Kann man Doppel-spielen lernen?

[CHE-MAN]

Zitat von der moderne Abwehrer

hätte auch nochmal eine Frage bzgl. des Doppelspiels!Was meint ihr wie ein Doppel VH TS Spieler(zieht schnellen TS,im passiven Spiel und auf der RH allerdings eher schwächer mit einem modernen Abwehrspieler der auf der VH TS zieht (meist mit viel Spin aber eher langsam),im passiven Spiel meistens auf der VH gegenzieht...wie sollte der Spieler mit seiner Noppe auf der RH spielen?RH Abwehr?Abstechen am Tisch?oder blocken?wie passt eurer Meinung so ein Doppel zusammen?

In tieferen Klassen gibt es da eine gute Lösung: Der Abwehrspieler spielt größtenteils Bälle mit viel Unterschnitt(RH), zieht aber gut liegende Bälle sowie ein paar andere als Überraschung an(VH). Der Angreifer wartet auf Schupfbälle oder langsame Topspins und verwandelt diese nah am Tisch. Zusätzlich muss er zusehen, dass er, wenn er in die Offensive kommt, dem Gegner nicht die Möglichkeit lässt, den Abwehrspieler auszublocken.

[Majestät]

Das wichtigste ist, dass sich beide Doppelspieler aufeinander abstimmen: Am besten diskutiert man erstmal darüber, welche Bälle der Doppelpartner gerne und gut spielt und wo Schwächen sind. Es ist dann die Aufgabe jedes Spielers möglichst so zu spielen, dass der andere seine Schwächen umgehen und seine Stärken möglichst einbringen kann. Wer mit einem guten Blockspieler(oder auch einem sicheren Abwehrer) spielt kann ruhig etwas sicherer spielen und muss den Gegner nicht unbedingt mit riskanten Schlägen selber unter Druck setzen, wer mit jemandem spielt, der im passiven Spiel schlecht ist muss möglichst dazu in der Lage sein und dafür sorgen, dass der Gegner nicht oft auf ihn eröffnen kann, sondern er möglichst Bälle bekommt auf die er selber dann aktiv werden kann. Auch die Aufschläge sind wichtig, auch dort sollte man sich am besten absprechen, was der andere am liebsten zurückbekommt und dementsprechend die Länge und den Schnitt der Aufschläge anpassen(es bringt z.B. wenig einen Aufschlag mit viel Schnitt zu machen, der vielleicht ab und zu hoch zurückkommt, wenn der Partner mit dem zurückkommenden Schnitt Probleme hat).
Die von mir genannten SAchen hören sich teilweise sicher an als ob sie selbstverständlich wären, aber in den meisten Doppeln ist es immer mal zu sehen, dass Bälle gespielt werden, die den Partner in unnötige Schwierigkeiten bringen(schlechte Platzierung, zu passives spielen,...) und das könnte sicherlich bei den meisten Doppeln reduziert werden wenn man sich über Stärken und Schwächen beider Doppelspieler klar wird und das Doppel dementsprechend optimiert.
Was auch noch wichtig ist, ist, dass ein Doppel auch menschlich etwas harmonieren sollte. Es ist wichtig immer daran zu denken, dass man als Doppel sowohl zusammen gewinnt als auch zusammen verliert und nicht dem einzelnen Schuld gegeben werden sollte. Beide Spieler müssen sich gegenseitig aufbauen und schief angucken und kritisieren, denn das führt bei einigen zu Verunsicherung und schlechtem spielen(sollte zwar eigentlich auch selbstverständlich sein, aber ist längst nicht bei allen Doppeln so wies sein sollte)
Aber ganz wichtig ist natürlich auch etwas Training, denn je mehr man miteinander spielt desto mehr spielt man sich ein und weiß häufig schon früher, was der andere in welcher Situation macht und kann sich dementsprechend einstellen.

[TT-mAlti]

Die Doppel sind bei uns auch ein rotes Tuch.
Wir sind 2 oder 3 Jahre die Schiene gefahren, 3 Doppel zu haben, die zumindest theoretisch in ihrem jeweiligen Paarkreutz hätten etwas reißen können, mit dem Ergebnis, dass wir meist insgesamt nur einen Punkt aus 4 Doppeln mit nach Hause genommen haben -> zu wenig.

Jetzt haben nen gutes Doppel 1, nen Abschenkerdoppel 2 und nen Doppel 3, das ungefähr 50-60% gewinnt, damit fahren wir eindeutig besser.

Doppel 1: 2 Rechtshänder, Position 2 und 5: Wenn beide warm sind, sind wir extrem Ballsicher, und ziehen variables Offensivsspiel auf. Meist setzen wir die Rückschläge kurz, damit der Partner in den Angriff kommt. Gerät mal ein Auf -oder Rückschlag zu lang, ist das nicht sofort ein Problem, da wir im passiven Spiel Reserven habe.
Unser Vorteil: Wir sind schwer auszurechnen und spielen intelligent
Unser Nachteil: Position 2 ist sehr launisch und Position 5 trifft im Eröffnungsdoppel manchmal keinen Ball, er trainiert wohl zu wenig

Doppel 2: 2 Rechtshänder, Position 1 und 6: Unser Abschenkerdoppel, Position 1 hat im Doppel zu 90% einen Eisenarm und trifft sehr wenig, Position 6 ist zu unbeweglich und spielt zu durchsichtig, er ist es gewöhnt unten mit Ballonabwehr seine Punkte machen( Ja er hat eine gute Bilanz gespielt, ist aber einfach viel zu passiv, um ihn einem Mitspieler zuzumuten )
Ich glaube die beiden sind jedesmal froh, wenn ihr Doppel vorbei ist, alle anderen auch

Doppel 3: 2 Rechtshänder, Position 3 und 4: Ehemaliges oberes Paarkreutz, sollten als Doppel 3 wohl jeden schlagen können, kommen aber seit Jahren mehr oder weniger nur zu den Punktspielen in die Halle. Ein sehr starker Flipper, der sonst mehr den Ball hält und ein sehr starker passiver Spieler, der auch im gerade aktiven Spiel seine Stärken hat, nur gegen Abwehr ziehen ist nicht sein Ding, da kommt Spieler a) aber wieder voll zur Geltung. Sie ergänzen sich zielich gut, und spielen auch schon jahre zusammen Doppel, nur leider ist das Punktspiel meistens schon vorbei, wenn sie dann doch irgendwannmal warm geworden sind.

Ich denke, dass es im Doppel hauptsächlich auf die menschliche Harmonie zwischen den Partnern ankommt, die Leistungspunktzahl als Kriterium für die Doppelaufstellung macht für mich zum Bespiel keinen Sinn. Ich durfte jahrelang in den sauren Apfel beißen und mit Leuten zusammen spielen, die zwar in etwa gleichstark oder besser waren, mit denen ich aber menschlich nicht besonders klarkam. In der Praxis äußerte sich das dann so, dass wir gegen schlechtere immer gewonnen, gegen gleichstarke oder bessere aber zu 70% verloren haben.

Grüße Malte

[Hogar]

Zitat von JanMove

@ Weltklasse

Aus der ferne würde ich folgende Kombinationen vorschlagen:
D1) A+B = ein echtes Spitzendoppel, das im Zweifelsfalle immer für zwei Punkte gut ist!
D2) C+F = der nervenstarke und erfahrene 3-er muss den Junior (6-er) führen und bei kritischen Situationen die Verantwortung übernehmen. Wenn's nicht läuft fungiert dieses Doppel an Position 2 als Kanonenfutter, und es dabei ist nicht viel kaputt!
D3) D+E = quasi ne starke Links-Rechtskombination gebildet aus zwei Rechtshändern. Rückhandspieler E steht immer rechts und der extreme Vorhandspieler D immer links. Das sollte eigentlich gut funktionieren!

JanMove

Bisher haben wir es so ähnlich gemacht.
D1) 2+3 = jahrelang erfolgreiches Doppel. (15:4)
D2) 1+6 starke Links-Rechtskombination, wobei der Junior (6) die 1 häufig mit Links durchgezogen hat. (12:3)
D3) 7+8 das Angstdoppel der Liga. Rechts-Rechtskombination, aber ich spiele fast nur mit der Rückhand (GLN) und stehe immer rechts und mein Partner macht dann von links den Punkt. (12:2)
7+8 spielten fast nur Doppel, und 4+5 hatten nur Einzel gespielt.
Im Vergleich können 7+8 kein TT spielen, doch zusammen klappt es wunderbar, wichtig finde ich dabei, dass wir uns nie anmachen. Grundsätzlich macht der Partner alles richtig und wird sofort bejubelt, wenn es nach einer Durststrecke wieder läuft, die Anderen spielen besser, doch wir gewinnen meist das Spiel.

[Batterflei]

Hmm ja ich würde mal sagen was ihr bereits gepostet habt ist alles richtig und im doppel sollte man sich auch auf die spielart des partners einstellen können bzw wissen, wie er spielt.