Unfair oder nicht?

[Kriegela]

Zitat von TTFan99

Also mich als Wiedereinsteiger regt dieses Thema auch ziemlich auf. Alleine die Tatsache, dass man so grundlegend unterschiedliche Belagarten spielen darf und damit unterschiedliche Bälle hervorrufen kann.

Man liest ja immer wieder, Tischtennis sei ein "fairer Sport".

Wenn ich mir alleine diese Thematik anschaue, habe ich da langsam meine Zweifel.

Sowas kommt beim Tennis schlicht nicht vor. Da gibt es sicher auch Unterschiede bei der Besaitung, aber keine führt zu einem völlig anderen Ballflug oder einer anderen Rotation bei derselben Schlagbewegung.

Den Ruf einer fairen Sportart sehe ich darin Begründet "lass eine andere Sportart mal viele Jahre ohne neutralen Schiedsrichter spielen und siehe was dann mit den Regeln passiert". Tischtennis hat dieses Szenario seit Jahrzehnten und dafür läuft es doch relativ fair ab und in den allermeisten Fällen haben beide Kontrahenten Spaß dran.

Klar kann als Neueinsteiger oder Wiedereinsteiger diese Materialienvielfalt auch erst mal frustrierend sein. Diese hat aber auch etwas positives an sich, in welcher Sportart sonst kann der Schüler mit dem Rentner in einem Team spielen?

[plunder]

Zitat von TobiWitt

. im letzten Satz hatte ich 6 nasse :-)

zählst du (persönlich) darunter lapidar auch die Kantenbälle?

streng genommen sind Kb's keine nasse

[Fastest115]

Das kommt auf die Definition von "nass" an.

Ich würde sie dazu zählen, weil der Ball seine Flugkurve verändert, wenn er an die Kante kommt, im Vergleich zu 1 cm weiter innen auf die Linie.

Kantenbälle sind noch schwieriger zu retournieren als Netzbälle, da die Zeit von Kontakt Kante/Netz zum eigenen Schläger bei der Kante kürzer ist als vom Netz. man kat also viel weniger Zeit auf die geänderte Flugbahn zu reagieren

[Matthias1234]

Zitat von TTFan99

Also mich als Wiedereinsteiger regt dieses Thema auch ziemlich auf. Alleine die Tatsache, dass man so grundlegend unterschiedliche Belagarten spielen darf und damit unterschiedliche Bälle hervorrufen kann.

Man liest ja immer wieder, Tischtennis sei ein "fairer Sport".

Wenn ich mir alleine diese Thematik anschaue, habe ich da langsam meine Zweifel.

Sowas kommt beim Tennis schlicht nicht vor. Da gibt es sicher auch Unterschiede bei der Besaitung, aber keine führt zu einem völlig anderen Ballflug oder einer anderen Rotation bei derselben Schlagbewegung.

Aber das ist doch nicht unfair, dass man unterschiedliches Material spielt. Das Material selbst ist doch in sich konsistent. Wenn ich auf eine Langnoppe den nahezu gleichen Ball spiele und der Gegner gleich hinlangt, bekomme ich auch zweimal den gleichen Ball. Aber weil das gerade Beginner und Neueinsteiger nicht beherrschen selbst zweimal den gleichen Ball zu spielen, tun die sich oft gegen Material schwer.
Dass es solches verschiedenste Material im Tennis nicht gibt, ist einfach dem Umstand geschuldet, dass es dir dort doch überhaupt nichts bringt. Man könnte sicherlich Saiten nehmen, die ewig langsam sind, aber das bringt dir halt nichts. Dann kommen deine Bälle auch deutlich kürzer bei gleicher Bewegung. Problem ist, der Gegner würde ins Feld gehen und kurzen Prozess auf Dauer aus dir machen.

Zudem wird auch in anderen Sportarten am verwendeten Material zu experimentieren, um bessere Ergebnisse zu erzielen. Beispiele sind die Noppenschuhe im Fussball bei der WM 54, die einen deutlichen Vorteil brachten, oder beim Skispringen die neue Bindung, die der Schweizer damals zuerst verwendet hatte, oder diese Schwimmanzüge damals, die heute verboten sind.
Es ist also völlig normal, dass im Sport versucht wird durch das verwendete Material seine Leistung zu maximieren.

[Butzi]

Das gab's im Tennis übrigens auch einmal. Da gab es die Idee, zwei Saiten übereinander zu spannen. Dadurch flogen die Bälle auch nicht mehr, wie man es gewohnt war. Diese Art der Besaitung würde aber schnell wieder verboten.

[Frawie]

Zitat von TTFan99

Also mich als Wiedereinsteiger regt dieses Thema auch ziemlich auf. Alleine die Tatsache, dass man so grundlegend unterschiedliche Belagarten spielen darf und damit unterschiedliche Bälle hervorrufen kann.

Sollen und wollen wir denn zu den 1957 aufgestellen Regeln zurück?

Zitat von Wikipedia

*Als Belag kann nur Noppengummi verwendet werden, mit einer Gesamtbelaghöhe von höchstens 2 mm. Der Noppengummi muß unmittelbar auf das Holz des Schlägers geklebt sein. Außerdem müssen die Noppen nach außen gerichtet sein und dürfen nicht mehr als 50 Stück und nicht weniger als 10 Stück auf dem qcm betragen.*

Damals waren also weder Schwamm noch NI zugelassen!

Sicherlich kann man mit Material in den unteren Spielklassen einige Spieler ärgern, aber um damit erfolgreich zu sein, muss man die Noppen bzw. den Anti auch beherrschen. Es hat schon seinen Grund, dass es in den oberen Spielklassen deutlich weniger Materialspieler gibt.

Beim Tennis gibt es übrigens auch sowas Ähnliches wie Noppenspieler, nennt sich dort Mondballspieler

[mithardemb]

Die Doppelbespannung im Tennis war eine Erfindung in der zweiten Hälfte der 70er Jahre und wurde wie schon geschrieben bald wieder verboten. Das bedeutete natürlich aber nicht, dass man die Weiterentwicklung des Schlägers verboten hätte. Ansonsten wäre man heute ja immer noch mit Holzschlägern unterwegs.

Auch beim Tischtennis hat man einiges an Belägen verboten, so dass das Spiel weiterhin nach Sport aussieht.

[Matousek]

Zitat von mithardemb

Die Doppelbespannung im Tennis war eine Erfindung in der zweiten Hälfte der 70er Jahre und wurde wie schon geschrieben bald wieder verboten. Das bedeutete natürlich aber nicht, dass man die Weiterentwicklung des Schlägers verboten hätte. Ansonsten wäre man heute ja immer noch mit Holzschlägern unterwegs.

Auch beim Tischtennis hat man einiges an Belägen verboten, so dass das Spiel weiterhin nach Sport aussieht.

Erfinder hieß Fischer. Vornamen weiß ich leider nicht mehr.

[HansWurst123]

Zitat von mithardemb

Die Doppelbespannung im Tennis war eine Erfindung in der zweiten Hälfte der 70er Jahre und wurde wie schon geschrieben bald wieder verboten. Das bedeutete natürlich aber nicht, dass man die Weiterentwicklung des Schlägers verboten hätte. Ansonsten wäre man heute ja immer noch mit Holzschlägern unterwegs.

Auch beim Tischtennis hat man einiges an Belägen verboten, so dass das Spiel weiterhin nach Sport aussieht.

So wie bei der Formel 1, desw ist diese ja nur noch maximal uninteressant ohne Überholmanöver, denn dadurch verliert man ja Zeit