Politik - der Thread für politisch Interessierte (bis Dezember 2021)

[mithardemb]

Zitat von Snape

Die Absicht ist seit Jahren wenn nicht seit Jahrzehnten auch in Europa bekundet worden. Was geschehen ist, wissen wir. Bin gespannt, ob es China besser macht.

In Deutschland sinken die CO2 Emissionen seit 1990. China will dass ihre CO2 Emissionen vor 2030 den Höhepunkt erreichen. Außerdem läuft in Deutschland parallel der Ausstieg aus der Atomkraft.

Ich würde sagen Deutschland macht es bisher sehr viel besser als China.

[mithardemb]

Zitat von Nullinger

Es wäre an der Zeit, was zu unternehmen.
Und nein, das Bevölkerungswachstum in Afrika trägt nur wenig dazu bei. Amerika, Europa und China müssen was tun. Also auch Deutschland.

Nicht zu vergessen Indien, Russland und Japan die noch in der Liste vor Deutschland stehen. Aber auch Iran, Südkorea, Saudi-Arabien, Kanada, Indonesien, Brasilien, Mexiko usw, die nicht weit von uns entfernt sind.

https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_...h_L%C3%A4ndern

Südafrika ist die CO2 Schleuder des Kontinents und hat immerhin ca. 65% des deutschen Ausstoßes.

Zitat von Nullinger

China verspricht schon mal was.

China hat den C02 Ausstoß seit 1990 um den Faktor 4.5 gesteigert, Deutschland hat um knapp ein Drittel reduziert. Im obigen Link kann man die Tabelle nach den Veränderungen zum Jahr 1990 sortieren.

Bei dem Ranking der Länder die prozentual am meisten eingespart haben, findet sich Deutschland auf Platz 6 von den größten 50 Ländern wieder. Der "Rest der Welt" ist nicht einzeln aufgeschlüsselt, steigert aber seine Emissionen.

Im Gegensatz zur Eigenwahrnehmung ist Deutschland also eines der führenden Länder auf der Erde in Bezug auf Reduktion der C02 Emissionen. Viele der vorderen Staaten gehören zur EU.

[Noppenzar]

Danke! Das musste mal gesagt werden

Wer es nicht glaubt sollte mal das Gespräch mit seinen Eltern/Großeltern suchen und sich beschreiben lassen was Smog und "richtige" Umweltverschmutzung ist...

Ich möchte noch ergänzen: Egal, was hier in Deutschland noch gemacht wird. Auf das weltweite Klima wird das bei einem Anteil von 2%, tendenziell abnehmend, einen Effekt von nahe Null haben.

Und die oft zitierte "Vorbildfunktion"?! Zur Zeit schaut es eher aus wie "Deutschland gegen den Rest der Welt/Europa". Was jetzt schon bei Migration und Finanzpolitik zu beobachten ist wird sich auch bei der Klimadiskussion fortsetzen.

Und ja, China wird, auch wegen der Luftprobleme in den Großstädten, das E-Auto pushen. Gleichzeitig hat man aber schon angekündigt, auch Verbrenner über 2035 zulassen zu wollen... Die E-Autos wird man dann mit günstigem Kohlestrom versorgen oder mit Kernkraft.

Wäre Deutschland im Übrigen den umgekehrten Weg gegangen und hätte zuerst die Kohle abgeschaltet und würde erst spät die AKW vom Netz nehmen, dann hätte man jetzt schon fast das Pariser Klimaziel erreicht. Das ist auch der Hauptgrund, warum Länder wie Frankreich mit der CO2 Steuer kein großes Problem hätten. Man hat durch die AKW keine Probleme und könnte Zertifikate auch noch verkaufen.

Noch besser macht es Tesla, deren Autos, obwohl bei der Herstellung sehr CO2 belastet, mit "Null" Emissionen gerechnet werden. Dadurch kann man weltweit Emissionsrechte verkaufen und erzielt damit den kompletten betrieblichen Überschuss. Würde man die Herstellung und die Herkunft des Stroms in die Berechnung einbeziehen, dann wäre das Geschäftsmodell obsolet.

[BlinderBarmer]

Zitat von Noppenzar

Die E-Autos wird man dann mit günstigem Kohlestrom versorgen oder mit Kernkraft.

Wo kommt eigentlich immer das Gerücht her, Kohlestrom wär günstig?

Wäre Deutschland im Übrigen den umgekehrten Weg gegangen und hätte zuerst die Kohle abgeschaltet und würde erst spät die AKW vom Netz nehmen, dann hätte man jetzt schon fast das Pariser Klimaziel erreicht.

Ich weiß noch, wie der 1. Atomausstieg so begründet wurde, und hatte Zweifel, ob die den Teil mit den Kohle stilllegen auch gerichtsfest vereinbart hätten.
Im Endeffekt hat diese Begründung aber niemanden interessiert, tut es immer noch nicht.
Ob auf den großen Haufen jetzt noch ein paar Fässer Atommüll dazukommen, ist eigentlich egal.

Noch besser macht es Tesla, deren Autos, obwohl bei der Herstellung sehr CO2 belastet, mit "Null" Emissionen gerechnet werden. Dadurch kann man weltweit Emissionsrechte verkaufen und erzielt damit den kompletten betrieblichen Überschuss. Würde man die Herstellung und die Herkunft des Stroms in die Berechnung einbeziehen, dann wäre das Geschäftsmodell obsolet.

CO2-frei kann man nur mit Akku fahren, (oder mit Brennstoffzelle, die doppelt soviel Strom braucht) und man spart die Stickoxides etc., hat ein einfacher zu bauendes Auto mit viel weniger beweglichen Teilen.
Technisch unlösbar ist da jedenfalls nichts.

[Matousek]

Machen wir es halt wie der Nichtschwimmer, weil einer ins Wasser springt, weil der schwimmen kann, sagt sich der Nichtschwimmer, wenn der ins Wasser springt, dann springe ich auch.
Ich hoffe Noppenzar, Du kannst schwimmen.

[Noppenzar]

Mit Angst kontrolliert man die Bevllkerung. Deutsche Parteien konnten das immer schon gut. Man braucht auch immer ein Feindbild.

Ich wiederhole mich:

Was würde in DEUTSCHLAND und Mitteleuropa bei 2 Grad mehr passieren, also Temperaturen wie in Südfrankreich?

Letztendlich gar nichts. Alles technisch lösbar.

Und Südost-/Südasien oder Afrika? Bevor die nicht aufhören wie die Weltmeister zu vö...n oder zumindest mal lernen was Verhütung ist, ist da jedweder Klimaschutz für die Tonne.

Es gibt auch keine "Klimatoten" oder ähnlichen grünen Schmarrn. Oder sterben in Madrid, Florida oder Australien die Menschen wie die Fliegen?

Der deutsche Michel braucht die drohende Apokalypse und eine "Religion" der er folgen kann.

Ich habe auch nie bestritten, dass es nicht wärmer wird und dass es zu (lösbaren) Problemen kommen könnte.

Die Welt wird aber nicht untergehen.

[BlinderBarmer]

https://www.youtube.com/watch?v=rBWIxB0IQsg

Es wird nicht nur in Europa wärmer, sonst wäre es wirklich eher ein geringes Problem.
Der Meeresspielgel steigt, 6m, und die Menschen leben zum großen Teil an den Küsten.

Die Geburtenraten sind seit langem rückläufig, insbesondere in Südostasien, aber auch in Afrika.
Du hast seit der Schule nix neues mehr mitbekommen, oder?

[Matousek]

Zitat von Noppenzar

Mit Angst kontrolliert man die Bevllkerung. Deutsche Parteien konnten das immer schon gut. Man braucht auch immer ein Feindbild.

Unabhängig von den Grünen?

[Nullinger]

Zitat von Noppenzar

Mit Angst kontrolliert man die Bevllkerung. Deutsche Parteien konnten das immer schon gut. Man braucht auch immer ein Feindbild.

Da hast Du Recht. Ständig wird Angst geschürt vor dem drohenden wirtschaftlichen Kollaps und gesellschaftlichen Verwerfungen und was nicht allem, wenn man das Klima mehr schützen wollen würde.
Mehr Angstmache geht kaum.

Zitat von Noppenzar

Was würde in DEUTSCHLAND und Mitteleuropa bei 2 Grad mehr passieren, also Temperaturen wie in Südfrankreich?

Letztendlich gar nichts. Alles technisch lösbar.

1. Deutschland ist ernährungstechnisch nicht autark unterwegs. Handel mit anderen Ländern, von denen dann einige betroffen wären, ist für D auch wichtig. Insofern würde sich da sehr wohl was ändern.
2. Wenn wir (und damit meine ich erneut global, aber eben auch Deutschland) keinen effektiven Klimaschutz implementieren, wird es lange nicht bei 2° plus bleiben. Ist ja nicht so: "Klimaschutz, dann 1,5°, kein Klimaschutz, dann 2°". Nein, da geht noch wesentlich mehr. Und alles, was wir einsparen hilft.

Edit: Zudem weiß man ja noch gar nicht so genau, was in Europa exakt passieren wird. Zu viele Unwägbarkeiten, was den Jetstream und den Golfstrom angeht. Eventuell wird's hier bei uns auch kühler. Aber global wird's (bzw. stellenweise ist es, siehe Kalifornien, Afrika, Australien, ...) ziemlich unangenehm. Aber gut, was kümmern uns die anderen?

@mithardemb: Du hast Recht, dass die Emissionen in D eher rückläufig sind und in einigen Ländern, z.B. China noch deutlich steigen. Dennoch sind wir pro Kopf noch weit vor China. Und wir haben noch jede Menge Hebel, an denen wir ansetzen können. Zudem würde das m.E. unserer Wirtschaft helfen, die notwendigen Transformationen zu durchlaufen, auch in Zukunft wettbewerbsfähig zu sein und nicht nur für die kommenden paar Jahre.

[mithardemb]

Zitat von Nullinger

2. Wenn wir (und damit meine ich erneut global, aber eben auch Deutschland) keinen effektiven Klimaschutz implementieren, ...

Die Formulierung stellt die Realität auf den Kopf. Es muss heißen "... in Deutschland (Europa) aber auch global. Man ist hier der naiven Annahme, dass die Welt uns folgt, wenn man nur mit gutem Beispiel vorangeht. Das bezieht sich nicht nur auf den Klimaschutz.

Wir werden das Klima in Deutschland nicht alleine retten. Wenn wir also gleichzeitig unsere Wirtschaftlichkeit ruinieren, dann werden zukünftige Generationen uns zu Recht verfluchen.

Zitat von Nullinger

@mithardemb: Du hast Recht, dass die Emissionen in D eher rückläufig sind und in einigen Ländern, z.B. China noch deutlich steigen. Dennoch sind wir pro Kopf noch weit vor China. Und wir haben noch jede Menge Hebel, an denen wir ansetzen können.

Damit siehst du recht deutlich, dass das Bevölkerungswachstum einen großen Teil des Problems darstellt - auch in Afrika.

Wir müssen vor allem China bewegen jetzt auch wirklich etwas zu tun. Die Chinesen sind die Weltmeister im versprechen, was sie alles in der Zukunft ändern wollen - leider halten sie es selten ein. Deutschland ( Europa) wird seine hohen Ziele nicht in der vorgenommenen Zeit erreichen, ist aber auf dem Weg dahin. China ist erst mal auf den Weg in die umgekehrte Richtung.

Zitat von Nullinger

Zudem würde das m.E. unserer Wirtschaft helfen, die notwendigen Transformationen zu durchlaufen, auch in Zukunft wettbewerbsfähig zu sein und nicht nur für die kommenden paar Jahre.

Das ist der klassische Trugschluss den wir uns im Wolkenkuckucksheim ausmalen. Richtig lautet es wir müssen wettbewerbsfähig bleiben beim Durchlaufen der Transformation hin zu einer klimafreundlicheren Wirtschaft.