Politik - der Thread für politisch Interessierte (bis Dezember 2021)

[crycorner]

Zitat von Glücksball

Über das qualitativ sehr überschaubare Personal der SPD wurde ja schon oft geschrieben. Aber bei der CDU sehe ich da auch kaum Brauchbares.

Ja, es ist auffällig, dass den Politikern nicht mehr nur nicht getraut wird, was ja seit je her so war. Mittlerweile traut man ihnen auch nichts mehr zu. Die Politik hat möglicherweise kein Kompetenzproblem, aber auf jeden Fall ein Kompetenztransportproblem. Über Scheuer wird ja schon von Anfang an nur gelacht. Spahn kam sehr merkwürdig rüber, weil er sich vor jede Kamera geworfen hat, die zufällig jemand auspackte und dann über Dinge philosophierte, die nicht in seinen Kompetenzbereich fielen (macht er zum Glück mittlerweile nicht mehr). Esken und Walter-Borjans sind medial Griffe ins Klo, so gut sie vielleicht für die SPD intern auch sein mögen. Merz wirkt kompetent, transportiert aber nicht den Willen der CDU Wähler, die sich eine starke, konservative Mitte erhoffen. Maas ist kompetent, keine Frage. Strahlt dies aber auf eine so selbstverliebte, arrogante Art aus, dass er damit nicht wirklich Wähler fängt. AKK ist als politische Führungskraft untalentiert. Die besten Politiker findet man mMn aktuell in den kleinen Parteien. Ich komme inhaltlich zwar nicht mit der FDP zusammen, aber mit Lindner und Kubicki haben die ein hoch fähiges Führungsteam. Kubicki wirkt ein bisschen von Gestern, ist aber sehr souverän und authentisch. Lindner ist medial unheimlich präsent und rhethorisch top. Ich finde Lindner unsympathisch, habe aber nun schon einige Interviews mit ihm gesehen und er macht das rhethorisch und fachlich herausragend. Am nächsten stehen mir die Grünen und die sind zur Zeit hervorragend aufgestellt. Haben die aktuell beste und beliebteste Führung aller politischen Parteien.

[Snape]

Hier eine realistische Einschätzung der Wahl in Hamburg. Ich hatte mich schon gewundert, wie man bei fast 7% Stimmenverlust einen vermeintlichen Wahlsieg feiern kann.
Die einzigen Gewinner sind die Grünen, egal warum und was man davon hält.

Nachdenkseiten

[Glücksball]

@crycorner: Spätestens seit Thüringen muss man doch an Lindners Führungskompetenz zweifeln. Auch die Aufforderung, den Klimaschutz "mal den Profis zu überlassen" (oder so ähnlich), war kein Glanzstück. Der Ausstieg aus den Koalitionsverhandlungen im Bund wird ihm und der FDP auch noch lange nachhängen. Nein, da musst Du, glaube ich, mal Deine politische Brille putzen.

[Snape]

Zitat von crycorner

Ja, es ist auffällig, dass den Politikern nicht mehr nur nicht getraut wird, was ja seit je her so war. Mittlerweile traut man ihnen auch nichts mehr zu. Die Politik hat möglicherweise kein Kompetenzproblem, aber auf jeden Fall ein Kompetenztransportproblem.

Das sagen die Politiker ja gerne, wenn sie Mist verabschieden. Dann war das kein Mist, sondern sie konnten es dem Volk nur nicht verständlich genug vermitteln.

Zitat von crycorner

Über Scheuer wird ja schon von Anfang an nur gelacht. Spahn kam sehr merkwürdig rüber, weil er sich vor jede Kamera geworfen hat, die zufällig jemand auspackte und dann über Dinge philosophierte, die nicht in seinen Kompetenzbereich fielen (macht er zum Glück mittlerweile nicht mehr). Esken und Walter-Borjans sind medial Griffe ins Klo, so gut sie vielleicht für die SPD intern auch sein mögen.

Korrekt.

Zitat von crycorner

Merz wirkt kompetent, transportiert aber nicht den Willen der CDU Wähler, die sich eine starke, konservative Mitte erhoffen. Maas ist kompetent, keine Frage. Strahlt dies aber auf eine so selbstverliebte, arrogante Art aus, dass er damit nicht wirklich Wähler fängt.

Dem steht Merz dabei kaum nach.

Zitat von crycorner

AKK ist als politische Führungskraft untalentiert.

Aber sowas von.

Zitat von crycorner

Die besten Politiker findet man mMn aktuell in den kleinen Parteien. Ich komme inhaltlich zwar nicht mit der FDP zusammen, aber mit Lindner und Kubicki haben die ein hoch fähiges Führungsteam. Kubicki wirkt ein bisschen von Gestern, ist aber sehr souverän und authentisch. Lindner ist medial unheimlich präsent und rhethorisch top. Ich finde Lindner unsympathisch, habe aber nun schon einige Interviews mit ihm gesehen und er macht das rhethorisch und fachlich herausragend.

Dafür ist er inhaltlich eine Katastrophe, Rhetorik hin oder her.

Zitat von crycorner

Am nächsten stehen mir die Grünen und die sind zur Zeit hervorragend aufgestellt. Haben die aktuell beste und beliebteste Führung aller politischen Parteien.

Auch die sind inhaltlich oftmals mehr als fragwürdig.

[Glücksball]

Zitat von Snape

Hier eine realistische Einschätzung der Wahl in Hamburg. Ich hatte mich schon gewundert, wie man bei fast 7% Stimmenverlust einen vermeintlichen Wahlsieg feiern kann.
Die einzigen Gewinner sind die Grünen, egal warum und was man davon hält.

Nachdenkseiten

Ich finde, man kann es schon rechtfertigen, die SPD in diesem Fall als zweiten Wahlsieger zu bezeichnen. Sie bleiben die stärkste Partei und werden voraussichtlich den Bürgermeister stellen.

Ob man sich beim Wahlergebnis stärker am Ergebnis der letzten Wahl oder an den Umfragen vor der jetzigen Wahl orientiert, ist doch schon etwas "Geschmackssache". Wenn man stur nur das Ergebnis der letzten Wahl nimmt, blendet man die Realität der letzten Zeit, Einflüsse aus dem Bund, etc., aus.

Den anderen im Artikel erwähnten Manipulationen kann ich teilweise zustimmen. Beim ZDF habe ich aber auch gar keine andere Erwartungshaltung.

[Snape]

Zitat von Glücksball

Ob man sich beim Wahlergebnis stärker am Ergebnis der letzten Wahl oder an den Umfragen vor der jetzigen Wahl orientiert, ist doch schon etwas "Geschmackssache".

Belastbar sind nur die Fakten und keine Umfragen.

Zitat von Glücksball

Wenn man stur nur das Ergebnis der letzten Wahl nimmt, blendet man die Realität der letzten Zeit, Einflüsse aus dem Bund, etc., aus.

Nö. Das gilt doch für jede Wahl, welche anhand der Ergebnisse zeigt, wie zufrieden die Bevölkerung ist mit dem Umgang der Parteien mit den Herausforderungen der letzten Jahre. Deutlich geringere Wählerstimmen können daher kein Zeichen für eine großartige politische Arbeit sein.

Zitat von Glücksball

Den anderen im Artikel erwähnten Manipulationen kann ich teilweise zustimmen. Beim ZDF habe ich aber auch gar keine andere Erwartungshaltung.

Und bei der ARD?

[Glücksball]

Zitat von Snape

Belastbar sind nur die Fakten und keine Umfragen.

Selbstverständlich sind Umfragen Fakten, sie sind nur keine Wahlergebnisse.

Zitat von Snape

Nö. Das gilt doch für jede Wahl, welche anhand der Ergebnisse zeigt, wie zufrieden die Bevölkerung ist mit dem Umgang der Parteien mit den Herausforderungen der letzten Jahre. Deutlich geringere Wählerstimmen können daher kein Zeichen für eine großartige politische Arbeit sein.

Das kommt ganz darauf an, wo die Stimmenverluste herkommen. Ist es ein Bundestrend oder sind es Reaktionen auf konkrete Fehler der Landespartei? Das ist natürlich z.T. spekulativ.
Wenn die Partei aufgrund negativer Entwicklungen im Bund zunächst in den Umfragen immer stärker absackt, dann aber mit dem beginnenden Wahlkampf zu den Landtagswahlen wieder stärker wird, dann kann man unterstellen, dass der erste Abwärtstrend nicht oder mindestens nicht vollständig von der Landespartei zu verantworten ist.
Das kannst Du aber gerne anders sehen.

Zitat von Snape

Und bei der ARD?

Die sind meistens nicht ganz so einseitig beim Pushen einer konservativen Agenda. Habe ich gestern Abend aber nicht genau beobachtet.

[HSV]

Zitat von Snape

Hier eine realistische Einschätzung der Wahl in Hamburg. Ich hatte mich schon gewundert, wie man bei fast 7% Stimmenverlust einen vermeintlichen Wahlsieg feiern kann.
Die einzigen Gewinner sind die Grünen, egal warum und was man davon hält.

Nachdenkseiten

Snape, seit wann bist Du so unkrititsch? Das ist ansonsten so gar nicht Deine Art.

Die Nachdenkseiten in allen Ehren, aber wenn der Verfasser des Textes ein gewisser Albrecht Müller ist, empfehle ich Dir, ein wenig kritischer zu sein. Der Mann ist ein Verschwörungstheoretiker wie es schlimmer kaum sein kann. Und das seit Jahrzehnten. Dagegen ist Plasmalight ein Fliegenschiss in der Geschichte.

Hier mal bspw. eine Reaktion auf ein Buch, das Müller 2006 geschrieben hat:

"Der SPD-Politiker Erhard Eppler (1968 bis 1974 Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit) schreibt hierzu in der SZ, Müller habe keine Lösungen und wolle eine Politik, die bereits in den 1970er Jahren gescheitert sei. Er spiele dadurch denen in die Hände, für die Demokratie nie etwas anderes gewesen sei als eine „Verschwörung der Dummen mit den Korrupten“."

Albrecht Müller ist der Typ "ewig Enttäuschter".

Zur aktuellen realistischen Einschätzung der Wahl, wie Du geschrieben hast:

In der heutigen Zeit, das wird Dir nicht entgangen sein, verbietet es sich normalerweise, ein Wahlergebnis mit einem von vor 5 Jahren zu vergleichen. Insofern sind irgendwelche Gewinne oder Verluste im Vergleich von vor 5 Jahren achtrangig. Entscheidend ist ausschließl. das Hier und Jetzt!
Wenn Du im TT vs. einen 18-Jährigen verlierst und anschl. sagst, dass Du vs. diesen jungen Mann jetzt eine Bilanz von 1:1 aufweist, weil Du vor 5 Jahren (da war er 13!) mal im 5. zu 12 gewonnen hast, dann kannst Du das gern' machen. Es stimmt sogar rein faktisch. Dennoch ist es rein realistisch (womit wir wieder bei dem Begriff sind) ein doch recht dünner Schiss, was das Verhältnis eurer aktuellen Spielstärke betrifft.
Also, sei bei Albrecht Müller zukünftig bitte ein wenig kritischer. Der lebt ganz, ganz, ganz extrem in der Vergangenheit. Ich glaube, der hat von Ludwig Ehrhard noch ein Poster in seinem Zimmer hängen.

Dass Prognose und erste Hochrechnungen das Ergebnis der AfD ganz schön fehlerhaft wiedergegeben haben, hat mir sogar richtig den Abend versaut! Das war leider echt schwach.
Albrecht Müller allerdings interessiert sich nahezu ausschl. für die Vergleiche zur Wahl von 2015. Und meint dann noch sinngemäß, die AfD wäre doch tatsächlich ganz geil. Schließlich haben die einen "ausgesprochen geringen Verlust von 0,8" zu verzeichnen. Im Gegensatz zur SPD. Die haben schließlich 6,6 Prozentpunkte verloren.

Ich glaube, wenn Müller auch nur 2 Absätze mehr geschrieben hätte, wäre von ihm die AfD als der absolute Wahlsieger betitelt worden. Und die SPD aber auch mal ganz klar als Monster-Verlierer der Wahl.

Snape, Albrecht Müllers "Analysen" = Vergangenheit eines ewig Gestrigen. Je schneller Du das erkennst, desto besser auch für Deine ganz persönliche Meinungsbildung.
Und sei Dir mal ganz sicher, dass der Albrecht ganze Schweine isst...

[jimih1981]

Festzustellen ist dass Hamburg verloren hat. Das ist das Traurige am Wahlausgang. Statt die Probleme zu lösen kehrt man sie dann weiter unter den Teppich bis sie sich zur Decke stapeln.
Der Großteil der Großstadtbewohner lebt in einer eigenen Realität in einem Elfenbeinturm. Insbesondere die Grünenwähler die meinen wenn alles teurer wird ist dass ne tolle Sache. Für mich ist dass ne asoziale Bande.

[Snape]

Zitat von Glücksball

Selbstverständlich sind Umfragen Fakten, sie sind nur keine Wahlergebnisse.

Und somit so viel wert wie die Ergebnisse von Trainingsspielen beim Tischtennis.

Zitat von HSV

Die Nachdenkseiten in allen Ehren, aber wenn der Verfasser des Textes ein gewisser Albrecht Müller ist, empfehle ich Dir, ein wenig kritischer zu sein. Der Mann ist ein Verschwörungstheoretiker wie es schlimmer kaum sein kann. Und das seit Jahrzehnten. Dagegen ist Plasmalight ein Fliegenschiss in der Geschichte.

Ein solcher VT wie Daniele Ganser?
Mich interessiert der Inhalt, nicht das Sprachrohr. Sich auf den Boten einer ungeliebten Botschaft zu stürzen ist eine plumpe Ablenkungstaktik. Zugegeben, die USA machen das besonders gerne und nicht gerade erfolglos. Dennoch, zielführend ist einzig eine sachliche Auseinandersetzung mit dem Inhalt.

Zitat von HSV

In der heutigen Zeit, das wird Dir nicht entgangen sein, verbietet es sich normalerweise, ein Wahlergebnis mit einem von vor 5 Jahren zu vergleichen.

Warum?

Zitat von HSV

Insofern sind irgendwelche Gewinne oder Verluste im Vergleich von vor 5 Jahren achtrangig. Entscheidend ist ausschließl. das Hier und Jetzt!

Keine Frage. Aber wieso soll man nicht mit früher vergleichen? Wenn ein Vergleich mit früher nicht legitim sein soll, gibt es auch keinen Klimawandel.

Zitat von HSV

Wenn Du im TT vs. einen 18-Jährigen verlierst und anschl. sagst, dass Du vs. diesen jungen Mann jetzt eine Bilanz von 1:1 aufweist, weil Du vor 5 Jahren (da war er 13!) mal im 5. zu 12 gewonnen hast, dann kannst Du das gern' machen. Es stimmt sogar rein faktisch. Dennoch ist es rein realistisch (womit wir wieder bei dem Begriff sind) ein doch recht dünner Schiss, was das Verhältnis eurer aktuellen Spielstärke betrifft.

Bestreitet niemand, auch wenn der Vergleich mehr als hinkt.

Zitat von HSV

Ich glaube, wenn Müller auch nur 2 Absätze mehr geschrieben hätte, wäre von ihm die AfD als der absolute Wahlsieger betitelt worden. Und die SPD aber auch mal ganz klar als Monster-Verlierer der Wahl.

Hätte hätte ... Die SPD ist auf jeden Fall die Partei mit den größten Verlusten.

Zitat von HSV

Und sei Dir mal ganz sicher, dass der Albrecht ganze Schweine isst...

Ich habe mir sagen lassen, dass auch Nicht-Veganer durchaus schon mal Sinnvolles beitragen können. Bei den Themen Ernährung und Tiere allerdings nur selten.