Politik - der Thread für politisch Interessierte (bis Dezember 2021)

[Snape]

Also wenn die sog. etablierten Parteien es schei**e machen, ist es nicht schlimm, wenn die AfD es auch schei**e macht, sie ist trotzdem wählbar?

Merke: Es ist selten gut, wenn man Menschen überzeugen möchte, einfach nur "die anderen machen es auch nicht besser" zu sagen oder "guck mal was die für einen Mist machen" zu kritisieren, aber selbst keine oder keine besseren Lösungen anzubieten. Umso verwunderlicher, dass so viele auf diesen Quatsch hereinfallen. Wobei dadurch klar sein müsste, wen die AfD damit fängt.

[Neuanfang]

Viele kleine Männer sind einfach nur frustriert, verärgert, ohnmächtig. Sie wählen dann nicht in Übereinstimmung mit Konzepten, Programmen, Visionen. Auch nicht aus Überzeugung. Alternativ bleibt aktuell nur, die Wut in die eigene Stimme zu legen und diese parlamentarisch oppositionell bemerkbar zu machen, indem man der einzigen Buhmannpartei, mit der keiner der Big Five der GGK(Ganz Große Koalition) ein Bündnis eingehen will, sein(e) Kreuz(e) schenkt.

[Noppenzar]

Wenn sich CDU und SPD mal wieder ihrer Kernkompetenzen besinnen würden, die sie seit 2005 (CDU) und 1998 (SPD) inner mehr "verraten" haben, nur um Wählern zu gefallen (CDU Merkel SPD Wähler, SPD Grünen Wähler), die eigentlich nicht zur Historie dieser Parteien passen, dann braucht man sich nicht zu wundern, wenn viele Wähler bei AFD, Grünen und Linkspartei landen. In der Art des Auftritts unterscheiden sich diese drei Parteien nicht sonderlich. Die Grünen haben halt nur im Vergleich zu den beiden anderen eine viel größere Unterstützung in den Medien.

Ich kann auch das Gesäusel von "mehr Europa" nicht mehr hören.

In Europa klappen viele Dinge nicht. Mit nationalem Recht könnte man den Steueroasen Luxemburg, Niederlande, Irland, Malta und Zypern ganz schnell den Stecker ziehen. Ebenso könnte man lokale Unternehmen vor Dumpingkonkurrenz aus Osteuropa schützen.

Das Kernproblem ist doch, dass der freie Markt in Europa unter völlig unterschiedlichen Voraussetzungen viele Probleme aufwirft, die gar nicht europäisch lösbar sind, wenn man nicht hier den Lebensstandard erheblich absenken will.

Klar kann man EU-Weite Standards anlegen. Die müssen dann aber von den starken Staaren querfinanziert werden und dann sinkt hier der Standard.

Genau das erleben wir seit Jahren mit dem Euro. Ja klar, dann kommt immer der "Export". Teuer erkauft mit Hartz4 Gesetzen, schwacher Währung und schlapper Binnennachfrage.

Die AFD greift hier Themen auf, die eigentlich Urthemen von CDU und SPD waren.

Die Asylkrise 1992 hat man so gelöst, dass die versammelte Linke heutzutage "Nazi" rufen würde. Auch Willy Brandt hat wortwörtlich gesagt, "man muss zuerst an die Deutschen denken".

Heutzutage rennt man nur noch denjenigen hinterher, die am lautesten Blöken. Egal ob Bahnhofsklatscher, Dieselfeinde oder Kohleabschalter, die Mehrheit der Bevölkerung ist doch eigentlich nicht so dämlich den grünen Spinnern hinterherzulaufen.

Was die Leute wollen ist einfache Realpolitik für die eigene Bevölkerung. Die Arbeitsplätze mit Exportbezug sind doch volkswirtschaftlich gar nicht so das Problem. Nur denkt überhaupt kaum noch ein Politiker an einen starken Binnenmarkt in Deutschland.

Ich spreche hier vom Handwerker, Rechtsanwalt, Architekt, Arzt, Einzelhandel und noch viele viele mehr, auf deren Rücken größere Exportüberschüsse erwirtschaftet und in Gewinn-/Dividendensteigerungen der internationalen Konzerne umverteilt wird.

Ein einfaches "mehr Europa" schadet hier mehr als es nützt.

Die Lösung müsste heißen: Ein vernünftiges Europa wo nationales Eingreifen machbar ist, wenn der Markt nicht mehr funktioniert. Ein Beispiel wären hier aktuell die Ausschreibungen. Es muss doch möglich sein, Aufträge nur an Firmen zu vergeben, die hier auch Steuern zahlen. Ob die dann sonstwen aus dem Ausland beschäftigen, tut nichts zur Sache, solange der Arbeiter auch gleich bezahlt wird, wie ein hier lebender Arbeitnehmer. Es ist ein Skandal, dass sich Firmen hier einen schnellen Euro verdienen und/oder einheimische Betriebe platt machen, weil sie mit billigem Personal per Entsendegesetz arbeiten.

Wenn man das in den Griff bekommt und sich mal wieder auf die wahren Probleme konzentriert anstatt sich vom drohenden Weltuntergang (wohl zuviel Nostradamus geschaut) völlig kirre machen zu lassen, dann kommen CDU und SPD auch wieder auf ihre jeweils 40%.

[crycorner]

Zitat von ROY

Da bin ich aber froh das die Situation für den "kleinen Mann" jetzt super aussieht, mal abgesehen davon das er seine Rechnungen (Miete, Strom, Benzin, Arztzuzahlungen, kommende PKW Maut, CO2 Steuer etc) nicht mehr bezahlen kann. Aber das ist ja nur Geld.............Läuft

Welche Partei wählt man denn, wenn man doch findet, dass das nicht so gut läuft?

[ROY]

Zitat von Snape

Also wenn die sog. etablierten Parteien es schei**e machen, ist es nicht schlimm, wenn die AfD es auch schei**e macht, sie ist trotzdem wählbar?

Merke: Es ist selten gut, wenn man Menschen überzeugen möchte, einfach nur "die anderen machen es auch nicht besser" zu sagen oder "guck mal was die für einen Mist machen" zu kritisieren, aber selbst keine oder keine besseren Lösungen anzubieten. Umso verwunderlicher, dass so viele auf diesen Quatsch hereinfallen. Wobei dadurch klar sein müsste, wen die AfD damit fängt.

Auf die Aussage am Ende bezogen kommt wieder der "Tenor" : Dumm und Nazis. Kenne ich, aber Argumente habe ich hier bisher auch noch nicht gelesen. Nur Behauptungen und eine pauschale Ablehnung der AfD. Macht nichts, die Realität wird alle einholen.

[ROY]

Zitat von Snape

Es ist doch einfach zu verstehen. Warum? Weil es die AfD viel geschickter macht als die plumpen Nazis wie z.B. die NPD. Nazi will bzw. darf man ja nicht so offensichtlich sein, das ist zu recht verpönt. Also kaschiert die AfD ihre rassistische und fremdenfeindliche Politik bzw. Gesinnung unter dem Deckmantel von "konservativ" und Nationalbewusstsein, was vordergründig zunächst einmal nicht verwerflich ist. Deshalb können die AfD und ihre Gesinnungsgenossen entsprechend empört auf Nazi-Vorwürfe reagieren und sich als Opfer darstellen. Schönes Beispiel dafür s.o. ist ROY.

Was ich bemerkenswert finde: Im Grunde bedienen sich die AfD-Politiker sehr erfolgreich der Leyen-Rhetorik: Emotionalität statt Sachargumente und Fakten, Angst machen, Ängste schüren. Warum auch nicht? VdL ist damit sehr erfolgreich, warum gerade bei Sicherheitsthemen (mehr als Angst vor Ausländern zu schüren hat die AfD m.W. nicht wirklich zu bieten) nicht übernehmen? So zieht man Menschen auf seine Seite und macht sie steuer- und kontrollierbar. Funktioniert einwandfrei, wenn man sich die Wahlergebnisse und -prognosen anschaut.


Bin schon neugierig. Gern auch mit Belegen aus dem Parteiprogramm.

Über diesen Beitrag musste ich kurz schmunzeln. Er ist in meinen Augen lächerlich und da zeigt die Klaus Kleber und Konsorten Propaganda bei dir die volle Wirkung. Die Zeit argumentativ dagegen zu halten spare ich mir wirklich im Angesicht deiner in meinen Augen Dummheit. Sorry, so sehe ich das

[Armendariz]

Zitat von ROY

da zeigt die Klaus Kleber und Konsorten Propaganda bei dir die volle Wirkung.

Das schafft die AfD ganz alleine, sorry:

Björn Höcke, AfD-Fraktionsvorsitzender im Thüringer Landtag:

-"Das große Problem ist, dass Hitler als absolut böse dargestellt wird. Aber selbstverständlich wissen wir, dass es in der Geschichte kein Schwarz und Weiß gibt."

- "Wir Deutschen, also unser Volk, sind das einzige Volk der Welt, das sich ein Denkmal der Schande in das Herz seiner Hauptstadt gepflanzt hat." (gemeint ist das Holocaust-Denkmal in Berlin)

- "Ich gehe nicht davon aus, dass man jedes einzelne NPD-Mitglied als extremistisch einstufen kann."

Alice Weidel: Co-Vorsitzende der AfD-Bundestagsfraktion und Oppositionsführerin im Bundestag:

- „Burkas, Kopftuchmädchen und alimentierte Messermänner und sonstige Taugenichtse werden unseren Wohlstand, das Wirtschaftswachstum und vor allem den Sozialstaat nicht sichern.“

Beatrix von Storch: Stellvertretende Fraktionsvorsitzende der AfD-Bundestagsfraktion:

- "Was zur Hölle ist in diesem Land los? Wieso twittert eine offizielle Polizeiseite aus NRW auf Arabisch. Meinen Sie, die barbarischen, muslimischen, gruppenvergewaltigenden Männerhorden so zu besänftigen?"

- "Wenn jemand kommt, und den ganz großen Knüppel rausholt und das damit schafft, innerhalb von zwei Tagen zu beenden, bin ich sofort dabei und solange tue ich, was ich kann."

Alexander Gauland: Partei- und Fraktionsvorsitzender der AfD-Bundestagsfraktion:

- "Wir [haben] das Recht, stolz zu sein auf Leistungen deutscher Soldaten in zwei Weltkriegen"

- "Hitler und Nationalsozialisten sind nur ein Vogelschiss in 1000 Jahren erfolgreicher deutscher Geschichte."

André Poggenburg: Ex-AfD-Fraktionsvorsitzender im Landtag von Sachsen-Anhalt:

- "Diese Kümmelhändler, diese Kameltreiber sollen sich dorthin scheren, wo sie hingehören. Weit, weit, weit hinter den Bospurus, zu ihren Lehmhütten und Vielweibern!“

- "Nehmen Sie die linksextreme Bedrohung ernst und beteiligen sie sich an allen möglichen Maßnahmen um diese Wucherung am deutschen Volkskörper endgültig loszuwerden!"

[Glücksball]

Ach Du armes Opfer, ROY!

Und den Strache, den hat man ja sooo fies reingelegt. Der ist ja auch nur ein armes Opfer!


Kleiner Tipp, bei diesen Wahlen gibt es (noch!) keine Fünfprozenthürde. Da kann man seine Ablehnung der etablierten Parteien auch anders zeigen, als diese "Alternative" zu wählen, die gerade an den Gründen für die Frustration "des kleinen Mannes" gar nichts ändern wird (siehe deren Parteiprogramm).

[Neuanfang]

Bitte zwischen Propagandisten, Anhängern und einfachen Wählern der Alternativdeutschen unterscheiden. Die wenigsten Wähler binden sich zeitlebens, alle 4 Jahre sind ihre Stimmen heiß umkämpft. Oder gibt es Parteien, die sich dagegen sträuben würden? "Nein, Stimmen von ExAfD - Wählern nehmen wir nicht!" (?)
Der Wähler ist der Souverän und sollte seinen Abgeordneten stets hinterfragen dürfen.

[ROY]

Zitat von Glücksball

Ach Du armes Opfer, ROY!

Und den Strache, den hat man ja sooo fies reingelegt. Der ist ja auch nur ein armes Opfer!


Kleiner Tipp, bei diesen Wahlen gibt es (noch!) keine Fünfprozenthürde. Da kann man seine Ablehnung der etablierten Parteien auch anders zeigen, als diese "Alternative" zu wählen, die gerade an den Gründen für die Frustration "des kleinen Mannes" gar nichts ändern wird (siehe deren Parteiprogramm).

Tipps von Lebewesen wie dir brauche ich nicht. Ich akzeptiere die Meinung Anderer, muss ich in einer Demokratie. Wobei ich das auch für meine realistische Einschätzung der Lage verlangen kann. Doch woher ihr die Meinung nehmt ist klar. Indoktrination seit Jahren, beginnend mittlerweile im Kindergarten. Mitleid empfinde ich für dich und das Einzige was mich ein wenig beruhigt ist, dass es am Ende keinen Unterschied macht ob rechts oder links, wir alle werden die Verlierer sein. Das hat schon Helmut Schmidt erkannt. War der auch ein böser dummer Nazi?