TTBL | 1. Bundesliga Herren 2021/2022

[fussballer010]

Zitat von JSCH

Korrekt. Und dazu gehört eben... regelmäßige Duelle der Topspieler, für den Zuschauern verständliche Wettbewerbe, wirkliche Saisonhöhepunkte, verständliche Spielsysteme usw.
Tennis: ATP Tour täglich Brot, Höhepunkte 4 x Grand Slam. Alles andere interessiert nicht mehr, fertig.
TT: Chaos.

Und dazu sollten bei den Höhepunkten auch wirklich alle Spieler heiß sein, dass Ding zu gewinnen. Wenn dann für die beiden besten deutschen Athleten sowohl bei den Damen als auch bei den Herren der Anreiz für eine EM fehlt dann läuft definitiv etwas schief.
Belastung lass ich da nicht zählen, schauen wir uns nur die Fußballer an, was die da alles abspulen ist sicherlich auch nicht immer gesund, aber was treibt sie an? Natürlich das Geld und dem fehlts halt leider im Tischtennis.

[Wolf11]

Das, was da von Euch zuletzt geschrieben wurde, ist ja genau das, was ich in einem meiner Vorposting schon angesprochen habe...

Die Sportart Tischtennis, das Produkt, muss viel innovativer, besser,professioneller medial vorbereitet und aufbereitet werden. Aber da muss die Initiative eben aus dem Tischtennis selbst herauskommen. Wenn man nur auf die Medien wartet, wird man ewig warten

Einige Sportarten haben das vorgemacht, einige wurden schon angesprochen. Es gibt viele Beispiele. Etwa die medial großartig aufbereitete Übertragungen der letzten Rugby-WM, hier kam die Initiative fast komplett aus dem Sport selbst und wurde an das Medium TV herangetragen. Oder man nehme die Darts-WM. Die jährliche WM um die Weihnachts-/Silvesterzeit ist inzwischen zu einem absoluten TV-Highlight geworden, hat schon fast Kultstatus und hat inzwischen dazu geführt, dass auch World-Cup-Turniere und Champions-League vom Dart übertragen werden. Auch hier kam die Initiative fast komplett aus dem Sport heraus und wurde an das TV herangetragen. Snooker wurde schon genannt. Dart ist eine Sportart, die mit kurzen, knackigen Sätzen fasziniert, die einen ständig wechselnden Matchverlauf möglich macht. Das ist ein Pfund, mit dem auch das Tischtennis wuchern könnte. Sätze, die kaum 10 Minuten lang sind, nachdem man vom oft langwierigen 21 auf 11 umgestellt hat, oft ständig wechselnde Spielverläufe, da folgt schon mal ein 3-11 auf ein 11-5, keine sich ewig in die Länge ziehenden, quälend langen Sätze wie etwa beim Tennis.

Und was ganz wichtig ist: Es müssen die Protagonisten des Sports sichtbar gemacht werden, es müssen dadurch Emotionen beim Zuschauer geweckt werden. Beim Darts ist das brillant gelungen. Fast jeder, der nur ein bisschen was mit Sport allgemein am Hut hat, kennt einen Phil Taylor, einen Gary Anderson oder einen van Gerwen. Damit schaffst du eine Identität des Sports, und daraus ergeben sich Emotionen auch im Zuschauerverhalten. Aber wer kennt die Protagonisten des Tischtennis ? Zumindest in Europa kaum jemand.

Im Gegensatz zu manchem hier bin ich der Meinung, dass die Sportart Tischtennis, rein von ihrem Ablauf bei entsprechender medialer Aufbereitung, das Potential zu einer "Fernsehsportart", wie das bei Darts oder Snooker der Fall ist, haben könnte, aber dafür müssten langfristig die Voraussetzungen geschaffen werden, und die können nur aus dem Sport an sich kommen. Am Anfang mag das mühselig und schwierig werden, aber es wäre der einzige Weg...

Wie es gehen kann, kann man übrigens auch beim staatlichen CCTV sehen. Vorberichterstattung, perfekte Kameraeinstellungen, Analysen, Interviews mit den Spielern etc. ..Das kann man natürlich nicht vergleichen, weil TT in Deutschland im Profibereich eher eine Randsportart ist, das ist mir auch klar, aber man kann da den Weg sehen, wie es funktionieren kann..

Im Darts gibt es keine wirkliche deutsche Spitzenspieler an der absoluten Spitze, trotzdem ist es dem Sport über das Medium TV gelungen, eine Identifikation der Spieler mit dem Fernsehzuschauer herzustellen. Und unter anderem da muss man ansetzen.


P.S.

Und ja......Wenn beispielsweise die deutschen Spitzenspieler bei den ersten DREI (!!!!) .. sportlichen Höhepunkten nach Olympia komplett fehlen, wie es jetzt der Fall ist, dann ist so etwas natürlich auch der absolute Killer für jedwede Aufmerksamkeit, die man erreichen möchte.

[Matousek]

Zitat von Wolf11

Und ja......Wenn beispielsweise die deutschen Spitzenspieler bei den ersten DREI (!!!!) .. sportlichen Höhepunkten nach Olympia komplett fehlen, wie es jetzt der Fall ist, dann ist so etwas natürlich auch der absolute Killer für jedwede Aufmerksamkeit, die man erreichen möchte.

Ich gebe Dir zu weiten Teilen recht. Die Absagen sind m.E. auch der Enge der Termine von Großereignissen geschuldet, eben durch Corona verursacht.
Man darf nicht vergessen, Olympia hätte ja letztes Jahr stattfinden müssen. Dazu kommen heuer noch 2 EM`s, davon eine schon gespielt.

[Majestät]

Zitat von fussballer010

Und dazu sollten bei den Höhepunkten auch wirklich alle Spieler heiß sein, dass Ding zu gewinnen. Wenn dann für die beiden besten deutschen Athleten sowohl bei den Damen als auch bei den Herren der Anreiz für eine EM fehlt dann läuft definitiv etwas schief.
Belastung lass ich da nicht zählen, schauen wir uns nur die Fußballer an, was die da alles abspulen ist sicherlich auch nicht immer gesund, aber was treibt sie an? Natürlich das Geld und dem fehlts halt leider im Tischtennis.

Dann läuft aber auch beim Fußball und Tennis einiges schief, oder? Ohne Gewähr: Bei Olympia wurden im Vorfeld 100 Spieler aus der 2. Reihe nominiert und nur 20% davon waren bereit dort anzutreten. Beim Tennis hat Zverev "kein Bock" auf Davis Cup (hat er so natürlich nicht wortwörtlich gesagt). Und beim TT sind es halt die NDM oder eine EM im übervollen Terminkalender.

Die Highlights im TT laufen/liefen ja auch super was das Event vor Ort anging (German Open, Final4,...), aber ob TT was fürs TV ist? Ich denke eher nicht (selber spielen dagegen sehr wohl...da liegt das große Potential unserer Sportart). Ohne Gewähr: Hat nicht der Macher hinter Snooker und Darts sich auch schon beim TT versucht und ist "gescheitert"?

Bringt die Leute an die Tische und vergrößert so das potentielle "Fachpublikum" (tut unserem Sport allgemein gut). Der Rückgang von diesem (wie med schrieb) ist sicher ein Hauptgrund für die geringeren Zuschauerzahlen der vergangenen Jahre (die aktuellen Zahlen würde ich dagegen hauptsächlich coronabedingt so niedrig sehen)

[JSCH]

Was sind denn eigentlich die Grossereignisse im TT ?
Und wer entscheidet eigentlich was ein Grossereignis ist ? Der Spieler selbst, DTTB, ITTF.... ?
Einzel, Club, EM, WM, Olympia, WTT, Top irgendwas, Team....bin verwirrt

[JSCH]

Zitat von Majestät

Bringt die Leute an die Tische und vergrößert so das potentielle "Fachpublikum" (tut unserem Sport allgemein gut). Der Rückgang von diesem (wie med schrieb) ist sicher ein Hauptgrund für die geringeren Zuschauerzahlen der vergangenen Jahre (die aktuellen Zahlen würde ich dagegen hauptsächlich coronabedingt so niedrig sehen)

Das wird das Problem mit Sicherheit nicht lösen.
TT gehört in Deutschland immer noch zu den 10 meistbetriebenen Sportarten in Deutschland.
Bei den NDM verliefen sich gefühlt 100 Zuschauer des s.g. Fachpublikums. Dart oder Rugby, um bei den Beispielen zu bleiben, spielt auch kaum jemand.

[fussballer010]

Zitat von Majestät

Dann läuft aber auch beim Fußball und Tennis einiges schief, oder? Ohne Gewähr: Bei Olympia wurden im Vorfeld 100 Spieler aus der 2. Reihe nominiert und nur 20% davon waren bereit dort anzutreten. Beim Tennis hat Zverev "kein Bock" auf Davis Cup (hat er so natürlich nicht wortwörtlich gesagt). Und beim TT sind es halt die NDM oder eine EM im übervollen Terminkalender.

Gut seh ich ein dein Argument, aber wenn ich mir einen Ovtcharov anschaue, was hat der denn gespielt dieses Jahr? Ein Contender Turnier, die Einzel EM und Olympische Spiele. Bei seiner Liga bin ich nicht ganz im Bilde ehrlich gesagt, aber so extrem viel wird das auch nicht sein.

Sorry aber Fußball ist da etwas ganz anderes vom Terminkalender her und das Beispiel hinkt auch ein wenig, denn unabhängig davon wie unbedeutend Olympia im Fußball ist, haben die Spieler die dort abgestellt waren, die komplette Vorbereitung mit ihren Vereinen verpasst. Diese Nachteile wollten eben viele Spieler verständlicherweise nicht eingehen, vor allem wenn man erst neu zu einem Club gewechselt ist.
Zverev hat nach kurzer Recherche wohl ATP CUP,ATP Rotterdam, Acapulco, Miami, Monte Carlo, München, Madrid, Rome, Roland Garros, Halle,
Cincinnati zudem noch
Wimbledon, Olympische Spiele, Australian Open und zu letzt noch US Open gespielt.

Das ist ein ganz anderes Pensum, deswegen für mich auch nur eine Ausrede der Spieler. Es lohnt sich einfach schlichtweg finanziell nicht und da liegt der Haken.

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