Politik - der Thread für politisch Interessierte (bis Dezember 2021)

[Carstens_Brüderchen]

P.S.: Versicherungssteuer gehört für mich sowieso abgeschafft! Da sorgt man vor, um der Allgemeinheit durch einen Versicherungsfall nicht zur Last zu fallen, und dann soll man für diese Umsicht auch noch Steuern bezahlen. Da krie' 'sch Placque!!

[mithardemb]

Zitat von Carstens_Brüderchen

Gibt es auch adäquate Zahlen zu den jeweiligen Steuersätzen, inwiefern die betreffenden Steuereinnahmen aus den betreffenden Quellen real gestiegen oder gefallen sind? Ich frage, weil z.B. die Senkung der Spitzensteuersätze darauf abzielte, Steuerflüchtlinge nach Deutschland zurückzuholen. Ist das gelungen, indem zwar pro Steuerfall weniger, dafür aber über zusätzliche Steuerfälle mehr eingenommen wurde...?

Wenn man nur die Spitzen- und die Eingangssteuersätze vergleicht, dann hört sich das wirklich nach einer gewaltigen Steuersenkung an (und auch unsere Politiker erzählen uns das gerne). Die Realität sieht aber natürich ein wenig anders aus.

- Der Spitzensteuersatz von 56 % im Jahre 1989 wurde bei 66.484 Euro fällig. Das wäre Inflationsbereinigt über den Daumen gepeilt ca. 100.000 Euro heute (2% auf 21 Jahre ~ 50%). Heute fängt der Spitzensteuersatz bei 52.882 Euro an.

- Wir haben weitere Einkommensteurn die einen anderen Namen tragen (5.5 Solidaritätsbeitrag. ggf 3% Reichensteuer).

- Die Steuerprogression wurde während der Zeit nur teilweise der Inflation angepasst. Im Progressiosbereich erhöht sich die Steuer also.

- Freibeträge auf Kapitaleinkommen wurden gewaltig gestutzt. Aktiengewinne sind zu versteuern. Wir haben also dafür andere Einkünfte stärker besteuert.

- Der normale Satz der Umsatzsteuer hat seitdem um 5% Punte zugelegt. Wichtige Verbrauchssteuern auf Tabak, Treibstoff, Strom usw wurden gewaltig erhöht.

- Neben den Steuern sich auch die Abgaben gestiegen.

- Die Beiträge zu den Sozialkassen sind in Summe stark angestiegen.

[mithardemb]

Zitat von carstens_brüderchen

p.s.: Versicherungssteuer gehört für mich sowieso abgeschafft! Da sorgt man vor, um der allgemeinheit durch einen versicherungsfall nicht zur last zu fallen, und dann soll man für diese umsicht auch noch steuern bezahlen. Da krie' 'sch placque!!

1990: 7%.
2010: 19%

[Peter Igel]

heute morgen mal nur ein einziger Presse-Link

es geht um das offenbar etwas - sagen wir - "zwiegespaltene" Verhältnis der Linken zu unserer Rechtsordnung.

[Lucius]

Zitat von Abwehrtitan

aber das mit der Rente ist ein Fehlgriff ... da liegt er Meilen daneben. Auch wenn er versucht hat sich rauszureden, ich könnte jetzt den post rauskramen, er hat Rente zu einer Sozialleistung gemacht ....

Auch wenn Du beharrlich IMMER WIEDER DAS SELBE FALSCHE schreibst wird es dadurch nicht richtig. Ich habe von 163 Milliarden Steuerausgaben des Staates geschrieben. Du warst der Meinung es ginge um die Beiträge von Beitragszahlern. KÖNNTEST DU BITTE DIESEN FEHLER DEINERSEITS EINMAL EINRÄUMEN (tust Du eh nicht)! Von diesen 163 Milliarden sind 80 Milliarden Zuschuss zu Rentenversicherung. Damit werden versicherungsfremde Leistungen finanziert, welche Du selbst oben aufgelistet hast. Diese Leistungen zähle ich zum überwiegenden Teil zu Sozialleistungen des Staates. (und jetzt komme mir nicht mit Israel). Der Staat könnte (und sollte) diese Dinge natürlich direkt und nicht über den Umweg der RV zahlen. Dann blieben es aber immernoch 80 Mrd. die aus Steuergeldern gezahlt werden.

Zitat von Abwehrtitan

Ich wär längst Millionär wenn ich die schöne Knete (DIE ICH UND KEIN ANDERER VERDIENT HAT) hätte im freien Kapitalmarkt hätte anlegen dürfen (zumindest wär ichs zum Zeitpunkt der Rente)

Meinst Du jetzt Dein Gesamtvermögen oder rein Millionär aus der RV? Wenn Du seit 30 Jahren arbeitest, vom ersten Tag an Spitzenverdiener gewesen bist und eine Rendite von gut 7% erwirtschaftest hättest, hättest Du mit den Beiträgen zur RV das schaffen können. Allerdings hätte es für die Rente Deiner Eltern dann schlecht ausgesehen.

@Clausthaler: gute Grafiken (hab's jetzt erst gesehen) In der ersten Grafik, müsste noch mit stehen wie hoch die Verschuldung der privaten Haushalte ist um das Gesamtbild abzurunden.

[Waterhouse]

Zitat von Clausthaler

Der Dreiklang Politischer Handlungswille...

Genauso der Schluss gewollte Aushölung der Staatseinnahmen mit der damit einhergehen Handlungseinschränkung und Sparzwang seitens des Staates...

Entweder ich bin zu blöd, das zu verstehen oder da war nicht nur Clausthaler im Spiel...

[crycorner]

Zitat von Peter Igel

heute morgen mal nur ein einziger Presse-Link

es geht um das offenbar etwas - sagen wir - "zwiegespaltene" Verhältnis der Linken zu unserer Rechtsordnung.

HAH!!!

Was ein CDU-Innenexperte so alles vom Stapel lässt... Klasse!
Als hätten die Castor-Gegner gegen die Polizei demonstriert...

Die CDU macht aus der Castor-Demo mal eben schnell eine linksradikale Krawall- Demo gegen den Staat. Und die Linken als Staatsfeinde mittendrin. Na logisch, man will von der eigentlichen Diskussion ja ablenken.

Geschickt gemacht, Herr Geis, zumindest bei der Wahl des Mediums für diesen Spruch. Der Spiegel hätte diesen Ausspruch mit einem bissigen Kommentar versehen...

crycorner

[Fozzi]

Zitat von Peter Igel

heute morgen mal nur ein einziger Presse-Link

es geht um das offenbar etwas - sagen wir - "zwiegespaltene" Verhältnis der Linken zu unserer Rechtsordnung.

Da geht es, wie immer, eigentlich um gar nichts.

[crycorner]

Zitat von Fozzi

Da geht es, wie immer, eigentlich um gar nichts.

Doch, um die politische Diskreditierung der Linken und Gysi.

[Jaskula]

Zitat von Waterhouse

Entweder ich bin zu blöd, das zu verstehen oder da war nicht nur Clausthaler im Spiel...

Das ist ganz einfach nachzuvollziehen, wenn man das will.

Je schwächer ein Staat ist, desto leichter ist er durch mächtige Lobbies lenkbar und erpressbar.

Je weniger finanzielle Mittel ein Staat hat, desto schwächer ist er.

Das Machtgefüge Staat - Wirtschaft - einflussreiche "Leistungsträger" hat sich doch wohl inden letzten Jahrzehnten deutlich zu ungunsten des Staates verschoben. Und das nicht aus Versehen, sondern gezielt. Der schlanke Staat wie ihn sich vor allem die FDP vorstellt betätigt sich lediglich als Duchsetzer von Partikularinteressen der wirklich Mächtigen.
Die Politiker haben mit ihrer zunehmenden Statistenrolle offenbar kein Problem, wahrscheinlich sehen sie den Job eh nur als Vorbereitung auf nachfolgende wirklich gestalterische Aufgaben.