Zerstören noch mehr Regeländerungen den TT-Sport?

[Alvaro Recoba]

Zitat von Creglingen

Hallo

ich erinnere mich das es zwischen 1989 und 1993/94 auch mal einen medialen TT-Boom gab. Dieser lag m.E. in den Erfolgen von J. Roßkopf/S. Fetzner begründet. Als die Erfolge nachließen ließ auch die Medienpräsenz nach. Also ich denke wenn Timo Boll erfolgsmäßig nachläßt wird auch das TV-Interesse nachlassen- Regeländerungen hin oder her.

Und gerade die öffentlich rechtlichen zeigen beim TT oft nur 1-2 lange spektaküläre Bälle, und die hat es auch vor den Änderungen gegeben.

du hast recht. wir brauchen immer ein vorbild im sport. liegt dann daran, daß wir
eine menge mitläufer und gescheiterte in unserem lande haben, die mit einer
roten kappe durch die gegen torkeln und gröhlen. ein sportliches idol lenkt in
schweren zeiten eben gut ab.
tischtennis wird IMMER eine unattraktive sportart für das fernsehen bleiben. da kann man noch so viele regeln verändern. der große ball war eine lachnummer.
wenn man ihn schön größer macht, dann aber RICHTIG.
bis elf ist für berufssportler in ordnung. für alle anderen nicht so gut. macht es zwar sehr spannend, aber sehr viele leute haben ihr spiel umgestellt.
folgendes feedback vieler spieler aus meiner liga: bei 5:5 fängst du jetzt schon
an zu überlegen - bis 21 war bei 5:5 gar nichts.
zurück zum tv: in den satzpausen vielleicht mal leicht bekleidete damen
auf dem tisch tanzen lassen - einschaltquoten werden mit sicherheit steigen.
nur es gab schon gewisse sprüche von sportjournalisten aus dem öffentlichen
tv, die alles sagen, u.a. "jetzt kommen wir zum tennis der armen leute, dem
sogenannten ping pong, wo ähnlich wie beim tennis sogar mit topspins gespielt
wird" - werde hier den namen nicht erwähnen, aber es war schon ein guter
mann.
meistens kommen solche bemerkungen, von leuten, die eine sportart ausüben,
die gerade "in" ist. und meistens beherrschen diese leute die sportart nicht
einmal richtig.
habe kein problem damit, wenn jemand unsere sportart belächelt. ich habe
mir diese mit 9 jahren selbst ausgesucht und es auch nie bereut.
diese sportart gibt uns auch eine menge zurück.
wir sind eine familie, die sich immer an die regeln hält - auch wenn die alle
3 minuten geändert werden.

[dani77]

Manche neue Regelungen finde ich persönlich ncith gut aber man kann halt dageten nichts machen. z.B. Die Aufschlagregel ohen verdeckten Arm. Ich habe mich bis heute schon daran gewöhnt, dass ich keine verdeckten Aufschläge mehr mache. Aber das war sehr schwierig, vor allem weil man im Spiel meistens gar nicht darauf achtet. So ist es bei mir mal.

[Rudi Endres]

Alle bisherigen Aufschlagregeln waren nicht praktikabel, die geplante Regel hingegen schon.
Andererseits sehe ich im Geiste schon den überehrgeizigen Betreuer, der meinen 8jährigen Schützlingen die Aufschläge abzählt.

[Dr.Block]

Ich persönlich hätte mit der 50-cm-Regel keinerlei Probleme, da ich in der glücklichen Lage bin, zwar Rechtshänder aber Linkswerfer (habe Handball mit links gespielt) zu sein.

Das Hauptproblem wird sich aber bei den ganz jungen und den ganz alten Spielern ergeben, denen ich zum großen Teil nicht zutraue, den Ball auch nur einigermaßen kontrolliert über Kopfhöhe zu werfen und diesen dann auch noch zu treffen. Beim Training haben das schonmal ein paar ältere Spieler versucht und sind daran kläglich gescheitert. Und ich sage schon jetzt voraus, daß die Aufschlagfehlerquote drastisch ansteigen wird, wenn diese Regel tatsächlich eingeführt werden sollte. Und gerade bei engen Spielständen (10-11 im 5. oder so) wird es (übertrieben gesprochen) kaum noch Ballwechsel älterer + jüngerer Spieler geben, weil der "Ballwechsel" bereits durch einen nevositätsbedingten Aufschlagfehler entschieden sein wird, was den TT-Sport natürlich "unglaublich attraktiv" machen wird...

Mir ist außerdem nicht ganz klar, warum mit der 50cm-Regel Aufschläge aus der Hand "eindeutig" als solche zu erkennen sein sollen ?! Oder anders formuliert: Aufschläge aus der Hand sind auch schon mit der jetzigen Regel als eben solche zu erkennen. Wenn sie nicht abgezählt werden, so ist das die "Dummheit" des jeweiligen Spielers/Schiedsrichters und nicht etwa die "Schuld" der Aufschlagregel...denn der Unterschied zwischen 0 cm und 15 cm sollte auch mit bloßem Auge erkennbar sein ?!

Nochmal zurück zu den ganz jungen + älteren Spielern: wenn diese Altersgruppen nicht in der Lage sind, regelgerechte Aufschläge zu machen, dann muß man ihnen diese eben wegzählen. Das ergibt sich insoweit aus den Regeln, es sei denn, die neue Aufschlagregel legt explizit fest, daß sie nur für Spieler der Altersgruppe von 16-50 gilt. Wenn hier "Fingerspitzengefühl" gefordert wird, so ist das sicher richtig (ich selbst würde den genannten Altersgruppen wohl kaum einen Aufschlag wegzählen, wenn erkennbar ist, daß sie altersbedingt einfach nicht in der Lage sind, korrekte Aufschläge zu machen) aber was soll denn das für eine Regel sein, die von bestimmt 50% aller Spieler nicht erfüllt werden KANN ??
Zudem höre ich jetzt schon Spieler sagen: "Das habe ich schon immer so gemacht, ich mache meine Aufschläge auch weiter wie bisher !". Soll man diesen Leuten jeden Aufschlag wegzählen und sie somit unter Umständen dazu bringen, dem Tischtennissport den Rücken zuzuwenden ?! Kann doch irgendwie alles nicht richtig sein...

[Spinmonster]

Ich finde es einfach asozial wenn die hohen Verbände usw. nie endende Regeländerungen beschließen! Wir Tischtennisspieler haben uns schon genug umgestellt und ich persönlich bin da nicht unbedingt konservativ, denn ich finde dass die erster Aufschlagregeländerung den Tischtennissport weitergebracht hat! Allerdiongs vertrete ich die Meinung dass da dann so langsam mal Schluss mit den ganzen Regeländerungen sein sollte! Sonst blickt da ja niemand mehr durch!!!!

[drdragon]

Einige Regeländerungen sind sicherlich sinnvoll. In anderen Sportarten werden schließlich die Regeln auch geändert. Siehe Volleyball, da herrscht jetzt auch eine ganz andere Zählweiße.

[Rudi Endres]

Zitat von drdragon

Einige Regeländerungen sind sicherlich sinnvoll. In anderen Sportarten werden schließlich die Regeln auch geändert. Siehe Volleyball, da herrscht jetzt auch eine ganz andere Zählweiße.

Wo kein Kläger, da kein Richter. Im Amateurbereich könnten nur neutrale Oberschiedsrichter etwas bewirken. Diese müssten unangekündigt Stichproben machen, und auch das Recht haben die Zählschiedsrichter zu korrigieren. Würden sich alle Schiedsrichter so verhalten, wie ihre Kollegen bei der Olympiaquali in Luxemburg, wäre das Problem gelöst. Zumindest im Profibereich wären dann neue Regeln überflüssig.

[Jaskula]

Um es deutlich zu sagen:

Die Spitzenfunktionäre im Tischtennis sind so wie sie sind, Aktivisten, die sich über die Folgen Ihres Tuns nicht im Klaren sind. Sie sind nicht in der Lage, aus Fehlern zu lernen, sie sind nicht in der Lage über den tellerrand des Spitzensports hinauszuschauen, sie leben in der Traumwelt von Fernsehpräsenz und Sponsoring.

Schlimm ist:

- Sie werden immer wieder gewählt.
- Es kommt nicht zu offenem Widerstand, egal wie hirnrissig die neuen Ideen sind.

Ich habe schon bei den letzten Dummheiten von Sharara, Gründahl, Schöler und Co. dazu aufgerufen, zu zeigen, wer den TT-Sport trägt. Leider ohne Erfolg. Diesmal mache ich mir keine Hoffnungen mehr.
Die breite Masse hält still und erträgt, was von oben aufgedrückt wird.

Schöne neue Tischtennis-Welt !!!

[DerMitDemBallTanzt]

Zitat von Jaskula

Die breite Masse hält still und erträgt, was von oben aufgedrückt wird.

Das ist ein Phänomen, das mich auch in anderen Bereichen (Politik, Wirtschaft) auf die Palme bringt: einige wenige (jaja, demokratisch gewählt, ich weiß!) fassen Beschlüsse, die einigen wenigen (Mächtigen, Einflußreichen) nützen, während eine breite Mehrheit den Preis dafür zahlt.

Wie hoch muß der Leidensdruck noch werden, ehe wir den Entscheidern mal deutlich zeigen, wen sie eigentlich vertreten sollten???

[Rudi Endres]

Zitat von Jaskula

Um es deutlich zu sagen:

Die Spitzenfunktionäre im Tischtennis sind so wie sie sind, Aktivisten, die sich über die Folgen Ihres Tuns nicht im Klaren sind. Sie sind nicht in der Lage, aus Fehlern zu lernen, sie sind nicht in der Lage über den tellerrand des Spitzensports hinauszuschauen, sie leben in der Traumwelt von Fernsehpräsenz und Sponsoring.

Schlimm ist:

- Sie werden immer wieder gewählt.
- Es kommt nicht zu offenem Widerstand, egal wie hirnrissig die neuen Ideen sind.

Ich habe schon bei den letzten Dummheiten von Sharara, Gründahl, Schöler und Co. dazu aufgerufen, zu zeigen, wer den TT-Sport trägt. Leider ohne Erfolg. Diesmal mache ich mir keine Hoffnungen mehr.
Die breite Masse hält still und erträgt, was von oben aufgedrückt wird.

Schöne neue Tischtennis-Welt !!!

Niemand ist im Besitz der alleinigen und reinen Wahrheit, weder die Funktionäre noch ihre Kritiker. Alle wollen das Beste für unseren Sport, doch nur wenige streben ein Funktionärsamt an. Wer was verändern will, muss sich zur Wahl stellen. Reich werden kann man als Verbandsfunktionär vielleicht im Fußball, aber nicht im Tischtennis. Daher sollte man bei aller (gerechtfertigten?) Kritik den ehrenamtlichen Einsatz unserer Verbandsvertreter nicht vergessen. Es ist nicht fair unsere Spitzenfunktionäre als eitele, geistig beschränkte Selbstdarsteller hinzustellen, wie es in manchen Beiträgen durchklingt.