Bilanz-Punktesystem

[Der springende Punkt]

Zitat von PeterPlan

Was mir noch einfällt:
Die Joola-Rangliste ist auch nichts anderes als ein ELO-System...

Schön wär's! Entweder weißt Du nicht, wie die JOOLA-Rangliste funktioniert, oder Du weißt nicht, wie das ELO-System funktioniert. Die Gemeinsamkeiten sind jedenfalls ziemlich gering.

[PeterPlan]

Naja, du kriegst Punkte je nachdem, wie stark der Gegner ist, und nicht, in welcher Liga und welchem Paarkreuz du spielst.
Das ist find ich schon die zentrale Kritik am LPZ-System.

[Tobias Kobelt]

Zitat von PeterPlan

Naja, du kriegst Punkte je nachdem, wie stark der Gegner ist, und nicht, in welcher Liga und welchem Paarkreuz du spielst.

Das stimmt so nicht ganz, denn: "Die einzelnen berücksichtigten Wettbewerbe (bei Meisterschaften auch in Abhängigkeit der Runde) werden je nach sportlichem Stellenwert unterschiedlich bewertet. Je höher ein Wettbewerb oder das Erreichen einer Runde bei einer Meisterschaft zu bewerten ist, desto höher ist der Leistungsfaktor." (Quelle:http://www.joola.com/de/rangliste/jo...-rangliste.htm)

[Tobias Kobelt]

Wollte man das System von Elo für unseren Sport adaptieren, müsste man (ähnlich wie es Bob Runyan für den Fußball tat) neben dem erwarteten Ausgang eines Spiels noch andere Faktoren einbeziehen, bspw. die Höhe des Sieges oder auch den Heimvorteil.

[Der springende Punkt]

Zitat von Tobias Kobelt

Wollte man das System von Elo für unseren Sport adaptieren, müsste man (ähnlich wie es Bob Runyan für den Fußball tat) neben dem erwarteten Ausgang eines Spiels noch andere Faktoren einbeziehen, bspw. die Höhe des Sieges oder auch den Heimvorteil.

Warum müsste man das? Beim Elo-System spielt die Höhe des Sieges keine Rolle, und der Heimvorteil (weiße Figuren) auch nicht. Dennoch funktioniert das System sehr gut. Warum soll man diese Dinge also bei der Übertragung auf den Tischtennissport berücksichtigen?

Bei der geplanten bundesweiten Tischtennis-Spielerrangliste, die auf dem Elo-System basieren wird, werden weder die Höhe des Sieges noch der Heimvorteil eine Rolle spielen.

[ottilein]

Von einer geplanten bundesweiten Tischtennis-Spielerrangliste habe ich bisher noch nichts gehört. Hast du mal einen Link aber bitte nicht aus diesem Forum.
Heimvorteil letzte Saison:
VBL: Mannschaftssiege=64:58,Durchschnitt Einzelsiege=6,52:6,23
LL/A: Mannschaftssiege=44:33,Durchschnitt Einzelsiege=7,26:6,62
LL/B: Mannschaftssiege=44:37,Durchschnitt Einzelsiege=6,76:6,00
BZL/A: Mannschaftssiege=44:39,Durchschnitt Einzelsiege=6,38:6,40 !!!!!
BZL/B: Mannschaftssiege=43:39,Durchschnitt Einzelsiege=6,81:6,30
BZL/C: Mannschaftssiege=33:33,Durchschnitt Einzelsiege=6,75:6,42
Der Heimvorteil ist sehr gering und braucht deshalb auch nicht berechnet werden.
Die Höhe des Sieges zu berechnen ist doch wohl auch unsinnig.Ein 3:0 (12:10,12:10,12:10) ist doch wohl kaum stärker einzuschätzen als ein 3:1 (11:0,11:0,9:11,11:0).
Übrigens hat eure Nr.1 letzte Saison mehr Auswärtssiege als Heimsiege erzielt. Bei dir Tobias, wollte ich nicht nachsehen.

[macbean]

Vor allem werden Spiele, besonders in unteren Ligen, nicht immer korrekt eingetragen, sondern meistens nach dem Spiel irgendwelche Ergebnisse eingetragen (wie zum Beispiel unsere Ergebnisse bei OSC, die stimmten vorne und hinten nicht, damit sind nicht die Paarkreuze gemeint...).

[Tobias Kobelt]

Zitat von Der springende Punkt

Warum müsste man das? Beim Elo-System spielt die Höhe des Sieges keine Rolle, und der Heimvorteil (weiße Figuren) auch nicht. Dennoch funktioniert das System sehr gut. Warum soll man diese Dinge also bei der Übertragung auf den Tischtennissport berücksichtigen?

Beim Schach funktioniert Elos System (so wie der Ungar es sich ursprünglich erdachte) ziemlich gut. Beim Tischtennis gibt es aber m.M.n. (ähnlich wie im Fußball) noch andere Faktoren zu bedenken:

Heimvorteil: "Die Halle ist mir zu klein", "Der Fußboden ist zu rutschig", "Die Halle ist mir zu kalt", "Die Tische sind mir zu langsam, der Ball springt komisch ab", "Der Gastgeber kann sich an drei Tischen einspielen und wir nur an einem" usw. Wer hat nicht schon solche Sprüche gehört. Wer behauptet, dass es keinen Heimvorteil gibt, kann ja ab jetzt immer auswärts antreten.

Höhe des Sieges: Ein höherer Sieg (Satzdifferenz) wird überall höher gewertet.

Zitat von Der springende Punkt

Bei der geplanten bundesweiten Tischtennis-Spielerrangliste, die auf dem Elo-System basieren wird, werden weder die Höhe des Sieges noch der Heimvorteil eine Rolle spielen.

Aha! Sie sind offensichtlicherweise mehr mit der Materie vertraut. Wann wird denn das System eingeführt? Ersetzt es die JOOLA-Rangliste, oder ist es als Konkurrenz gedacht?

[macbean]

Mir persönlich ist es wurscht ob ich 0:11, 0:11, 35:33, 47:45 und 99:97 gewinne, so lange dort ein 3:2 für meine Mannschaft und mich steht (gerne natürlich auch 3:1 oder 3:0).
Und ob man nun den Heimvorteil als solchen bezeichnen kann, bei Heimspielen spielt man zwar in seiner Halle, der Druck könnte aber schon größer sein, weil eben viele Vereinsmitglieder zuschauen.
Ich wäre erstmal dafür die reinen Spielergebnisse als Grundlage zu nehmen, alles andere ist zu aufwendig und nicht planbar genug.
Kann ja gut sein das Spieler XY jedesmal bei dem Verein trainiert, bei dem er auswärts spielen muss, ist es für ihn dann ein Auswärtsspiel?
Wie nimmt man Spieler wie Kai Langwisch, der ausserhalb von Spandau schon eine große Anspannung verspürt, bekommt er Bonuspunkte wenn er nach Charlottenburg reisen muss?
Bekäme er in Petershagen eine Gefahrenzulage, 50 Bonuspunkte etwa?

[Der springende Punkt]

Zitat von Tobias Kobelt

Wer behauptet, dass es keinen Heimvorteil gibt, kann ja ab jetzt immer auswärts antreten.

Natürlich kann es auch bei Tischtennisspielen einen Heimvorteil geben. Der ist jedoch im Vergleich zum Fußball deutlich geringer. Er ist so gering, dass es keine Notwendigkeit gibt, ihn bei einer Elo-basierten Tischtennis-Rangliste zu berücksichtigen. Gerade bei Meisterschaften, Ranglistenturnieren und offenen Turnieren hat oft keiner der beiden Kontrahenten einen Heimvorteil.

Zitat von Tobias Kobelt

Höhe des Sieges: Ein höherer Sieg (Satzdifferenz) wird überall höher gewertet.

Beim Elo-System spielt es keine Rolle, nach welchem Zug die Partie beendet wird, und bei der Elo-Tischtennis-Rangliste kommt es auch nur darauf an, wer am Ende das Einzel gewonnen hat.

Zitat von Tobias Kobelt

Wann wird denn das System eingeführt? Ersetzt es die JOOLA-Rangliste, oder ist es als Konkurrenz gedacht?

Es steht derzeit nicht fest, wann die bundesweite Spielerrangliste eingeführt wird. Es gibt Landesverbände, die das lieber heute als morgen haben wollen, aber mit der Einführung sind auch rechtliche und finanzielle Fragestellungen verbunden. Und die müssen erst einmal geklärt werden, bevor es an die Umsetzung geht. Die Umsetzung selbst geht dann relativ schnell.

Die bundesweite Spielerrangliste soll jedem Spieler bis in die unterste Spielklasse eine aussagekräftige Spielstärke-Kennziffer, das Tischtennis-Rating, zuordnen und auf diese Weise eine Verbesserung bei der Turnierklasseneinteilung, bei Auslosung und Setzung, vielleicht bei Nominierungen und bei Mannschaftsmeldungen ermöglichen. Sie verfolgt damit Ziele, die kein bisheriges System auch nur annähernd erfüllen kann. Insofern wird sie etwas völlig Neues sein und kann damit in keiner Weise zu irgendetwas Bestehendem als Konkurrenz gedacht sein.