TTBL | 1. Bundesliga Herren 2011/2012

[w_W_]

Tennis hat sich über Preisgelder etc. und den damit verbundenen
Möglichkeiten der Turniere vom Liga- Spielbetrieb entfernt und
diesen mehr oder weniger abgeschafft.

Diese Möglichkeiten haben wir aber beim Tischtennis nicht.
Das kann man imho so nicht vergleichen...

[Die Macht im Norden]

Im Fußball stehen sich immer 22 Spieler gegenüber und spielen immer mit einem Ball auf zwei Tore und zwar immer über 90 Minuten. Egal ob in der Liga, im Pokal oder der Champions League. Das zieht sich bis ganz nach unten durch (vielleicht nicht ganz auf die unterste Ebene).
Egal wo ich mir ein Spiel angucke (mach ich persönlich nicht) funktioniert das immer nach dem gleichen Prinzip.
Im Tischtennis muss ich mich erst nach dem Spielsystem informieren (3er, 4er, 6er Mannschaft; nach welchem Punkt ist schluß; gibt es Doppel;...).
Meiner Meinung nach sollten wir in der 1. und 2. Bundesliga das gleiche Spielsystem haben. Meiner Meinung nach passen die 4er Mannschaften am Besten, dann ist der Unterschied zwischen Regionalliga und 2. Bundesliga nicht zu groß. Ein Spieler, der in der 2. Liga oben gut spielt sollte auch in der 1. Liga mithalten können. Vielleicht sollte man einfach jede Mannschaft verpflichten einen (deutschen) Nachwuchsspieler in der Mannschaft zu haben. Wo haben denn die jungen Leute die Gelegenheit Wettkampferfahrung zu sammeln? Einige kommen nie über die 2. Liga hinaus, da der Sprung einfach zu groß ist. Da werden für Liga 1 lieber 3 Topspieler eingekauft.
Die 1. Liga muss anders versuchen an die Zuschauer heranzukommen. Man sollte die umliegenden Vereine direkt kontaktieren, evtl. mal ein Poster eines anstehenden Spiels zur Verfügung stellen.
Wo ich herkomme sind es 100Km nach Bremen, das wäre durchaus machbar. Ich bin der Einzige im Verein, der Ahnung von der 1. Liga hat. Wenn die 1. Liga bekannter werden will, dann muss die Liga zu den potentiellen Zuschauern gebracht werden. Das geht nicht über eine HP (die keiner kennt) oder die Zeitschrift Tischtennis, die auch viele nicht lesen. Gib mir ein Poster und Flyer eines anstehenden Topspiels und es kommen sicherlich welche, weil sie sich dann das erste Mal Gedanken darum machen.
Dann darf es aber zum Beispiel kein Spiel gegen Düsseldorf sein, in dem Timo Boll mitwirkt, denn wer will schon eine 3:0 Klatsche sehen.
Das 3er Mannschaftsprinzip ist mit einem Spieler wie Timo Boll tödlich für den Sport. Wie viele 3er Mannschaftswettbewerbe auf europäischer Ebene hat Boll denn bereits gewonnen? (früher mit Gönnern bereits mehrmals Champions League). Ein Topspieler macht 2/3 der Punkte, im 4er Paarkreuzsystem kann er maximal 50% machen und das nur, wenn er auch im Doppel punktet.
Man könnte hier so viel schreiben, aber die vorherigen Posts sind schon so unendlich lang

[User 765]

Wenn man unbedingt ein Spielsystem an einem Tisch haben will und eins, bei dem eine der beiden Mannschaften gewinnt, würde ich unser Pokalsystem favorisieren:

E1-2
E2-1
E3-3
D1-1
E1-1
E2-3
E3-2

Das hat zum einen den Vorteil, dass wieder ein Doppel dabei wäre und zum zweiten auch der 3. Spieler nicht komplett bedeutungslos ist - Nachteil ist natürlich, dass das Spiel länger dauert.
Auf der anderen Seite sehe ich eine längere Spieldauer nicht unbedingt als Nachteil an. Erfahrungsgemäß sind bei Bundesligaspielen kaum Leute anwesend, die selbst keine Tischtennisspieler oder im direkten Umfeld von Spielern sind. Dieses Publikum sieht in der Regel denke ich lieber mehr als weniger Spitzentischtennis. Im schlimmsten Fall gehen die Leute früher, was aber immer noch besser wäre als ein Spielsystem, was eventuell zu schnell vorbei ist und deswegen die Leute gar nicht erst kommen. Wenn's im Fußball in der 80. Minute 0:3 steht, verlassen auch einige tausend Zuschauer frühzeitig das Spiel, so what?

[charlies]

Entscheidend ist, für wen mache ich ein Spielsystem !

Fürs Fernsehen => Flop (Das Spielsystem oder die Regeln interessieren TV mäßig kein Schwein [eigene Erfahrung-2 Jahre wöchentl. Programmkonferrenz])

also für den Sport => Teamidee (Identifikation etc.)

für den Nachwuchs => größeres Team

für die Zuschauer => 2 Tische / einige Spiele / Identifikation evt. mit Nachwuchs

negativ für Zuschauer und Medien: Spitzenspieler nur ab und zu / Wettkampfverzerrung => kein Play Off

Dieses System sollte dann passen:

D1-D1
D2-D2
1-2
2-1
3-4
4-3
1-1
2-2
3-3
4-4
3-1
1-3
2-4
4-2

und dies für ALLE Ligen

[w_W_]

Zitat von charlies

Entscheidend ist, für wen mache ich ein Spielsystem !

Zustimmung.
Und dieses muß aber auch nachvollziehbar in den
anderen Ligen wieder zu finden sein. Wenn es denn
4er- Mannschaften in allen Ligen sind, dann ist vielleicht
noch der Unterschied zwischen Bundes- / Dietze- und
Scheffler- System zu verkraften...

Zitat von charlies

Fürs Fernsehen => Flop (Das Spielsystem oder die Regeln interessieren
TV mäßig kein Schwein [eigene Erfahrung-2 Jahre wöchentl. Programmkonferrenz])
also für den Sport => Teamidee (Identifikation etc.)
für den Nachwuchs => größeres Team
für die Zuschauer => 2 Tische / einige Spiele / Identifikation evt. mit Nachwuchs

so unterschrieben.

Zitat von charlies

negativ für Zuschauer und Medien: Spitzenspieler nur ab
und zu / Wettkampfverzerrung => kein Play Off

Die Play Offs wurden in der Vergangenheit zumindest öfter im TV gezeigt als
andere Begegnungen. Das ist aber auch der einzige Vorteil. Sonst entwerten
sie nur die Liga- Spiele und wirken eher wie in künstliches in die Länge ziehen.
Darf man fordern, die heilige Kuh ''Play Off'' zu schlachten?

Zitat von charlies

Dieses System sollte dann passen:

D1-D1
D2-D2
1-2
2-1
3-4
4-3
1-1
2-2
3-3
4-4
3-1
1-3
2-4
4-2

und dies für ALLE Ligen

Das ist das Scheffler- System. Das dauert schon mal sehr lange.
In derJugend haben wir das nur auf Bezirksebene wieder eingeführt.
Für die Schüler- Klassen ist das zu lang. Man kommt damit teilweise
sogar in die Spielzeiten ähnlich wie bei 6er- Mannschaften.

Aus dem Grunde haben wir das Dietze Paarkreuz- System eingeführt.
Bei dem Spielsystem spielen auf jeden Fall die Top- Spieler gegeneinander.
In der Regel findet auch noch das Spiel 2 gegen 2 statt. Die Mindestanzahl
der Spiele liegt in der Nähe des von Dir vorgeschlagenen Scheffler- Systems.

D1-D2
D2-D1
1-2
2-1
3-4
4-3
1-1
2-2
3-3
4-4
D2-D2
D1-D1

Allerdings sollte die Spieldauer geringer sein. Und die Spiele 1 gegen 3
haben wir in der Bundesliga ja bei dem derzeitigen oder dem letztjährigem
Spielsystem gesehen: gegen den Top- Spieler hat der Gegner einen
schwachen Gegner gestellt und gehofft, daß der stärkste eigene Spieler
im Gegenzug einen Punkt macht. War oft ''ganz toll'' anzusehen...
die Paarkreuz - übergreifenden Spiele des Scheffler- Systems
in der ersten Liga spielen zu lassen könnte sehr oft sehr
eindeutige vorhersehbare Ergebnisse zur Folge haben.


@Die Macht im Norden: Ich hoffe, dieses Posting ist kurz genug ;-)

[User 765]

Zitat von Rudi Endres

Vom Wesen her ist TT ein Individualsport, künstlich in das Korsett einer Mannschaft gezwängt. Auf Amateurebene funktioniert das wunderbar, auf Profiebene interessiert das keine ..

Daher finde ich das Doppel auch extrem wichtig - das vermittelt auch den Zuschauern eine ganz andere Stimmung, da man zumindest hier auf seinen Partner angewiesen ist.
Ansonsten empfinde ich persönlich schon einen großen Unterschied ob man jetzt selbst ein Einzel spielt und dann im schlechtesten Fall noch zwei Spielen seiner Mannschaftskollegen zuschaut oder aber beispielsweise im 6er Mannschaftssystem ein Einzel und ein Doppel und ansonsten noch 7 weitere Spiele seiner Mannschaftskollegen verfolgt. Wenn ein Spieler allein das Spiel schon fast entscheiden kann, der 3er nur noch eine Alibirolle hat und nur noch Einzel gespielt wird, ist es für den Zuschauer nahezu unmöglich, das ganze als richtige Mannschaft zu empfinden - selbst dann wenn die Stimmung innerhalb eines Teams sehr gut ist.

Die neue Coaching Regel erreicht meiner Meinung nach übrigens das genaue Gegenteil von dem, was man damit erreichen wollte. Emotionaler wird das Spiel überhaupt nicht, zwischen dem ersten und zweiten Satz ist irgendwie eine komische Atmosphäre - wie auf dem Friedhof. Außerdem glaube ich, dass die Zuschauer während Spieler und Betreuer sich in den Satzpausen beraten auch gerne untereinander austauschen über den gerade verfolgten Satz und "fachsimpeln". Irgendwie vermittelt das aktuell den Eindruck: Hauptsache weniger Pausen und das Spiel schnell durchprügeln und dem Zuschauer weniger Gelegenheit geben, das gerade gesehene zu verarbeiten und zu diskutieren - Augen zu und durch, vielleicht kommen wir ins Fernsehen.

[charlies]

Zitat von w_W_

Allerdings sollte die Spieldauer geringer sein. Und die Spiele 1 gegen 3
haben wir in der Bundesliga ja bei dem derzeitigen oder dem letztjährigem
Spielsystem gesehen: gegen den Top- Spieler hat der Gegner einen
schwachen Gegner gestellt und gehofft, daß der stärkste eigene Spieler
im Gegenzug einen Punkt macht. War oft ''ganz toll'' anzusehen...
die Paarkreuz - übergreifenden Spiele des Scheffler- Systems
in der ersten Liga spielen zu lassen könnte sehr oft sehr
eindeutige vorhersehbare Ergebnisse zur Folge haben.

Es bietet die Chance dass der Nachwuchs auch gegen Topleute zum Einsatz kommen kann !
Ausserdem konnte man die Aufstellung frei wählbar machen oder nur die Nummer 1 fixieren

[User 765]

Dass man aufstellen darf, wie man will, finde ich auch wenig zielführend. Die Aufstellung als taktisches Mittel mag zwar für die Trainer interessant sein, für die Zuschauer aber oft frustrierend.
Ich kann mich an ein Spiel der Damen-Bundesliga Fraulautern gegen Böblingen im 3er System erinnern. Böblingen reiste ohne die erkrankte Mie Skov an und es war klar, dass Qianhong Gotsch als eine der besten Spielerinnen der Liga an Position 1 spielen würde. Folglich stellte Fraulautern taktisch auf und seine Nummer eins an Position 3, da relativ klar war, dass Böblingen seine Ersatzspielerin aus der Landesliga auf Opferposition 2 stellen würde. Fraulautern stellte dann Olga Nemes als Nummer drei an Position eins. Die Folge war, dass Nemes gegen die Ersatzspielerin gewann, wir das 3er Duell ebenfalls sicher gewinnen konnte, beide Spiele gegen Gotsch quasi kampflos an Böblingen gingen und die Landesligaspielerin im abschließenden Doppel gegen unsere Nummer eins und zwei überfordert war. Fazit: taktisch super aufgestellt, 3:2 gewonnen, nur langweilige und unansehnliche Spiele produziert und das Duell der beiden besten Spielerinnen der Liga (mit offenem Ausgang) bewusst vermieden, zwei Punkte eingesackt und die Zuschauer zu Tode gelangweilt.
Gerade in der Damen-Bundesliga, wo viele Vereine eine sehr starke Nummer eins hatten, waren die ersten beiden Spiele fast immer Weltklasse gegen Bauernopfer. Die Herren-Liga ist da deutlich ausgeglichener aber dennoch sollte sichergestellt sein, dass die beiden vom Papier her stärksten Spieler auf eins spielen müssen. Es mag für die Spannung förderlich sein, wenn man taktieren darf, für die Qualität der Spiele aber leider zu oft nicht.

[Turboblock]

meine meinungen dazu:

tabelle:

playoffs sind düsseldorf und saarbrücken gesetzt.dahinter tipp ich auf frickenhausen und fulda.oxen einfach grausam schlecht diese runde...

abstieg:letzter bleibt wohl herne.vorletzter denk ich plüderhausen.

zuschauerrückgänge:

das spielsystem mach ich da hauptverantwortlich.beim 3 er spielssytem kann es halt schon auch mal schnell rum sein...dazu kommt meiner meinung nach immernoch eine viel zu stiefmütterliche öffentlichkeitsarbeit und relativ wenige topspieler.ohne dispektierlich werden zu wollen aber die masse will halt boll-x sehen und nicht keinath-mengel(und konsorten)

spielssytem:

ist wie bereits gesagt kein glorreiches modell.es geht zu schnell rum wenn es klar ausgeht und ein spitzenspieler wie im fall dd boll entscheidet schon fast allein ein spiel.das 4 er spielssytem war selbstverständlich das prädestinierteste.

coaching regel:

weg damit und zwar ohne wenn aber!sätmliche spielunterbrechungen lähmen das spiel dazu gehört auch das time out.so kommt immer weniger spielfluss auf was dem zuschauer auch nicht entgegenkommt.taktische vorteile sich erarbeiten wollen schön und gut nur sollte man sich da fragen was wichtiger ist?für mich doch ganz klar die außendarstellung unseres sports und die nimmt duch solche taktische spielchen freilich rabiat schaden...

[User 765]

Zitat von Turboblock

coaching regel:

weg damit und zwar ohne wenn aber!sätmliche spielunterbrechungen lähmen das spiel dazu gehört auch das time out.

Dir ist aber schon klar, dass es mit der Coaching Regel weniger Spielunterbrechungen gibt, oder?