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Umfrageergebnis anzeigen: Wie würdet Ihr Euer politisches Interesse einschätzen?
ich bin politisch interessiert 193 57,10%
ich bin teilweise politisch interessiert 97 28,70%
ich interessiere mich nicht für Politik 19 5,62%
ich verweigere die Aussage 29 8,58%
Teilnehmer: 338. Sie dürfen bei dieser Umfrage nicht abstimmen

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  #41771  
Alt 09.03.2019, 15:48
Deserteur Deserteur ist offline
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AW: DER Thread für politisch Interessierte

Zitat:
Zitat von Armendariz Beitrag anzeigen
Doch, genau so ist es. Spielzeug ist nichts anderes als Training bestimmter Fertigkeiten. Räumliches Vorstellungsvermögen ist so eine Fertigkeit.

Heute geht man weder von ausschließlich Genetik noch von ausschließlich postnatalen Erfahrungen aus. Multifaktorielles Ursachengefüge ist das Zauberwort.

Prinzipiell gibt es aber KAUM Unterschiede zwischen einem männlichen und einem weiblichen Gehirn, von der Hormonsteuerung und der reinen durchschnittlichen Größe mal abgesehen. Jeder Mensch hat eine individuelle Verteilung an starken und schwachen Hirnregionen:

https://www.nzz.ch/wissenschaft/biol...irn-ld.1324241

Kurz: Wenn man Kinder von Anfang an in bestimmte Rollenbilder und Attributionen presst (wie die Erwachsenen in dem Baby-Spielzeug-Experiment, bei dem die Babys je die andere Kleidung angezogen bekommen und dann von den Erwachsenen komplett anders behandelt werden), dann muss man sich über Millionen Kopien von Kosmetik-Influencerin Bibi nicht wundern.
Sorry, aber das ist kein Beweis für gar nichts. Hier steht weder drin, wie hormonbedingte Umstrukturierung vs. Trainingsumstrukturierung skaliert usw. Klassisches Beispiel für eine unnütze Aussage.
  #41772  
Alt 09.03.2019, 17:27
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Armendariz Armendariz ist offline
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Kann ja auch nicht, das genaue Ausmaß ist in der Forschung umstritten. Aber kein Zweifel besteht darin, dass das Gehirn besonders in der frühen Kindheit starken Veränderungen von außen unterliegt, und die konkreten individuellen Interessen NICHT vorangelegt sind.

Bis zum Kiga sind die Interessen prinzipiell nicht geschlechtsspezifisch, danach stark abhängig von der Peergroup (und dadurch, dass Eltern und Erziehungsperson davor starken Einfluss nehmen, gilt meistens, dass die Peergroup fast automatisch gleichgeschlechtlich ist). Individuelle Interessen bilden sich dann v.a. in der Pubertät heraus.
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  #41773  
Alt 09.03.2019, 18:16
Deserteur Deserteur ist offline
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@arma Das ist zufällig auch der Zeitpunkt, wo die hormonellen und physiologischen Unterschiede beginnen stark voneinander abzuweichen ...
Ich habe hier mal einen Satz aus deiner oben genannten Quelle geklaut:
„Prinzipiell gibt es aber KAUM Unterschiede zwischen einem männlichen und einem weiblichen Gehirn, von der Hormonsteuerung und der reinen durchschnittlichen Größe mal abgesehen.“
Kann man auch kurz übersetzen als: „Abgesehen von den Unterschieden, sind beide Objekte fast gleich.“ Ich würde am Rande auch nur mal darauf hinweisen, dass Testosteron und andere Hormone einen signifikanten auf Psyche etc. haben.

Ums abzukürzen: Männer und Frauen sind nicht gleich. Das kann einem jedes Biobuch oder der Blick auf bestimmte Körperregionen in Kürze bestätigen. Wie wirkt sich das auf andere Aspekte abgesehen vom offensichtlichen aus? Weiß man nicht, da da schon innerhalb der Geschlechtergruppen ziemlich große Varianz herrscht und wir Kultur nicht wirklich herausrechnen können. Klarer Fall von Diskussion über eine sowieso schon unsichere Wissenschaft.
  #41774  
Alt 09.03.2019, 18:37
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Natürlich sind sie nicht gleich. Aber es gibt eben einen großen Unterschied zwischen Sex und Gender, und das verstehen viele nicht.

Hormonproduktion: Signifikant unterschiedlich ab der Pubertät.

Warum also davor diese sinnlose Kategorisierung in "schwach" und "stark".
Warum wird den Mädels SYSTEMATISCH ein schlechtes Selbstbewusstsein anerzogen?
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  #41775  
Alt 09.03.2019, 18:47
Deserteur Deserteur ist offline
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@arma Wo passiert das? Ich war in einer Klasse mit über 20 Mädels und wir waren zeitweise zwei Jungs. Ich könnte mich nicht erinnern, dass dort irgendeiner meiner Klassenkameradinnen schlechtes Sebstbewusstsein anerzogen wurde. Vielleicht sind auch einfach genügend Mädels schlau genug, dass es sich einfach nicht lohnt, 70-80 Stunden die woche zu arbeiten mit enormer Jobunsicherheit um z. B. Professor zu werden? Mach doch einfach mal selbst die Pro-Kontraliste für z. B. Unternehmensberater, Promotion, Habilitation, Umternehmensgründung, Politiker (aus Überzeugung) usw. und frag dich dann am Ende, warum jemand so bekloppt ist, das zu machen?
Dazu gibt es keine einfachen Antworten. Einfach auf die Erziehung einzuprügeln ist bequem, löst aber das Problem nicht und liefert auch keine Antworten.

PS: Gender hier , Gender da. Warum muss man immer mit so akademischen Bullshit um die Ecke kommen, der auf dem wackeligen Gerüst der Sozialwissenschaften steht. Lasst die Leute doch einfach machen, was sie wollen ohne da immer irgendeinen Stempel draufzudrücken. Die verzweifelten Klassifizierungen, in die die Leute dann krampfhaft gesteckt werden, machen mehr kaputt als sie lösen. Es wird weder den Leuten geholfen, die in der Richtung ein Identitätsproblem haben, noch kann damit Ottonormalverbraucher etwas anfange, was letzenendes zu Reibungspunkten führt. Sorry, aber musste mal sein.

Geändert von Deserteur (09.03.2019 um 18:52 Uhr)
  #41776  
Alt 09.03.2019, 19:09
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Armendariz Armendariz ist offline
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Wenn du keine Ahnung hast von dem entsprechenden Feld, darfst du gern auch mal die Finger stillhalten. Jeder meint, sein persönlicher Glaube befähige ihn dazu, ein Urteil abzugeben. Ist ja bei den "Klimaskeptikern" nicht anders.

Schau dir einfach entsprechende Sozialexperimente an, die ich hier zahlreich verlinkt habe, vielleicht bekommst du dann einen ersten OBJEKTIVEN Eindruck, der nicht auf Gefühl und konservativer Ideologie beruht.

Was wem was bringt darfst du gerne auch den Betroffenen überlassen, ich habe da zufällig mehrere im Bekanntenkreis.

Nichts bringt jedenfalls "Stellt euch mal nicht so an".
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  #41777  
Alt 10.03.2019, 00:00
Glücksball Glücksball ist offline
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Glücksball kommt allgemein ganz gut an (Renommeepunkte mindestens +60)
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Wie hoch sind denn so die Replikationsraten bei Studien aus dem Bereich der Erziehungswissenschaften, Armendariz?
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9:9 - Kantenball - 10:9 - Netzroller - 11:9
Vielen Dank und tut mir ehrlich leid ...
  #41778  
Alt 10.03.2019, 00:37
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Genaue Zahlen kann ich dir da nicht nennen, aber gerade die Spielzeugforschung hat in dem Bereich eine gewisse Tradition, soweit ich informiert bin. Da werden viele Studien mit ähnlichem Design durchgeführt. Kann man ja mal auf Google Scholar reinschauen, was es so gibt:
https://scholar.google.de/scholar?q=...=1&oi=scholart

Hier noch ein Zeitungsbericht zur Forschung an unserer Uni, von 2016:
Augsburger Allgemeine: Wer will welches Spielzeug?
Da wird auch ganz gut deutlich, dass die Industrie ein wichtiger Einflussfaktor ist. Hat sicher auch damit zu tun, dass man beim Spielzeugschenken mit wenig Informationen lieber ein "geschlechtstypisches" Spielzeug schenkt, damit es wenigstens ansatzweise personalisiert wird. Dazu muss für den gleichen Haushalt mit einem Jungen und einem Mädchen dann mehr Spielzeug gekauft werden, als wenn zwei Kinder sich Spielzeug vererben.

Dass dabei Klischees reproduziert und zementiert werden, ist ja für den Umsatz egal.
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  #41779  
Alt 10.03.2019, 09:36
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Zitat:
Zitat von Armendariz Beitrag anzeigen
....starken Veränderungen von außen unterliegt, und die konkreten individuellen Interessen NICHT vorangelegt sind.
Das widerspricht aber allen Erfahrungen die zumindest ich in meinem Umfeld beobachten kann. Ich habe zwei Jungs zu hause und die sind sicherlich in gleichem Maße von außen beinflußt worden. Das Umfeld ist stabil und die Bezugspersonen nahezu identisch gewesen. Trotzdem haben sich beide in sehr vielen Dingen unterschiedlich entwickelt, was eben auch mit den individuellen Anlagen zu hat. Interessen entwickeln sich doch daraus, was einem leicht fällt. Wenn mir eine schlechte Koordination von Bewegungen in die Wiege gelegt wurde, ist es schwer bestimmte Sportarten zu machen, oder bestimmte Musikinstrumente zu spielen. Da kann mein Umfeld noch so sehr inspirieren, das wird nix, oder eben nur mit sehr viel Energieaufwand.

Und um beim Spielzeug zu bleiben...Hier würde ich den "Eigenfaktor" nicht ganz ausschließen...Wenn Papa seinen Jungs Spielzeug kauft, dann ist das eben auch ein ganz klein wenig "sein" Spielzeug . Und meine Jungs haben dann halt eine Carrerabahn gekriegt und kein Pupppenhaus... Und da hatte ich mit Sicherheit kein Rollenklischee im Kopf und wollte bestimmt auch die Gleichberechtigung nicht einschränken.

Was das jetzt mit "stark" und "schwach" zu tun hat, erschließt sich mir nicht ganz. Meiner Meinung nach kam das ja mehr von den körperlichen Unterschieden der Geschlechter. Dass daraus Idioten stärker=besser machen, ist etwas das man ändern kann und muss. Aber deswegen gehen die Fakten nicht weg.

Noch heute werden im Sportunterricht die Noten nach unterschiedlichen "Leistungstabellen" für Jungs und Mädchen gemacht. Sollte man das auch "abschaffen"?
  #41780  
Alt 10.03.2019, 11:18
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Schau dir z.B. mal die speziellen Lego-Spielsachen "für Mädchen" und "für Jungs" an.

Bei denen für Jungs geht's meistens um Kämpfen, Action usw... Carrerabahn ist da ja keine Ausnahme. Nichts gegen die Carrerabahn - aber wenn wir 100 Eltern haben mit Mädchen, wie viele schenken denen eine Carrerabahn? Und 100 Eltern mit Jungs?

Dann hat man vielleicht ein Traumfängerbastelset, oder die Playmobil-Einhornfarm. Wie oft wird das Jungs geschenkt? Wie oft Mädchen?
Hängt das vielleicht zufällig damit zusammen, dass auf den Verpackungen Kinder des jeweiligen Geschlechts abgebildet sind?

Mein Bruder und ich haben uns schon auch sehr unterschiedlich entwickelt, und wie du sagst, hängt das auch mit angeborenen Dispositionen an (sonst bräuchte man ja auch keine Experimente mit eineiigen Zwillingen).
Aber bei uns lief auch viel so, dass ich eine bestimmte Sache cool fand, und die für meinen Bruder spätestens dann "verbrannt" war, wenn ich besser drin war als er. Und andersrum
Ältere Kinder erkämpfen Privilegien, die Eltern behandeln das Zweitgeborene anders, da sie mehr Erfahrungen mit dem Erstgeborenen hatten.
Die Einflüsse sind weit größer, als man denkt.

Meine Meinung: Wenn man den Kids gar keine Idee von "typisch Mädchen, typisch Jungs" mitgeben würde, gerade beim Spielzeug...
dann gäbe es vielleicht immer noch statistische Geschlechtsunterschiede, die aber deutlich kleiner wären, als die Unterschiede innerhalb der Geschlechter. Also so wie bei der Hirngröße auch.

Nur manche Dispositionen werden Kindern einfach zugeschrieben. Bis zur Pubertät korreliert die körperliche Kraft v.a. mit der Körpergröße. Trotzdem konnte nachgewiesen werden, dass Eltern ihre weiblichen Babys viel stärker beschützen und ihnen viel weniger alleine zutrauen als gleichaltrigen Jungs. Eigentlich seltsam, denn Jungs haben eine höhere Sterblichkeitsrate bis zur Pubertät... oder vielleicht folgt das daraus

Und genau diese frühkindliche Erfahrungen (Lässt mich Mama alleine zu diesem Gegenstand krabbeln? -> Vertrauen der Eltern geht über in Selbstvertrauen) können einen starken Einfluss auf Persönlichkeitsmerkmale und Interessen haben.
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