Dauerbrenner: Falsche Aufschläge - verdeckt, aus der Hand usw. ...

[Pinguin]

...habs auch nachgelesen und bin ehrlich gesagt überrascht... na ja - mal nächstes Wochenende den Verbands-SR-Obmann fragen...

[Umpire]

Keyser Soze interpretiert das wohl richtig. Somit handelt es sich um eine Ausnahmesituation, denn es steht selten gerade das nächste Spiel am Nebentisch an, wenn nach dem Assistenten verlangt wird.

[trendyandy]

Es wird wohl auch nie dazu kommen, dass unter all den Leuten in der Halle keiner in der Lage ist den Hilfsschiedsrichter zu machen. Doch das wichtigste an der Sache ist für mich, dass der Spieler das Recht auf einen Schiedsrichterassistenten hat und nicht seine Aufschläge umstellen muss o.ä. (wie es leider schon öfters vorgeekommen ist )

[Roesslerc]

Original geschrieben von Keyser Soze
@ trandyandy:

Es ist nicht im Sinne (irgendeiner) Regel, ein Spiel zu unterbrechen, um einen zweiten Schiedsrichter zu einem anderen Spiel hinzuzuziehen!

Der Text in der DTS besagt lediglich, daß ein Spieler einen Ersatzschiedsrichter verlangen darf, und falls nicht genügend "fähige" Leute da sind, kann ein "gleichzeitig auszutragendes Spiel [...] ausgesetzt werden" ... im Klartext: wenn Spiel 1 schon läuft, Spiel 2 noch nicht, kann der Beginn von Spiel 2 verschoben werden, um den Schiedsrichter zu Spiel 1 hinzuzuziehen ... es wird definitiv kein anderes Spiel unterbrochen

Stimmt !
Außerdem: Wenn Spiel 1 und Spiel 2 laufen und bei Spiel 1 der Schiedsrichter gewechselt werden soll, warum soll man dann Spiel 2 unterbrechen?
Man kann genausogut Spiel 1 unterbrechen und warten, bis Spiel 2 zuende ist. Dann kann immernoch gewechselt werden.

[Prügelbär]

Es geht nur um den Ball! Was dein Schläger macht, ist
egal, Hauptsache, du schlägst den Ball.

[Massi]

Als unsere Jugend (Kreisliga) gestern ihr Spiel hatte sah ich einen Aufschlagsfehler. Der Spieler schmiss den Ball hoch und verdeckte ihn bis zum Auftreffen auf den Schläger. Als der Satz vorbei war und noch ein Satz zu spielen war, sagte ich dem Schiedsrichter der Partie dass er den Spieler darauf hinweisen müsse, dass er einen falschen Aufschlag mache. Als der Schiri ihn dann zweimal erwarnt hatte und der Spieler den Aufschlag wieder machte, zählte er denn Punkt sofort für uns. Daraufhin regte sich der stark extrovertierte Trainer der Mannschaft so sehr auf, dass ihm der Gürtel riss. (kein Scherz). Später machte der Spieler den Aufschlag nochmal und dann lies ihn der Schiri (Jugendspieler) gelten, weil er total verunsichert war und noch nie einen Aufschlagsfehler als Punkt für den Anderen zählte. War es richtig den Ballwechsel sofort nach vollendung des falschen Aufschlags stoppte? Wie hätte er richtig reagiert? ( Es ist klar dass er ausserdem konsequent bleiben muss)

[nato]

Lege artis sollte der SR den Spieler höhstens 1x verwarnen (und das nur dann, wenn der Aufschlag nicht eindeutig falsch war) und alle weitere falsche bzw. zweifelhafte Aufschläge abzählen. In der Praxis macht das aber niemand, da ein absolut korrekter Aufschlag relativ selten zu sehen ist (auch in der 1. BL). Ich habe in der Aufschlagregel 12 Elemente gefunden, die einen vorschriftsmäßigen Aufschlag ausmachen (einige Kollegen kamen sogar auf 20) und die allermeisten Spieler führen ein oder mehrere davon falsch (abgesehen davon, dass einige Punkte nicht genau definiert sind - z.B. "nahezu senkrecht"). Würde die Regel 100% durchgesetzt, so würden die meisten Sätze 12:10 für den 1. Rückschläger enden - das aber in der 1. BL mit lizenzierten SR am Tisch. In der unteren Ligen zählen Spieler des Heimvereins (2. BL) bzw. abwechelnd Spieler der beiden Mannschaften - diese müssen nicht unbedingt das Regelwerk aus dem FF kennen und wollen sich auch nicht bei Spielkameraden unpopulär machen. Der OSR (den gibt's ab Verbandsliga (Erwachsenen)) darf die falschen Aufschläge nicht selbst ahnden, lediglich die SR belehren (und theoretisch austauschen). In der Praxis kann man durchsetzen, dass grob fehlerhafte Aufschläge nicht toleriert werden - da halten sich noch die Spieler selbst daran.
In dem vorliegenden Fall gab es (leider) keinen OSR, der dem Trainer eine farbige Karte zeigen würde; war das Verhalten aber grob unsportlich gewesen, würde ich anraten, einen Protest einzulegen; falls der Trainer von der Gastmannschaft war, könnte man ihm auch aus der Halle verweisen. Auf jeden Fall sollte man den jungen Schiri tatkräftig unterstützen - sonst soll man sich nicht wundern, dass ihm jegliche Wille aud die Reglen zu achten schnell und endgültig vergeht.

[Villert]

auf der einen seite soll tischtennis so ein fairer sport sein (kantenbälle zugeben, fallsche entscheidungen berichtigen ect.) aber auf der anderen seite wird getrickst bis es nichtmehr geht und wenn der schiri dann mal die regeln befolgt wird er nurnoch dumm angemacht. Für mich unverständlich.

[-crea-]

Was hier berichtet wird sind ja "Härtefälle", der TT Alltag mit gemütsneutralen Spielern sieht jawohl ganz anders aus, von daher sollte man jetzt nicht gleich den Teufel an die Wand malen.

Von 10 Spielen die ich bei den Herren absolviert habein dieser Saison gabs noch keinen Streit und nur 2-3 mal Unklarheiten wegen einer Schiedsrichterentscheidung, die jedesmal schnell und fair geklärt werden konnte, und das wo schon einige "Hitzköpfe" dabei waren.


Aus eigener Erfahrung sehe ich aber auch das häufig Trainer von Jugendmannschaften auf den Regeln rumreiten und über entscheidungen im Spiel meckern und somit ihre Spieler in gewisser Weise zu unsportlichen Spielern erziehen....das ist mir auch ein sehr großer Dorn im Auge, und wo es nur geht versuche ich diese Menschen zu beruhigen und sachlich mit ihnen darüber zu reden das sie doch die Jugend spielen lassen sollen und nicht so verbissen rangehen sollen.
Wenn diese dann mit einer erwachsenen, ein bischen "autoritären" Person reden ist der Ton auch meist nicht mehr so barsch und sie regen sich wieder ab, scheint wirklich so ein seltsames Phenomen zu sein mit den Trainern.

Wobei das nichts ist im Vergleich mit Fussball Eltern die beim FuBa-spiel ihrer "kleinen" dabei sind, wer das mal erlebt hat den stört das bischen geschimpfe im TT kaum noch...

[Beckenrandschwimmer]

Zitat von Villert

auf der einen seite soll tischtennis so ein fairer sport sein (kantenbälle zugeben, fallsche entscheidungen berichtigen ect.) aber auf der anderen seite wird getrickst bis es nichtmehr geht und wenn der schiri dann mal die regeln befolgt wird er nurnoch dumm angemacht. Für mich unverständlich.

Das ist überhaupt nicht unverständlich. Das eine (Kantenbälle zugeben) kann man objektiv nachprüfen; der Ball war entweder "dran" oder eben nicht. Ergo: Eine eindeutige Regel, die einfach zu befolgen und anzuwenden ist.

Anders die Aufschlagregel. Die ist praktisch sehr schwer (meines Erachtens sogar gar nicht) in allen Details durchsetzbar; wie oben schon erwähnt macht eigentlich keiner "korrekte" Aufschläge (ich hab z.B. vor kurzem bei mir festgestellt, dass ich den Ball nicht aus der flachen Hand sondern mit den Fingern hochwerfe). Wenn das jetzt jemand bei mir monieren würde, würde ich natürlich sofort damit kontern, dass Du (also mein monierender Gegner) den Ball aber nur 14,8 cm hochwirfst (oder was sonst er auch immer "falsch" macht). Die Regel ist also so kompliziert, dass sie nicht anwendbar bzw. überprüfbar ist, und so entstehen eben dann Streitigkeiten.