Politik - der Thread für politisch Interessierte (bis Dezember 2021)

[crycorner]

Zitat von Snape

Von welchem harten Berufsalltag könnte er denn reden?
Jetzt sag nicht von dem eines Medien-Politikers.
Allerdings kann ich mir durchaus vorstellen, dass der Job im Callcenter hart gewesen sein könnte für einen Mann mit seinen Qualitäten.

Du unterschätzt die Anforderungen an diesen Job also auch?

[Snape]

Zitat von Nieschreiber

Du meinst also zu wissen, was als harte Arbeit durchgehen kann und was nicht?

Ich denke, dass ich das durchaus gut einschätzen kann. Du nicht?

Zitat von Nieschreiber

Wieso eigentlich immer Kevin Kühnert?

Weil er sich z.B. wie Mißfelder früher und Amthor so unheimlich schlau vorkommt, von "Tuten und Blasen", sprich vom richtigen (Arbeits-)Leben, jedoch nicht die geringste Ahnung hat. Woher auch? Angelesen? Call-Center-Erfahrung?

Zitat von Nieschreiber

Was ist denn z.B. mit Christian Lindner? Weiß der was harte Arbeit ist?
Oder Jens Spahn?

Können mit in den Topf.

Zitat von crycorner

Verstehe ich nicht. Es gibt auch andere Berufe, die körperlich sehr hart sind. Sowie Berufe, die körperlich nicht hart sind, aber dennoch sehr anstrengend und fordernd.
Und wie anstrengend ist es, Politiker zu sein? Da fehlt Vielen die Vorstellungskraft...

Stimmt. Man betrachte den selten gefüllten Plenarsaal, die Liste ihrer "Nebenjobs", die Anzahl ihrer TV-Auftritte und frage sich, ob das das harte Leben eines Politikers darstellt.
OK, TV-Auftritte sind hart, da muss man jedes einzelne Wort auf die Goldwaage legen.

[crycorner]

Du hast Null Vorstellungen von dem Berufsbild des Politikers.

Hier ein kleiner Einblick:

Arbeitzeit Abgeordneter

[crycorner]

Es heisst, die Bundestagsabgeordneten kommen auf ca. 60 Stunden die Woche.
Die Spitzenpolitiker bewegen sich im Bereich von 100 Stunden die Woche.

[Nieschreiber]

Zitat von Snape

Ich denke, dass ich das durchaus gut einschätzen kann. Du nicht?


Weil er sich z.B. wie Mißfelder früher und Amthor so unheimlich schlau vorkommt, von "Tuten und Blasen", sprich vom richtigen (Arbeits-)Leben, jedoch nicht die geringste Ahnung hat. Woher auch? Angelesen? Call-Center-Erfahrung?

Sorry, das ist für mich BILD-gleiches Geblubber.

Was genau soll denn das richtige Arbeitsleben sein? Welche Ahnung hast Du denn davon?

Für mich ist seine langjährige Tätigkeit in einem Callcenter und in Abgeordnetenbüros durchaus harte und ehrenwerte Arbeit. Sein langjähriges politisches Engagement übrigens auch. Der Mann ist 30 Jahre alt und hat vermutlich mehr gesellschaftliches Engagement gezeigt als wir Beide zusammen.

Ich sehe keinen nachvollziehbaren Grund sich über ihn das Maul zu zerreißen. Hat er sich denn je abfällig über die (wie hart auch immer) arbeitende Bevölkerung geäußert?

Gut, hier ist Stammtisch....schon klar...

[BlinderBarmer]

Zitat von crycorner

Warum sollte Kühnert nicht in der Lage sein, von einem harten Berufsalltag zu reden?

Nennt sich doch Eunuchen-Syndrom.
Wissen wie's geht.

[Danielson]

Zitat von *Ringostar*

Chrupalla hat jetzt nicht die klassische Kreißsaal, Hörsaal, Plenarsaal Laufbahn hinter sich aber er hat wenigstens eine berufliche Ausbildung.

Das ist alles gut so! Kyuss meinte nur, einen Maler als rechten Parteiführer gab es in Deutschland schon einmal. Was die Gemälde dieses Kunstmalers tatsächlich wert sind, darüber sollen andere befinden.

https://verschwiegenegeschichtedritt...ausiger-maler/

[Nacki]

Zitat von Nieschreiber

Für mich ist seine langjährige Tätigkeit in einem Callcenter und in Abgeordnetenbüros durchaus harte und ehrenwerte Arbeit.

Naja, das kommt sowohl auf das Callcenter als auch auf den Abgeordneten an.

Oh, seine und eine verwechselt. Dann mag das in seinem Fall stimmen. Oder war das ein Pushercallcenter?

[Abwehrtitan]

Dem Kevin wird zuviel Bedeutung zugemessen, er wird mit der SPD baden gehen, in welchem Amt er dort auch agieren mag, er wird den GAU nicht stoppen können.

[mithardemb]

Zitat von Noppenzar

Dein Beispiel fußt auf fremdkapitalfinanzierten Modellen und beim Erbe wird das FK vom Gesamtwert subtrahiert.

Mein Beispiel beinhaltet keinerlei Fremdkapital. Dein Vorschlag entzieht dem Unternehmen 90% seiner Substanz. Das wird kaum ein Unternehmen überleben.

Zitat von Noppenzar

Und wer auf dem Niveau des Artikels agiert, der hat nicht sämtliches Vermögen in der Firma. Höchstens als Gewinnvortrag, um Steuern zu sparen.

Ich beziehe mich nicht auf den Artikel sondern auf deinen irrsinnigen Vorschlag. Ich habe das auch sehr deutlich gemacht, indem ich davor gewarnt haben, dass ich man Gesetzen nicht nur mit Blickrichtung auf einige Milliardäre machen darf, sondern auf den Kollateralschaden achten muss.

Zitat von Noppenzar

In meinem Modell, ich habe es klar formuliert, hat der Erbe ja auch die Möglichkeit ein Darlehen oder Stundung in Anspruch zu nehmen. Und wenn ein Erbe von einer Firma mit 100 Mio Wert und 10 Mio Jahresgewinn 90 Mio Steuern zahlen muss, dann kann er das bei zinsfreier Stundung über 20 Jahre. Dann hat er halt statt 10 Mio nur noch 5 Mio Jahreseinkommen und kann sogar noch Rücklagen bilden.

Der Sozialismus macht 4-5 Jahrespläne. Du planst 20 Jahre im voraus.

Natürlich fliest der gesamte Firmengewinn in die Rücklage - Investitionen braucht man ja schließlich nicht. Dann wird der Unternehmensgewinn in Deutschland ja auch nicht gerade gering besteuert - das kommt bei deiner Planung auch nicht vor.

Wenn der Junior das Unternehmen übernimmt, dann ist 20 Jahre auch schon ein recht großes Stück einer "Generation". Dein Unternehmen muss also eine sehr große Zeit seines Lebens eine solche Kapitalabflußphase überstehen.

Jetzt lassen wir mal das Schicksal zuschlagen. Der Erbe stirbt kurze Zeit nach dem ursprünglichen Erblasser und der Enkel übernimmt das Unternehmen. Jetzt zwacken wir also erneut 90% von Unternehmen ab. Dann muss das Unternehmen jetzt mit 1% seines ursprünglichen Wertes auskommen.

Zitat von Noppenzar

Oder er muss dann halt seine privaten Vermögenswerte zum Teil liquidieren.

Klar. der typische Erbe eines Mittelständlers hat locker 90 Mio unter dem Kopfkissen liegen oder alternativ eine Milliarde (er muss davon ja auch 90% Erbschaftssteuer zahlen) vom Erblasser übernommen.

Zitat von Noppenzar

Niemand "verarmt" bei meinem Modell. Freibeträge von 1 Mio pro Kind bei Erbschaften habe ich ja auch vorgeschlagen.

Zumindest nicht der Erbe in unserem Modell. Ihm bleiben von den 100 Mio dann 11 übrig. Allerdings könnten die ehemaligen Angestellten die er für die Steuerschuld entlassen hat arm werden. Gut sie haben dann nach deinem Modell fast keine Einkommensteuer zu zahlen. Das hilft ihnen sicher verdammt weiter.

Zitat von Noppenzar

Es ist aber hochgradig unfair, wenn Geschäftsführer X, Arzr Y oder Rechtsanwalt Z 5 Mio in Bar vererbt und die Kinder oberhalb 500k zur Kasse gebeten werden, Aldi aber 50 Mrd vererbt, aber kaum Erbschaftssteuer fällig wird. Dank Stiftungskonstrukt oft sogar nahe Null.

Wie gesagt. Wenn du dich nur an obersten Promille der Firmen orientierst, dann wirst du das Gros der Unternehmen ruinieren. Das Leben ist ungerecht. Wenn ich aber durch aus ausüben meiner Vorstellung von Gerechtigkeit noch mehr Ungerechtigkeit schaffe, dann ist das ein schlechter Vorschlag.

Zitat von Noppenzar

Chinesen und Blackrock könnte der Staat vermeiden. Ein Staatsfonds könnte Abhilfe schaffen, der Anteile aufkauft und "richtig" weiterveräußert oder von den Dividenden das Rentensystem stärkt.

Super Idee mit der "Stärkung des Rentensystems". Wir erinnern uns kurz mal die letzten Jahrzehnte zurück was immer dann passiert ist, wenn mal ein wenig mehr Geld in der Rentenkasse als unbedingt notwendig war. Man hat es verteilt - die nächste Wahl kommt ja schließlich bestimmt und wenn in 15 Jahren der Renter darbt, dann bin ich eh schon aus der Politik ausgeschieden und er kann mich nicht mehr abwählen.

Zitat von Noppenzar

Das hat auch nichts mit "Neid" zu tun, sondern beschreibt einfach das Problem des Zinseszinses, der bei extrem großen Vermögen (nur darum geht es) zu einer immer weiter wachsenden Schere zum Mittelstand führen.

Der Mittelstand hat aber nur dann war davon, wenn das Geld in seine Taschen fließt. Wenn nun der Erbe eines mittelständischen Unternehmens und der Mittelständler Geld verliert, dann ist das nicht unbedingt erstrebenswert. Okay es gab und gibt Länder die das anders gesehen haben. Du solltest mal da leben, dann weist du was dein Vorschlag bedeutet.

Zitat von Noppenzar

Die Erbschaftssteuer ist für mich die einzige Möglichkeit. Wenn man, wie die Linkspartei, Abgaben und Steuern auf Einkommen massiv erhöhen will, dann tritt der von dir beschriebene Effekt ein. Großbritannien hatte in den 70ern einen Spitzensteuersatz von 100% ab 1 Mio Pfund, was zu Massenabwanderung von Industrie und Kapital führte.

Das wirst du bei 90% Erbschaftssteuern bei Unternehmen auch locker hinbekommen.

Zitat von Noppenzar

Konsequente Besteuerung nach dem Ort der Leistung, bei Privatpersonen das amerikanische Modell einer Steuerpflicht nach Staatsangehörigkeit. Doppelbesteuerungsabkommen so ausgestaltet, dass deutsche Staatsbürger die Differenz zu Steueroasen hier abführen müssen. Bei Abgabe der Staatsangehörigkeit aus finanziellen Gründen Behandlung des Kapitals in Deutschland so, dass Alles hier versteuert werden muss. Zur Not bei Abgabe der deutschen Staatsangehörigkeit Gewerbeuntersagung in Deutschland respektive der EU.

Ich nehme an, du willst dann auch gleich aus der EU austreten, dann anders kannst du deinen Vorschlag nicht durchsetzen.

Zitat von Noppenzar

Kurzum: Alle Lücken dicht machen.

... und vor allem das Licht ausmachen. Denn dann wird es kaum noch Industrie in Deutschland geben.

Zitat von Noppenzar

Sicher wird das so aufgrund massiven Lobbyismus mit genau den Argumenten die Du verbringst niemals geschehen, aber was wäre Deine Alternative?

Den Status-quo beizubehalten ist die deutlich bessere Alternative als das Land hier zu Deindustrialisieren. Deine Vorschläge sind komplett weltfremd und Gott sei Dank auch nicht durchsetzbar.

Zitat von Noppenzar

Langfristig kommt eine Gesellschaft nicht umhin, große Konglomerate zu zerschlagen. Bei Google, Facebook, den großen Händlern oder Automobilkonzernen ist die Auflösung von Monopolen/Oligopolen eigentlich lange überfällig.

Wie gesagt, wenn du dich am obersten Promille der Unternehmen orientierst und die daraus gewonnenen Erkenntnisse auf die Mittelstand anwendest, dann wirst du maximalen Unsinn verbreiten.

Zitat von Noppenzar

Wieviele Autokonzerne, Lebensmittelketten, Stahlkonzerne, Fluglinien etc gab es vor 40 Jahren, wie viele heute?

Mittelfristig muss hier eine Lösung her.

Ich nehme mal an, du willst dann auch den eisernen Vorhang wieder errichten. Denn Unternehmen aus den 80er Jahren wären heute nicht mehr konkurrenzfähig.