Politik - der Thread für politisch Interessierte (bis Dezember 2021)

[Armendariz]

Weniger Verkehr hieße auch: Mehr Wohnraum. Man bräuchte dann keine dreispurigen Straßen mitten in der Innenstadt. Und auch keine riesigen Parkflächen.

Und dass in Deutschland zu wenig in die Höhe gebaut wird, ist leider auch ne Tatsache.

Außerdem: Wenn ich einen gut ausgebauten Nahverkehr habe, der mich schnell in die Vororte bringt, ohne Stau etc, dann muss ich auch gar nicht mehr in der Stadtmitte wohnen. Dann brauche ich auch keine Stunde, bis ich dem Stau entronnen bin, einen Parkplatz gefunden habe und dann trotzdem noch 500m zu meiner Arbeit laufen muss.

[Schmidt]

Zitat von mithardemb

Stimmt. Es gibt Menschen die stecken sich eine Clownsnase an und schreiben Statements ohne Inhalt.

Da war schon Inhalt drin - nur du hast das nicht verstanden.

[BlinderBarmer]

Zitat von Armendariz

Bist du sicher, dass die Anstalt da ergebnisoffen den Sachstand wiedergibt?
Ich glaube nicht, dass die dann eine Sendung hätten.

Ich zitiere mal correctiv, die gelten ja als objektiv:
https://correctiv.org/faktencheck/me...em-fragwuerdig

2005 – Die WHO gibt einen neuen Bericht zur Luftqualität heraus. Darin stehen zwei wichtige Dinge. Erstens, dass Stickoxid ein guter Indikator ist. Wenn viel Stickoxid in der Luft ist, wird viel verbrannt. Deshalb gibt es dann auch mehr Feinstaub und andere Verbrennungsprodukte. Zweitens: In den Studien, die Stickoxid untersuchen, könnten auch andere Verbrennungsprodukte die Krankheiten erzeugt haben. Welcher Bestandteil des Abluft-Cocktails Menschen krank macht, das lässt sich nicht sagen. „Es gibt immer noch keine robuste Basis, um einen Richtwert für Stickstoffdioxid festzulegen“, steht in der Studie.

Wenn es nach der WHO ginge, dann läge der Grenzwert für die feinste Feinstaub-Art (PM2.5), die gleichzeitig am gefährlichsten ist, bei 10 Mikrogramm pro Kubikmeter. Doch diesen Wert übernahm die EU nicht. Der Grenzwert für Feinstaub in Deutschland liegt bei 25 Mikrogramm pro Kubikmeter. Doppelt so viel, wie die WHO empfohlen hatte.

Für Stickoxid, bei dem es nicht ganz klar erwiesen ist, ob und wann man davon krank wird, nahm die EU also die strenge, vorsichtige Empfehlung an.

Für Feinstaub, bei dem es ganz klar ist, dass man davon krank wird, tat die EU das nicht.

Gerade die letzten beiden Sätze zeigen die Schwachstelle der Diskussion, es geht um Politik, und nicht um die Gesundheit der Menschen.
Zusammen mit den von der Politik geförderten Holzöfen als Feinstaubschleudern ergibt sich das Bild, dass der Diesel ein Opfer von Aktivitätsdarstellern ist.
https://www.t-online.de/nachrichten/...s-problem.html

[BlinderBarmer]

Zitat von mithardemb

Sehr viel schlimmer für die Wohnungspreise ist es, wenn die großen Arbeitgeber in den Städten immer weiter anwachsen. Dann drängen noch mehr Menschen in die Stadt und müssen gegen die ebenfalls nach Räumen suchende Wirtschaft konkurrieren.

Schlimm für die Wohnungspreise ist, wenn viele eine Wohnung wollen und zu wenig neue gebaut werden.

Und: Es wird nur gebaut, wenn man damit Geld verdient, aber dann müßte man ja den Kapitalismus akzeptieren, und damit haben ja auch genug Leute Probleme.

[Noppenzar]

Zitat von BlinderBarmer

Schlimm für die Wohnungspreise ist, wenn viele eine Wohnung wollen und zu wenig neue gebaut werden.

Und: Es wird nur gebaut, wenn man damit Geld verdient, aber dann müßte man ja den Kapitalismus akzeptieren, und damit haben ja auch genug Leute Probleme.

Und was macht das Bauen teuer?

Die Städte nehmen exorbitant hohe Preise für Grundstücke. Zu hoch darf nicht gebaut werden, Tiefgarage, mangels öffentlicher Parkfläche, ist auch oft ein Muss. Dann die ganzen Bauvorschriften.

Dazu hat der Öffentliche Bereich seine Wohnungsunternehmen oft verscherbelt und Investoren wollen nunmal Rendite machen.

Das Problem mit LEG, Vonovia, Deutsche Wohnen usw. haben sich die Länder doch selbst eingebrockt.

Werner Mang hat in einer Talkshow einen guten Vorschlag gemacht. Warum nicht für, das kann man ja auf Privatinvestoren begrenzen, die Abschreibungen erhöhen?
Oder auch städtische Flächen günstiger abgeben?

Beispiel:

Zahnarzt XYZ möchte ein 8-Familienhaus bauen.

Kostet bisher z. B. 2 Mio Euro. Grundstück kostet schon im der Großstadt 400.000 zur Afa bleiben 1,6 Mio.

Selbst mit 2% AfA und 2%Zinsen muss er, bei 3-5% Tilgung, schon recht ambitionierte Mieten nehmen.

Wenn der Staat jetzt sagt, o.k., wir verpflichten den Bauherrn 7 Euro kalt zu nehmen und Mieterhöhungen auf 100 Jahre auf die Inflation festzuschreiben, stellen dafür das Grundstück per Erbpacht für symbolische 1 Euro/qm/Jahr und setzen die Afa auf 10% per Anno fest, dann ist das z. B. für jemanden mit langfristigem Anlagehorizont wieder lohnend.

Man könnte auch "Werkswohnungen" fördern, indem man dem AN den geldwerten Vorteil nicht voll oder überhaupt nicht anrechnet.

Die Politik hat da viel verbaselt und das Einzige was Kühnert und Co. einfällt sind Enteignungen.

Die "normale" Rendite bei Immobilien liegt im Bereich von 3-4% pro Jahr, steigert sich über die Jahrzehnte natürlich durch die Mieterhöhungen. Das passt nicht zu Black Rock und Co., die über ihre Beteiligungen an Deutsche Wohnen etc., Renditen von 10% erwarten.

Bei uns ist das Mietniveau im Übrigen recht niedrig. Liegt auch daran, dass die Stadt eine sehr ordentlich arbeitende WBG hält und bei Neubauprojekten auch mal ein lokaler Unternehmer zum Zug kam.

Die LEG und Vonovia versuchen es hier zwar auch über Sparen bei der Instandsetzung und "energetische Sanierung", aber durch den unter Kontrolle gehaltenen Mietspiegel durch öffentliche Hand und lokale Investoren kann man nicht so wie man gerne möchte.

[mithardemb]

Zitat von BlinderBarmer

Schlimm für die Wohnungspreise ist, wenn viele eine Wohnung wollen und zu wenig neue gebaut werden.

Genau, das kann man zur Zeit sehr schön an Frankfurt sehen. Ein Teil der Finanzindustrie auf GB siedelt sich an. Die benötigen weitere Bürotürme und zahlen fast jeden Preis. Die Menschen die dort arbeiten verdienen relativ gut und werden die Mieten ebenfalls nach oben treiben.

Auf der Strecke bleiben die Menschen die bisher dort wohnen.

Wenn man von seiten der Stadt verhindern würde, wäre den normalen Anwohnern geholfen.

[mithardemb]

Zitat von Schmidt

Da war schon Inhalt drin - nur du hast das nicht verstanden.

Die höchste Entropie war in den Ellipsen.

[Zweier]

Zitat von mithardemb

Die höchste Entropie war in den Ellipsen.

Ein extremer Elliptiker ist doch zugleich ein exzellenter Verdichter, der Endorphine freisetzen kann...

[mithardemb]

Zitat von Zweier

Ein extremer Elliptiker ist doch zugleich ein exzellenter Verdichter, der Endorphine freisetzen kann...

... und Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut.

[Zweier]

Zitat von mithardemb

... und Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut.

Herr Schmidt ist vielleicht ein Minimalist, solche Zweizeiler sind immer wieder auch kleine Farbtupfer zwischendurch. Die einen bringen es eben auf den . Andere ufern eher aus.