Hat Tischtennis eine Zukunft?

[Schindler2]

Zitat von cronsen

Und nicht zu vergessen, die gesellschaftlichen Verpflichtungen denen die Jugend heutzutage im höheren Maße ausgesetzt ist.
Ich kenn das von unserer Jugend im Verein, die schulischen Leistungen haben einfach eine höhere Priorität, die haben sich noch krasser in 2 Lager gespalten:
Diejenigen die keinen Bock auf Schule haben und denen eh alles scheißegal ist und die Anderen wiederrum, für die es kaum was wichtigeres gibt und die somit einfach keine Zeit für regelmäßiges Training finden.
Es gibt kaum noch was dazwischen...

Tja und hinzu kommt natürlich das pöse pöse Internet, online zocken is einfach viel cooler

Es ist nunmal so das TT erst so richtig geil macht, wenn mans schon bissl beherscht, is ja klar ich find Snooker oder Curling auch sterbenslangweilig, aber für die die es können isses eben "der Shit".

Ich kann mich noch gut erinnern, als ich damals noch nich gespielt hab und mein Dad mich immer mitschleifen wollte.
Ich dachte über TT eigentlich nur: gibts eigentlich ne schwulere und langweiligere Sportart?!
Auch heute vergeht keine Woche, an dem mich nich irgendnen Kumpel fragt was zum Kuckuck an TT so geil sein soll und ob ich mir nich lieber nen Mc Fit Abo holen sollte, weil man damit mehr Mädels aufreißen kann

Tja das Abo hab ich jetzt trotzdem aber keine 90 Kilo auf der Brustpresse machen mich so glücklich, wie nen Rückhandgegenzieher aus der dritten Reihe

Das man schulisch so eingespannt ist das man überhaupt keine Zeit mehr für regelmäßiges Training hat (Es kann eng werden und man muss Priortäten setzen das ist ganz klar, aber wenn man es WIRKLICH will ist dafür auch Zeit ohne das man die Schule vernachlässigt. (Ein Großteil der ganzen Auswahlspieler sind Gymnasiasten)

Das TT erst dann Spaß macht "wenn man es kann" gebe ich dir volkommen recht. Ist auch meiner Meinung nach zu 95 Prozent der Grund warum viele Jugendliche mit ca. 18 dann mit dem TT aufhören.

[AmulSpin]

Ich sehe die eigentliche Problematik im Transfer vom begleiteten Jugendtraining in den Herrenbereich. Dieser findet durchschnittlich im Alter zwischen 16 und 18 statt, genau dann wenn es auch auf das Abi/ eine Ausbildung zu geht.
Plötzlich müssen junge spieler selber klarkommen, haben keine gleichaltrigen Trainingspartner mehr. Es fehlt oft die Identifikation mit der Mannschaft.
Es fehlen Strukturen, die die Förderung derjenigen Spieler gewährleisten, die irgendwann mal als gute Varbandsliga/Oberliga/Regionalligaspieler enden könnten, wenn ihnen professionelles training geboten würde.
Diese Spieler müssen eine sehr hohe eigenverantwortlichkeit aufbringen, wer das nicht schafft, der hört aus Frustration auf. Aus dem simplen Grund, dass die Strukturen seine/ihre Leitungsentfaltung nicht ermöglichen und sie sich auf ihren beruflichen Werdegang besinnen (müssen).

[Dragonspin]

Es hören eher die auf, die aufgrund schlechten Trainings im Jugendbereich noch nicht einmal die Chance auf Bezirksebene haben. Ist ja auch verständlich. Wer hat schon Lust als 18jähriger da mit den alten Knackern in der Kreisliga rumzuklickern?

@hagi: Vieles ist richtig in Deinem Beitrag, vor allem freut mich die Motivation, die in Deinen Worten zu erkennen ist. Nur einem kann ich nicht zustimmen: Wir brauchen Trainer, keine Kumpel.

[bugsbunchy]

Oder Trainer die auch Kumpel sein können

[RHmonster]

Zitat von bugsbunchy

Oder Trainer die auch Kumpel sein können

...Und Spieler/Innen, die verstehen das man als Trainer je nach Situation auch mal etwas "hart ansprechen" muss. Beides zu sein, "Trainer UND Kumpel" ist ein schmaler Grad den man finden muss, ohne an Autorität oder Respekt zu verlieren. Das scheint mir als Trainer das schwierigste im Umgang mit den Spieler/Innen. Denen muss klar sein: "Ich machen jeden Quatsch mit... lasse aber keinen Respektlosigkeiten durchgehen". Bisher bin ich ganau damit immer sehr gut gefahren...

[klugscheisser]

Es wäre in diesen Fällen leichter, es gäbe eine Juniorenliga, das würde den Transfer bei Bedarf ein paar Jahre hinausschieben. Gibt es aber m.W. in keiner WSO. Eine komplette Juniorenmannschaft im normalen Spielbetrieb müsste aber ganz unten anfangen und dann wieder gegen ihre eigenen Opas spielen, die dann auch meist noch erfolgreicher sind.

Ich habe auch keine Patentlösung. In meinem Aktionskreis gelangen etwa 5- 10 % der Anfänger (etwa 20-30 B/C.Schüler pro Jahr) irgendwann in den Herren-Spielbetrieb. Das reicht dann meistens, um die Mannschaftszahl insgesamt zu halten - bei langsam, aber stetig steigender Qualität

[$t€FF€N]

ich glaube in Deutschland schon, nur es würden noch mehr in höhere Klassen schaffen, wenn alle so wie unser Verein einen A-lizens Trainer hätten

[Cheftrainer]

A-Lizenz sagt gar nichts aus. Ich kenne einige Vereine die einen A-Trainer haben und bei denen passiert nix.

Man brauch vor allem extrem engagierte Leute. Wenn die auch noch Ahnung haben ist es umso besser, aber Motivation ist wichtiger als Kompetenz!

[DirkEausM]

@chef
Hat immer alles Sinn und Verstand

[Matousek]

Zitat von $t€FF€N

ich glaube in Deutschland schon, nur es würden noch mehr in höhere Klassen schaffen, wenn alle so wie unser Verein einen A-lizens Trainer hätten

Dann könnten auch wieder nur die Meister bzw. Relegationssieger aufsteigen.