Jugendarbeit in euren Vereinen (Erfahrungen, Berichte etc.)

[Jacks_h21]

Es fehlen einfach Leute,die sich engagieren, meiner Meinung nach.
Ich nehme Mal meinen Verein.
Ich habe Mitte 2010 angefangen.

Damals, 1 Trainer (C-Lizenz) + 1Trainerhelfer ,ca. 12 Kids, 2 Teams, Niveau klassisch Kreisebene, 2x 2Std. Training.

Heute
9 Trainer ( 5x intern, 4x extern, 4xB-Lizenz,1x OL, 1x C-Lizenz)
9Std Woche Training, knapp 65 Kids , 5 Teams, 7 Kids trainieren extern in Stützpunkt,TF-Gruppe) , 5 Kids im Landeskader, diverse Titel+ Podest auf Landesebene, diverse Kinder in erwachsenen Mannschaften,Teilnahme an überregionalen Veranstaltugen

War ein langer,steiniger Weg, mit viel Arbeit, der Jugendwart von damals immer noch dabei, Riesen-Talente am Start , tolles Team.

Was fehlte:
1 ganz Verrückter
( Das schöne ist , wir haben heute eine Struktur, wo der ganz verrückte auch weg sein könnte, und nix würde einbrechen)

Die gibt es halt zu selten heute.

Auch leider eine Phänomen der heutigen Zeit

Also, traut euch, gebt Gas vieles ist möglich.

Und eins weiß ich zu 100%
Kinder wollen begeistert werden für Tischtennis,.
Und nicht dieses ständige kleineren von Tischtennis...

[Xerxes]

Zitat von maninblack

Das Problem in der Jugendarbeit ist für viele das Wort "Arbeit".


Hier etwas länger, da es leider nicht mit 2 Zeilen erläutert werden kann (zu komplex) und es werden auch Aussagen hier im Thread "aufgenommen".

...

Wenn Vereine "ARBEIT" in die Schüler "sinnvoll investieren" sind Unternehmen (große und kleine) gerne bereit hier einen Beitrag zu leisten - Gegenzug Werbebanner (Foto), diese Erfahrung haben wir gemacht.

Unser "Lohn" sind glänzende Kinderaugen (bei Interesse nach Mädchenliga HTTV googeln), dafür "investieren" wir gerne ein paar Stunden "ARBEIT".

Ja, Dein Ansatz entspricht auch absolut meiner Sichtweise. Und es sind viele Ideen aufgeführt, die zwar nicht jeder Verein so umsetzen kann, die aber zeigen, dass mit etwas Phantasie das übliche Drumherum aufgebrochen werden kann und für entsprechende Eindrücke bei den Kids sorgen.

Wir haben uns vor einem Dreivierteljahr in unserem Verein breiter aufgestellt. Und da treffen unterschiedlichste Einstellungen und Sichtweisen aufeinander. Und was dabei deutlich wird ist, wer denn bereit ist, Zeit aus seiner/ihrer Freizeit zu investieren.
Zurzeit haben wir im Jugendbereich ziemlich Zulauf, ohne dass es irgendwelche Kooperationen mit Schulen gibt, ohne dass das wir Minimeisterschaften oder ähnliches durchführen. Jetzt haben wir für dieses Jahr eine Veranstaltung angedacht, um Kinder von weiterführenden Schulen einzuladen, da gibt es Diskussionen im Vorstand, warum wir das denn machen wollen? Wir haben doch gerade so großen Zulauf, das ist doch völlig unnötig... Wo sollen die alle trainieren? Wenn alles voll ist müssen wir ja Kinder wegschicken...

Es ist aus meiner Sicht so ärgerlich, dass man auch noch Energie aufwenden muss, um mit andere Vorständler darüber diskutieren zu müssen, dass eine gewisse solide Vereinsarbeit angeboten werden sollte, um auch in schlechteren Zeiten dadurch iwi präsent zu sein. Und nicht nur dann, wenn einem mitgliedertechnisch das Wasser bis zum Hals steht... Und bei uns wird ja auch keiner gezwungen bei der Oragnisation des Turniers mitzumachen, wenn er das nicht für nötig hält...

Aber was bei uns absolut positiv ist ist, dass wir einige motivierte Studenten als Nachwuchstrainer aufbieten können, die wir in diesem Jahr weiter qualifizieren möchten/werden. Und diese bringen auch ihr unterschiedlichen Erfahrungen aus ihren Heimatvereinen mit ein. Wir haben gute Kontakte zu weiteren Vereinen in der Nachbarschaft, sodass bei uns immer mehr der Blick durch die Vereinsbrille ersetzt wird durch den Blick für den TT-Sport.

Aber wir sind noch ganz am Anfang und versuchen, die Nachwuchsarbeit Stück für Stück zu erweitern und möglichst viele aus dem Erwachsenenbereich da mit zu integrieren. Das Verteilen der "Arbeit" auf möglichst viele Schultern bzw. das Einbinden der Erwachsenen im Jugendbereich und umgekehrt werden wir verstärkt angehen.

Wir haben im Dezember eine separate Jugendweihnachtsfeier durchgeführt, wo wir extra die Eltern eingeladen haben, zum Ende der Feier hin etwas eher zu kommen, um den Vorstand und die Trainer persönlich kennenlernen zu können. Das ist bei den Eltern, die gekommen sind, total gut angekommen. Und im Februar möchten wir ein Familienturnier durchführen, wo die Kinder als Team mit einem weiteren Familienmitglied spielen. Damit erhoffen wir uns auch, die Familien bzw. Eltern mehr mit einbinden zu können. Wir werden sehen, wie gut das angebnommen wird...

Ja, Jugendarbeit braucht einen langen Atem, aber ohne diese Nachwuchsarbeit dürfen wir uns nicht wundern, wenn unsere TT-Gemeinde immer kleiner wird...

Allen wünsche ich noch ein frohes neues Jahr, dass hoffentlich ein erfolgreiches Jahr für uns alle wird! Und ich wünsche allen eine ausreichende Ausdauer für die anfallenden Aufgaben, vor allem im Nachwuchsbereich...

Xerxes

[Rudi Endres]

Zitat von Xerxes

Ja, Jugendarbeit braucht einen langen Atem, aber ohne diese Nachwuchsarbeit dürfen wir uns nicht wundern, wenn unsere TT-Gemeinde immer kleiner wird...
Xerxes

Alle Beschwörungen sind erfolglos, wenn es sich für die Vereine nicht lohnt. Warum soll man in Jugendarbeit investieren, wenn man allein für die eingesparten Hallengebühren einen fertigen Spieler bekommt. Hinzu kommt die mühseligen Suche nach Betreuern und Trainern. Idealisten gibt es nicht mehr viele. "Vereinsverbundenheit" ist ein Fremdwort geworden. Der Verein wird als Dienstleister wahrgenommen. Ausnahmen bestätigen die Regel.

Im Fußball kann man die Jugendarbeit ab D-Jugend (11. und 12. Lebensjahr) refinanzieren. Das ist der entscheidende Unterschied. Obwohl auch dieses System heftig kritisiert wird.

"Ausbildungsentschädigungen sind die Ablösesummen des Amateurfußballs. Bei Wechseln im Sommer (Transferperiode I) sind sie festgeschrieben. Ihre Höhe richtet sich immer nach den Klassenzugehörigkeiten der ersten Herrenmannschaft. Vorgegeben sind im Aktivenbereich der Männer: 2500 Euro in der Oberliga (5. Liga), 1500 Euro in der 6. Liga, 750 Euro in der 7. Liga, 500 Euro in der 8. Liga und 250 Euro in allen Kreisligen darunter.
Diese Beträge gelten bei allen Wechseln innerhalb einer Liga. Wechselt ein Spieler von einer unteren in eine höhere Spielklasse, wird der höhere Wert fällig. Also: Ein Spieler aus der 8. Liga geht in die Oberliga – ergibt eine Ausbildungsentschädigung von 2500 Euro. Wechselt ein Spieler von oben nach unten, wird der Mittelwert aus den Beträgen beider Ligen ermittelt. Beispiel: Der angeführte Spieler wechselt irgendwann vom Oberligisten wieder zurück in die 8. Liga – dann kostet er 1500 Euro (2500 + 500, die Summe dann geteilt durch 2)."

Ist ein Spieler über 17 und hat drei Jahre in Folge bei dem Verein gespielt, so erhöht sich die Ablöse um 50%.

[maninblack]

Leider kann man das Problem (Jugendarbeit im TT) nicht besser umschreiben, dass selbst in einem forum für Tischtennis es nur wenige gibt, die sich dem Thema annehmen.

Es wurde 1 Monat keine weiteren Ideen geteilt, was Rückschlüsse zulässt.

Das TT im Vergleich zu andern Sportarten es bereits schwer hat, sollte allen klar sein, dass Jugendarbeit jedoch unverzichtbar für den Vereinssport ist, haben derzeit ca. 50% der TT Vereine nicht auf dem Schirm.



Wir haben in den nächsten Wochen mit Kreisrangliste, Kreisjahrgangsmeisterschaften und mini-Meisterschaften 3 Schülerveranstaltungen, die von Vereinen ausgerichtet werden, die sich keine Jugendarbeit leisten.

Das Startgeld wird gerne genommen (500.-€ garantiert durch Kreistagsbeschluss ggf. wird bei weniger TN auf 500.- € aufgestockt) + Verpflegung, jedoch in die Jugend zu investieren - warum - läuft doch.



Der Bezirk suchte Ausrichter für Bezirksjahrgangsmeisterschaften, da der Kreis in dem es vorgesehen war, sich keine Vereine finden, ob es erfolgreich war werden wir sehen.

Habe interessehalber nachgefragt, was für die Durchführer an Aufwandspauschale bei Pokalmeisterschaften (im nächsten Jahr ist unser Kreis an der Reihe) gezahlt wird.

Für diesen Betrag (Bezirk 300.-€/d), werden ich lieber Veranstaltungen machen, bei denen es nahezu NULL auf NULL aufgeht (2 Ersatztermine Mädchenliga in 2 unterschiedlichen Dreifeldhallen 10 bzw. 16 Tischen - Spiele in Boxen mit Zählgeräten und -tischen - Hotdogs und ca. 20 Kuchen/Muffins + Süsswaren zum abwinken) bzw. Rostbratwurst im Weck oder Backcamenbert mit Preiselbeeren + Strudel mit warmer Vanillesauce und heißen Kirschen, zusätzlich ca. 15 Kuchen/Muffens) - Getränke waren auch dabei - Mini-Tische und 1 Tisch mit Ballroboter für die Zuschauer und Spielerinnen!

Ertrag / Verlust Summe -1,10€,

war auch so ausgelegt und hat mehr geboten als die Bezirkspokalmeisterschaften (keine Zähltische bzw. -geräte), kein "Podest" für Siegerehrungen und das im Schüler- und Jugendbereich (mit Aufwandspauschale und Verpflegung).

Ach ja, macht zusätzliche ARBEIT, wo wir wieder beim Thema wären.

[twitch0r]

Ich kann jetzt nur von unserem Verein sprechen. Aber für Jugendarbeit bräuchte man erstmal Kinder bzw Jugendliche. Wir leben hier halt doch schon bissel weniger urban und es gibt leider schlicht keinen Nachwuchs, der Tischtennis spielen will momentan.
Dazu kommen Hallenzeiten von der Gemeinde (18-22, 20-22 und nochmal 20-22), die auch nicht gerade förderlich sind.

Es gibt teilweise Jungespielgemeinschaften, die nie zusammen trainieren können, da 20 Minuten Autofahrt voneinander weg usw.

Gleiches Bild, wenn auch abgeschwächt, beim Fussball und machen wir uns nichts vor, da kommt Tischtennis halt nicht ran.

Es sind eben insgesamt weniger Kinder, die dann auch noch Interessen haben, die häufig eben nicht im Vereinssport liegen.

Ich fürchte, dass man sich von diesem klassischen Bild des Mannschaftssports auf längere Sicht wird verabschieden müssen. Zum Glück kann man ja beim Tischtennis wenigstens alles auch irgendwie alleine spielen, wobei mir persönlich da wirklich der wichtigste Teil fehlen würde.

[w_W_]

Wir haben hier im Kreis vor Jahren einen Jugendausschuß gegründet.
Bervor der Roman zu lang wird: Das ist leider im Sande verlaufen.

Die Mehrheit des Ausschusses wollte die Talente fördern.
Gut, mangels Talenten im Kreis kann man damit die Einstellung,
eigentlich das Auslaufen des Kadertrainings begründen...

Ich hätte gerne gesehen, wenn man mit der Trainingsgruppe
nicht nur immer an der gleichen Stelle, sondern einwenig
"über die Dörfer" gezogen wäre, d.h. bei jedem Verein,
der im Kreis mal eine Art Sondertraining veranstalten möchte,
findet das Training -natürlich zur einheitlichen Zeit- dann statt.

Dann können die Kids, die nicht zum Kadertraining eingeladen
werden, auch mal zuschauen und oder mit machen... erhalten
eine Trainingsmotivation und der Verein, der ohne Jugendarbeit
sich auf so eine Veranstaltung einläßt, bekommt vielleicht den
Druck durch die Interessenten, die zu so einer Veranstaltung
mal vorbei schauen / eingeladen wurden und gerne mit Training
anfangen möchten. Das sind aber nur Ideen am Rande gewesen.


Kurz geschrieben: Vielleicht sollten sich die Vereine,
die Jugendarbeit machen, sich enger vernetzen und
versuchen, andere Vereine mit ins Boot zu holen.

So helfen sich die Vereine gegenseitig, "am Ball"
zu bleiben oder es gelingt vielleicht, Vereine mit nur
Bringdienst dazu, auch ein eigenes Training aufzubauen
... oder sich mehr mit einzubringen.
Du brauchst ja eigentlich ein breites Feld von Vereinen
mit Jugendarbeit / Nachwuchs, egal auf welchem Level
um die kleinen Vereine = die Basis am Leben zu halten...

[maninblack]

Zitat von w_W_

.....
Du brauchst ja eigentlich ein breites Feld von Vereinen
mit Jugendarbeit / Nachwuchs, egal auf welchem Level
um die kleinen Vereine = die Basis am Leben zu halten...

Diese Aussage muss in die Köpfe, nur wie

[ach_ja]

Zitat von twitch0r

Ich kann jetzt nur von unserem Verein sprechen. Aber für Jugendarbeit bräuchte man erstmal Kinder bzw Jugendliche.

Sorry, aber das ist genau die falsche Denkweise.
Wieso sollten Kinder und Jugendliche kommen wenn es keine Jugendarbeit gibt?

Man muss erstmal Arbeit und Zeit investieren um die Kinder zu finden.
Dafür gibt es genug Aktionen die auch teilweise vom Verband (zumindest im WTTV) gut unterstützt werden.

Heißt man muss erstmal in Vorleistung gehen und dann vor allem auch die Geduld mitbringen das es sich entwickelt. Jugendarbeit ist kein Sprint sondern ein Marathon.

Das große Problem ist die verrückten zu finden die ihre Zeit dafür gerne Opfern, eine wirkliche Lösung dafür kann ich leider auch nicht liefern

[w_W_]

Zitat von ach_ja

Sorry, aber das ist genau die falsche Denkweise.
Wieso sollten Kinder und Jugendliche kommen
wenn es keine Jugendarbeit gibt?

Das Huhn- Ei Problem wurde gefunden...

Zitat von ach_ja

Man muss erstmal Arbeit und Zeit investieren um die Kinder zu finden.

Heißt man muss erstmal in Vorleistung gehen und dann vor allem auch
die Geduld mitbringen das es sich entwickelt.

Nun ja... aber die Wahrheit liegt dazwischen.
Es sind weniger Kinder geworden, die zum Sport gehen
und um diese wenigen Kinder buhlen so ziemlich alle Sportarten.

Zitat von ach_ja

Jugendarbeit ist kein Sprint sondern ein Marathon.

Das große Problem ist die verrückten zu finden die ihre Zeit dafür gerne Opfern, eine wirkliche Lösung dafür kann ich leider auch nicht liefern

Wenn Du die Zeit opferst brauchst Du auch noch
unendlich viel Geduld... mit den Kids, die da sind
und um zu warten, ob die irgendwann ihre Kumpels mit bringen
oder so lange zu warten, bis neue Kids einfach mal so vorbei schauen...
(wegen oder nach der Werbung... )

Geduld, bis die Trainingszeit bei den anwesenden
nicht ganz so talentierten Kids endlich anschlägt...

[Fastest115]

Bin da bei achja.

Wenn man jemand hat der da viel Zeit rein steckt und geduldig ist usw kann derjenige auch aus dem nichts eine uugebd aufbauen. Kann natürlich passieren das es trotz des Aufwands und der Geduld nach sagen wir mal 5 Jahren nicht viel bringt. Auch darauf muss derjenige gefasst sein.

Und neben der Motivation und der Zeit sollte er ja auch noch mit den Kindern umgehen können und am besten auch noch Technik usw vermitteln können.

Viele (Seltene) Dinge die zusammen kommen müssen.

Und so jemand zu finden ist eben Glück oder Zufall.