Politik - der Thread für politisch Interessierte (bis Dezember 2021)

[Peter Igel]

Zitat von Neuanfang

Mit dem Glanz ihres Lächelns und einer Brise Ostwind verleiht sie deutscher Politik Charmanz.

nicht alles, was aus den Osten kommt, ist schlecht

[Nieschreiber]

Zitat von Peter Igel

nicht alles, was aus den Osten kommt, ist schlecht

Nichts ist schlecht, nur weil's aus dem Osten kommt!

...und schöne Ecken und nette Menschen, gibt es dort gar sehr viele
Gar hervorragender Wein wird in Sachsen und auch bei den Anhaltern gekeltert. Das im Osten gebraute Bier muss sich ebenfalls auch nicht hinten anstellen

[Glücksball]

@JSCH:
So etwas dürfte eine große Ausnahme in deutschen Großunternehmen sein. Da müssen eine Menge Bedingungen stimmen, damit das überhaupt geht (Abteilung einfach ein halbes Jahr dicht machen - haben die vorher nur Halma gespielt? Gewerkschaften/Betriebsräte halten still, wenn das systematisch so gemacht wird? Etc.). Aber davon abgesehen wird das doch mittel- bis langfristig ein Rohrkrepierer. Die neuen Inder sind bestimmt nicht blöd und bekommen sehr schnell mit, was der Rest der Mannschaft verdient. Wenn das Gehaltssystem überhaupt extreme Ausreißer nach unten zulässt.

Was tatsächlich häufiger stattfindet, ist das Spielchen, ältere Gutverdiener gegen neue Absolventen auszutauschen, indem erstere mit dicken Abfindungen und/oder Vorruhestandsregelungen geködert werden. Auch ein ziemlicher Blödsinn, meiner Erfahrung nach, hat aber mit Deutsche versus Ausländer wenig zu tun. Der Arbeitgeber spekuliert darauf, dass die Erfahrung der Älteren schon nicht so viel wert sein wird und dass die Jüngeren sich ggf. noch etwas mehr knechten lassen. Was kann da nur schief gehen?

[Noppenzar]

Zitat von JSCH

Die von dir gestellte kann man generell nicht beantworten. In meinem Fall ist es der Marktführer, an dem viele Grosskunden überhaupt nicht vorbei können weil die benötigten Kapazitäten mal eben gar nicht woanders verfügbar sind. Und wenn doch dann wird kurz an der Preisschraube gedreht und schwuppdiwupp sind die Kunden wieder da, weil auch irgendwo 'käuflich', und alle sind zufrieden und haben alles richtig gemacht und die CEO's werden abgefeiert. Ich rede hier über ein Unternehmen mit revenue 40Mrd. und ebit 3,5Mrd., s.g. service center in Indien mit 3500 leuten, plus Manila. Z.b. Buchhaltung in Deutschland mit 4 Pers. besetzt bei 50Mio. Umsatz, Rest wird in Indien gemacht. Immer wieder lustige Zwischenfälle.... Kunde schreibt in Deutsch und das wird in Indien durch Google Translator übersetzt...Antwort zurück übersetzt....läuft super ��

Solche Konglomerate könnten (in der Theorie, in der Praxis hat man gar kein Interesse daran) ausschließlich über EU-Weite Steuerregeln zur Räson gebracht werden.

Arbeitsplatzverlagerung in Billigländer?
In der EU höher besteuern...

Produktionsverlagerung?
Fette Einfuhrzölle...

Steueroptimierung über Lizenzen, Patente in Steueroasen?
Absetzung als Betriebsausgabe verbieten...

Das Problem, warum das nicht klappen wird ist die unterschiedliche Interessenlage der EU-Staaten.

Irland und Holland sind Steueroasen, Deutschland ein Hochsteuerland...

Osteuropa lockt mit Subventionen und (noch) niedrigeren Löhnen...

Das kriegst du nie zusammengebracht.

[Noppenzar]

Zitat von Glücksball

@JSCH:
So etwas dürfte eine große Ausnahme in deutschen Großunternehmen sein. Da müssen eine Menge Bedingungen stimmen, damit das überhaupt geht (Abteilung einfach ein halbes Jahr dicht machen - haben die vorher nur Halma gespielt? Gewerkschaften/Betriebsräte halten still, wenn das systematisch so gemacht wird? Etc.). Aber davon abgesehen wird das doch mittel- bis langfristig ein Rohrkrepierer. Die neuen Inder sind bestimmt nicht blöd und bekommen sehr schnell mit, was der Rest der Mannschaft verdient. Wenn das Gehaltssystem überhaupt extreme Ausreißer nach unten zulässt.

Was tatsächlich häufiger stattfindet, ist das Spielchen, ältere Gutverdiener gegen neue Absolventen auszutauschen, indem erstere mit dicken Abfindungen und/oder Vorruhestandsregelungen geködert werden. Auch ein ziemlicher Blödsinn, meiner Erfahrung nach, hat aber mit Deutsche versus Ausländer wenig zu tun. Der Arbeitgeber spekuliert darauf, dass die Erfahrung der Älteren schon nicht so viel wert sein wird und dass die Jüngeren sich ggf. noch etwas mehr knechten lassen. Was kann da nur schief gehen?

Es gibt Dienstleister, die dir die volle IT, bei maximal einem Tag Ausfall, von Ort A nach B bringen. Wenn die Konzernsprache sowieso Englisch ist, sollte es noch weniger Probleme geben. Ich bin jetzt nicht der IT-Experte, aber für machbar halte ich das, sofern sämtliche Daten entweder sowieso schon in der Cloud liegen oder auf externen Servern "zwischengelagert" werden. Bei vorheriger Einarbeitung in Indien sollte dann ein nahtlose Übergang kein Problem sein.

Ich sehe da, wenn richtig organisiert, kein Problem. Paperless Office ist ja eh meist schon Standard.

Und Betriebsräte?

Würdest du, wenn du gelernter Industriekaufmann wärst, normal 40k verdienen würdest, aber als Betriebsrat in die höchste Lohngruppe eingestuft wirst, dazu noch von der Arbeit freigestellt und einen schicken Wagen bekommst, da irgendwie großartig intervenieren?

Wieviel hat der Hück bei Porsche verdient? Waren das nicht so 250k? War es bei VW nicht noch mehr?

In wieviel Aufsichtsräten saß der Bsirske? Was hat der im Monat bekommen? 25k?, 30k?

Da sagst du nicht an deinem Pöstchen.

Es heißt ja nicht umsonst, dass jeder AN ab einem gewissen Einkommen die Seite wechselt.

Und Ausländer nimmt man schon gerne. Solange sie sich noch nicht auskennen...

Für einen Rumänen wirken 2000 Brutto erstmal viel..., bis er dann mal die Lebenshaltungskosten hier sieht...

[JSCH]

Das Unternehmen, über welches ich hier spreche, ist kein deutsches, sondern europäisches. Deutschland ist ein notwendiges Übel, weil teuer, Sozialabgaben, arbeitnehmerfreundliche Gesetze usw., würde man am liebsten dicht machen, dumm nur das hier einer der grössten Märkte ist. Paperless office, IT gibt es gar nicht mehr, alles nach indien ausgelagert, wenn jemand physisch gebraucht wird, für z.B. Umzüge, dann kommen irgendwelche Leiharbeiter von Fremdfirmen angewackelt. Und die s.g. 'Values' des Unternehmen, die sich hauptsächlich auf Mitarbeiter, Name usw. beziehen, werden gebetsmühlenartig nach innen und aussen gepredigt...willkommen in der globalen Welt.

[Glücksball]

Erscheint mir alles sehr unrealistisch, aber ich belasse es mal dabei. Man kann ja kaum die Nichtexistenz bzw. fehlende Machbarkeit beweisen. Also dann weiter schwadronieren.

[JSCH]

Dann versuch es mal ausschliellich unter dem Gesichtspunkt zu sehen: Gewinnmaximierung, immer grösser, höher, schneller, weiter, share holder value usw., dann schliesst sich der Kreis und es wird ein Schuh draus. Ja, stimme zu, für jemanden der sich nicht Tag täglich damit beschäftigen muss, diese Art von Unternehmungsführung nicht kennt bzw. Noch nie erlebt hat...für den mag das abenteuerlich klingen, es ist aber so und ich bin davon überzeugt das es in vielen internationalen Grossunternehmen ähnlich ist bzw. In diese Richtung geht, dank der Globalisierung sowie des krankhaften Strebens nach Wachstum (warum eigentlich ?). Meine Frau, beschäftigt bei einem typischen Mittelständler, versteht das auch alles nicht... 😉

[Glücksball]

Nein, nein, das ergibt einfach keinen Sinn. Warum holt man die Abteilung zurück, wenn die Funktion doch offenbar erfolgreich in Indien übernommen wurde? Von Globalisierung und Gewinnstreben braucht Du mir auch nichts erzählen, das machen alle ab einer gewissen Größe. Aber niemand ersetzt Fachleute in deutschen Abteilungen durch Inder in Deutschland. Abstrus.

[JSCH]

.... du hast nicht richtig gelesen...

Erstmal 20 leute weg. Halbes jahr später fällt ihnen ein funktioniert alles nicht, teile der aufgaben werden nach deutschland zurückgeholt, der Bereich wird einfach umbenannt, und 2-3 Inder kommen nach deutschland und machen das von hier aus...

.....was vorher 20 deutsche gemacht haben machen jetzt 10 Inder, und die besten Inder aus Deutschland heraus, unter Anleitung von übrig gebliebenen Deutschen die auch nur darauf warten wegrationalisiert zu werden.