Politik - der Thread für politisch Interessierte (bis Dezember 2021)

[Noppenzar]

Zitat von Gandalf446

Zum 1. Absatz: Letztes Jahr während der Hitzewelle im August weisen die Sterbezhlen eine deutliche Übersterblichkeit aus, die bei den niedrigen Inzidenzen auch nicht auf Corona zurückzuführen ist - sondern auf die Hitze. Da solche Hitzewellen mit fortschreitendem Klimawandel häufiger und härter werden, sterben auch hier Menschen "am Klimawandel"
Ein Individuum kann global betrachtet nichts verändern, zumindest nicht alleine. Die EU könnte es. Bei FCKW und dem Ozonloch hat es auch funktioniert, obwohl die Industrie zunächst geheult hat, als man ihr FCKW verboten hat.

Zum 2. Absatz: Dadurch schafft man einen Anreiz, sich Klima- und umweltfreundlichere Technologie anzuschaffen. Da diese Technologien dann profitabler werden, schafft man für die Industrie Anreize, in dem Bereich zu entwickeln und zu forschen.

Zum 3. Absatz: Ich habe durch Reisen Bekannte in einigen Teilen der Welt. Keiner von denen redet schlecht von Deutschland sondern mit größtem Respekt. Offensichtlich leben wir in unterschiedlichen Blasen

Punkt 1 ist grüner, gelogener Popumismus gewesen. Übersterblichkeit durch Sommer?

Das kann ich dir ganz leicht widerlegen:

Australien hat eine höhere Lebenserwartung als Deutschland mit viel viel höheren Temperaturen. Dort kann man auch die ethnischen Unterschiede in der Verträglichkeit ausschließen, da Australier ethnisch Europäer sind.

Okinawa hat die höchste Lebenserwartung. Auch dort ist es viel heißer. Auch in Süditalien, Spanien, Türkei usw. usw. fallen die Leute nicht wie die Fliegen im Sommer um.

Im Gegenteil. Ärzte raten Rentnern sogar dazu in wärmere Gefilde zu ziehen. In den USA zieht es viele Rentner nach Florida.

Teil 2: technische Innovation ja, klar. Aber nicht so, dass man die Solartechnik entwickelt und die Chinesen klauen es... ist ja so passiert.

Einer der bestbezahlten Berufe (aber wenig bekannt in der Öffentlichkeit) ist als Ingenieur Kraftwerksbau. 1000 Euro Tagesgage plus massig Spesen für Aufbau von KKW und AKW auf der ganzen Welt. Deutsche Firmen sind da ganz vorne mit dabei. Da spricht nur bei Siemens und Co. in Deutschland niemand drüber. Ebenso die Zulieferer für den Bergbau. Hier eingestampft, laufen die Geschäfte in der Welt gigantisch. Auch hier sind auf Auslandseinsatz höchste Einkommen möglich.

Schafft man dem Abnehmer einen Mehrwert, dann funktioniert das bei allen Technologien. Und deutsche Ingenieure wären garantiert auch ganz vorne dabei, wenn Libyen am Mittelmeer riesige Wasserstoffraffinerien mit Wüstensolarstrom bauen würde. Und die Pipeline durchs Mittelmeer bauen unsere Jungs auch noch..

Man muss besser sein, effektiver, qualitativ hochwertiger.

Und in Deutschland fiel mir letzte Woche erst was auf. Ich war wandern und schaute vom Wald auf die Stadtmitte. Ich sah aber kaum Solardächer und keine Solarfassaden. Warum nicht? Weil es sich nur bei Neubau oder Dachrenovierung lohnt. Will man das Potential nutzen, dann muss der Staat das bezahlen. So dass alle was davon haben.
Was ich aber sah war ein Windrad eines großen Konzerns mitten im Wald, wofür sicher ein paar Quadratkilometer abgeholzt worden sind.

Punkt 3: Ausländer sind erstmal höflich. Auch die wollen erstmal nicht anecken. Fakt ist aber, dass von den Hochqualifizierten niemand mehr nach Deutschland möchte. Abgesehen von ein paar Ärzten aus Rumänien und Afrika.

Kein gebildeter Pole, Tscheche, Türke (!) oder Asiate kommt hierher. Im Gegenteil. Bei den Einheimischen findet ein so noch nie dagewesener BrainDrain statt.

Anders sieht es natürlich bei den Ungebildeten aus. Sozialhilfe Plus Schwarzarbeit lockt natürlich die falsche Klientel aus Bulgarien und Afrika an

[Nullinger]

Zitat von Noppenzar

Punkt 1 ist grüner, gelogener Popumismus gewesen. Übersterblichkeit durch Sommer?

Das kann ich dir ganz leicht widerlegen:
...

Ich sag ja: populistischer, klischeebelasteter, aus Stammtischparolen gespeister "gesunder Menschenverstand".
Lies mal das, vielleicht hilft es beim Verstehen:
https://www.br.de/nachrichten/wissen...chland,SI6CVOm

In Australien sterben auch Menschen an Hitze:
https://soe.environment.gov.au/file/46096

[User 59267]

Das gibt dann zwischen den Lagern eine ähnlich unappetitliche Diskussion wie bei Corona. Wie viele (Hitze-)Tote sind noch ein erträgliches Maß, um seinen Lebensstil nicht ändern zu müssen.

[Gandalf446]

Zitat von Noppenzar

[...]

An Hitze sowie Kälte gewöhnt man sich mit der Zeit. Extreme Ausreiser bleiben eine enorme Belastung für den Körper. Auch aus Spanien, Italien und Australien gibt es Berichte über Hitzetote durch Extremtemperaturen. Die immer häufiger werdenden Wald- und Buschfeuer mal ganz außen vor gelassen. Im Übrigen allerdings auch ein Effekt des Klimawandels, an dem der Mensch - auch wenn manche (Jimih!) es immer noch nicht verstanden haben - einen relevanten Anteil hat.

Welche Rentner ziehen denn in den USA nach Florida? Die die Geld haben ziehen dort hin, in ein vollklimatisiertes Haus. Denen ist die Außentemperatur völlig egal.

Solarpanele auf allen Dächern (wo es die Ausrichtung sinnvoll zulässt) wären schön, wenn man Speichermöglichkeiten für den erzeugten Strom hätte. Wenn das Dach günstig ausgerichtet ist, lohnt sich das heute schon, auch ohne Neubau bzw. Renovierung, nur streuben sich leider noch viele gegen die Ausgaben, die zum Installieren der Anlage nötig sind.

Hauptsache, die Ausländer sind die gegenüber ehrlich. Oder doch nur dann, wenn sie deine Meinung bestätigen? Die Diskussionen die die Bekannten und ich auf Reisen geführt haben, hatten nicht den Eindruck gemacht, dass sich mit unnötigen Höflichkeiten aufgehalten wurde

Dann stellt sich die Frage, wodurch dieser Brain-Drain befeuert wird? Zu hohe Abgabenlast, miserable Work-Life-Balance in Unternehmen, schlechte Bezahlung, schlechte Karrierechancen durch antiquierte Hierarchien, oder doch etwas anderes?

[Nullinger]

Zitat von Schnix

Das gibt dann zwischen den Lagern eine ähnlich unappetitliche Diskussion wie bei Corona.

Die gab es doch schon vor Corona und wurde nur durch die Pandemie etwas überlagert. Falls die Pandemie demnächst überstanden sein sollte, flammt die Diskussion sicher wieder auf.

Zitat von Schnix

Wie viele (Hitze-)Tote sind noch ein erträgliches Maß, um seinen Lebensstil nicht ändern zu müssen.

M.E. ist das nicht die Frage.
Die Frage ist, was tun, wir damit die Folgen des Klimawandels nicht noch viel weiter verstärkt werden. Das betrifft ja nur in einem Aspekt die Hitzetote. Extremwetter, Waldbrände, Überschwemmungen, Ernteausfälle - all das wird immer dramatischer, je weiter wir den Klimawandel voranschreiten lassen. Sollten wir global jetzt mal in die Puschen kommen, lässt es sich sicherlich weiterhin gut auf unserem Planeten leben. Obgleich es auch noch viele andere Probleme zu bearbeiten gibt, die dann - zumindest bei mir - mehr in den Vordergrund treten können.

Das Problem ist, dass man eben was tun muss, ehe das Kind (endgültig) in den Brunnen gefallen ist. Und diese - mittlerweile wissenschaftlich eindeutig gestützte - Weitsicht fehlt einigen, wie man auch an den Diskussionen hier sehen kann.

Insofern, wer jetzt noch CDU, FDP oder schlimmeres wählt, sorgt für kurzfristig weniger Änderung. Aber der große Knall folgt dann in ein paar Jahren.

[Fozzi]

Zitat von Nullinger

...Extremwetter, Waldbrände, Überschwemmungen, Ernteausfälle - all das wird immer dramatischer, je weiter wir den Klimawandel voranschreiten lassen. ....

Trinkwasser !!!

[jimih1981]

Es wird vorallem dramatischer wie sehr man mit Angst den Leuten das Geld aus der Tasche ziehn und sie wie Handpuppen beliebig steuern kann.

Die Erde lässt sich nicht aufhalten in ihrem Wandel. Größenwahn war noch nie gut.

Die weit sinnvollere Herangehensweise als ist sich auf Veränderungen einzustellen und sich anzupassen. Statt zu behaupten man könne die Welt retten in dem man Steuern erhöht oder neue erfindet. Mal davon abgesehn dass die Regentänze, die die Klimareligiösen veranstalten die Erde sowieso herzlich wenig krazt, weil der Großteil der Menschheit sich ohnehin kaum dafür interessiert, weil sie sich den Luxus nicht leisten können. Aber je höher der Wohlstand ist desto besser sieht es generell mit dem Umweltschutz aus um den man sich in erster Linie kümmern sollte und nicht um den Glauben an den Weltuntergang durch das angeblich so schädliche CO2 ohne das es keine Pflanzen geben würde.

[Wohlfühlbacher]

Zitat von Fozzi

Trinkwasser !!!

Hab neulich einen Bericht gesehen, in dem sich die Bewohner einer Kleinstadt in Unterfranken mit den dort produzierenden Landwirten um die Wasserversorgung streiten.

In Unterfranken...

[Nullinger]

Zitat von Wohlfühlbacher

In Unterfranken...

In Frankfurt wird es diesen Sommer voraussichtlich auch zu Trinkwasserknappheit kommen:
https://www.fr.de/rhein-main/landesp...-90254546.html

Fozzi, danke für die Ergänzung. Trinkwasser ist ein ganz entscheidender Punkt!

[BlindesHuhn]

Zitat von jimih1981

(...) Ich kann auch nicht lange in der Sonne sitzen, das vertrag ich einfach nicht, insofern geh ich dann halt in den Schatten. (...)

Ach jimih, da kennst Du schon die Lösung Deines Problems und setzt sie einfach nicht um ...


ganz allgemein @all:
Danke, so langsam liest man wieder gerne mit ... ... wobei Ausnahmen die Regel bestätigen ... ...