstverleugnung des deutschen Patriotismus dann in dem Islam suchen.

Oh man, Selbstverleugnung des deutschen Patriotismus? Was ist das schon wieder für ein Quatsch?
1. Wer verleugnet ihn wo?
2. Kann man nicht auch Patriot sein, ohne Ausländer (auch wenn es nur bestimmte Ausländergruppen sind) zu hassen und auf sie zu hetzen?

Zitat von Noppenzar

Ein muslimischer Jugendlicher, der die Antifa oder Claudia Roth sieht und die dazugehörigen Sprüche wird sich niemals mit Deutschland identifizieren. Und die DITIB stößt genau in dieses Vakuum.

Wenn ich Claudia Roth oder einen der anderen Politiker sehe oder, schlimmer noch, reden höre, identifiziere ich mich auch nicht mit Deutschland, im Gegenteil. Also?

[JanMove]

Zitat von Noppenzar

...
Eine Kampagne mit integrierten Muslimen säkularer Prägung und dazu "wir sind Deutsche und stolz darauf".
...

Unabhängig davon, was für ein Land man konkret einsetzt, ist das so ziemlich der dämlichste Satz, den man von sich geben kann.

[BlinderBarmer]

Zitat von mithardemb

Genau das ist nicht eben nicht passiert. Man hat nicht Muslime eingeladen und denen Schweinefleisch vorgesetzt. Es war offensichtlich eine sehr große Auswahl von Speisen dabei - nach Seehofers Aussagen waren fast alle für gläubige Muslime geeignet. Nur eben diese eine nicht. Alles in allem wirklich kein Skandal.

Ist zwar semantische Spiegelfechterei, aber es ist eine Einladung durch das Ministerium an Muslimische Verbände.
Die Muslime sind geladen, die anderen sind nur dabei.

Zwei Tage mit intensiven und auch kontroversen Diskussionen, aber ebenso mit gewinnbringenden Gesprächen am Rande liegen hinter den über 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Berliner Auftaktveranstaltung zur Deutschen Islam Konferenz (DIK) in der aktuellen Legislaturperiode. Geladen waren Repräsentanten eines breiten Spektrums muslimischer Zivilgesellschaft in Deutschland: Dachverbände von islamischen Gemeinden, muslimische Organisationen, die keinem Dachverband angehören, Initiativen sowie Wissenschaftler und Publizisten. Hinzu kamen Vertreterinnen und Vertreter der christlichen Kirchen und des Zentralrats der Juden, der Bundesressorts, der Bundesländer und der Kommunen sowie der Wissenschaft und der Publizistik.

http://www.deutsche-islam-konferenz....ik-inhalt.html

[BlinderBarmer]

Zitat von Snape

Oh man, Selbstverleugnung des deutschen Patriotismus? Was ist das schon wieder für ein Quatsch?
1. Wer verleugnet ihn wo?
2. Kann man nicht auch Patriot sein, ohne Ausländer (auch wenn es nur bestimmte Ausländergruppen sind) zu hassen und auf sie zu hetzen?

Sag du mir, ob man das kann?
Wenn die Flagge, unter der sich die Demokraten gegen die Nazis gesammelt haben, bei #unteilbar nicht erwünscht ist, kann ich diese Wahrnehmung durchaus verstehen.
Und bei Noppe verstehe ich nun wirklich nicht viel.

[Snape]

Zitat von JanMove

Unabhängig davon, was für ein Land man konkret einsetzt, ist das so ziemlich der dämlichste Satz, den man von sich geben kann.

Warum?

Zitat von BlinderBarmer

Sag du mir, ob man das kann?

Klar, warum denn nicht? Patriotismus ist doch nicht gleichzusetzen mit "ich hasse Ausländer" oder mit Hetze gegen Ausländer bzw. bedingt es das nicht.

Zitat von BlinderBarmer

Wenn die Flagge, unter der sich die Demokraten gegen die Nazis gesammelt haben, bei #unteilbar nicht erwünscht ist, kann ich diese Wahrnehmung durchaus verstehen.

Um Missverständnisse zu vermeiden: Von welcher Flagge sprichst Du und von welcher Aktion?

[JanMove]

Zitat von Snape

Warum?

Wie kann man denn auf etwas stolz sein, wofür man nichts kann?!
Die Nationalität wird Dir normalerweise von Geburt an mitgegeben. Das ist natürlich ein Wahnsinnsgrund, darauf stolz zu sein?! Und wenn's jetzt nicht Deutschland sondern beispielsweise der Kongo ist, dann hat man Pech gehabt, oder wie? Ah nein, dann ist mann natürlich mächtig stolz Kongolese zu sein. Ist doch absoluter Quatsch!

[Snape]

Ach das meinst Du. OK, da bin ich bei Dir und ebenfalls der Meinung, dass man höchstens auf etwas stolz sein kann, was man geleistet hat, nicht darauf, was man ist. Unabhängig davon, ob man die Nationalität per Geburt oder durch Einbürgerung erlangt hat.

[JanMove]

Genau das meinte ich!