Tilt

[Dino74]

Zitat von crycorner

Beim Fall des Threaderstellers auch eine gute Reaktion.
Applaudieren und sagen: "Der war aber auch schön herausgespielt! Respekt!".

Alle Achtung. So abgebrüht möchte ich sein und DEN Spruch in der Situation raushauen. Aber nette Idee ;-)

[Cheftrainer]

Also ein Bekannter von mir spielt derzeit OL. Er hat auch einen Spruch drauf den er immer bringt wenn jemand sich mal über Glück beschwert:

"Glück haben immer nur die Guten" ^^

Sollte man vielleicht nicht bei jedem Gegner anwenden

[El Bandolero]

Hola:

"Glück haben immer nur die Guten"

Na ja lieber Cheftrainer - bei allem Respekt. Dieser Spruch
1. stimmt sachlich mit Sicherheit nicht weil jeder von uns weiß das auch die "nicht-Guten" garnicht so selten mit "Glück" gewinnen können.
2. Ist nur ein arroganter und oberkotziger inhaltsloser Kalenderspruch der die charakterlichen Defizite des Benutzer "aufdeckt".

So jedenfalls meine Meinung.

Wie war Espana ; war Markus als Trainer mit dabei ? Bin am Wochenende in Hessen und mache die D-Lizenz in Ranstadt.

un saludo desde Berlin-Steglitz sagt El Bandolero.

[klugscheisser]

CT hat doch nur zitiert

[TSV Tema Matze]

Nun gut.

Bekanntermaßen habe ich mich in der letzten Zeit intensiver mit dem Thema, wie man sich am Tisch mental einstellen sollte, befasst.

Die Grundidee:
http://forum.tt-news.de/showpost.php...6&postcount=16

Mittlerweile konkretisiert, glaube ich, dass die bestmögliche Herangehensweise eines Spielers seine eigene charakterlich bestimmte Grundstimmung darstellen sollte.
Stellen wir uns die zwei Extrema vor:
Der Eine sehr ruhig, introvertiert, nachdenklich, strategisch
und der Andere von mir aus laut, impulsiv und emotional.

Beide haben in ihrem Leben fern ab der Platte Milliarden Erfahrungen mit ihrer eigenen Geisteshaltung gemacht. Können damit schon deshalb gut umgehen.

"So bin ich halt."

Beide Spielertypen werden Spiele gewinnen und verlieren, wie alle anderen auch. Die Frage, die sich beide stellen, hätte ich hier pushen oder hätte ich hier ruhiger sein sollen, ist allerdings hinfällig, weil es lediglich auf der eigenen Unsicherheit beruht.
Die ruhigen Strategen bewegen sich gleichmäßig in ihrem Niveau, die impulsiveren Spielertypen, die ihre emotionalen Höhen und Tiefen durchlaufen, spielen hingegen "Sekt oder Selter". Aber wieviele Spiele hat er durch seinen Rausch schon gewonnen?
Solange es in einem positiven Verhältnis steht ist das doch völlig OK.

Ratsam wäre es daher meiner Meinung nach, die Selbstzweifel wegzuräumen und an der Platte genau das zu tun, was man alltäglich "von sich heraus" auch tun würde.
In deinem Fall, einem "Verstoß des Gegenspielers der Grigge-Spielregeln" würde ich persönlich lächeln, höfflich ein Spässchen machen, überdurchschnittlich freundlich die Sache vertuschen, so wie ich es alltäglich mit meinen Mitmenschen mache, weil mir persönlich in Berlin lebend, permanent unfreundliche Vollpfosten begegnen und ich gar keine Wahl habe als lächelnd abzuwinken.
Allerdings verstehe ich auch alle anderen "typischen" Berliner, die lauthals ihrem Ärger Luft verschaffen.

Zum Ende meiner Rede kommend, ziehe ich daher die stabilisierte Persönlichkeitsstruktur jeder erlernten Zwangshaltung vor.

Reg Dich auf, wenn Dir danach ist.
Wink lächelnd ab, wenn´s sein muss.
Tu´ das, wonach Dir ist.
Leb den Moment, aber stell es nicht mehr in Frage.
Auf diese Art verschaffst Du dir am ehesten den persönlichen Bezug zum Spiel ohne Dich im erlernten Spielen einer Rolle zu verlaufen. So kannst Du am besten die Stärken die Du im Alltag gewonnen hast an die Platte bringen.

Jeder Spieler hat durch seine Individualität Stärken und Schwächen. Also sollte das Ziel der Einklang sein, damit zu leben, anstatt sie anzukämpfen.

Hast Du jetzt allerdings zum Beispiel ein generelles Problem mit deiner Persönlichkeitsstruktur, weil Du von deinen Mitmenschen öfter mal als Choleriker betitelt wirst, kannst Du generell daran arbeiten ruhiger zu werden, um dann an der Platte ruhiger zu werden.

Aber das Ziel, so glaub ich, sollte es sein möglichst "authentisch" aufzutreten.
Das sollte sich in jedem Falle positiv auswirken.
Und dann kannst Du anfangen, wie im normalen Alltag auch, Dich auf deinen Gegenspieler einzustellen. Ist er bisschen Samsonov, machst Du das Spiel schnell, kurze Pausen zwischen den Ballwechseln, kaum Geschupfe. Ist er bisschen ChenQi, machst Du einfach alles um den Rausch des Spielers zu unterdrücken, permanent warten, langsam den Ball holen, öfter mal das Handtuch greifen, Unterhaltungen anzetteln.

Aber dafür musst Du halt "Du selbst sein".

Viel Erfolg.

MFG

[Berti_86]

Matze ist einfach der beste Super Beitrag mal wieder. Und der Sinn ist nicht nur auf den Sport übertragbar!

[TSV Tema Matze]

Danke!!

[klugscheisser]

Zitat von Berti_86

Matze ist einfach der beste Super Beitrag mal wieder. Und der Sinn ist nicht nur auf den Sport übertragbar!

Ja. Sport ist nicht ein Ding neben dem Leben, sondern ein Teil davon. Sehr guter Beitrag von Matze

[Dino74]

Ja, muss ich auch sagen. Toller Beitrag, Matze. Werde ich (hoffentlich) demnächst bedenken... ;-)

[Cheftrainer]

Zitat von El Bandolero

Hola:

"Glück haben immer nur die Guten"

Na ja lieber Cheftrainer - bei allem Respekt. Dieser Spruch
1. stimmt sachlich mit Sicherheit nicht weil jeder von uns weiß das auch die "nicht-Guten" garnicht so selten mit "Glück" gewinnen können.
2. Ist nur ein arroganter und oberkotziger inhaltsloser Kalenderspruch der die charakterlichen Defizite des Benutzer "aufdeckt".

lol

Der Spruch ist einfach nur eine unpassende Antwort auf die (fast immer!!!) völlig überzogenen und unpassende Reaktionen von Spielern die ihr eigenes Versagen auf das Glück des Gegners schieben.

Ich hasse es wenn Spieler nur Ausreden suchen für Niederlagen. Jeder, der sich nur ein wenig mit der Mathematik auskennt weiß, dass das Glück sich langfristig ausgleicht. Es ist in den meisten Fällen nur eine Ausrede um nicht anerkennen zu müssen, dass der Gegner an dem Tag einfach besser war.

Zudem haben viele das Problem, dass gegnerische "Kantenbälle" viel besser wahrgenommen werden als eigene.

Dieser Spruch ist also nur in der Schublade falls jemand einem ständig den Vorwurf macht, dass man nur Glück hätte. Ich habe da noch ganz andere in petto. Ein Gegner ging mir selbst ständig "auf den Sack" weil er mir dauernd während des Spiels mitteilte, dass ich nur mit Glück so viele Punkte machen würde.

Ich entgegnete irgendwann, dass ich nur in einem Punkt viel Glück hätte:

"Mein einziges Glück heute ist, dass ich nur gegen Dich spielen muss. Gegen jeden Tischtennisspieler hätte ich in meiner aktuellen Form wohl verloren"

Das sind sicher keine Sprüche die man einfach mal so macht. Aber eine gewisse Schlagfertigkeit ist manchmal notwendig ^^