Zeit für Wandel im DTTB nach Olympia

[A. Lange]

Zitat von HansWurst123

Ein Wolf hat im anderen Thread schon dargestellt, wie im Hinblick auf den nächsten Olympia-Zyklus bereits jetzt in China die nächste Generation bei den Asien-Meisterschaften mitgenommen und aufgebaut wird.

Weil es in China halt geht und genügend junge Leute nachkommen!
In China ist Tischtennis ein Volkssport - in Deutschland nicht!
Ich hab es letzte Woche ja schon geschrieben. Auf einen guten deutschen
Spieler kommen in China 100!

Ich könnte auch fragen, weshalb es China mit 1,3 Milliarden Einwohnern
nicht schafft, im Fußball auch nur Ansatzweise etwas zustande zu bringen.
Ein einziges Mal hat man es geschafft, sich für eine WM-Endrunde
zu qualifizieren - und ist kläglich mit drei Niederlagen sofort ausgeschieden!

[A. Lange]

Edit:
Hat China jetzt im Fußball nicht genügend Talente oder nur
unfähige Trainer?

[Butzi]

(Sorry, ich war zu langsam. A. Lange war schneller. Ich hatte den gleichen Gedanken.)

[Matousek]

Zitat von Turboblock

Die rumänen haben zwar noch nicht viele Jugendliche im herrenbereich erfolgreich gemacht von o.ionescu zu besten zeiten mal abgesehen man kann aber getrost davon ausgehen dass das nur eine frage der zeit sein wird.das war bei den Franzosen auch nicht anders auch wenn die nochmals eine Stufe darüber sind.

Die vermeintlichen gesellschaftlichen Probleme kann man auch wieder auseinandernehmen.wir haben zwar kein System das mit dem Leistungssport zuarbeitet wie china und japan sind im europäischen Bereich aber vom Rahmen her immernoch ganz oben in der spitze.

Was sollen jetzt die Verbände ändern. Der Einfluss auf die Gesellschaft dürfte für Verbände der sog. Randsportarten, sehr gering sein.
Nachdem du ja so kluge Vorstellungen hast, die Frage, wie bereit bist du, dich in die Verbandsarbeit in Richtung Talentfindung einzubringen. Was mir auf den Senkel geht, sind die sog. Bescheidwissenschaftler.
Auf Bayrisch: Gscheid daherredn, aber sonst nix dahinter. Kannst mich gerne eines besseren belehren.

[HansWurst123]

Zitat von Matousek

Was sollen jetzt die Verbände ändern. Der Einfluss auf die Gesellschaft dürfte für Verbände der sog. Randsportarten, sehr gering sein.
Nachdem du ja so kluge Vorstellungen hast, die Frage, wie bereit bist du, dich in die Verbandsarbeit in Richtung Talentfindung einzubringen. Was mir auf den Senkel geht, sind die sog. Bescheidwissenschaftler.
Auf Bayrisch: Gscheid daherredn, aber sonst nix dahinter. Kannst mich gerne eines besseren belehren.

Nicht nur über den gesellschaftlichen Wandel jammern, sondern diesen als gegeben hinnehmen und akzeptieren - was bedeutet man muss bisherige Strukturen an die neue Situation anpassen..

Die ganzen bisherigen Versuche wie Schnuppermobil usw. sind ja eigentlich eher ein Feigenblatt dafür, dass man keine Antworten hat.

[HansWurst123]

Zitat von A. Lange

Edit:
Hat China jetzt im Fußball nicht genügend Talente oder nur
unfähige Trainer?

Auch im Fußball gibt es genügend Beispiele wie man erfolgreich ein bestimmtes System aufbauen kann, dass dann je nach dem wie lange hält..

[Matousek]

Zitat von Wolf11

Rumänien hatte also schon immer eine absolut hervorragende Jugendarbeit und hatte immer eine der modernsten und innovativsten Strukturen in ihrem Verband. Und sie waren neuen Entwicklungen, gerade auch aus den asiatischen bzw. dem chinesischen Verband aufgeschlossen.

Dafür haben sie im Verhältnis zu ihrer Bevölkerung kein organisiertes Ligensystem für die Breite, vergleichbar mit Deutschland. Sie schauen nur nach den absoluten Talenten für den Leistungssport. Fußball wird auch sicher nicht DIE Rolle spielen.

Einen Blick nach Bayern. Auch da wird es ein Problem, Nachfolger für das Leistungszentrum zu finden. Für die, die aus Altersgründen das LZ verlassen, Rinderer, Schwaiger, Danzer, Hörmann etc., finden sich keine Nachfolger. Ich kenne die Entwicklung des LZ aus den Anfangsjahren. Bayern hatte mit diesen, jahrelang eine der führenden Rollen gespielt auf nationaler Ebene.

An wen liegt es denn?

[Wolf11]

Zitat von A. Lange

Ich könnte auch fragen, weshalb es China mit 1,3 Milliarden Einwohnern
nicht schafft, im Fußball auch nur Ansatzweise etwas zustande zu bringen.
Ein einziges Mal hat man es geschafft, sich für eine WM-Endrunde
zu qualifizieren - und ist kläglich mit drei Niederlagen sofort ausgeschieden!

Dieser Vergleich zwischen Tischtennis in Deutschland und Fussball in China hinkt gleich an mehreren Enden.

Zunächst mal ist TT eine Einzel-Sportart und Fussball eine Mannschafts-Sportart und unterliegt schon von daher ganz anderen Anforderungen schon im strukturellen Aufbau in der Jugendförderung, weswegen beide Dinge nicht wirklich vergleichbar sind.

Richtig ist, dass in Deutschland fast jeder Junge mal gegen den Fussball tritt (bei Mädchen ist das immer noch deutlich weniger der Fall), während in China jeder Junge und jedes Mädchen irgendwann irgendwo Tischtennis spielt, und sei es nur an einer der Platten, die dort in jedem Park stehen oder in der Schule

Aber das war es dann schon mit den Gemeinsamkeiten

Fussball ist in China ein Sport ohne wirkliche Relevanz, selbst im Vergleich zu anderen Team-Sportarten bzw. Ball-Sportarten

In China ist die Sportlandschaft deutlich weiter gefächert als in Deutschland (was übrigens auch in Europa für einige Nationen gilt)
In China ist zwar TT die unumstrittene Sportart Nummer 1, aber daneben können noch eine ganze Reihe weiterer Sportarten eine große Relevanz aufweisen und sind weit davon entfernt, eine Nischensportart zu sein, sondern sind absolute Volkssportarten, wie etwa Badminton oder Volleyball oder Wasserspringen oder eine ganze Reihe von Kampfsportarten.

All das gibt es in Deutschland nicht, wo es an der medialen und öffentlichen Spitze nur Fussball, Fussball und nochmal Fussball gibt. Selbst die dahinterkommenden Sportarten wie Handball sind um Lichtjahre hinter dem Fussball zurück. Deutschland hat in dieser Hinsicht im Vergleich selbst zu einigen europäischen Nationen eine sehr eindimensionale Sportlandschaft.

Wenn man die reinen Team-/Ballsportarten zugrunde legt, dann ist in China ganz klar Volleyball an erster Stelle. Gefolgt von Sportarten wie Basketball...Selbst eine Sportart wie Hockey, wo die chinesischen Frauen das Olympiafinale erreichten, ist dort noch deutlich populärer als Fussball.

Mit dem Tischtennis in Deutschland ist das etwas völlig Anderes. Man darf hier nicht von den medialen Gegebenheiten ausgehen, sondern viel eher von der Stärke der organisierten Mitglieder. Und hier ist die Sportart Tischtennis durchaus nicht unpopulär. So gibt es in Deutschland eigentlich nur Fussball, Handball, Leichtathletik, Turnen und Tennis, die relevant vor dem Tischtennis-Sport liegen. Die Möglichkeiten im Tischtennissport wären also in Deutschland absolut gegeben, durch entsprechende Strukturen hier vielleicht auch noch mehr an sportlichen Erfolgen und somit auch eine größere mediale Relevanz zu erreichen, wo ja, wenn wir ehrlich sind, in den letzten 20 Jahren von Verbandsseite kaum etwas getan wurde.

Schon von daher ist ein Vergleich zwischen Tischtennis in Deutschland und Fussball in China immer ein Vergleich, der etwas hinkt und was man nicht so wirklich vergleichen kann.

[mithardemb]

Zitat von Wolf11

Mit dem Tischtennis in Deutschland ist das etwas völlig Anderes. Man darf hier nicht von den medialen Gegebenheiten ausgehen, sondern viel eher von der Stärke der organisierten Mitglieder. Und hier ist die Sportart Tischtennis durchaus nicht unpopulär. So gibt es in Deutschland eigentlich nur Fussball, Handball, Leichtathletik, Turnen und Tennis, die relevant vor dem Tischtennis-Sport liegen. Die Möglichkeiten im Tischtennissport wären also in Deutschland absolut gegeben, durch entsprechende Strukturen hier vielleicht auch noch mehr an sportlichen Erfolgen und somit auch eine größere mediale Relevanz zu erreichen, wo ja, wenn wir ehrlich sind, in den letzten 20 Jahren von Verbandsseite kaum etwas getan wurde.

Vor dem Tischtennis liegen laut dem DOSB (https://cdn.dosb.de/user_upload/www....ebung_2023.pdf) weiterhin noch Golf, Reiten, DLRG und Schwimmen und die Skifahrer sind auf Tuchfühlung. Wenn man Wandern und den Schützensport mit dazu nimmt, sind die ebenfalls weit vor dem Tischtennis.

Ich habe aber den Eindruck, dass in Deutschland sportlich begabte und athletische Jugendliche vordringlich die anderen Sportarten bevorzugen. Damit wären die Mitgliederzahlen nicht alleine ausschlaggebend.

[A. Lange]

Zitat von mithardemb

Ich habe aber den Eindruck, dass in Deutschland sportlich begabte und athletische Jugendliche vordringlich die anderen Sportarten bevorzugen. Damit wären die Mitgliederzahlen nicht alleine ausschlaggebend.

Wie viele deutsche Tischtennisspieler können wirklich als Profi
von dem Sport gut leben?
Richtig gut vielleicht Fünf oder Sechs, danach noch zehn weitere
Spieler, die sonst nichts dazu verdienen müssen.

Ein guter Zweitliga-Profi im Fußball hat mehr als Timo und Dima zusammen.
Von der Bundesliga gar nicht zu reden.
Bei den Bayern beträgt das Durchschnittsgehalt schon mehr als 7,5 Millionen
Euro im Jahr.

Noch mal:
Wer würde seinem Kind raten TT-Profi zu werden?