Bruno der (tote) Bär

[Bow]

Bin Deiner Meinung Tupsi.
Ich finde das Argument der Menschen-Gefährdung auch nicht so überzeugend.
Wie lange hat man ihn denn gejagt, verfolgt, beobachtet?
Immer nur einzelne, spontane Sichtungen.
Weil der Bär nicht nur wildlebend, sondern auch relativ scheu war.
OK, nicht scheu genug, einen Karnickelstall am Hof zu zerlegen, aber Menschen gegenüber anscheinend schon.
Irgendwie haben wir die Natur "kastriert".
Wenn ich im Gebirgs-Wald-Niemandsland herumkraxele, darf mich nichts gefährden. Gegen Lawinen kann man nicht immer was tun, aber insgesamt wird die Natur so harmlos wie möglich gehalten. Ich finde schon, dass langsam wieder der Gedanke in unsere Köpfe Einzug halten dürfte, dass das nicht Disneyland ist.

Bin daher der Meinung, dass der Abschuss falsch war und der Natur weiterhin nicht der gegebene Respekt entgegengebracht wird.


P.S. und EDIT: Gerade fallen mir hunderte (tausende?) Canada-Touristen ein, die Jahr für Jahr die Sicherheitshinweise für wesentlich größere Bären gespannt anhören.
Aber gut, wir saufen zu hause ja auch kein Sangria ausm Eimer.

[Motion - man]

Zitat von Peter Igel

Aha.
Dafür hast Du Brunos Lebensmotto aber bemerkenswert gut rekapituliert. Respekt.
Dann weißt Du ja sicherlich auch, dass seine Hobbies "baden, wandern, klettern" waren und er sich am liebsten von Schafen, Hasen, Honig und Bärwurz ernährte.

Weiß ich alles, weil ich heute morgen im Stau stand...

PS: Roswitha Nohynek aus Leinfelden-Echterdingen storniert ihren Bayern-Urlaub.
Ein herber Schlag für eine ganze Region.

Naja, eigentlich war uns mit 8 Leuten gerade ein bisschen Langweilig und wir haben uns ca. 'ne halbe Stunde über das Poster samt Biographie lustig gemacht. Hätten wir eine Dartscheibe besessen, hätten wir die ganze Sache zu nutzen gewusst

Und die Roswitha hat es denen damit ganz schön gezeigt, nächstes Mal ruft der Edmund lieber vorher bei ihr an um das weitere Vorgehen abzustimmen.
Naja, nun fährt sie halt nach Japan auf Walfang- Tourismus.

[Günter]

Zitat von Petar

Klar. Aber bin mir nicht sicher, dass es hier "nur" um Schafe ging. Ein Wildbär könnte auch eine Bedrohung für die Menschen werden. Ob man das Tier erlegen müsste, bin auch nicht so sicher. Eines bleibt aber: der Bär musste unter Kontrolle sein. Vielleicht war es auch ein falscher Weg, aber wo anderes sterben auch Menschen (natürlich ungewollt) und alle haben auch einen Namen.
Denke, dass es ein grosser Problem für uns alle ist.

Es gibt geschätzt 500 - 600 Bären im Alpenraum, davon der Großteil in Slowenien. Bis jetzt ist kein Angriff auf Menschen bekannt.

Allein in Deutschland werden jährlich 30.000 - 50.000 Hundebisse an Menschen ärztliche behandelt. Von 1990 - 2001 wurden in Deutschland 57 Menschen durch Hundebisse getötet.

Wenn man vorbeugend erschießen will, dann darf man auch die Hunde nicht auslassen.

[Petar]

Zitat von Günter

Es gibt geschätzt 500 - 600 Bären im Alpenraum, davon der Großteil in Slowenien. Bis jetzt ist kein Angriff auf Menschen bekannt.

Allein in Deutschland werden jährlich 30.000 - 50.000 Hundebisse an Menschen ärztliche behandelt. Von 1990 - 2001 wurden in Deutschland 57 Menschen durch Hundebisse getötet.

Wenn man vorbeugend erschießen will, dann darf man auch die Hunde nicht auslassen.

Hallo Günter,

ja, das stimmt schon.
Man hatte aber keine Angst, dass der Bär jemand beisst.
Es ging ums Leben.

Dass lt. Statistiken 57 Menschen in letzten Jahren durch Hundenbisse getötet wurden, mag selbstverständlich stimmen. Wieviele "Hundetäter" sind dannach am Leben geblieben? Nicht weil sie einen Menschen umgebracht haben, sonder weil sie eine weitere Gefahr darstellten.

Andererseits, mag ich persönlich lieber einen "bösen" Hund begegnen als einen Wildbär.

Ich bin nicht der Meinung, dass man den Bär erschiessen musste. Das finde ich auch falsch. Aber den so weiter wandern lassen, wäre es auch nicht richtig.
Man hätte ihm wahrscheinlich betäuben müssen.

Zum Schluss, finde es ganze ein bisschen überzogen. Man verkaufe Zeitungen, Fernsehnachrichten, Morgen wahrscheinlich auch die T-Shorts mit "Bruno", Schlüsselanhänger usw.
Habe das Gefühl, die Politiker versuchen von wahren Problemen die Nation abzulenken, Andere vielleicht noch dazu gute Geschäfte zu machen...

Und der Zirkus zieht weiter, bis zum nächsten Bruno im Wald, oder Krokodil im Baggersee, einen Tiger auf der Strassen von Wendlingen oder wo anderes, eine Boa in Kindergarten...

Und klar sind wir Alle doch Tierfreunde, wenn manchmal auch nur aus der Ferne...

[RoberTT]

Zitat von Petar

Und klar sind wir Alle doch Tierfreunde, wenn manchmal auch nur aus der Ferne...

Also ich bin ein Freund von Bruno. So nen Bären kann man ja nicht gleich umarmen- deswegen nur aus der Ferne. Eine fruchtbare Freundschaft entsteht sowieso meistens nur aus der Distanz, wie eine alte chilesische Weisheit besagt.

Nun stellt sich aber eine zweite Frage: Angenommen ich wäre (in Gedanken) ein Bärenfreund- täte ich im ureigenen Sinne auch gleichzeitig ein Tierfreund sein? Aus der Ferne betrachtet womöglich schon, denn der Freund eines Säugetiers kommt dem Tier im Allgemeinen sehr nahe. Ist diese Nähe aber von konkreter Natur, so müsste der Bär DAS Tier schlechthin sein. Der Baron der Vierbeiner und der Herrscher aller Pelzträger.

Solche Lebensformen gehören gewürdigt, sie gehören in die Presse. Nicht nur heute, sondern auch morgen. Denn Bruno lebt!

[bibu09]

Fazit:

Bruno ist Deutschland

[Sriver Killer]

Werde gleich dann mal das Poster aus dem Auto holen und den Steckbrief des Bären posten...

[Waldner-Fan]

Was ich nicht verstehe:

Es soll Menschen gegeben haben die 30-35 Meter an Bruno herangetreten sind, nur um JJ1 zu photographieren.
Scheinbar haben diese Leute keinen Respekt vor diesem Lebewesen. Was sind schon 30-35m bei einem Tier, das 60 km/h rennen kann.
Da stellt sich meiner Meinung nach die Frage, wer hier eigentlich wen bedroht.
Sicher wäre das Geschrei groß gewesen, wenn etwas passiert wäre.
Ich weiß nicht, aber es gibt in Deutschland offensichtlich einzelne Personen, die ihr Gehirn von Zeit zu Zeit ausschalten. Ich kann es mir einfach nicht erklären, wie man sich in eine solche Gefahr begeben kann (ein paar Wanderer sollen Bruno ja auch nachgelaufen sein).


MfG
Waldner-Fan

[troy_84]

Zitat von tupsi1

Hab ein Video von Bruno im Fernsehen gesehen, wo Menschen sich bei Bruno aufgehalten haben. Den lieben Bären hättet Ihr sehen müssen. So ein treuer Blick!

Das werden sich die Schafe auch gedacht haben als sie das letzte mal in die Augen des Bären sahen.

[troy_84]

Zitat von Günter

Es gibt geschätzt 500 - 600 Bären im Alpenraum, davon der Großteil in Slowenien. Bis jetzt ist kein Angriff auf Menschen bekannt.

Allein in Deutschland werden jährlich 30.000 - 50.000 Hundebisse an Menschen ärztliche behandelt. Von 1990 - 2001 wurden in Deutschland 57 Menschen durch Hundebisse getötet.

Wenn man vorbeugend erschießen will, dann darf man auch die Hunde nicht auslassen.

Mich würde mal interessieren wieviele Bären schon durch Schafe getötet wurden!?