Politik - der Thread für politisch Interessierte (bis Dezember 2021)

[Armendariz]

Zitat von Nullinger

Ist doch erstmal völlig Wurst, was der Beweggrund ist, sich nicht klimaschonend zu verhalten. In jedem Fall muss etwas getan werden.
Drängender - und der größere Batzen - wäre die Energiewende. Wenn D hier vorankommt, ist schon mal viel erreicht.

Beim Thema Mobilität geht es ja kurzfristig gar nicht darum, dass niemand mehr Auto fahren oder fliegen soll. Aber wenn lenkend eingegriffen wird, dass fliegen wesentlich teurer wird, wird es nur noch da gemacht, wo es "nötig" ist.

Eure Diskussion verbeisst sich m.E. an unwichtigen Punkten.

Das liegt daran, dass Politik immer im Spannungsfeld zwischen Wissenschaft, Philosophie/Menschenbild und der praktischen Umsetzung stattfindet.

Was gemacht werden muss, da sind wir uns wohl grundlegend einig.

Die Frage ist wohl eher, wie es kommuniziert wird, damit nicht innerhalb von kurzer Zeit diejenigen auf die Straße gehen, die (tatsächlich oder gefühlt) benachteiligt werden. Menschen reden sich ja gerne ein, dass es a) nicht an ihnen liegt, b) sie selbst Regeln eigentlich gar nicht brauchen, sondern nur die, die sie einschränken c) ihr individuelles Problem das wichtigste der ganzen Bundesrepublik ist.

[Armendariz]

Zitat von Chris Kratzenstein

Wenn ich sage, dass will ich nicht, dann höre ich auf.

Du vielleicht, aber die Realität ist eine andere. Nennt sich Mind-Behavior-Gap:
http://www.taz.de/!771871/

Vertrauen Sie dem Gewissenshaushalt der Konsumenten, dass sie künftig verantwortungsvoll einkaufen werden?

Da bin ich als Realist skeptisch, weil ich weiß, wie schwierig es ist, den angesprochenen *Mind-Behavior Gap* zu überwinden. Das liegt daran, dass wir meistens eher unsere eigenen Vorteile als die der Gesellschaft verfolgen. Der verantwortliche Konsum ist momentan noch eine Utopie. Da hoffe ich auf die Unterstützung der Politik und Aufklärung durch die Medien. Natürlich sind auch die Unternehmen gefordert, mehr nachhaltige Güter zu akzeptablen Preisen auf den Markt zu bringen.

Dass wir nicht so handeln, wie wir es gerne tun würden * ist das strukturell bedingt?

Ich denke, dass der Konsumkapitalismus den *Gap* forciert. Das bringt das Wettbewerbsprinzip des Marktliberalismus mit sich. Man tritt in Konkurrenz zu anderen, muss Leistung erbringen, sich günstig und gleichzeitig erfolgreich auf dem Markt verkaufen können. Gleichzeitig weckt der Konsumkapitalismus das Bedürfnis nach immer neuen Waren, deren Reiz sich umso schneller verbraucht, je kurzlebiger die Produktzyklen sind. Denken Sie daran, wie schnell heute die Handy- oder Automodelle wechseln. Der Konsument befindet sich in einer Zwickmühle zwischen Kaufanreizen und moralischen Skrupeln, die zu einer subjektiven Überforderung führen kann. Also wählt er die Exit-Option und wirft seine Ideale über Bord. Dies wird durch die Anonymität der kapitalistischen Gesellschaft verstärkt, die keine unmittelbare Kontrolle auf das Verhalten des Einzelnen ausübt. In Gesellschaften, die eher familiär aufgebaut oder gemeinschaftlich organisiert sind, findet eine direktere Einflussnahme statt. Die Versuchung, sich über die Interessen anderer hinwegzusetzen, ist kleiner. Nur leben wir eben nicht in so einer Gesellschaft.

Versteh mich nicht falsch, Chris: Natürlich sollte jeder bereit sein, selbst Verantwortung zu übernehmen. Aber die Rahmenbedingungen erschweren es den Menschen stärker als früher, eine Entscheidung gegen die primitiven Bedürfnisse zu treffen.

[Chris Kratzenstein]

Sorry das sind alles Ausreden, weil man eben nicht bewusst entscheidet. Wenn einem etwas entsprechend wichtig ist, dann muß mann sich dazu zwingen. Und das kann jeder wenn er will.

Vielleicht nicht immer, aber immer öfter. Aktuell ist aber eben so, dass es so gut wie nie so passiert. Und dann hat man eben einen anderen Schuldigen, der einem das eingeflüstert hat.

[Armendariz]

Und was für politische Konsequenzen ziehst du aus dieser Sicht? Ich versteh den Zweck von deinen Ausführungen einfach nicht. Es gibt nämlich Menschen, die ganz genauso argumentieren, um den Staat von seiner Regulierungsverantwortung zu entbinden. Jimih wär da z.B. auch voll dabei

[Chris Kratzenstein]

Politische Konsequenzen? Tja da sind wir bei dem Thema. Es gibt keine einfachen politischen Konsequenzen, die ein Land beschliessen kann und dann funktioniert es. In unserer heutigen Welt hängt einfach viel zu viel zusammen. Du willst politische Konsequenzen. Die sind aber nicht so einfach. Individuelle Konsequenzen kann aber jeder für sich ganz einfach ziehen. Man muss sich eben nur der Nachteile bewusst sein und dann entscheiden was einem wichtiger ist. Die Umwelt oder der Urlaub in der Karibik. (Ich weiß provokant)

Wichtig wäre die Förderung Technologieoffener Forschung. Und nicht die Förderung einer Technologie, die dann am Ende vielleicht doch die Falsche war.

Ich habe keine politischen Lösungen für das Problem, weil ich, bevor ich etwas fordere die Folgen bedenken möchte und dafür bin ich nicht tief genug drin im Thema. Ich befürchte nur, dass dies bei den meisten die einfache Lösungen fordern eben auch so ist.

Für heute aber genug.

[HSV]

Zitat von Armendariz

Das kann man prinzipiell so sehen, rein statistisch gesehen ist es aber grober Unfug.

Ich kann nicht glauben, wie Leute das in der heutigen Zeit anders sehen können.

Wenn ich zuviel Süßes esse oder wenn ich rauche oder zuviel saufe, dann treffe ich natürlich selbst diese Entscheidung. Und doch ist es in den meisten Fällen eine schwachsinnige Entscheidung. Zumindest dann, wenn ich das nicht in Maßen hinbekomme. Worauf basiert diese Entscheidung? Nur darauf, dass derjenige selbst schwachsinnig ist? Es gibt Einflussfaktoren, die gewaltig sind. Erziehung, schlechtes Vorbildverhalten der Eltern, schlechte Bildung, niedriger IQ, Werbung usw.. Natürlich werden diese Dinge auch miteinander verknüpft.

https://www.tagesspiegel.de/themen/z.../12311242.html


Mal ein Ausschnitt eines Artikels bezügl. eines komplett anderen Themas. Ist das hier thematisiert worden? Ich lese nicht mehr jede Seite hier mit. Wenn nein, warum nicht? Oder ist das uninteressant?

"Nach seinem Tod bejubeln Rechtsextremisten nun das Verbrechen und verhöhnen das Opfer auf einschlägigen Portalen und in sozialen Medien. Auch offizielle AfD-Accounts verbreiteten die Nachricht über das Verbrechen – provokativ ergänzt um das damalige Zitat Lübckes."

Sie freuen sich. Ist das nicht schön, wenn sich Leute freuen? Nicht immer, wie ich meine. Es kommt wohl doch auf den Anlass an. Wie kann man sich auf eine Stufe mit diesen Leuten stellen, indem man das Kreuz an der gleichen Stelle macht wie die.

Wie kann man überhaupt Opfer verhöhnen? Nein, aufgesetztes Mitleid oder Mitgefühl muss keiner zeigen. Darum geht es nicht. Soll kein Mensch so darstellen, wenn er es nicht so empfindet. Aber die Verhöhnung von Opfern, das ist das Allerletzte! Und das war der Grund, weshalb ich mich hier neulich so klar geäußert habe. War ein anderes Ereignis und ein anderer Thread, aber das gleiche Thema.

Wie funtioniert der Mensch? Oder auch der User?

Guckt Euch doch nur mal den CL-Thread im Sport an. Hätte Liverpool das Ding vergeigt, wären 10 Seiten seit dem Finale hinzugekommen. Wenn sie es vergeigt hätten. Denn sie hätten es ja nicht wirklich vergeigt. Klopp hätte es vergeigt. Weil der zu doof wäre, Titel zu holen. Zumindest Finals zu gewinnen. Und nun? Nun hat er gewonnen. Bedeutet, jetzt kann keine Häme ausgeschüttet werden. Jetzt müsste Anerkennung oder meinetwegen auch Freude zum Ausdruck gebracht werden. Nee, für sowas ist hier kein Platz. Wenn dann = Häme! Und wenn die deplatziert ist, dann lieber = nix. Getreu Nico Semrotts Mottos: Freude ist nur ein Mangel an Information.

Selbst hier bei TT-News wird man Opfer. Natürlich nicht im eigentlichen Sinne, aber jeder einzelne wird beeinflusst, etwas zu schreiben. Oder auch nicht zu schreiben. Natürlich trifft jeder selbst die Entscheidung, etwas zu schreiben (bezüglich des Inhaltes ohnehin), oder eben nix zu schreiben. Aber doch sind die Einflussfaktoren hinsichtlich der eigenen und ganz persönlichen Entscheidung gewaltig!

Womit wir wieder beim allerersten Satz dieses komplett überflüssigen Beitrages wären. Schließlich kommt der von mir. Vom HSV also. Und den (in dem Fall also mich) findet man ja doof. Also muss auch das von mir Geschriebene doof sein, oder? Schließlich sagt El Stachelo das. Oder auch die heulende Ecke mit dem sexy Profil(bild). Mit Ersterem legt man sich nicht an. Der droht immer gleich mibbm Anwalt. Und fordert Konsequenzen von der Forumspolizei. Und er fordert Respekt ein. Hinsichtlich anderer Meinungen. Und bekommt das selbst schließlich sensationell hin. Andere anzuzählen, wenn sie Konsequenzen von der Forumspolizei fordern. Und auch er selbst überzeugt permanent durch respektvolles Verhalten. Wer Zweifel daran hat, kann ja mal einen Timo Boll fragen. Oder eingebürgerte Chinesinnen. Für die klatscht er nämlich nicht. Glaube ich.

Ja, ja, ja, so ist das alles. Aber besse hält man die Schnauze. Dann hat man seine Ruhe. Ansonsten kommt Post. Vom Anwalt. Dann bin ich doch lieber El Zippfelo. Aber in dieser Eigenschaft natürlich immer völlig frei in meinen Entscheidungen, oder?

Irgendwie gibt's hier keine Typen mehr. Gefühlt alles Weicheier. Geradezu Waschlappen. Es gibt hier nur einen einzigen User, der bei fast jedem Thema klare Kante zeigt. Und dazu noch imho bei fast jedem Thema Recht hat. Nur ist der noch recht jung. Und damit natürlich ein Rotzlöffel, der besser mal seine Schnauze hält und erstmal da hinriechen sollte, wo Andere schon hingeschissen haben. Alter Verwalter, alles Auslaufmodelle hier, die mit ihren Nachfolgern natürlich ihre Schwierigkeiten haben. Wer wird schon gern aussortiert?

Btw: https://www.youtube.com/watch?v=9sDGXeShH-o

Stimmt nur eine Sache nicht: es sind halt 2 Jahre in der 2. Liga...

Wer es ein wenig stimmungsvoller braucht:

https://www.youtube.com/watch?v=PSzbUpavA6I

[jimih1981]

Zitat von Matousek

Ich habe mal in der Schule gelernt, Demokratie ist wo jeder alles machen kann , sofern es anderen nicht schadet. Auch den Satz Gemeinwohl vor Eigenwohl, hatte ich da auch schon gehört. Das war aber weit vor der Zeit, als die Grünen auf der Plattform erschienen. Ende der 50er bis Mitte der 60er Jahre.
Dein Häuschen wird Dir schon keiner nehmen, wenn nicht gerade Kommunisten an die Macht kommen. Da sehe ich aber keine Gefahr, eher kommen da die Rechten. Doch ihre Vorgänger haben auch enteignet. Aber wo sollte das Eigentum auch hingehen, nachdem die Eigentümer verbrannt oder sonst was wurden.
Man nannte das Judenverfolgung. Gefährlich wurde es auch für Andersartige. Obwohl sie in ihren Reihen ebenso genügend hatten.

Freiheit und Demokratie sind ja auch ein Widerspruch insich wo Mehrheit siegt und Unverstand entscheidet, kommt oft nichts Gutes dabei raus. Die Mehrheit hat weder logisch noch moralisch gesehn immer Recht. Auch bei einer Kneipenschlägerei gewinnt immer die Mehrheit. Unterschiedliche Meinungen sind wichtig. Meinungsfreiheit ist ein hohes Gut, hat man hier noch nie begriffen, dass man von jedem die Meinung verteidigen muss. Wo Meinungsfreiheit aufgehört ist wenn jemand Gewalt unmittelbar androht oder zu Gewalt greift.

D.h. logischerweise kann man Dinge wie den IS, die Antifa oder ähnliches nicht dulden. Aber auch nicht die Zustände die es teilweise in diesem Land gibt.

Ein Weg wie man die Demokratie so in die Schranken weißt das Freiheit möglich ist ist eine vernünftige Verfassung wie z. B. die Amerikanische Verfasssung. So war die U.S.A. bewusst als Constitutional Republic angelegt und nicht wie moderne Demokratien. Die Urdemokratien war ja etwas anders aufgebaut.

Schranken bedeutet ganz klar dass man über bestimmte Dinge nicht abstimmen kann. Wie Enteignung von Eigentum oder ob man jemand die Bürgerrechte wegnimmt, weil er nicht die richtige Gesinnung, Hautfarbe, Religion, sexuelle Orientierung etc. hat. Man kann gewisse Dinge nur mit Vernunft lösen und nicht mit Mehrheitsabstimmungen.

Nichts gegen das streiten um die besten Ideen, aber Leute die keine Ahnung von etwas haben werden wenn dann immer nur um die falschen Ideen streiten und nicht um die richtigen Ideen. Ein Wettbewerb um macht ist da eher kontakproduktiv denn er führt zu einer Negativauslese. wettbewerb um etwas Schlechtes ist in dem Fall nichts Gutes.

[Nullinger]

Zitat von Armendariz

Was gemacht werden muss, da sind wir uns wohl grundlegend einig.

Naja, unter allen hier mitschreibenden Nutzern herrscht da kein Konsens.
Da gibt es einige, die von Klima-Hysterie schreiben und dass andere Dinge eigentlich viel wichtiger seien.

Zitat von Armendariz

Die Frage ist wohl eher, wie es kommuniziert wird, ...

Das ist richtig. Die genauen Maßnahmen und wie sie kommuniziert werden, sind zu klären. Zumindest wären wir uns da einig. Aber dafür müsste man erstmal genügend Leute im Boot haben, die überhaupt radikale Maßnahmen für den Klimaschutz propagieren.

Zitat von Chris Kratzenstein

Ich habe keine politischen Lösungen für das Problem, weil ich, bevor ich etwas fordere die Folgen bedenken möchte und dafür bin ich nicht tief genug drin im Thema. Ich befürchte nur, dass dies bei den meisten die einfache Lösungen fordern eben auch so ist.

Es ehrt Dich, dass Du erst alles genau verstanden haben möchtest.
Das wird im allgemeinen bei solch großen Dingen aber nicht funktionieren. Niemand wird bis ins letzte Detail in allen damit verwobenen Themen drin sein. Daher muss man mal Maßnahmen auf den Tisch legen und diskutieren.

Im übrigen kann man dieselbe Argumentation auch umgekehrt anwenden: Die Leute, die bislang Klimaschutz immer hintenan gestellt haben, weil Arbeitsplätze, Schönheit der Natur, Bequemlichkeit nicht leiden dürfen, haben wohl die Brisanz des Themas "Klimawandel" nicht verstanden und sind da vermutlich nicht tief drin.

@HSV: Was ist Dir denn für ein Igel über die Leber gelaufen???

[Peter Igel]

Zitat von Nullinger

@HSV: Was ist Dir denn für ein Igel über die Leber gelaufen???

sowas kann zum Leberschaden führen.
Der soll mal seinen Gamma-GT bestimmen lassen!

[Armendariz]

@jimih: Was hast du eigentlich gegen die Antifa, dass du die im gleichen Halbsatz wie den IS nennst? Da würden mir in Deutschland noch ganz andere Gruppierungen einfallen...