Politik - der Thread für politisch Interessierte (bis Dezember 2021)

[Glücksball]

Ja, bei den heutigen Mitteln und dem Wissen, das die Zentralbanken haben, ist eine Deflation eine viel größere Gefahr als eine Hyperinflation. Siehe Japan, die kommen da schon seit Jahrzehnten nicht raus.

[Noppenzar]

Ja klar, heute können alle zaubern und hunderte Generationen und dutzende Mathematiker haben keine Ahnung.

Wenn du recht behältst, super. Nur wird es nicht so kommen. Die Südländer sind pleite, nur ein Rechentrick und Finsnztrick mit Nullzinsen verhindert das. Die EZB ist gezwungen bis in alle Ewigkeit immer weiter Geld zu drücken und selbst die Anleihen zu kaufen..

Man könnte, der Gedanke kam auch schon auf, auch 100jährige Anleihen rausgeben.

Der Haken ist dabei, wenn diese Anleihen niemals zurückgezahlt werden und das werden sie nicht, dann muss man sie weginflationieren.

So wie nach 2008

Deutschland hatte vorher 60% Verschuldung, man fing auf etwa 80% und hat das alles so weginflationiert, dass man 2019 wieder bei etwa 60% des BIP stand..

Zudem ist der Warenkorn des Statistikamtes das Papier nicht wert auf dem er geschrieben ist. Das Mefianeinkommen beträgt in Deutschland etwa 3 Brutto, was ungefähr 2 Netto sind. Kein Haushalt in Ballungszentren kommt da auf Wohnkosten von 32%, wie der Korb vorgibt. Auch Lebensmittel sind mit 10% eher niedrig angesetzt.

Faktisch gibt es nur eine mögliche Berechnung unabhängig vom Einkommen.

Alle Kosten 2019 in einem Buch erfassen und jeden Punkt 2020 einzeln vergleichen. Und da kommt dann schon was ganz anderes raus.

Ich bin auch kein Prophet, nur kann ich mir nicht vorstellen, dass die "MMT" aufgehen kann.

[Glücksball]

Ja, Du und Bernd Lucke, Ihr habt es drauf. Die Leute in der EZB, der FED, der chinesischen Zentralbank, der japanischen, etc. haben alle keine Ahnung. Bis wann tritt denn die Hyperinflation ein? Traust Du Dich an eine Vorhersage, Nostradamus?

[Noppenzar]

Hochmut kommt vor dem Fall. Das hat schon mancher König gemerkt.

Das hat auch nichts mit Lucke zu tun, das ist einfach Mathematik.


Dass man manche Güter nahezu unbegrenzt produzieren kann ist ja nicht falsch, nur ist es hanebüchen anzunehmen, dass diese dauerhaft so günstig weiterproduzierr werden. In Osteuropa ziehen die Löhne schon massiv an, in China auch und die wollen auch noch mehr vom Kuchen. Auch die Steuertricks der Großkonzerne sind politisch nicht zu halten. Dann müssen die Kredite der Firmen auch irgendwann mal getilgt werden..

Das passiert nicht jetzt und auch nicht morgen. Aber irgendwann, das kann auch noch 10 Jahre dauern, hat es sich dann so aufsummiert, dass plötzlich die Preise anzuehen werden.

Beim E-Auto siehst du schon, dass die Karren durch die Knappheit an Kobalt und Lithium völlig überteuert sind. Dazu kommt der völlig unkalkulierbare Restwert. Renault lässt sich das über Batteriemiete bezahlen.

Ähnlich ist es bei Wohnraum in Ballungsräumen. Das Angebot ist knapp, es fehlen Anlagealternativen, Geld geht weltweit in deutsche Immos. Und warum soll die Politik gegensteuern? Der Staat verdient doch an den Steuern...

Man müsste bauen, bauen, bauen...

Klappt aber auch nicht, weil bauen extrem verteuert wurde mit den ganzen Umweltauflagen. Dazu sind Handwerker knapp, was es nochmal verteuert...

Dadurch dass allgemein durch die Assetinflation die Vermlgensschere extrem weiter auseinandergeht wird man über kurz oder lang an die Werkverträge und Leiharbeit gehen. Dadurch ziehen die Preise nochmal an.

Dazu kommt der Ökowahn. Den Umweltschutz gibts auch nicht für lau. Da wird man sicher auch den internationalen Warentransport verteuern oder man regelt es über Zölle.

Eine Deflation sehe ich nicht. Eher eine Marktbereinigung, falls die Kaufkraft weiter schwächelt. Gerade die Massenprodukte sind doch extrem knapp kalkuliert und auf schnellen Warenumschlag ausgelegt.

Genauso wird Qualitätsgastronomie (nicht die Sternefuzuis, eher gute Griechen, Jugis etc) die Krise überstehen. Ein Problem bekommt eher die Dönerbude oder Pommesbude, die 300 Kunden am Tag braucht.

Billigheimer allgemein werden Probleme bekommen.

Qualität wird sich weiter verkaufen. Auch international. Es wird überall eine Schicht geben, die einen Mercedes kaufen kann.

Vielleicht liege ich auch komplett falsch, aber in der Regel lügt die Vergangenheit nicht. Und die Situation war in allen Facetten schon mal da.

Und ich bin weiss Gott kein Fan von diesen Abzockern von Crashpropheten. Denen geht es nur darum Provision einzusammeln, was bei ca. 2% Kosten dem ein oder anderen von der Sorte fürstlich gelingt. Ohne jetzt mal hier Namwn zu nennen. Jeder weiss, um welche "Mediendarsteller" es geht.

[Abwehrtitan]

Zitat von Noppenzar

Vielleicht liege ich auch komplett falsch, aber in der Regel lügt die Vergangenheit nicht. Und die Situation war in allen Facetten schon mal da.

Ich bin froh das du das so frei zugestehst, denn eines ist falsch. Nein, so eine Sitaution hatten wir noch nie. Ich habe die letzten Wochen viele Fachleute gelesen und gesprochen. Sie alle sind sich unklar was passieren wird. Vermutungen gibt es wie Sand am Meer, und wer jetzt zu 100 % sagen könnte was passiert wäre in drei Sekunden der Mann mit dem höchsten Gehalt at earth.
Speziell wirtschaftspolitisch ist der Blick in die Vergangenheit oft auch trügerisch weil sich die Realsituation, also die Gegenwart nie exakt mit dem deckt was schon mal war.


Das Riskos auch mal platzen können ist klar, innerhalb der nächsten 10 Jahre, wie du sagst, kann wirklich alles passieren. Von Immo kostet nix mehr bis zu Immo kann nur noch kaufen wer siebenstellig übrig hat.



Die Weltwirtschaft ist so verzahnt das ein Pups in China die Geruchsorgange weltweit verstellt. Man glaubt dann man steht auf einem Misthaufen obwohl sich unter einer dünnen Schicht Gold versteckt.


Aktuell hast du recht, Immos sind heißbegehrt, die Preise steigen weiter, ebenso Mieten, Handwerker kommen nicht mehr den Auftragswünschen hinterher. Kredite werden ausgereicht die man nicht geben dürfte.
Vor allem an viele junge Leute mit Familien + Kindern, also nur einem Verdienst. Ich habe wegen Renovierungen ein Darlehen sechsstellig angefragt, binnen einen halben Tages grünes Licht, auf herrlicher Zinsbasis. Obwohl die wissen das ich kurz arbeite, weil sie die Altdarlehensraten derzeit ruhig gestellt hatten. Weil sie scharf sind aufs Objekt. Für die ist es immer ein Gewinn, entweder zahle ich den Kredit sauber ab, dann haben sie verdient, oder sie bekommen ein Objekt in sehr guter Lage. Ob ich dann tot bin interessiert den Banker nicht die Bohne. Was ich denen natürlich nicht sage, das ich längst Investoren gefunden habe die das Objekt kaufen würden, zu einem Preis zu dem ich ab morgen nichts mehr arbeiten müsste. Heute brauchst nicht mal einen Makler, die kommen von selbst wenn das Objekt mal bekannt ist. Gut den Luxus hat nicht jeder, bei mir ist ein Restvolumen kleiner 10 % ausständig, wer zu 100 % finanziert hat und es passiert was der stirbt den Heldentod. Das ist allerdings auch etwas was man nie machen sollte, das geht in höchsten 1/3 der Fälle gut.

Wobei man dann überlegen muss was man mit dem vielen Geld soll? Da schließt sich der Kreis, Inflation ist dann ein Problem wenn man Geld hat, die Immobilie ist dann die bessere Lösung. Was ist also wahrscheinlicher. Das eine hohe Inflation nach verkauf mein Vermögen fressen wird, oder das keine Sau mehr Immos kaufen kann/will, und ich auf Betongold sitze, und nix zu fressen habe?
Die Masse der Menschen lebt von der Hand in den Mund, Inflation spielt für die kaum eine Rolle, bekackt sind die die Geldvermögen rumliegen haben, in 10 Jahren ist bei knapp 2 % deine Kaufkraft um etwa 20 % geschrumpft. Die Immo ist wahrscheinlich nochmal 20 % teuerer geworden.

Noppe du kennst die Zukunft, soll ich verkaufen und mich zur Ruhe setzen? Oder die Burg in Ruhe von den Mietern abzahlen lassen? Und brav bis zum Renteneintritt ins Büro tingeln? Dort wartet dann die "Höchstrente". Höchstrente und Burg ist auch gut, aber dann bin ich fast 67. Da haste noch 10 Jahre ehe sie den Deckel draufnageln, vllt. haste 15 und 5 sind kacke.
Jetzt verkaufen und ich hätte noch etwa 20 Jahre zum "Leben".

[Peter Igel]

Zitat von Abwehrtitan

Ich habe wegen Renovierungen ein Darlehen sechsstellig angefragt, binnen einen halben Tages grünes Licht, auf herrlicher Zinsbasis.

Wie?
So einen Peanuts-Betrag hast Du nicht auf Tasche??
Das hatte ich jetzt aber erwartet!!!
Schwach

Obwohl die wissen das ich kurz arbeite,

Verkauf mal ein Leerzeichen!
Ich arbeite auch kurz.
Heute von 8:30 Uhr bis 13:30 Uhr

zu einem Preis zu dem ich ab morgen nichts mehr arbeiten müsste.

Mach kein' Scheiß, Junge.
Dann müssten wir ja statt zehn täglich 20 Beiträge von Dir hier lesen.
Gott bewahre
Außerdem hast dann kein Haus mehr.
Nicht dass auch Dich noch die Obdachlosigkeit ereilt

Wobei man dann überlegen muss was man mit dem vielen Geld soll? Da schließt sich der Kreis, Inflation ist dann ein Problem wenn man Geld hat, die Immobilie ist dann die bessere Lösung.

Luxusproblem.
Ich mach ab nächstes Jahr halbe-halbe.
Dazu ne gute (wenn auch keine Höchst-) gesetzliche Rente, und ne private Vorsorge.
Das sollte - knapp - reichen.

Dort wartet dann die "Höchstrente".

Die hattest Du doch schon vor Jahren
Im Ernst: die "gesetzliche Höchstrente" wirst Du nicht erreichen. Niemand von uns.
Aber das scheinst Du nicht zu verstehen.

[Glücksball]

Noppe, zu fast jeder Zeile könnte man jetzt einen Aufsatz schreiben. Ich erspare uns das und sage, dass ich, obwohl ich mir natürlich auch nicht Anmaße, die Zukunft mit allen Wirrungen und Irrungen genau zu kennen, nicht an eine Hyperinflation + Währungsreform in D zu meinen Lebzeiten glaube. Was natürlich trotzdem kein Grund ist, größere Mengen Geld herumliegen zu lassen.

[Abwehrtitan]

Zitat von Glücksball

Was natürlich trotzdem kein Grund ist, größere Mengen Geld herumliegen zu lassen.

Und? Was tun mit größeren Geldmengen?

[mithardemb]

[Abwehrtitan]

Zitat von mithardemb

Mit jedem Tag wird die "Wassertiefe" abnehmen, bis man mit dem Schädel auf Grund läuft. Zudem würde ich mir, hätte ich soviel Geld rumliegen, erstmal nen anständigen Hut kaufen.