Politik - der Thread für politisch Interessierte (bis Dezember 2021)

[Peter Igel]

Der kleine Peter möchte gerne von der Forenobrigkeit aus dem Bälleparadies abgeholt werden; die linksgrünversifften anderen Kinder sind voll doof

weil der kleine Johannes "entspr. leugnet", dass es auch andersfarbige Bälle als rote und grüne gibt.
Schwarze, gelbe, bisweilen sogar braune.
"Hier will ich nicht mehr sein"

[Neuanfang]

Ein "Bällebad" bringt unser *Inneres Kind* zum Staunen und Spielen, vielleicht auch auf ganz neue Ideen.
Ganz praktisch könnte man solche Bereiche mit Zehntausenden alter Zelluloid - Bälle einrichten, diese bemalen, färben und / oder beschriften.

Nachdem die Herren zum Himmel gefahren sind und auch die Kinder ihren Tag hatten, kommen die Damen zum Zuge. Wurde mit dem gestrigen Paukenschlag eine ganz heiße politische Phase eingeläutet? Ziehen Andere nach und mit? Was bringt das am Ende für uns? Vielleicht wissen die Genossen und Unionsfreunde hier im Forum mehr...

Gutes Gelingen.

[Snape]

Ich hoffe auf vorgezogene Neuwahlen. Die SPD ist schon lange nicht mehr tragbar, nun bricht sie in sich zusammen. Personell und inhaltlich eine Katastrophe, wie soll sie da noch weiter mitregieren?
Mich wundert nur, dass sich AKK trotz -7,5% und ihren Zensurträumen noch halten kann, zumal das nicht ihr erster Fettnapf war.

[crycorner]

Wieso Neuwahlen? Es wurden Parteien gewählt, keine Personen. Die SPD wird zunächst kommissarisch geführt werden. Von erprobtem Personal. Kein Grund, an der Kontinuität der Regierungsarbeit zu zweifeln. Zumindest nicht mehr, als sowieso schon.

AKK hat einfach mehr Machtanspruch und Sitzfleisch. Nahles sieht sich mehr als Dienerin der Partei. Ich glaube eher, dass AKK gestürzt wird. Merz sitzt in den Startlöchern. Und der unsägliche Spahn gibt sich auf Einmal auch ganz weltmännisch und mischt sich demonstrativ nirgends mehr ein. MMn auch eine Positionierung für den Machtwechsel, auch wenn er direkt darauf angesprochen (Lanz) dementiert.

[jimih1981]

Die Situation in Deutschland erinnert einerseits an den alten Geisterfahrerwitz und anderseits an Biedermann und die Brandstifter. Der fast religiöse Wahn mit dem man sich Ersatzrelgionen wie der Ökoreligion hingibt ist schon eher bedenklich. Jeder der nicht zur Upperclass gehört der eh alles egal sein kann weil er genug Kohle hat sollte sich ernsthaft überlegen ob er in einem Land Leben möchte dass ohne Rücksicht auf Verluste der Ökoreligion fröhnt, was in einer Regierung unter grüner Führung der Fall wäre. Insofern wäre Friedrich Merz als Kanzler die deutlich bessere Lösung als ein Herr Habeck.

[crycorner]

Was verstehst Du unter Ökoreligion?

[Snape]

Zitat von crycorner

Wieso Neuwahlen? Es wurden Parteien gewählt, keine Personen. Die SPD wird zunächst kommissarisch geführt werden. Von erprobtem Personal. Kein Grund, an der Kontinuität der Regierungsarbeit zu zweifeln. Zumindest nicht mehr, als sowieso schon.

Nur dass es inzwischen ein chaotischer Hühnerhaufen ohne Führungsstärke geworden ist.

Zitat von crycorner

AKK hat einfach mehr Machtanspruch und Sitzfleisch. Nahles sieht sich mehr als Dienerin der Partei. Ich glaube eher, dass AKK gestürzt wird.

Sehe ich genau so. Fehler eingestehen ist nicht ihr Ding.

Zitat von crycorner

Merz sitzt in den Startlöchern. Und der unsägliche Spahn gibt sich auf Einmal auch ganz weltmännisch und mischt sich demonstrativ nirgends mehr ein. MMn auch eine Positionierung für den Machtwechsel, auch wenn er direkt darauf angesprochen (Lanz) dementiert.

Auch die CDU hat ein Führungsproblem, wenn auch nicht so gravierend wie die SPD. Ich sehe keinen fähigen, geeigneten Kanzlerkopf. Momentan gibt es nur Pest und Cholera (AKK, Merz, Spahn, Kauder, Altmaier, vdL, ...). Andererseits habe ich damals Merkel zu Beginn ihrer Kanzlerschaft auch schwer unterschätzt. Nicht bzgl. ihrer Politik (die ich weiterhin nicht mag), sondern bzgl. ihres Auftretens und ihres Standings. Ich hatte ein scheues Rehlein erwartet.

Zitat von jimih1981

Der fast religiöse Wahn mit dem man sich Ersatzrelgionen wie der Ökoreligion hingibt ist schon eher bedenklich.

Bedenklich wäre ein Ignorieren der Umweltkatastrophe.
Das "Gute" daran: Man kann sie nicht mehr leugnen, sie ist bereits da. Für jeden sichtbar. Und so langsam begreift auch der letzte, welche katastrophalen Auswirkungen auf uns zukommen, wenn wir nichts tun bzw. nicht schnell und konsequent genug handeln.

Zitat von jimih1981

Jeder der nicht zur Upperclass gehört der eh alles egal sein kann weil er genug Kohle hat sollte sich ernsthaft überlegen ob er in einem Land Leben möchte dass ohne Rücksicht auf Verluste der Ökoreligion fröhnt, was in einer Regierung unter grüner Führung der Fall wäre.

Ohne Rücksicht auf Verluste will doch niemand. Aber es ist offensichtlich, dass schnelles Handeln erforderlich ist und entsprechende Abstriche mit sich bringt. Ein weiter so oder hier ein bisschen und dort ein bisschen wird der katastrophalen Lage nicht gerecht.

Ohne Rücksicht auf Verluste beschreibt hingegen, wie die Menschen die letzen 60-100 Jahre gelebt haben. Schei** auf Wald, weg damit, bleibt noch genug Wald übrig, schei** aufs Meer, rein mit dem Müll, das Meer ist groß genug und verträgt das. Schei** auf Fische, bleiben noch genug übrig.
Diese Zeiten sind vorbei. Wer das noch nicht begriffen hat, dem ist nicht mehr zu helfen. Wenn die "Reparatur" jetzt Geld kostet - "Pech", denn auf der anderen Seite haben sich genug Menschen durch rücksichtsloses Verhalten dumm und dämlich verdient. Dann können sie auch einen Teil ihrer Gewinne in die Korrektur stecken für den Schaden, den sie angerichtet haben.

[crycorner]

Ich sehe nicht, inwieweit die Veränderung an der Spitze die bestehenden Arbeitsgruppen beeinflussen sollte. Schon gar nicht, solange kommissarisch verwaltet wird. Spannend wird es erst, wenn ein Neuer kommt, der die SPD komplett neu aufstellen will und ihr klare Konturen geben will. Dann werden neue Meinungen und Haltungen in die tatsächliche politischen Arbeit einfließen und dann kann es chaotisch werden. Im Moment aber nicht.

[Chris Kratzenstein]

Mich würde einmal der ökologische Fussabdruck interessieren, den wir in den 80ern hatten und den wir heute haben. Dies dann auf die unterschiedlichen Alterskohorten aufgeteilt. Ich bin überzeugt, dass da der heutige individuelle Fußabdruck bei allen Alterskohorten verlieren würde.

Beim Fußabdruck der Industrie wäre ich mir da nicht so sicher. Das Ganze jetzt mal wirklich nur bezogen auf Deutschland oder Europa. Wobei das eigentlich Blödsinn ist.

Wenn jeder es schaffen würde den individuellen Fußabdruck zu erreichen, den wir in den 80ern hatten, dann wäre viel erreicht. Dafür müsste man sich aber individuell anpassen.
Für die jungen Leute würde das z.B. heißen, keine Weltreise nach dem Abi sondern vielleicht Zugfahrten durch Europa.
Für die Älteren vielleicht auch etwas weniger Reisen. Der Urlaub muss ja nicht in der Karibik sein sondern Italien oder Frankreich reichen auch. Kreuzfahrten könnte man sich auch sparen.

Aber individuell schafft es kaum einer da auf etwas zu verzichten. Also muss man dafür Sorgen, dass solche Dinge wieder Luxus werden, damit es sich, wie in den 80ern, eben nicht jeder leisten kann. Das ist unpopulär.

Genauso unpopulär ist es an tägliche Gebrauchsgegenstände zu gehen wie das Auto. Aber auch da muss man ran. Nur muss da die richtige Reihenfolge her. Und dagehört zuerst ein entsprechender ÖPNV und dann kann man auch über Verbote oder Einschränkungen reden. Aktuell ist nur die Reihenfolge in diesem Bereich falsch, denn die Leute benötigen die Mobilität.

Spannend ist natürlich beim ÖPNV dann aber wieder, dass, genau wie bei der Energiewende, dann immer irgendwelche Gründe gesucht werden um so etwas zu verhindern. Häufig von Umweltseite. Beispiel die Herrmann-Hesse-Bahn in Calw. Da haben sich über Jahre Fledermäuse in nicht genutzten Tunneln angesiedelt. Und nun wurde jahrelang gestritten ob da dann jetzt wieder Züge durchfahren dürfen. Aber genau solche Bahnen benötigt es wenn ich den Autoverkehr reduzieren will. Man muss nun einmal einen Tod sterben. Und in diesem Fall müssen die Fledermäuse sich eben andere Aufenthaltsorte suchen, damit am Ende vielleicht mehr mit der Bahn gefahren wird und weniger Individualverkehr auf der Straße ist.

Wasch mich aber mach mich nicht nass funktioniert nicht. Und genau da ist das Problem. Die klare Mehrheit sagt, dass etwas getan werden muss. Aber ebenso die klare Mehrheit sagt ich möchte mich dafür nicht einschränken. Die anderen müssen ja auch.

Und das gilt Individuell. Dass dies natürlich auch genauso die Aussagen sind von denen, die sagen, dass Deutschland eh keine Auswirkung hat brauchen wir ja gar nicht erst anzuführen. Ist aber im Prinzip das Gleiche.

[crycorner]

So ist es, Chris. Und genau aus diesem Grund liegt das Klima-/Umweltthema politisch brach, weil keine Regierungspartei sich traut, mutige Entscheidungen zu treffen. Das gilt für alle Parlamente weltweit. Im Prinzip könnte man überspitzt sagen: Die Welt geht zu Grunde, weil niemand seine Wiederwahl riskieren will. Ich würde mir wünschen, die Grünen würden stärkste Partei werden und den Mut aufbringen, Gesetze auf den Weg zu bringen, die uns allen richtig weh tun, für den höheren Zweck aber notwendig sind. Und dann würde ich mir wünschen, dass sie keine Stimmen verlieren, sondern dass Deutschland als politisches Vorbild funktionieren würde, auch anderen Ländern Mut zu wichtigen Entscheidungen zu machen.