Plastikball, Polyball, Nicht-Zelluloidball

[JanMove]

Ich sehe noch nicht so ganz den Unterschied zu Deutschland.
Da wird ja auch für die Bundesligen und die übergeordneten Meisterschaften der Plastikball vorgeschrieben. Wieso untergräbt das nicht die Autorität der ITTF? Wieso kann ein Bundesligaverein seine Heimspiele nicht mit selbst gewähltem Ball austragen?

In der Tat ist es ja so, dass in der Schweiz zunächst mal der STT beschlossen hat für alle überregionalen Veranstaltungen den Plastikball vorzuschreiben. Diesem Beschluss ist nun unser Regionalverband (OTTV) gefolgt und hat dies ebenfalls für den ganzen regionalen Spielbetrieb beschlossen. In anderen Regionalverbänden könnte es theoretisch anders gehandhabt werden. Das weiss ich nicht. Für alle unseren Spiele ist aber somit de facto der P-Ball vorgeschrieben.

[Coxeroni]

Zitat von MaikS

Den Kommentar könnte man auch so zusammenschreiben:
Lieber konsequent Scheiße als nur ein bisschen Scheiße.

Und: In einem TT Verein den Monatsbeitrag um 2-3 Euro anzugeben würde auch in Deutschland nahezu niemandem weh tun.
Und trotzdem: Wenn du schon einmal einen Posten im Verein bekleidet hast, wirst du wissen, wie es ist, eine solche Steigerung auf einer JHV "anzupreisen".

So ähnlich kann man es sehen

Ich hatte schon mal das Vergnügen, ohne hitzige Diskussionen wird das selten was.

[Setz-It]

@coxeroni

Offiziell gibt es doch das Problem eines Mischbetriebs gar nicht bzw. sollte es das nicht geben. Es gibt ein Nebeneinander verschiedener Bälle innerhalb der Spezifikationen des technical leaflets.

Die Unterschiede in den Spieleigenschaften, die von vielen wahrgenommen werden, betreffen nicht normierte Eigenschaften, sind also erstmal aus Regelsicht nicht relevant. Somit gibt es hier formal auch keinen Ansatz einzugreifen.

Bleibt man bei der Argumentation der ITTF, sind die P-Bälle und Z-Bälle aus spielerischer Sicht "gleich genug" und es bleibt lediglich das Argument des Verzichts auf möglicherweise problematische Herstellungs-, Transport- und Lagerungsschritte in Verbindung mit dem Z-Ball übrig.

Leider gibt es hier wenig Transparenz oder gar Studien, ob die P-Bälle in dieser Beziehung wirklich günstiger sind, so dass es jedem Verband freistehen sollte, sich frei zu entscheiden, bis entsprechende Studien und Beweise vorliegen.

[JanMove]

@ Setz-It

Ja, grau ist alle Theorie. Die P-Bälle haben leider aber auch so rein gar nichts gemeinsam mit den Z-Bällen. Das betrifft die Grösse, das Gewicht, den Spin, die Geschwindigkeit, die Haltbarkeit, die Rundheit, ...
Aber Du hast recht für die ITTF gibts da natürlich keinen signifikanten Unterschied innerhalb ihrer Spezifikationen. Woran liegt's?

Für die Vereien wird's bei uns auf alle Fälle unglaublich viel teurer. Wir werden bei uns so wie es ausschaut nicht mehr die Bälle den Spielern kostenlos zur Verfügung stellen können.

@ Coxeroni
Und nein, in der Schweiz sind nicht alle steinreich, insbeondere auch nicht kleinere und mittelgrosse TT-Vereine!

[Setz-It]

@JanMove

In den Ligen, in denen der DTTB der Veranstalter ist, kann er bestimmtes Material für die Verwendung bei den Veranstaltungen aussuchen. Das übrige Material bleibt zugelassen, wird aber vom Ausrichter nicht verwendet, steht aber für einen möglichen künftigen Einsatz weiterhin zur Verfügung.

In den Ligen darunter kann der Dachverband lediglich Empfehlungen aussprechen. Er ist nicht der Ausrichter/Veranstalter, sondern das sind die Vereine, üblicherweise der Heimverein, die dann auch das Recht der Ballwahl haben.

Auch auf der DTTB-Seite wird klargestellt, dass Zulassungslisten für Beläge und Bälle der ITTF in D übernommen werden. Bei Netzen sind z. B. zusätzliche Sorten zulässig.

Somit ist auch ein Verbot bestimmter Ballmarken ohne weiteres nicht möglich.

Einzelne Verbände, die in Eigenregie vorgeprescht sind, um den "Mischbetrieb" zu vermeiden und P-Bälle vorschreiben wollten, mussten die Beschlüsse wieder revidieren, weil sie eben nicht das Gremium sind, das in D über Ball-Zulassungen entscheiden darf.

Bei Euch wird vom Dachverband ein Teil des von der übergeordneten ITTF zugelassenen Materials verboten und damit die Auswahlmöglichkeit der Ausrichter eingeschränkt. Nochmals - man sollte sich mal diese Vorgehensweise für Beläge oder Tische vorstellen.

International überall erlaubtes Material ist in der Schweiz selektiv verboten, das finde ich nur sehr schwer zu akzeptieren.

[JanMove]

Aber es ist ja wohl nicht so, dass der DTTB die Bälle für Bundesligaveranstaltungen zur Verfügung stellt. Den suchen sich die Heimvereine doch selber aus, es muss halt Plastik sein, oder?!

Auf meine Anfrage beim OTTV, wer im Übrigen der Veranstalter der Meisterschaftsspiele sei, war die Antwort, dass dies nirgendwo genau definiert sei. So viel mal zu dem wie das bei uns so abläuft. Keiner hat ne Ahnung von irgendwas!

[Chris Kratzenstein]

Es spielt ja auch jeder Verein mit dem Baall mit dem er spielen will. Auch in den Bundesligen.
Selbst in der Damenbundesliga wurde letztes Jahr noch bei einem Verein mit orangenem Z-Ball gespielt.

Der DTTB schreibt es also keinem Verein vor mit welchem Ball er spielen soll in seinen Heimspielen.
Einzig in der TTBL haben sich die Vereine geeinigt, dass alle mit P-Ball spielen.

[philjolly]

Hallo aus Bordeaux in Frankreich
Entschuldigung, ich habe keine Zeit alle Seiten zu lesen.
In Frankreich werden wir noch ein Jahr mit beide Bälle spielen.
In Belgien und England hat die Nationalverband beschlossen nur mit P-bälle zu spielen.
Was hat die Deutscheverband beschlossen ?

[Setz-It]

Wie bereits mehrfach geschrieben - der DTTB akzeptiert derzeit den Zulassungsstatus der ITTF und kann damit keine zugelassenen Bälle verbieten, sondern nur Empfehlungen aussprechen bzw. in eigenen Veranstaltungen/Ligen den verwendeten Ball auswählen.

Die Topliga spielt mit P-Bällen, auch zentrale Verbands- und überregionale Turniere werden mit P-Ball gespielt, da hier die Verbände die Ballwahl haben und sich an ihre eigene Empfehlung halten werden. Für die nächsten Ligen darunter (=überregional) wurde empfohlen, den P-Ball zu benutzen. Eine Pflicht ist das nicht, daher können alle zugelassenen Bälle durch den Heimveréin ausgewählt und gespielt werden.

In den Verbandsligen und darunter hängt es davon ab, ob der jeweilige Verband eine zusätzliche Empfehlung ausgesprochen hat. Auch hier gilt bislang eine freie Ballwahl.

[Mighty]

Zitat von philjolly

In Belgien und England hat die Nationalverband beschlossen nur mit P-bälle zu spielen.

Mit Belgien kenne ich mich nicht aus, aber für England stimmt es nicht. Es gab einen Versuch, aber sie haben es auch schnell zurückgezogen.