Zeit für Wandel im DTTB nach Olympia

[HansWurst123]

Beim in der Politik so bekannten Dachdecker - der nicht bis zum regulären Renteneintrittsalter in seinem körperlich anstrengenden, gelernten Beruf arbeiten kann - wird auch gesagt "hätte der sich einmal rechtzeitig weitergebildet, weil der wusste ja schon vorher, dass er das nicht ewig machen kann"..

[markx]

Das denken sich vielleicht die potentiellen Sportler (oder ihre Eltern) meist schon, bevor sie die Laufbahn (Profisportler) überhaupt einschlagen, die sie nur ein paar Jahre ausüben können...

[mithardemb]

Zitat von markx

Das denken sich vielleicht die potentiellen Sportler (oder ihre Eltern) meist schon, bevor sie die Laufbahn (Profisportler) überhaupt einschlagen, die sie nur ein paar Jahre ausüben können...

Es ist ja auch vernünftig, sich zumindest vorher darüber Gedanken zu machen.

[HansWurst123]

Und die Quintessenz ist - wir schaffen die Nationalmannschaft einfach ersatzlos ab mangels Erfolgsaussicht. Denn Profisport in der TTBL bestreit man dann mit anderen europäischen Spielern.

[Matousek]

Zitat von A. Lange

Im Tischtennis würde ich meinem Kind auch garantiert nicht
zu einer Profikarriere raten!

Was ist eigentlich mit den Kindern von Turboblock?
Wenn die es nicht schaffen...

Es gibt doch Themen, wo wir anscheinend auf der selben Welle schwimmen.

[Turboblock]

Die rumänen haben zwar noch nicht viele Jugendliche im herrenbereich erfolgreich gemacht von o.ionescu zu besten zeiten mal abgesehen man kann aber getrost davon ausgehen dass das nur eine frage der zeit sein wird.das war bei den Franzosen auch nicht anders auch wenn die nochmals eine Stufe darüber sind.

Die vermeintlichen gesellschaftlichen Probleme kann man auch wieder auseinandernehmen.wir haben zwar kein System das mit dem Leistungssport zuarbeitet wie china und japan sind im europäischen Bereich aber vom Rahmen her immernoch ganz oben in der spitze.

Da gibt es einfach zu viele kleingeister und wer das ernsthaft mit lotto spielen vergleichen möchte der hat ohnehin keine Ahnung.da sollte man einfach mal schön lotto spielen die Gewinnchancen sind bei weitem geringer als vom Blitz getroffen zu werden.

Im tischtennis sind die Chancen um lichtjahre höher wenn das Talent und die Einstellung stimmt.ein besserer drittligaspieler und zweitligasspieler können mit spielen und trainertätigkeit bereits Einkünfte erzielen die mindestens im durchschnittsbereich liegen und ttbl spieler können allein vom spielen leben.

Wer natürlich den Porsche vor der Türe sehen möchte der versteht wieder mal nur Bahnhof.letzlich ist das eine frage der mentalität und daran hapert es gewaltig.

Die mentalität ist anderen Ländern einfach besser und das impliziert nicht immer nur die finanzielle Lage.da spielt auch noch mehr mit rein wie zb vermehrte Ablenkung und fake Dopamine durch soziale Medien das mindset ist einfach zu schlecht.

Das fängt im kleinen an und endet im großen wer rossi und den herren bei den olympischen spielen ins Gesicht gesehen hat der hat kein Feuer brennen sehen!die sind satt und die Basis wiederum weitesgehend zu träge und damit muss man sich halt auch nicht wundern wenn es bei einer guten Generation bleiben wird...

[pepekepski]

Sehr Guter Beitrag wie ich finde.

Es gibt aber noch andere Argumente als die Mentalität. Und das ist halt bewegungstalent. In suedlaendsichen ländern spielen die Kinder bis 23 Uhr draußen vor der tuer...Man sieht bei denen ein absolut es Talent sich zu bewegen und weil sie es auch die ganze Zeit praktizieren-siehe fussballer...

Sollte man ein Talent bei einem Kind festgestellt haben muss man es sofort dementsprechend fördern und dann kommen die Eltern ins Boot. Weil gefahren werden muss, ist ja kaum noch einer bereit zu oder hat die Zeit gar nicht..

Hier sieht man kaum noch Kinder draußen spielen.
Vllt bekommen wir ja gute Sportler durch die Einwanderung ins Land...

[Chris21272]

Zitat von Turboblock

Wer natürlich den Porsche vor der Türe sehen möchte der versteht wieder mal nur Bahnhof.letzlich ist das eine frage der mentalität und daran hapert es gewaltig.

Die mentalität ist anderen Ländern einfach besser und das impliziert nicht immer nur die finanzielle Lage.da spielt auch noch mehr mit rein wie zb vermehrte Ablenkung und fake Dopamine durch soziale Medien das mindset ist einfach zu schlecht.

Die Jugend hat heute ganz andere Ansprüche, das macht sich auch im normalen Berufsleben bemerkbar. Die wachsen auch in einer Welt auf, in der man in 30 Jahren wahrscheinlich nicht mehr so gut leben kann. Das ist nicht immer nur eine Frage der Mentalität sondern auch der Realität, in der man lebt. Und wenn man - egal in welchem Bereich - an die Spitze will, muss man wirklich alles reinwerfen und auf viel Privates verzichten. Ich hab mal ein Interview mit Mehmet Scholl gesehen, wo er sagte dass sein Sohn ein großes Talent zum Fußball hat, aber nicht bereit ist, dem alles unter zu ordnen. Er hat das ganz wertfrei erzählt und so sollte man das auch sehen. Für Spieler in anderen Ländern oder aus anderen Verhältnissen ist es dagegen der Aufstieg von unten nach ganz oben - logisch dass die eine andere Motivation haben.

[pepekepski]

geanu das ist der entscheidene punkt:

"Für Spieler in anderen Ländern oder aus anderen Verhältnissen ist es dagegen der Aufstieg von unten nach ganz oben - logisch dass die eine andere Motivation haben."

interessant das mit scholli - aber auch ein richtig guter typ.... der lässt sich nicht verbiegen... kann es sich aber auch leisten...

federer hat das auch mal gesagt, der ist im jungen alter von seiner family getrennt worden und hatte kaum wirkliche kindheit...

wenn man es wie er schafft,hat man alles richtig gemacht...

schaffen aber nicht alle...und die fallen dann in ein loch und werden nicht ,kaum aufgefangen...

vllt muss man auch mal die trainerämter überdenken und sie frei für den ganzen markt machen. die zeiten , dass einer deutscher ...bundestrainer sein muss, ist doch in der globalisierung auch nicht mehr zeitgemäß -oder...???

[Wolf11]

Zitat von Chris21272

Für Spieler in anderen Ländern oder aus anderen Verhältnissen ist es dagegen der Aufstieg von unten nach ganz oben - logisch dass die eine andere Motivation haben.

Ich glaube nicht, dass das damit wirklich etwas zu tun hat, sondern es hat vielmehr mit den Strukturen in einem Verband zu tun und mit den Menschen, die dort arbeiten bzw. ihre Fähigkeit, sich Innovationen bzw. neuen Entwicklungen zu öffnen.

Was die Lebensumstände betrifft, die hier als Grund für eine erfolgreiche Jugendarbeit am Beispiel von Rumänien aufgeführt werden, so haben die bei dieser Frage nach meiner Meinung nur verschwindend gering mit dem Erfolg dieser Nationen zu tun, sondern es sind eben vielmehr die Strukturen und auch die Kompetenz der agierenden Menschen in einem Verband.

Wären die Lebensumstände für deren Erfolg entscheidend, dann könnte man hier die Frage stellen:

Wenn das für Rumänien zutrifft, warum trifft es dann bspw. nicht für Bulgarien zu ?

Oder für andere vergleichbare Länder. Ebenso könnte man dies dann auch für vergleichbare Länder zu Deutschland aufführen.

Hier spielen Tradition und Relevanz eine viel größere Rolle als die hier aufgeführten Lebensumstände.

Um das Ganze zu verstehen, muss man vielleicht noch mal einen kleinen Blick in die Vergangenheit werfen:

Bei den Anfängen des Tischtennis auf Wettbewerbsebene war Tischtennis in Europa vor allem ein Sport der jüdischen Community, die die Entwicklung in Europa forciert hat. Ungarn, die Tschechoslowakei, das frühere Jugoslawien und eben auch Rumänien waren das Herzstück des europäischen Tischtennis. In Rumänien gab es dann in den 50er-Jahren einen regelrechten Tischtennis-Boom durch die großen Erfolge der vielfachen Weltmeisterin Angelica Adelstein-Rozeanu und der ebenfalls legendären Ella Zeller und Tischtennis wurde gefördert und auch mit den entsprechenden Mitteln ausgestattet. Ähnlich war es auch in Ungarn, der CSSR usw.

Rumänien war gerade im Damen-Tischtennis von da an immer eine, wenn nicht sogar DIE führende Nation in Europa. In den 60ern und vor allem 70ern war es die berühmte Maria Alexandru, die das Tischtennis in Rumänien antrieb, in ihrer Gefolgschaft waren Georgita Pitica oder Eleonora Mihalcu, in den beginnenden 2000erJahren Otilia Badescu, und in unserer heutigen Zeit Bernadette Szöcs, Elizabeta Samara usw. Im Jugendbereich waren sie auch die ganzen Jahre führend. Und auch Tschechien, Slowakei, Ungarn und die früheren jugoslawischen Nationen brachten immer wieder starke Spieler/-innen heraus. Auch schon früher. Klampar, Yonyer, Surbek, Stipancic sind Namen, die hier sicher jeder kennt und eine Tamara Boros ist bis zum heutigen Tag die letzte Europäerin, die es schaffte, das Semifinale einer Einzel-WM zu erreichen. 21 Jahre ist das nun her.

Rumänien hatte also schon immer eine absolut hervorragende Jugendarbeit und hatte immer eine der modernsten und innovativsten Strukturen in ihrem Verband. Und sie waren neuen Entwicklungen, gerade auch aus den asiatischen bzw. dem chinesischen Verband aufgeschlossen. Und hier kann man einen weiteren großen Unterschied zu Deutschland und anderen westlichen Nationen erkennen.

Während nämlich diese Nationen inclusive Deutschland den chinesischen Einfluss darauf verwandten, Sportler, besonders bei den Damen, von dort einzubürgern, bestritt Rumänien einen völlig anderen Weg. Vergleichen wir das einmal:

Gerade das Damen-Tischtennis in Deutschland lebte in den vergangenen 30 Jahren in der Hauptsache von Spielerinnen, die das Spielen in China erlernt hatten oder doch zumindest einen chinesischen Einfluss hatten :

Shi Jie (Schöpp),
Jing Tian (Zörner),
He QianHong (Gotsch),
Sun ZhenQi (Barthel),
Wu JiaDuo,
Han Ying,
Shan Xiaona...

....sind nur einige Namen, die mir dazu jetzt einfallen und die das deutsche Tischtennis in den letzten 3 Jahrzehnten maßgeblich bestimmt haben.

Rumänien ging da einen völlig anderen Weg. Man hat sich die Innovationen des chinesischen Tischtennis immer zunutze gemacht. Oft waren wichtige rumänische Trainer in China, teilweise über Monate, und haben sich dort über entsprechende Entwicklungen informiert und haben dort im wahrsten Sinne des Wortes gelernt. Aber man hat niemals die Sportler selbst importiert. Sondern man hat die dort gewonnenen Erkenntnisse in eine hervorragende Jugendarbeit gesteckt, die der Jugendarbeit anderer westlicher Nationen inclusive Deutschlands weit überlegen war.

Man hat sich in Rumänien niemals "einen schlauen Lenz" gemacht. Und das Ergebnis ist beeindruckend: Alle rumänischen Spitzenspieler/-innen über die ganzen Jahrzehnte kommen aus der eigenen Jugendarbeit.

Und wenn man diese mit beispielsweise der deutschen oder aber auch anderer westlichen Nationen in den vergangenen Jahrzehnten vergleicht, dann gibt es hier einen riesigen Qualitätsunterschied, nicht zuletzt in der gesamten Struktur der Jugendförderung. Ich hatte vor einigen Jahren auch mal die Möglichkeit, dort einen etwas genaueren Blick in diese Strukturen zu werfen und habe dort deutlich bessere Strukturen als bei uns vorgefunden.

Ich denke, DAS und nicht etwa Unterschiede in Lebensumständen, die sich heutzutage im übrigen ohnehin nicht mehr so stark unterscheiden, sind da vielmehr ein entscheidender Grund für einen Qualitätsunterschied.

Heutzutage sieht es bei den Mädchen bei uns ja gar nicht so schlecht aus, aber auch heute ist der Einfluss und die Begeisterung von Eltern oder dem Umfeld mit asiatischem Hintergrund ein ganz wichtiger und mitentscheidender Faktor, Beispiele sind etwa u.a. Koharu Itagaki oder Elisa Nguyen.

Ich glaube, dass im DTTB in den vergangenen Jahren so einige Entwicklungen verpasst wurden und dass man es sich da in vielen Dingen auch einfach zu bequem gemacht hat und dass man da gerade im Herrenbereich auch immer wieder gegenüber den Stars den Weg des geringsten Widerstandes gegangen ist, wofür man nun in den kommenden Jahren leider wohl die Quittung erhalten wird.

Hier sollte man sich neuen und innovativen Wegen öffnen. Aber wenn heutzutage ein Jörg Roßkopf schon wieder davon spricht, wer wohl bei Olympia 2028 dabei sein wird....und kein neuer und junger Name ist dabei,....

.... dann ist man da gerade wieder mal aufs Neue in die falsche Richtung aufgebrochen.