Verärgerung allgemein über mytischtennis, Premiumaccounts, Abläufe, Kommunikation usw.

[Vektor]

Eine Praxis, die die WO ein wenig "ignoriert", ist immer etwas kritisch, wenn auch in diesem Fall verständlich.

Auch ich halte es für absolut wichtig, dass Mannschaften in einem Wertungszeitraum (=Saison) zusammenbleiben können.
Und ich bin zuversichtlich, dass diese wichtige Regelung durch den Bundestagsbeschluss auch in den TTR-Verbänden rechtzeitig Einzug hält, die sie zunächst nicht "aus eigenem Antrieb" ins Regelwerk genommen hatten.

[tate]

Zitat von RedStar

Bisher gabs ja auch keine mannschaftsübergreifende Umstellungspflicht zur RR. Also war das gar nicht nötig!

Jetzt gibt es diese Pflicht, wenn man sich aus den Toleranzen rausspielt.

Ich kann Vektor nur zustimmen:
In meinem Kreis (heute: Südmünsterland; vor der Gebietsreform: Lünen Lüdinghausen) und Bezirk (heute: Münster; vor der Gebietsreform: Arnsberg) und sogar im Verband wurde DEFINITIV auch zur Rückrunde umgestellt, wenn die Toleranzwerte überschritten wurden. Ich weiß nicht, warum hier immer wieder die Unwahrheit verbreitet wird, dass "in der guten alten Zeit" zur Rückrunde NIE umgestellt wurde. NATÜRLICH wurde umgestellt, und ich wage sogar zu behaupten, dass das in der Mehrzahl der Kreise und Bezirke innerhalb des DTTB der Fall war. Und natürlich völlig zu Recht, da das Prinzip der Aufstellung nach Stärke ja schon immer in der Wettspielordnung verankert war.

Denn letzten Endes ist es doch ungerecht den Vereinen gegenüber, die ihre Mannschaften nach Spielstärke aufstellen, wenn die Spielleitung bei einigen wenigen Vereinen beide Augen zudrückt, was die Aufstellungen angeht. Denn dadurch werden Auf- oder Abstiege entschieden, und die Spielleitung muss ja schließlich garantieren, dass dabei alles mit rechten Mitteln zugeht. Konsequenz: Umstellungen auch zur Rückrunde, wenn dadurch die sportliche Chancengleichheit innerhalb einer Staffel wieder hergestellt werden kann. Etwas überspitzt ausgedrückt könnte man sagen: Chancengleichheit für alle geht über Kaffeekränzchen oder gemütliche Bierrunde nach dem Spiel für einzelne Mannschaften.

Ich kann mich übrigens sogar an Zeiten erinnern, da wurde bereits nach 5 oder 6 Spieltagen einer Serie umgestellt. Und früher war die Sache mit dem Sperrvermerk auch noch nicht so einfach, da man erst einen solchen bekommen konnte, wenn man 35 Jahre alt war (das galt jedenfalls für den WTTV).

Gegenüber früher sind das heute also so megaliberale und damit paradiesische Zeiten für die Vereine, dass ich die Aufregung einiger, die hier im Forum schreiben, kaum nachvollziehen kann.

[RedStar]

@tate: Bei euch gabs zur RR den Zwang mannschaftsübergreifender Umstellungen ohne die Möglichkeit sich durch SPV oder anders dagegen zu wehren?
Verwundert mich. Aber gut. Dann ändert sich für euch ja nichts zum Negativen.
Was war denn bei euch, wenn die untere Mannschaft z.B. Mittwochs spielt und der neue Zwangsmitspieler da arbeiten muß und nur am Wochenende kann? Pech gehabt? Heimspieltag ändern?

[tate]

Zitat von RedStar

@tate: Bei euch gabs zur RR den Zwang mannschaftsübergreifender Umstellungen ohne die Möglichkeit sich durch SPV oder anders dagegen zu wehren?
Verwundert mich. Aber gut. Dann ändert sich für euch ja nichts zum Negativen.
Was war denn bei euch, wenn die untere Mannschaft z.B. Mittwochs spielt und der neue Zwangsmitspieler da arbeiten muß und nur am Wochenende kann? Pech gehabt? Heimspieltag ändern?

Sperrvermerke zur Rückrunde gab's damals ja noch nicht, also musste der Verein sich mit der Entscheidung des Staffelleiters arrangieren. Manchmal konnte man als Verein aber auch noch Gegenmaßnahmen ergreifen, indem man etwa obere Mannschaften, die vielleicht aus 7 oder 8 Spielern bestanden, auf 6 Spieler reduzierte, wodurch der hochzusetzende Spieler wieder in seine ursprüngliche Mannschaft rücken konnte. Natürlich konnte man auch einen schwächeren Spieler, der eine Mannschaft tiefer gesetzt wurde, in dieser tieferen Mannschaft belassen. In der Folge sprach ja nichts dagegen, dass er weiter in seiner ursprünglichen - der höheren - Mannschaft eingesetzt wurde und irgendwann durch seinen permanenten Einsatz als Ersatzspieler die Spielberechtigung für seine neue - die untere - Mannschaft wieder verlor.

Manchmal waren die Vereine aber auch selbst Schuld, wenn sich eine solche Umstellung ereignete. Wenn sie etwa einen sehr starken Spieler in einer tieferen Mannschaft gemeldet haben und der Staffelleiter dies - vielleicht auch mit starken Bedenken - ohne Sperrvermerk genehmigt hat, mussten sie damit rechnen, dass eine Umstellung zur Rückrunde im Bereich des Möglichen war. Sie haben diesem Spieler dann fahrlässigerweise vor der Saison keinen Sperrvermerk gegeben.

[Vektor]

nicht nur "nichts zum Negativen", sondern sogar zum Positiven. Und eben einheitlich - und nicht von Kreis zu Kreis bzw. Bezirk zu Bezirk völlig unterschiedlich.

Und richtig, auch ein "unpassender Heimspieltag" war kein Gegenargument.

[00-Bauer]

Also ich finde es ebenfalls bedenklich, dass man durch ein paar Turnierteilnahmen seinen Wert in einem hohen Maße ändern kann.

Hier ein Beispiel aus dem WTTV: http://mytischtennis.de/community/ev...ersonid=246684

Der Spieler spielt 2 Turniere mit und gewinnt über 90 Punkte. Durch diese extreme Steigerung könnte er vom Wert locker eine Liga höher spielen, aber ich würde mal - ohne ihn persönlich zu kennen - bezweifeln, dass er diese Stärke hat.

Begründung: Er hat die gesamte Saison relativ konstant gespielt, ein paar kleine Ausschläge aber immer in einem Rahmen von +/- 40-50 Punkten und die Rückrunde sogar sehr gleichmäßig bei 1450-1460.

Ich glaube kaum, dass jemand während der RR sein Niveau ungefähr hält und dann plötzlich einen Sprung macht. Oder hat er vor dem Turnier immer mit der falschen Hand TT gespielt?

Wie von einem Vorredner bereits erwähnt, sind die Aufstellungen immer für eine Halbserie bindend, also eher langfristig geprägt. Und nun können ein zwei Turniere (kurzfristig) den Wert deutlich erhöhen bzw senken. Da fand ich das alte Bilanzsystem oder einfach die Differenz von Siegen zu Niederlagen besser, weil es eben auch langfristig ausgelegt war, und die gesamte Saison (bzw. Hinrunde und Rückrunde) berücksichtigte.

Klar kann man jetzt sagen, wenn er nicht so stark ist, wie sein Wert wiedergibt, wird sich sein Wert auch wieder anpassen. Das ist auch richtig! Aber der Wert passt sich eben erst nach dem die Aufstellungen festgelegt worden sind an und damit erst in der neuen Saison. Es hat also direkte Auswirkungen auf die folgende Halbserie. Und bei +90 Punkten greifen auch nicht mehr die Toleranzen.

Und wahrscheinlich ist dieser Fall auch eher eine Ausnahme und kein Massenphänomen. Aber wie in diesem Thread deutlich wird, gibt es doch einige Ausnahmen. Und diese finde ich persönlich gravierend. Ein Verein kann doch dann nur durch einen Sperrvermerk reagieren und dies hat dann wiederum evtl. negative Auswirkungen auf die Ersatzstellung. Nach dem alten Bilanzsystem wären keine Umstellungsprobleme aufgetaucht.

Ich finde das neue TTR-System dennoch insgesamt besser als das alte Bilanzsystem, aber man sollte auch sehen, dass es nicht unbedingt in jedem Punkt besser ist.

[tate]

Zitat von 00-Bauer

Also ich finde es ebenfalls bedenklich, dass man durch ein paar Turnierteilnahmen seinen Wert in einem hohen Maße ändern kann.
[...]
Der Spieler spielt 2 Turniere mit und gewinnt über 90 Punkte. Durch diese extreme Steigerung könnte er vom Wert locker eine Liga höher spielen, aber ich würde mal - ohne ihn persönlich zu kennen - bezweifeln, dass er diese Stärke hat.

Begründung: Er hat die gesamte Saison relativ konstant gespielt, ein paar kleine Ausschläge aber immer in einem Rahmen von +/- 40-50 Punkten und die Rückrunde sogar sehr gleichmäßig bei 1450-1460.

Ich glaube kaum, dass jemand während der RR sein Niveau ungefähr hält und dann plötzlich einen Sprung macht. Oder hat er vor dem Turnier immer mit der falschen Hand TT gespielt?

[...] Es hat also direkte Auswirkungen auf die folgende Halbserie. Und bei +90 Punkten greifen auch nicht mehr die Toleranzen.

Der Spieler ist ja noch recht jung, und vielleicht geben ihm seine tollen Turnierergebnisse in Verbindung mit dem Zugewinn an TTR-Punkten ja einen regelrechten Leistungsschub, sodass er seine höhere Stärkeziffer in der kommenden Saison bestätigt. Er hat immerhin auf diesen beiden Turnieren sehr gute Leute geschlagen! (Schade natürlich in seinem speziellen Fall, dass er mit seiner Mannschaft ja wohl aus der 1. in die 2. Kreisklasse abgestiegen ist.) Und aufstellungstechnisch ist der Zugewinn an TTR-Punkten in diesem Beispiel ja wohl eher irrelevant, da der Spieler bereits an Position 2 der Mannschaft gespielt hat, die zudem die einzige Herrenmannschaft dieses Vereins ist. Solange eine Umstellung von Position 2 an Position 1 die einzige "Negativfolge" ist, ist das sicherlich zu verschmerzen.

[Vektor]

... und zu beachten ist, dass der Spieler auch bei den letzten beiden Meisterschaftsspielen (in nur 4 Einzeln) kräftig zugelegt hat.

Es sieht wirklich so aus, dass er sich in jüngster Zeit gegenüber den Monaten davor, erheblich gesteigert hat.

[Hillegosser]

Zitat von tate

... im Verband wurde DEFINITIV auch zur Rückrunde umgestellt, wenn die Toleranzwerte überschritten wurden.

Womöglich wurde in manchen Kreisen ein Toleranzwert vom Staffelleiter eingeführt, um ihm selbst die Arbeit zu erleichtern.
Die letzte Entscheidung lag jedoch im Ermessen des Staffelleiters.
Ob das nun gut oder schlecht war, mag jeder für sich selbst entscheiden.
Ich habe sowohl positive als auch negative Erinnerungen und begrüße deshalb auch den TTR (nicht die Art und Weise der Vermarktung!) in Verbindung mit der neuen Regelung zu SpV.
Zudem war es nie so einfach im WTTV zu tricksen und die Mannschaften nach Lust und Laune aufzustellen (SpBer/Jugendbonus + Festspielen läßt grüßen.).

Zitat von tate

Ich kann mich übrigens sogar an Zeiten erinnern, da wurde bereits nach 5 oder 6 Spieltagen einer Serie umgestellt. Und früher war die Sache mit dem Sperrvermerk auch noch nicht so einfach, da man erst einen solchen bekommen konnte, wenn man 35 Jahre alt war (das galt jedenfalls für den WTTV).

Japp und vor dem Krieg...
Spass bei Seite, es wurden viele positive Änderungen auch ohne den TTR eingeführt.
Die Aufregung bezieht sich also eher darauf, dass meine keine Rückschritte hinnehmen will, um den TTR durchzudrücken.

Wie gesagt, ich persönlich habe gegen den TTR als solchen nichts.
Mit der Ausnahme, dass es mir schwer fällt ihn zu verfolgen und dass Fehler dementsprechend nur schwer nachzuvollziehen sind.
In diesem Topic geht es aber gerade um Mytt in Kombination mit dem TTR und dagegen habe ich sehrwohl etwas.

[tate]

Zitat von Hillegosser

In diesem Topic geht es aber gerade um Mytt in Kombination mit dem TTR und dagegen habe ich sehrwohl etwas.

Da bin ich übrigens voll Deiner Meinung!