Politik - der Thread für politisch Interessierte (bis Dezember 2021)

[Glücksball]

Die Frage ist doch, was ist auf Bundesebene noch möglich, wenn es die GroKo nicht mehr ist. Jamaika scheint mir bei der Performance der FDP auch schwierig zu sein (mal ganz abgesehen von der Blamage 2017). Bleibt nur noch die Ampel (ob die etwas geregelt kriegen?), oder?

[Peter Igel]

Vielleicht reicht's ja irgendwie für Schwarzgelb.
Die Hoffnung stirbt zuletzt, erst recht zu Zeiten, wo 15%-Splitterparteien von einer Kanzlerschaft träumen.
Ansonsten hoffen, dass Meuthen seine Chaotentruppe in den Griff bekommt und sie koalitionsfähig macht.
Hauptsache, alles aus der Verantwortung, was rot oder grün ist.
Das allerdings könnte schwer werden...

[Glücksball]

Zitat von Peter Igel

Vielleicht reicht's ja irgendwie für Schwarzgelb.
Die Hoffnung stirbt zuletzt, erst recht zu Zeiten, wo 15%-Splitterparteien von einer Kanzlerschaft träumen.

Im Leben nicht. Und selbst wenn es durch ein "Wunder" doch reichen würde, bliebe die Frage, ob sich ein frischgebackener Kanzlerkandidat der Union mit den Schwurblern von der Mövenpickpartei abgeben wollte.

Zitat von Peter Igel

Ansonsten hoffen, dass Meuthen seine Chaotentruppe in den Griff bekommt und sie koalitionsfähig macht.

Die Dynamik könnte eher anders herum wirken. Bisher hat die AfD immer die gemäßigten (nur im Vergleich zum Rest der AfD) Politiker rausgekegelt. Eigentlich ist das auch keine realistische Perspektive. Zum Glück.

Zitat von Peter Igel

Hauptsache, alles aus der Verantwortung, was rot oder grün ist.
Das allerdings könnte schwer werden...

Da bläst Du in Noppes Horn. Die Gründe sind aber unklar. Was machen SPD oder Grüne denn im Moment schon noch groß anders als die Union? Das sind doch nur noch Nuancen. Die Linke wäre eine echte Änderung. Sie wäre aber nur unter Aufgabe wichtiger Grundsätze koalitionsfähig. Also ein weiteres Stimmengrab...

[Kyuss]

So wie die Splitterpartei mit 18% auf der Schuhsohle von der Kanzlerschaft träumt ! :-)

"Besser garnicht regieren als schlecht regieren", das wahren mal ehrliche Worte, denn anders als schlecht kann die Mövenpickpartei ja nicht !

[Kyuss]

Zitat von Glücksball

Die Dynamik könnte eher anders herum wirken. Bisher hat die AfD immer die gemäßigten (nur im Vergleich zum Rest der AfD) Politiker rausgekegelt. Eigentlich ist das auch keine realistische Perspektive. Zum Glück.

.

Ja, wirklich "zum Glück" das sind nur feuchte Träume von von Reaktionären !
Selbst zu beginn war die AFD einfach nur unwählbar, wenn man sich das "Parteiprogramm " mal angesehen hat, raus aus dem Euro, Sozialabbau, alles privatisieren usw., inzwischen aber nicht nur unwählbar, das ist schon verfassunsgfeindlich !

[Noppenzar]

Zitat von Glücksball

Im Leben nicht. Und selbst wenn es durch ein "Wunder" doch reichen würde, bliebe die Frage, ob sich ein frischgebackener Kanzlerkandidat der Union mit den Schwurblern von der Mövenpickpartei abgeben wollte.


Die Dynamik könnte eher anders herum wirken. Bisher hat die AfD immer die gemäßigten (nur im Vergleich zum Rest der AfD) Politiker rausgekegelt. Eigentlich ist das auch keine realistische Perspektive. Zum Glück.


Da bläst Du in Noppes Horn. Die Gründe sind aber unklar. Was machen SPD oder Grüne denn im Moment schon noch groß anders als die Union? Das sind doch nur noch Nuancen. Die Linke wäre eine echte Änderung. Sie wäre aber nur unter Aufgabe wichtiger Grundsätze koalitionsfähig. Also ein weiteres Stimmengrab...

Bei der SPD stimmt ich dir bei der praktischen Bundes(!)Politik zu. Die Grünen sind ein anderes Thema. Die Wölfe im Schafspelz. Jeder der etwas anderes glaubt wird sich, wie nach 1998, noch verwundert umgucken. Sicher gibt es in jeder Partei vereinzelte Personen, die gut sind, wie z. B. Kretschmann, Palmer oder Wagenknecht. Auch mit einem Außenminister Özdemir könnte ich irgendwie leben.

Der Kbackpunkt ist aber und das kapieren die wenigsten, dass in Deutschland keine Personen gewählt werden (außer Direktmandat) sondern Parteien und deren Programme.

Schaut man da bei Grünen und Linken rein, dann wird einem schlecht.

Bei den Grünen kommt noch dazu, dass im Fall einer Regierungsbeteiligung auch der linke Parteiflügel paritätisch in der Regierung repräsentiert sein wird.

Es ist ja kein Zufall, dass rot-grün in NRW, DEM linken Stammland, krachend abgewählt wurde.

Zur AFD: Die Partei ist insgesamt für Deutschland extrem wichtig. Sie deckt einen Bereich ab, der auch unangenehme Wahrheiten ausspricht. Mit dem Euro hatten sie ja recht. Es gibt dutzende Statistiken, dass der Wohlstand der Mitte entscheidend von der Stärke der eigenen Währung abhängt. Sonderfälle wie Kleinstaaten als Steueroase mal ausgenommen.

Auch bei der Einwanderung lagen sie mit dem kanadischen Modell richtig. Auch hier gibt es etliche Arbeiten, die belegen, dass nur gebildete Einwanderer einen Mehrwert bringen. Ist auch logisch. Man kann nicht einen Facharbeiter, der in Rebte geht durch einen Analphabeten ersetzen.

Das Neoliberale in der Partei ist dann natürlich ein Punkt, wo man einfach aus der Zeit gefallen ist. Das gilt auch für die FDP. Es sind zum Teil richtige Ansätze, die aber in einer offenen EU so nicht mehr vom Markt geregelt werden können. Das ging mal, als die EU ausschließlich aus nahezu gleichstarken Ländern bestand. Hier sehe ich auch den größten Schwachpunkt eines sonst hochintelligenten Merz.

Letztendlich wird man abwarten müssen inwieweit sich die Wirtschaft 2021 zur Wahl wieder erholt hat. Bleibt die Situation wie jetzt oder steigen die Arbeitslosenzahlen noch an, dann werden es die Grünen und auch die AFD schwer haben mit "ihren" Themen zu punkten. Auch die FDP wird es sehr schwer haben, wenn sie nicht etwas von ihrem Kurs abweichen.

Dass die SPD Scholz aufgestellt hat könnte für mich schon ein Fingerzeig in Richtung Fortsetzung der GroKo sein. Wäre im Moment auch das stabilste.

Was wir zu allerletzt brauchen sind grüne Abgaben-/Steuerphantasien im Ökogewand. Wir müssen jetzt erstmal sehen, dass wir unsere Vorzeigeindustrien halbwegs durch die Krise bringen, ohne am Ende 6 Mio Arbeitslose zu haben.

Und da sehe ich immernoch, obwohl auch nicht alles Gold ist was glänzt, die GroKo am besten dafür geeignet die Binnenkaufkraft auf halbwegs gutem Niveau zu halten.

Langfristig, und ich denke das meint Peter, wird die CDU nicht umhin kommen irgendwie mit der AFD anzubandeln. Meuthen soll die Spinner rauswerfen, dann ginge das.

[Glücksball]

Zitat von Noppenzar

Bei der SPD stimmt ich dir bei der praktischen Bundes(!)Politik zu. Die Grünen sind ein anderes Thema. Die Wölfe im Schafspelz. Jeder der etwas anderes glaubt wird sich, wie nach 1998, noch verwundert umgucken. Sicher gibt es in jeder Partei vereinzelte Personen, die gut sind, wie z. B. Kretschmann, Palmer oder Wagenknecht. Auch mit einem Außenminister Özdemir könnte ich irgendwie leben.

Der Kbackpunkt ist aber und das kapieren die wenigsten, dass in Deutschland keine Personen gewählt werden (außer Direktmandat) sondern Parteien und deren Programme.

Das ist nur Deine Psychose. Die teilen die meisten Menschen nicht. Und dass Parteiprogrammen große Relevanz für das Regierungshandeln hätten, muss ein schlechter Scherz sein. Schaue mal bei Gelegenheit in die Programme bei CDU und SPD. Da findet man z.T. bizarre Versatzstücke, die die handelnden Personen nicht im Traum verwirklichen wollen.

Zitat von Noppenzar

Schaut man da bei Grünen und Linken rein, dann wird einem schlecht.

Bei den Grünen kommt noch dazu, dass im Fall einer Regierungsbeteiligung auch der linke Parteiflügel paritätisch in der Regierung repräsentiert sein wird.

Wie gesagt, Deine traumatischen Erfahrungen mit "ungerechten" linken Lehrern sind nicht repräsentativ. Besuche doch mal einen Psychiater. Dann wirst Du die PTBS vielleicht los.

Zitat von Noppenzar

Zur AFD: Die Partei ist insgesamt für Deutschland extrem wichtig. Sie deckt einen Bereich ab, der auch unangenehme Wahrheiten ausspricht.

Wahrheiten würde ich am allerwenigsten mit der AfD verbinden. Rechtspopulisten in aller Welt demonstrieren täglich, dass sie auf die Wahrheit sch*****. Die Beiträge der AfD-Abgeordneten in Bundestagsdebatten bestätigen den Eindruck.

Zitat von Noppenzar

Auch bei der Einwanderung lagen sie mit dem kanadischen Modell richtig. Auch hier gibt es etliche Arbeiten, die belegen, dass nur gebildete Einwanderer einen Mehrwert bringen. Ist auch logisch. Man kann nicht einen Facharbeiter, der in Rebte geht durch einen Analphabeten ersetzen.

Hier musst Du mal zwischen Asylrecht und einem Einwanderungsrecht unterscheiden. Wer sperrt sich denn seit vielen Jahren gegen ein modernes Einwanderungsgesetz? Kleiner Tipp: Die Union.
Beim Asylrecht selbst sehe ich nicht, dass sich dauerhaft die Ansprüche, die man in der Nachkriegszeit hatte, aufrecht erhalten lassen. Das ist eine Lebenslüge der Linken. Was nicht heißt, dass man kein modernisiertes Asylrecht haben kann, das den heutigen Gegebenheiten Rechnung trägt.

Zitat von Noppenzar

Das Neoliberale in der Partei ist dann natürlich ein Punkt, wo man einfach aus der Zeit gefallen ist. Das gilt auch für die FDP. Es sind zum Teil richtige Ansätze, die aber in einer offenen EU so nicht mehr vom Markt geregelt werden können. Das ging mal, als die EU ausschließlich aus nahezu gleichstarken Ländern bestand. Hier sehe ich auch den größten Schwachpunkt eines sonst hochintelligenten Merz.

Schlimmer noch - neoliberale Denke ist immer noch Mainstream bei fast allen Parteien außer der Linken.

Zitat von Noppenzar

Letztendlich wird man abwarten müssen inwieweit sich die Wirtschaft 2021 zur Wahl wieder erholt hat. Bleibt die Situation wie jetzt oder steigen die Arbeitslosenzahlen noch an, dann werden es die Grünen und auch die AFD schwer haben mit "ihren" Themen zu punkten. Auch die FDP wird es sehr schwer haben, wenn sie nicht etwas von ihrem Kurs abweichen.

Mag ja alles sein. Ob es richtig ist, sich nur auf die Senkung der Arbeitslosenzahlen zu konzentrieren, ist eine ganz andere Frage. Dieser Denke haben wir die Agenda-Politik und Merkels "sozial ist, was Arbeit schafft" zu verdanken.

Zitat von Noppenzar

Dass die SPD Scholz aufgestellt hat könnte für mich schon ein Fingerzeig in Richtung Fortsetzung der GroKo sein. Wäre im Moment auch das stabilste.

Das könnte knapp werden. Mit Scholz als "Zugpferd" und der ständigen Disharmonie zwischen den Parteivorsitzenden und Scholz verliert die SPD bestimmt noch ein paar Prozentpunkte. Dann reicht es für eine GroKo ggf. nicht mehr.

Zitat von Noppenzar

Was wir zu allerletzt brauchen sind grüne Abgaben-/Steuerphantasien im Ökogewand. Wir müssen jetzt erstmal sehen, dass wir unsere Vorzeigeindustrien halbwegs durch die Krise bringen, ohne am Ende 6 Mio Arbeitslose zu haben.

Der menschengemachte Klimawandel hört nicht auf, nur weil wir uns gerade lieber mit der Pandemie und den wirtschaftlichen Konsequenzen beschäftigen. Das Potential, welches der Klimawandel hat, ist weit größer, als das dieser (!) Pandemie. Da kann man natürlich versuchen, noch ein paar Jahre die Augen fest geschlossen zu halten. Klug ist das aber nicht.

Zitat von Noppenzar

Langfristig, und ich denke das meint Peter, wird die CDU nicht umhin kommen irgendwie mit der AFD anzubandeln. Meuthen soll die Spinner rauswerfen, dann ginge das.

Unrealistisch. Eher werfen "die Spinner" (welche Verharmlosung! ) den Meuthen raus (oder stellen ihn zumindest kalt). Wenn es um Rückhalt in der Basis geht, scheint mir das der wahrscheinlichere Fall zu sein.

[*Ringostar*]

Zitat von Glücksball

Das ist nur Deine Psychose. Die teilen die meisten Menschen nicht.

Moment !

Was macht Dich denn so sicher das "die meisten" nicht die Ansicht teilen Links/Grün ist schlecht ?


Fakten oder dein persönliches Empfinden ?

[Glücksball]

Zitat von *Ringostar*

Moment !

Was macht Dich denn so sicher das "die meisten" nicht die Ansicht teilen Links/Grün ist schlecht ?


Fakten oder dein persönliches Empfinden ?

Nee, nee. Es geht nicht um "Links/Grün ist schlecht". Es geht um Noppenzars völlig übertriebene Weltuntergangseinstellung zu einer linken Regierungsbeteiligung. Dass Linkspartei + Grüne, ja sogar RGR, nicht auf 50% kommen, ist schon klar. Ich gehe davon aus, dass bei weitem nicht alle, die andere Parteien wählen, so allergisch auf (z.B.) eine grüne Regierungsbeteiligung reagieren würden wie die Noppe.

[Abwehrtitan]

Zitat von Glücksball

...eine grüne Regierungsbeteiligung ...

Claudia Roth als Außenministerin ist etwas was wir noch nicht versucht haben.