Plastikball, Polyball, Nicht-Zelluloidball

[philjolly]

Zitat von Setz-It

In den Verbandsligen und darunter hängt es davon ab, ob der jeweilige Verband eine zusätzliche Empfehlung ausgesprochen hat. Auch hier gilt bislang eine freie Ballwahl.

Wie war es dieses Jahr in Deutschland. Haben viele Verbände die P-ball benutzt ?
In Frankreich haben alle Verbände die Z-ball gewählt (ausserdem Pro A un Pro B Mannschaften)

[Mighty]

Zitat von philjolly

In Frankreich haben alle Verbände die Z-ball gewählt (ausserdem Pro A un Pro B Mannschaften)

Für Ligaspiele kann jede Mannschaft frei wählen. Die 5 höheren Ligen müssen exakte Angaben machen, darunter gibt es nur in einigen Verbänden Angaben bei click-tt, welchen Ball die Mannschaften benutzen. Kannst dir z.B TTV Württemberg-Hohenzollern anschauen: http://ttvbw.click-tt.de/cgi-bin/Web...SK+TTVWH+14/15. Auf eine Liga klicken, dann auf die Mannschaft.

[Fastest115]

Zitat von philjolly

Wie war es dieses Jahr in Deutschland. Haben viele Verbände die P-ball benutzt ?
In Frankreich haben alle Verbände die Z-ball gewählt (ausserdem Pro A un Pro B Mannschaften)

Im WTTV hat der Verband für seine Veranstaltungen also Westdeutsche Meisterschaften der Herren Jugend Senioren usw den P Ball benutzt. Auch die meisten bezirke und Kreise für ihre Bezirks und Kreismeisterschaften. Auch eine Empfehlung für P Ball hat es gegeben. Außer im bezirk Münster da war es umgekehrt die haben alles mit Z Ball gespielt und auch den Z empfohlen.

Die Vereine konnten frei wählen. In den Kreisen und Bezirken wo ich als Spieler, Trainer und Zuschauer tätig war haben mehr als 90% der Vereine/Mannschaften bis VL mit den Z Bällen gespielt.

[Noppenzar]

Richtig. Und das wird sich erst ändern, wenn entweder keine z-bälle mehr verkauft werden oder die p-bälle haltbarer und günstiger sind als die z-bälle.

Welcher Verein tut sich die Mehrkosten bei schlechterer Qualität denn freiwillig an?

[Coxeroni]

Zitat von Setz-It

@coxeroni

Offiziell gibt es doch das Problem eines Mischbetriebs gar nicht bzw. sollte es das nicht geben. Es gibt ein Nebeneinander verschiedener Bälle innerhalb der Spezifikationen des technical leaflets.

Die Unterschiede in den Spieleigenschaften, die von vielen wahrgenommen werden, betreffen nicht normierte Eigenschaften, sind also erstmal aus Regelsicht nicht relevant. Somit gibt es hier formal auch keinen Ansatz einzugreifen.

Bleibt man bei der Argumentation der ITTF, sind die P-Bälle und Z-Bälle aus spielerischer Sicht "gleich genug" und es bleibt lediglich das Argument des Verzichts auf möglicherweise problematische Herstellungs-, Transport- und Lagerungsschritte in Verbindung mit dem Z-Ball übrig.

So habe ich das noch nicht gesehen, das beide Balltypen ja durch Messung der entsprechenden Eigenschaften aus ITTF ja quasi identisch sind
Nachdem ich gestern im Mischbetrieb mit Z-Bällen und Nittaku P-Bällen trainiert habe unterschreibe ich das auch. Für mich gab keinen wahrnehmbaren Unterschied. Ich denke der Rest sind Nuancen, die der eine meint eher wahrzunehmen als der andere und am Ende Pippifax sind

Zitat von Setz-It

Leider gibt es hier wenig Transparenz oder gar Studien, ob die P-Bälle in dieser Beziehung wirklich günstiger sind, so dass es jedem Verband freistehen sollte, sich frei zu entscheiden, bis entsprechende Studien und Beweise vorliegen.

Zumindest die Bälle mit Naht werden wohl spritzgegossen, die ohne in einem ähnlichen Verfahren hergestellt. Zelluloid wird als Platten extrudiert/gepresst und die "Ballrohlinge" daraus ausgestanzt. Im Gegensatz zum Spritzguss führt das zu mehr Abfall. Alleine aus der Tatsache heraus lässt sich bei entsprechender Stückzahl Material und damit auch Geld sparen. Je nachdem was nun der Rohstoffpreis von Zelluloid zu dem verwendeten "neuen" Kunststoff ist, kann die Produktion alleine dadurch schon billiger werden. Die Bälle müssen dadurch aber nicht zwingend günstiger im Laden stehen

[Rudi Endres]

Im Ballbereich gibt es derzeit drei Hersteller. Nittaku mit dem Spritzgussverfahren, DHS mit dem Überzugverfahren und Xushaofa mit dem Innengussverfahren. Grob vereinfacht kann man sagen. Nittaku spritzt den Kunststoff auf eine Halbkugelform und verbindet dann die Hälften. Xushaofa (ohne Naht) spritzt den Kunststoff ins Innere einer sich in alle Richtungen bewegenden Kugel. Der härtet dann aus. DHS überzieht Kugelhälften mit Kunststoffoblaten.

[JanMove]

Ich nehme an mit Nittaku meinst Du die in Japan hergestellten Bälle (die man noch nicht kaufen kann).
Daneben gibt es aber auch noch Double Fish und Weener Plastics, deren Bälle es anscheinend auch noch nicht gibt.

[Setz-It]

@Coxeroni

Das war natürlich etwas überspitzt dargestellt. Entweder man schließt sich der Argumentation der ITTF an, weil man der Meinung ist, dass Z-Bälle aus den genannten Gründen ersetzt werden müssten.
Damit akzeptiert man dann indirekt aber auch, dass die P-Bälle jetzt bereits ein geeigneter Ersatz sind und ein Mischbetrieb problemlos möglich ist. Damit sollte dann aber auch ein Aufbrauchen von Z-Bällen gestattet werden. In der Schweiz ist das ja nicht möglich.

Wenn man aber argumentiert, dass ein Mischbetrieb wegen unterschiedlicher Spieleigenschaften nicht zumutbar ist, dann sollte man doch konsequenterweise bei der "Vorlage", die die Spieleigenschaften definieren soll, solange wie möglich bleiben und das war und ist laut ITTF der Z-Ball.

Die ITTF wünschte einen P-Ball, der spielerisch sehr dicht an den Z-Ball-Eigenschaften ist, weil er sich möglicherweise sicherer herstellen, transportieren und lagern lässt. Nun spielt er sich anders und nun soll der Z-Ball unter Berufung auf unterschiedliche Spieleigenschaften und eine gefährdete Wettbewerbsfähigkeit im Mischbetrieb herausgedrängt werden. Hier muss doch eine entsprechende Institution an anderer Stelle ansetzen und argumentieren, dass die aktuellen Spezifikationen nicht ausreichen um sehr ähnliche Spieleigenschaften aller zugelassenen Bälle sicherzustellen. Davon habe ich bisher noch nie etwas gehört, dass es hier offizielle Vorstöße gegeben hat.

Und die andere Argumentation wäre wie gesagt, dass ein Mischbetrieb problemlos möglich ist, da schließlich alle zugelassenen Bälle das Zulassungsverfahren erfolgreich durchlaufen haben.

Mich würde interessieren, ob die Nittakubälle vielleicht im Schnitt eher kleiner sind, als die Bälle der anderen Hersteller.

Unangenehm ist mir weiterhin aufgefallen, dass auch in offiziellen Dokumenten versucht worden ist, den nahtlosen P-Ball als Exoten darzustellen, der in internationalen Events eher nicht verwendet werden sollte - ein weiterer Eingriff in den Markt, wenn man das Gebilde überhaupt noch so nennen kann.

Weiterhin wäre ja interessant, ob es vielleicht weitere Hersteller geben wird, die die Spezifikationen in die eine oder andere Richtung voll ausschöpfen und ob sich daraus spielerisch noch größere Überraschungen ergeben könnten.

[JanMove]

Genau! Bei uns im OTTV wurde u. a. argumentiert, dass der Mischbetrieb unzumutbar ist. D. h., das ist ein klares Eingeständnis, dass der P-Ball sich signifikant in den Eigenschaften vom Z-Ball unterscheidet. Tischtennis mit Z-Ball ist eben ein anderer Sport als mit P-Ball, genauso wie TT früher mit dem 38 mm ein komplett anderer Sport war.
Das ist alles nicht durchdacht, von vorne bis hinten inkonsequent und von privatwirschaftlichen Interessen getrieben.

[JanMove]

Zitat von Setz-It

Mich würde interessieren, ob die Nittakubälle vielleicht im Schnitt eher kleiner sind, als die Bälle der anderen Hersteller.

Von welchen Bällen sprichst Du hier? Von denen, die es im Moment noch nicht zu kaufen gibt?