Tischtennis tötet sich selbst - Probleme im Tischtennis

[alba]

Zitat von Matousek

Dann gibts nur eins, die Beiträge entsprechend zu erhöhen, dann kann man die, die etwas tun "entlohnen". Bei kommerziellen Anbietern sind sie ja auch bereit, die höheren Preise zu bezahlen.
Die Zeiten sind vorbei, wo ein Verein billig sein muss.

Darauf wird es wohl hinauslaufen. Das Modell „Verein“ ist im 19. Jahrhundert entstanden. Gemeinsam etwas zu schaffen auch ohne große finanzielle Mittel, stattdessen hat man seine Arbeitsleistung eingebracht. Funktionierte gut, so lange das belohnt wurde, etwa durch soziale Anerkennung. Und man hat sich auch privat unterstützt, z.B. beim Häuslebau. Damals haben die meisten ihr ganzes Leben an einem Ort verbracht und dies nahezu 365/Jahr. Schon allein dies hat sich dramatisch verändert. Und es gibt zahllose weitere Dinge, die der Vereinsidee zu schaffen machen, insbesondere der Zeitgeist Heute werden die Vereine als Dienstleister betrachtet, ein paar Idealisten wehren sich noch gegen die Entwicklung und versuchen, die fehlende Unterstützung durch Selbstausbeutung zu kompensieren. Aber wenn diese nicht mehr können oder wollen, ist es aus. Die Gemeinnützigkeit steht dann nur noch auf dem Papier und wird früher oder später kassiert werden.

[AndiHL]

Zitat von Chris21272

Bei uns im Verein klappt es noch gut mit gemeinsamen Aktivitäten aber grundsätzlich ist sowas bei homogenen Gruppen einfacher! Eine Gruppe junger Männer beim Fußball zieht vielleicht feuchtfröhlich durch die Kneipen - beim Tischtennis muss es auch für die 15jährigen und die 75jährigen und die Damen passen, für die sowas wahrscheinlich nichts ist.

Und genau das Problem wurde durch die Einführung der TTR-Punkte noch verschärft. Da ist dann nichts mehr mit eingeschworener Clique die nach dem Punktspiel noch was zusammen unternimmt. Oder ne Jugendmannschaft, die auch bei den Erwachsenen erstmal zusammen bleibt. Das ist für mich ein der Regelungen, die am gravierendsten ins Tischtennis eingegriffen hat und ein Vereinsleben (zu den allgemeinen gesellschaftlichen Problemen) noch schwieriger macht.

[jcd]

Zitat von alba

... Wiederholter Aufruf zur Mithilfe der Eltern beim Faschingsball ergab 1 (in Worten eine) positive Rückmeldung.

Kommt mir irgendwie bekannt vor.
Wobei du schreibst ja "positive" Rückmeldung. Mein Hauptproblem ist ja mittlerweile, dass die Leute nichtmal mehr absagen wenn man sie dezidiert was fragt. Da stehst du dann da wie der letzte Depp. Kein Interesse, haben sie vergessen/ nicht gelesen?

[Rudi Endres]

WhatsApp macht es sehr einfach, sich dumm zu stellen. Früher wurde man angerufen. Es war schwieriger eine Ausrede zu finden. Heutzutage gibt es x Möglichkeiten der Freizeitgestaltung. TT kommt für viele erst an nachrangiger Stelle. Also wartet man ab, ob man nicht was besseres machen kann. Jeder Mannschaftsführer kennt das.
Die Zeit der Stammspieler, die fast immer dabei sind, geht zu Ende.
Man braucht sich nur die Anzahl der eingesetzten Spieler je Halbrunde anzuschauen. Zehn Spieler reichen manchmal nicht um eine Vierermannschaft über die Runde zu bringen. Selbst Wechsel zur Halbrunde ohne schwerwiegenden Grund sind kein Tabu mehr. Der Mannschaftsgedanke stirbt. Es macht keinen Sinn den alten Zeiten nachzutrauern. Wir müssen uns anpassen und dazu gehören Mannschaften mit kleiner Sollstärke.

[vossi39]

Vielleicht muss man sich aber auch einfach nur vom Gedanken lösen, dass Mannschaften und Verein eine 1:1 Beziehung haben müssen.

[noppennorbert]

Zitat von AndiHL

Und genau das Problem wurde durch die Einführung der TTR-Punkte noch verschärft. Da ist dann nichts mehr mit eingeschworener Clique die nach dem Punktspiel noch was zusammen unternimmt. Oder ne Jugendmannschaft, die auch bei den Erwachsenen erstmal zusammen bleibt. Das ist für mich ein der Regelungen, die am gravierendsten ins Tischtennis eingegriffen hat und ein Vereinsleben (zu den allgemeinen gesellschaftlichen Problemen) noch schwieriger macht.

Sehe ich anders.
Du kannst die Teams weiter nach Gutdünken zusammenstellen, was folgt sind Sperrvermerke. Die gab es früher genauso, wurden nur weniger konsequent verhängt. Das war deutlich intransparenter und vielfach Geschacher auf dem Staffeltag.
Die Einführung des TTR hat Aufstellungen für alle fairer und nachvollziehbarer gemacht. Am Plazet der spielstärkengemäßen Aufstellungen innerhalb eines Vereins hat das nichts geändert.

[alba]

Zitat von noppennorbert

Sehe ich anders.
Du kannst die Teams weiter nach Gutdünken zusammenstellen, was folgt sind Sperrvermerke. Die gab es früher genauso, wurden nur weniger konsequent verhängt. Das war deutlich intransparenter und vielfach Geschacher auf dem Staffeltag.
Die Einführung des TTR hat Aufstellungen für alle fairer und nachvollziehbarer gemacht. Am Plazet der spielstärkengemäßen Aufstellungen innerhalb eines Vereins hat das nichts geändert.

Und da gibt es heute diejenigen, die zuerst die voraussichtliche Aufstellung des Gegners anschauen, um dann zu entscheiden, ob sie spielen oder nicht. Droht der Verlust von TTR-Punkten, dann …

Ist aber meiner Meinung nur eines von zahllosen Problemen. Das Grundproblem ist, dass das Vereinswesen an sich aussterben wird. Noch ist der Spielbetrieb an Vereine bzw. Verbände geknüpft. Das wird mittelfristig nicht mehr so sein. Was an dessen Stelle tritt, muss man sehen. Oder es gibt keine Ligen mehr, nur noch Events.

[cemundo]

Ich weiss nicht, warum die dieses Prickle-Ball so abfeiern? Ggü. Tischtennis und Tennis sieht es sehr langweilig aus. Zugegeben ist es sehr professioniell aufbereitet und die großen Namen ziehen auch stark Leute an. Aber TT kastrieren nur damit paar Laien den Sport besser verstehen? Dann lieber eine Nische bleiben.

https://www.youtube.com/watch?v=_HgywDiDyJE

[mithardemb]

Zitat von cemundo

Aber TT kastrieren nur damit paar Laien den Sport besser verstehen? Dann lieber eine Nische bleiben.

Ich glaube nicht, dass dass es die Intention dieser Sportart ist, überforderte Laien beim Tischtennis aufzufangen. Es sieht in deinem verlinkten Video doch eher nach einer Showveranstaltung für Ex-Tennis Promis aus.

[mithardemb]

Zitat von alba

Noch ist der Spielbetrieb an Vereine bzw. Verbände geknüpft. Das wird mittelfristig nicht mehr so sein. Was an dessen Stelle tritt, muss man sehen. Oder es gibt keine Ligen mehr, nur noch Events.

Ich stelle mir das sehr schwierig vor, die Sportart rein mit Events über Wasser zu halten. Unterm Strich nehmen doch prozentual nur sehr wenige Spieler an Turnieren teil.