Plastikball, Polyball, Nicht-Zelluloidball

[Setz-It]

Was wäre daran ein Unding? Wenn alle Bällen das T3 erfüllen, ist doch alles gut. Dann hätte es theoretisch schon viel früher zu dieser Situation kommen können , und bloß Glück für die Aktiven, dass das bisher keinen Hersteller interessiert hat.

[Fastest115]

Zitat von achtzehn62

Wenn dann für den Spielbetrieb beide Bälle erlaubt wären hätten wir u.U. einige Vereine mit alten und einige mit neuen Bällen und eine weitere Form des "Heimvorteils" (wahlweise in weiss oder gelb)

Ja und schnelle und langsame Tische und alte und neue usw
Harter Hallenboden oder weicher und glatt oder sumpf usw

Es gibt soviele Unterschiede die auf die Ballflugbahn usw einfluss haben, da kommt es auf einen mehr auch nicht an.

[Rudi Endres]

Tischtennis-Institut:

Holtsee/ Lausanne. Der Zelluloidball wird ab Juli 2014 vom Plastikball abgelöst werden. Ähnlich allen anderen Regeländerungen, an die sich Tischtennisspieler im Laufe der Jahre gewöhnen mussten, wurde auch über die Einführung des Plastikballs bisher viel diskutiert und vor allem – spekuliert.

Die ITTF hat nun die erste wissenschaftliche Studie zu den Eigenschaften des Plastikballs veröffentlicht. Durchgeführt haben sie die Deutschen Konrad Tiefenbacher und Dirk Meyer. Es war im März 2012. In Dortmund fand gerade die Team-WM statt, Deutschland kämpfte um den Titel im eigenen Land. Da verkündete die ITTF endgültig eine Neuerung, die sich schon im Jahr zuvor durch einen ähnlichen Beschluss angebahnt hatte: das Aus für den Zelluloidball – immerhin seit 1891 offizielles Spielgerät im Tischtennis – und stattdessen die Einführung des Plastikballs ab Juli 2014. Als Hintergrund wurde von ITTF-Seite genannt, dass Zelluloid in vielen Ländern bereits verboten sei bzw. in naher Zukunft verboten sein werde. Der Herstellungsprozess birge zu große gesundheitliche Gefahren für die Produktionshelfer.
Plastikball größer aber trotzdem leichter als sein Vorgänger

Der Plastikball wird mit exakt 40 statt 39,8mm größer aber trotzdem leichter als sein Vorgänger sein und aus einem Ganzen statt aus zwei Hälften bestehen. Seine geplante Einführung spaltet die Tischtennis-Gemeinde in zwei Lager: Die einen vermuten durch den neuen Ball eine Abnahme des Spins. Schließlich hatte man diese Erfahrung bereits in den 80er Jahren gemacht, als die ersten Versuche mit einem Plastikball scheiterten – weil dieser nach einiger Zeit zu "glatt" gespielt war und keine Rotation mehr annahm. Andere befürworten einen Ball aus neuem Material, sie bemängeln die Haltbarkeit des Zelluloidballs. Eine Vermutung über die Flugeigenschaften des neuen Balls folgt der nächsten. Mit positiven wie negativen Vorurteilen könnte nun, zumindest in Ansätzen, Schluss sein.

Die ESN GmbH, mit Sitz im unterfränkischen Hofheim und im Alltag für die Produktion von Belägen zuständig, hat im Auftrag der ITTF die erste wissenschaftliche Studie zum Plastikball durchgeführt – unter der Leitung der beiden Deutschen Dr. Dirk Meyer und Konrad Tiefenbacher. In spieltypischen Situationen, wie z.B. Topspin auf Schupfball oder als Gegentopspin, versuchten sich testerfahrene Spieler mit dem neuen Plastikball. Sie sollten anschließend ihre Erfahrungen wiedergeben. Für die wissenschaftliche Messbasis wurden u.a. Laserstrahlen eingesetzt, auf mathematischer Ebene zog man Geschwindigkeitsvektoren zur Berechnung heran.

Spieler geben subjektive Erfahrungen wieder

Nach einigen Spielübungen mit unterschiedlichen Belägen kamen die Probanden zu folgendem Ergebnis: Zunächst sei der Klang des Plastikballes auffällig – er höre sich wie ein kaputter Zelluloidball an. Der Plastikball fühle sich etwas langsamer an, erreiche nicht die absolute Geschwindigkeit eines Zelluloidballs.

Tatsächlich werde mit dem Plastikball etwas weniger Spin erzeugt. Dadurch und weil er höher vom Tisch abspringe, seien z.B. gefährliche Aufschläge leichter zu returnieren. Grundsätzlich sei die Kontrolle – auch aufgrund des gefühlt höheren Härtegrads – größer als beim Zelluloidball. Insgesamt seien die Unterschiede zum Zelluloidball aber eher gering. Nach Einschätzung der Spieler könnten möglicherweise die Abwehrspieler einen leichten Vorteil durch den neuen Ball bekommen.

Zwei Monate Forschungsphase

Einer der führenden Köpfe der Studie war Konrad Tiefenbacher, der sich inzwischen seit 20 Jahren auf wissenschaftlicher Basis mit Tischtennis auseinandersetzt. Zur Aussage der Testspieler, der neue Ball sei härter, sagt er: "Der Plastikball ist größer und kommt dem Spieler härter vor. Maschinell getestet ist er aber weicher. Härtegrad und Dynamik sind zwei verschiedene Welten. Dass ein Ball weich ist, sagt nichts über das Abspringen aus."

Zwei Monate wurde insgesamt am Plastikball geforscht, beginnend im September des letzten Jahres. "Die Studie liefert noch kein komplettes Bild, ist eher als Momentaufnahme und Initialstudie zu betrachten", resümiert Tiefenbacher und entkräftet ein wenig deren wissenschaftliche Bedeutung.

[Mighty]

Zitat von Rudi Endres

Tischtennis-Institut: Holtsee/ Lausanne.

...Seine geplante Einführung spaltet die Tischtennis-Gemeinde in zwei Lager: Die einen vermuten durch den neuen Ball eine Abnahme des Spins. Schließlich hatte man diese Erfahrung bereits in den 80er Jahren gemacht, als die ersten Versuche mit einem Plastikball scheiterten – weil dieser nach einiger Zeit zu "glatt" gespielt war und keine Rotation mehr annahm. Andere befürworten einen Ball aus neuem Material, sie bemängeln die Haltbarkeit des Zelluloidballs.

Doppelt gelogen. Tischtennis-Gemeinde kennt diese Plastikbälle überhaupt nicht. Zweitens, die Haltbarkeit des Zelluloidballs hat sich verschlechtert wegen seiner VERGRÖSSERUNG im Jahre 2000, von 38 auf 40 mm. Der ist nämlich durch die Vergrößerung dünner geworden.

Nun wollen da einige... Menschen den Plastikball noch größer machen, und das haben sie bereits ILLEGAL beschlossen. Das macht den Ball noch dünner und noch weniger haltbar! Es gibt einen Bericht und ein Video über diese neuen Bälle von William Henzell (Australische Nr1), wo auch Richard Prause zu sehen war, laut dem Bericht gehen die Bälle sehr schnell kaputt.

[masl83]

Das ist aber auch ein altes Video und beschreibt die ersten Bälle. Ich denke man kann davon ausgehen, dass die jetzt getesteten Bälle, schon besser waren.

[tate]

Zitat von achtzehn62

Wenn dann für den Spielbetrieb beide Bälle erlaubt wären hätten wir u.U. einige Vereine mit alten und einige mit neuen Bällen und eine weitere Form des "Heimvorteils" (wahlweise in weiss oder gelb)

Was spräche denn gegen einen solchen Heimvorteil? Meines Erachtens nicht. Denn es gibt momentan doch auch wahlweise Tische mit grüner oder blauer Oberfläche. Außerdem gibt es "schnelle" und "langsame" Tische. Und ein Joola-Ball tickt auch heute schon anders als ein Nittaku-Ball! Darüber hinaus kann man weiße oder orangene Bälle benutzen. Unterschiedlichste Konstellationen sind heute also denkbar, auf die sich die Gastmannschaft einstellen muss.

Kurz: Die Spielbedingungen können regelgerecht so unterschiedlich sein, dass ein längeres Nebeneinander von Zelluloid-Ball und neuem Ball doch eigentlich kein Problem wäre.

[Klassiker]

Könnte mir vorstellen, ein China mit FKE auf der VH und ne Kurznoppe auf der RH.
Wäre doch Ideal bei so einem Ball

[ttdr]

Zitat von tate

Kurz: Die Spielbedingungen können regelgerecht so unterschiedlich sein, dass ein längeres Nebeneinander von Zelluloid-Ball und neuem Ball doch eigentlich kein Problem wäre.

Das dürfte jeder anders sehen. Doch regeltechnisch wird dieses Nebeneinander wohl nur vorübergehend existieren. Dies wird wohl die "obere Riege" so sehen, hoffe ich sehr.
Letztendlich hängt es aber davon ab, ob der Plastikball quasi dem Zelluloidball sehr ähnlich ist (dann wäre ein Nebeneinander möglich) oder, ob er sich doch recht viel unterscheidet. Noch kann man ihn ja verbessern bis 2014.

[Fastest115]

Naja so einfach ist die Zeitrechnung ja nicht.

2 Punkte

1. Bis jetzt gibt es keine Bälle für Normalsterbliche zum probieren. Nur ein paar "Prototypen" sind bei wenigen Profis im Test.
2. Wenn am 1.7.2014 alle TT Spieler der Welt direkt oder indirekt über die Vereine usw sagen wir mal 6 Bälle bestellen, müssen die ja irgendwann produziert werden. Das wird sicher nicht von heute auf morgen gehen, weil wir ja nicht im laufenden Geschäft sind sondern in der start up Phase eine Riesen Menge brauchen.

[Abwehrtitan]

Zitat von Fastest115

Naja so einfach ist die Zeitrechnung ja nicht.

2 Punkte

1. Bis jetzt gibt es keine Bälle für Normalsterbliche zum probieren. Nur ein paar "Prototypen" sind bei wenigen Profis im Test.
2. Wenn am 1.7.2014 alle TT Spieler der Welt direkt oder indirekt über die Vereine usw sagen wir mal 6 Bälle bestellen, müssen die ja irgendwann produziert werden. Das wird sicher nicht von heute auf morgen gehen, weil wir ja nicht im laufenden Geschäft sind sondern in der start up Phase eine Riesen Menge brauchen.

Wer sagt eigentlich das diese Bälle weniger Schnitt annehmen ?
Hab hier nicht den kompletten Thread gelesen, deshalb bitte ich eine belastbare Quelle zu nennen.

Denn damit könnte als Schnittwechselspieler den Sport nach 40 Jahren bar jeglicher Gefährlichkeit entweder einstellen, oder fünf bis sechs Ligen nach unten rutschen.

So`n Ball muss mal her .... wen könnte man da ansprechen ?