Projekt 1500 TTR (Jugendspieler)

[appelgrenfan]

Vielen Dank, ein sehr lehrreicher Thread, mach bitte weiter.

Kürzere Bewegungen: Im "unserem" Leistungsbereich ist das m.E. ein ganz wesentlicher Punkt, den ich nicht nur bei mir diagnostiziert habe, sondern regelmäßig auch bei anderen sehe. Daraus resultieren so viele weitere Probleme.

Mentales Spiel: Die formale Stärke der Gegner zu kennen, kann manchmal durchaus helfen, aber führt gern auch zur Verkrampfung. Gerade wenn du noch jung bist und dir die Erfahrung gegen "unorthodoxe" Spielsysteme fehlt, sagt der TTR-Unterschied oft wenig aus. Ich habe mir deshalb inzwischen abgewöhnt, die TTR-Werte vor den Matches anzuschauen.

In diesem Zusammenhang noch eine Empfehlung, die ich schon länger nicht mehr getätigt habe, da wird's wieder mal Zeit:
Besorge dir das Buch "Table Tennis Tactics for Thinkers" von Larry Hodges. Das gibt's als E-Book für wenig Geld und ist Gold wert. Und weil es das nur auf Englisch gibt, trainierst du auch gleich deine Sprachkenntnisse.

[Power-Seven]

Zitat von appelgrenfan

Ich habe mir deshalb inzwischen abgewöhnt, die TTR-Werte vor den Matches anzuschauen.

Das erscheint mir sinnvoll.

Es ist für viele nicht ganz einfach auszublenden, wenn sie aufgrund des höheren TTR-Werts gewinnen "müssen", andere beschäftigen sich damit wie viele Punkte sie gewinnen könnten, wieder andere ergeben sich von vornherein, wenn auf der anderen Seite mal 100 Punkte mehr stehen.

Und gerade in unteren Spielklassen haben Tagesform und Spielsystem des Gegners oft einen weit größeren Einfluss als der durch den TTR-Wert definierte Leistungsunterschied.

[redpoint]

Freut mich sehr, dass du aus dem Thread (genauso wie ich hihi) etwas mitnehmen kannst. Natürlich hoffe ich, das ursprüngliche Ziel bald zu erreichen, das Projekt lässt sich natürlich auch ausweiten .

Meine Diagnose für die Ursprünge/das Hauptproblem der Erweiterten Bewegung beim VH-Topspin ist:

Schultern nicht auf einer Ebene.

Oft ist die Schulter des Schlägerarms sehr viel weiter unten als die andere. Es scheint mir als würde ich zusätzlich zur Hüftrotation noch meine Schultern zum Schwung holen nutzen, was zu dieser unnötig langen Bewegung führt.

Ich bin derzeit unterwegs und kann kein Video für euch vorlegen, sobald ich wieder zuhause bin kommt das aber!

Viel Erfolg bei eurer Saisonvorbereitung!

[Bautzemann]

Zitat von redpoint

Oft ist die Schulter des Schlägerarms sehr viel weiter unten als die andere. Es scheint mir als würde ich zusätzlich zur Hüftrotation noch meine Schultern zum Schwung holen nutzen, was zu dieser unnötig langen Bewegung führt.

Beim VHT auf US ist das auch gar nicht falsch, schließlich führst du den Schläger ja bis zum Knie runter. Danach musst du allerdings eine Ebene höher sein und die Schultern auf einer Höhe bleiben.

[redpoint]

Zitat von Bautzemann

Danach musst du allerdings eine Ebene höher sein und die Schultern auf einer Höhe bleiben.

Problem für mich ist hauptsächlich dieses "eine Ebene höher sein", in Vorhand genauso wie in Rückhand (beim Ziehen), weiß aber nicht wirklich wie das umsetzbar ist. Ich frage im Verein mal rum. Und vielleicht hatte jemand aus dem Forum ja ein ähnliches Problem beheben können und hat einen Tipp

[UKausD]

Ich weiß nicht, ob wir jetzt alle aneinander vorbei reden, deshalb mit etwas Vorbehalt ...

Oft ist die Schulter des Schlägerarms sehr viel weiter unten als die andere. Es scheint mir als würde ich zusätzlich zur Hüftrotation noch meine Schultern zum Schwung holen nutzen, was zu dieser unnötig langen Bewegung führt.

Die Frage ist IMHO, wie du dich danach bewegst: Kommst du wieder mit den Schultern auf eine Ebene oder stehst du beim nächsten Schlag immer noch "schief"? Wenn der Ball geblockt wird, sollten die Schultern für den folgenden Topspin auf einer Ebene sein. Ich kann mir vorstellen, dass @Bautzemann das meinte.

Mein Trainer ist allerdings ein Freund davon, dass auch beim TS auf US die Schultern in der Ausholbewegung auf gleicher Höhe bleiben und der Balltreffpunkt nicht viel später (tiefer) ist. Dafür brauchte es etwas Anpassung an der Technik meines VH-TS. Mittlerweile ziehe ich mit mehr Unterarm- und weniger Oberarmeinsatz, mit mehr Beinunterstützung und vor allem mehr Rumpfrotation. Wichtig dafür ist es für mich beim TS (noch) tiefer zu stehen, zum Balltreffpunkt etwas weiter weg zu stehen, sowie - ganz wichtig - das linke Bein mehr nach hinten zu stellen (siehe z.B. P.-Franziska-Video bei YT). Es wird aber noch ein paar Trainingseinheiten brauchen, bis ich diese Details verinnerlicht habe.

Gruß
Uli

[UKausD]

Vorhin vergessen:

Die Änderungen im Bewegungsablauf führen bei mir zu einer deutlich besseren Gewichtsverlagerung.

Sehr gut beschrieben wird das Thema VH-TS-Technik IMHO in den Videos von Thomas Wetzel, hier der Link zum 1. Teil der Reihe: https://www.mytischtennis.de/public/...n-Technik---p/

Gruß
Uli

[simoneunger]

Zitat von redpoint

Freut mich sehr, dass du aus dem Thread (genauso wie ich hihi) etwas mitnehmen kannst. Natürlich hoffe ich, das ursprüngliche Ziel bald zu erreichen, das Projekt lässt sich natürlich auch ausweiten .

Meine Diagnose für die Ursprünge/das Hauptproblem der Erweiterten Bewegung beim VH-Topspin ist:

Schultern nicht auf einer Ebene.

Oft ist die Schulter des Schlägerarms sehr viel weiter unten als die andere. Es scheint mir als würde ich zusätzlich zur Hüftrotation noch meine Schultern zum Schwung holen nutzen, was zu dieser unnötig langen Bewegung führt.

Ich bin derzeit unterwegs und kann kein Video für euch vorlegen, sobald ich wieder zuhause bin kommt das aber!

Viel Erfolg bei eurer Saisonvorbereitung!

Klingt sehr plausibel mit den Schultern, bin gespannt aufs Video! Vielleicht hilft bewusste Kontrolle der Schulterachse beim Training.

[Bautzemann]

Zitat von redpoint

Problem für mich ist hauptsächlich dieses "eine Ebene höher sein", in Vorhand genauso wie in Rückhand (beim Ziehen), weiß aber nicht wirklich wie das umsetzbar ist. Ich frage im Verein mal rum. Und vielleicht hatte jemand aus dem Forum ja ein ähnliches Problem beheben können und hat einen Tipp

Ist es denn grundsätzlich so, dass du zu tief bist, oder nur beim Wechsel von TS auf US und anschließend TS auf OS?
Methodisch kannst Du so vorgehen, dass du eine Bande (oder was anderes) im 180 Grad-Winkel zur Grundlinie des Tisches stellst. Die muss dann so hoch sein, dass du die Schläge nur von oben ausführen kannst.
Darüber hinaus musst du eben zukünftig mehr auf deine Schultern achten. Aber da du das ja als Baustelle erkannt hast, wird es dir auch gelingen.

@UKausD
Genau so war es gemeint.
Dass andere Trainer andere Prinzipien haben, ist völlig ok. In vielen Fällen kann man auch ohne den Schläger zum Knie zu führen auf US gut ziehen. Über dem Tisch geht es ja eh nicht anders. Es hängt dann bei längeren Bällen auch von vielen Faktoren ab (Material, Spiel gegen Abwehr, eigene Schnellkraft). Perfekt ist es natürlich, wenn man beides kann , also den Ball mal früh und mal spät spielen.

[redpoint]

Ich bin immer so tief beim VH-Topspin, egal ob beim Wechsel US-TS oder TS-TS. Meine Schultern sind allerdings (meines Empfindens nach) nach dem Schlag auf einer Ebene und ich stehe auch bereit für den nächsten Ball. Ich habe halt nur den Bewegungsablauf drin, meine Schultern einzudrehen und den Ball oft sehr weit unten zu treffen.

Video sollte hoffentlich Donnerstag kommen. Danach bin ich auch erstmal im "Urlaub" (Trainingslager hehe)