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  #561  
Alt 03.02.2020, 14:36
Noppenzar Noppenzar ist gerade online
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AW: Zukunft der Automobil Industrie - Neuordnung auf dem Weltmarkt durch Elektromobil

Was ihr bei selbstfahrenden Autos und E-Karren vergesst ist der Lebenszyklus der aktuellen Verbrenner. Selbst wenn sie aus Deutschland weg sind, dann fahren die noch in anderen Staaten Jahre bis Jahrzehnte weiter.

Und klar funktionieren "Selbstfahrer" unter Laborbedingungen. In der Praxis (Dunkelheit, tiefstehende Sonne, Nebel, Schnee, enge Kurven) funktioniert es eben noch nicht. Laut Focus ist man auf Stufe 2 im Praxisbetrieb. Viele Fragen sind ungelöst, auch ethische. Kinder überfahren oder den eigenen Fahrer in den Graben schicken? Usw., usw.

Und wie geht man mit den vorhandenen Autos um? Nutzungsverbot? Kaum durchsetzbar!

Selbst auf der Schiene, wo es technisch viel einfacher umzusetzen ist, fährt man noch mit Lokführer.

MMn. Minimum 20 Jahre, eher 30-40 bis zum flächendeckenden Einsatz vollautomatisierter PKW/LKW.

Vereinzelt im Luxussegment vielleicht etwas eher.

Und ja, Google, Apple, Amazon, Microsoft zählen für mich mittlerweile zur "Old Economy". Sie verfügen über riesiges Kapital und werden nicht anders geführt wie "klassische" Unternehmen, auch wenn sie sich anders verkaufen.

Das hier beschriebene Problem der Massentauglichkeit sehe ich beim E-Auto ähnlich wie Nieschreiber. Wobei es nicht nur sozial Schwache betrifft, sondern auch durchaus gut gestellte Menschen, die entweder Vielfahrer sind oder im Ballungsraum leben.

Selbst wenn in Deutschland 10 Mio Ladesäulen gebaut würden, wie soll das in der Praxis aussehen? Wer finanziert das? Wie holt sich der Staat die wegfallende Mineralölsteuer? Wie sorgt er für Gerechtigkeit zwischen Hausbesitzern, die mit eigener Solaranlage laden und Bewohnern von Mehrfamilienhäusern in Großstädten, die teure Ladesäulen anfahren müssen?

Eins steht für mich fest, nämlich dass man den Rückhalt der Bevölkerung nicht bis ultimo Strapazieren kann. Mam sollte Fehler wie bei der Einführung des Euro, der EU-Osterweiterung und der Globalisierung die die Politik völlig unterschätzt hat und die letztendlich zu Trump, Brexit und AFD geführt hat, nicht wiederholen.

Die Gefahr die hier lauert wird mMn. in den Wolkenkuckuksheimen "Brüssel" und "Berlin" chronisch unterschätzt. Gerade der Deutsche hat eine sehr lange Leitung, wenn er vom Staat gegängelt wird. Wenn es dann aber knallt, dann wählt sich der Deutsche lieber einen "Führer", als selbst auf die Straße zu gehen. Man sollte bei dem ganzen "Nichtvergessen" auch nicht unterschlagen, dass das Extreme in Deutschland immer den Ursprung in sozialer Ungleichheit hatte. In der Retrospektive wird oft vergessen, dass zwischen 1929 und 1933 hauptsächlich der Abstieg der Mittelschicht, auch der oberen, für die Wahl der NSDAP ursächlich war.

Schlussendlich müssen praktikable Lösungen her, die die Masse der Menschen nicht zusätzlich belasten.
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  #562  
Alt 03.02.2020, 15:10
Schrottkopf Schrottkopf ist gerade online
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AW: Zukunft der Automobil Industrie - Neuordnung auf dem Weltmarkt durch Elektromobil

Zitat:
Zitat von Nieschreiber Beitrag anzeigen
Das mit den sicheren, weil selbstfahrenden Autos kann nicht mehr ernsthaft angezweifelt werden, auch das ist korrekt.
Kommt drauf an, wo...

Zitat:
Zitat von Noppenzar Beitrag anzeigen
Und klar funktionieren "Selbstfahrer" unter Laborbedingungen. In der Praxis (Dunkelheit, tiefstehende Sonne, Nebel, Schnee, enge Kurven) funktioniert es eben noch nicht.
Die Witterungsbedingungen sind nur ein Teil des Problems. Viel schlimmer ist der unterschiedliche Zustand der Straßen - und damit meine ich jetzt nicht nur den Fahrbahnbelag sondern auch Breite, nicht vorhandene Markierungen, Leitpfosten bis hin zum nicht vorhandenen Datenmobilfunknetz.

Wenn man nicht völlig ausschließen kann, dass hinter der nächsten Kurve ein liegengebliebener LKW, eine Baustelle oder was auch immer für ein Hindernis die eigene Spur blockiert, dann ist man zwingend auf ein System zur Informationsweitergabe an alle Fahrzeuge im Umkreis angewiesen.

Auf der vielbefahrenen A9 wird das ganz entspannt heute schon realisiert. Die wird auch jetzt schon von BMW und Audi als Teststrecke genutzt. Sicher kein Zufall, dass BMW ein paar tausend Arbeitsplätze im Zentrum für autonomes Fahren nur 3km von der A9 eingerichtet hat.

Aus solchen Teststrecken kann man auch LKW-Züge bilden oder was auch immer man sonst noch für Ideen ausprobieren will.

Zitat:
Zitat von Noppenzar Beitrag anzeigen
MMn. Minimum 20 Jahre, eher 30-40 bis zum flächendeckenden Einsatz vollautomatisierter PKW/LKW.
Meiner Ansicht nach wird es auf eine Hybrid-Lösung hinauslaufen.

Autonomes Fahren in Bereichen, in denen die Infrastruktur ausgebaut ist und sobald man diesen Bereich verlässt und im Bayrischen Wald oder McPomm durch die Pampa fährt, muss halt doch wieder der Fahrer ran - egal ob PWK oder LKW.

Muss ich meinen Jungs wohl doch noch irgendwann den Führerschein zahlen...
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  #563  
Alt 03.02.2020, 16:46
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AW: Zukunft der Automobil Industrie - Neuordnung auf dem Weltmarkt durch Elektromobil

Zitat:
Zitat von Schrottkopf Beitrag anzeigen
...Aus solchen Teststrecken kann man auch LKW-Züge bilden....
LKW-Züge sind im Prinzip nicht die schlechteste Idee, wenn man davon absieht, dass die Auffahrt auf die Autobahnen dann noch komplizierter werden könnte.
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  #564  
Alt 03.02.2020, 17:01
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AW: Zukunft der Automobil Industrie - Neuordnung auf dem Weltmarkt durch Elektromobil

Man könnte die maximale Länge so eines Zugs auf 5 (nur ein spontanes Beispiel) LKW begrenzen, schon ist das Problem entschärft.
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  #565  
Alt 03.02.2020, 17:06
Noppenzar Noppenzar ist gerade online
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AW: Zukunft der Automobil Industrie - Neuordnung auf dem Weltmarkt durch Elektromobil

Die LKW-Züge scheitern in der Praxis doch schon am Gewicht. Die heutigen Brücken verrotten doch schon unter 40 Tonnen. Wie soll das beim Roadtrain aussehen?

Dazu kommen die Dinger Abseits der Autobahn um keine Ecke. Und dann kann man auch gleich die Schiene nehmen.

Ich denke auch, dass es ein Mischmasch wird. Ein Problem ist ja auch die Ausspioniererei durch Datensammlung. Ein massiv unterschätzter Punkr. Schon bei aktuellen Modellen gibt es da erhebliche Bedenken. Und was ist mit Kriminellen, die die Systeme abschalten?

Dazu kommt die Haftungsfrage bei technischem Defekt oder Ausfall der Datenübertragung.

Muss man dann auf der Autobahn übernachten? Wird automatisch die Polizei verständigt?

Was ist mit "Sonderwegerechten"?

Was ist mit dem europäischen Straßennetz bei freiem Grenzverkehr?

Dass die Systeme das theoretisch können, da habe ich keinen Zweifel.

Ob man aber alle paar Meter einen 5G Sendemast mit massiver Strahlung möchte, wo gesundheitliche Folgen noch völlig ungeklärt sind, das ist eine ganz andere Baustelle.
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  #566  
Alt 03.02.2020, 17:57
Nieschreiber Nieschreiber ist offline
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AW: Zukunft der Automobil Industrie - Neuordnung auf dem Weltmarkt durch Elektromobil

Zitat:
Zitat von Schrottkopf Beitrag anzeigen
Kommt drauf an, wo...
Nicht das Wo (die autarken Autos in Zukunft fahren werden) ist entscheidend, sondern wie die realisierbaren technischen Möglichkeiten genutzt werden, wird diesbezüglich entscheidend sein.

Oder anders ausgedrückt...
Technisch sind sichere, autarke Autos möglich, ob das gewollt wird und wenn ja der sicherste, mögliche technische Standard vorgeschrieben wird, das vermag ich nicht einzuschätzen.

Wenn ich daran denke, dass die allermeisten, schweren Auffahrunfälle und Unfälle beim Abbiegen des Berufskraftverkehrs, nicht selten mit dem Ergebnis, dass dabei Menschen zu Tode kommen, jetzt schon Geschichte sein könnten, wenn denn die vorhandenen technischen Möglichkeiten zwingend vorgeschrieben wären, sind Zweifel an sicheren, autarken Fahrzeugen durchaus berechtigt. Aber nicht der technischen Möglichkeit wegen.
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  #567  
Alt 03.02.2020, 18:12
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Peter Igel Peter Igel ist offline
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autonomes Fahren interessiert mich (noch) nicht.
Auf gaaaaanz lange Sicht wird das kommen, aber das ist noch Zukunftsmusik.

Mich interessiert eher die Praktikabilität und Sinnhaftigkeit von Hybriden und reinen E-Fahrzeugen.
Bin ja Pragmatiker

Und die Diskussion hier gefällt mir.
Vor allem Nieschreiber als Elektrofan mit wohltuend realistischen Aussagen!

Dass das teuer ist, da beißt die Maus keinen Faden ab.
E-Prämie hin, Steuergeschenk her.
Man muss es WOLLEN.

Ich erhoffe mir ja nen echten "Spaßeffekt" mit so nem 480-PS-Elektro-Auto.
Ob ich da täglich 20 Euro Strom verbrauche für 150km, das ist mir ehrlich gesagt egal.
Zahlt eh die Firma.
(Wobei, Bretti, Deiner ist doch auch ein Firmenwagen...klappt das abrechnungstechnisch, wenn man zuhause lädt?)

Bleibt wirklich nur das Reichweitenproblem.
Dafür hätte man natürlich seinen (privaten) Zweitwagen.
Aber rechnet sich dann ein Firmenwagen noch bzw führe man nicht mit nem Hybriden (der ungerechterweise das Steuergeschenk ebenso bekommt) nicht weitaus günstiger unterm Strich?

Womit sich die Katze in den Schwanz beißt.
Man muss es sich leisten können UND wollen.
Individuelles Fahr- und Streckenprofil ist natürlich wichtig.
Wer täglich 50km Strecke zur Arbeit hat, für den ist das optimal; der kann noch locker mit derselben Ladung einkaufen und essen fahren.

Naja, mal gucken, wie der "Lustfaktor" ausfällt mit dem Model 3 Performance.
Aus Öko-Gründen kauf ich die Karre gewiss nicht; das steht mal fest
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  #568  
Alt 03.02.2020, 19:26
BlinderBarmer BlinderBarmer ist offline
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AW: Zukunft der Automobil Industrie - Neuordnung auf dem Weltmarkt durch Elektromobil

Ich verlinke was zur aktuellen Testphase der Stufe 5 und Noppe erzählt hier was von gerade mal Stufe 2.
Groß, wirklich.
Es geht darum, das in absehbarer Zukunft die Vollkosten eines E-Auto niedriger sind als die Betriebskosten eines Diesel.
Das mit dem leisten können und wollen ist dann nicht die Frage, jedenfalls nicht beim E-Auto.
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  #569  
Alt 03.02.2020, 19:32
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Peter Igel Peter Igel ist offline
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Sabbel nicht.
Dein Gesülze ist ja unerträglich.
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  #570  
Alt 03.02.2020, 20:34
Nieschreiber Nieschreiber ist offline
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Zitat:
Zitat von BlinderBarmer Beitrag anzeigen
Es geht darum, das in absehbarer Zukunft die Vollkosten eines E-Auto niedriger sind als die Betriebskosten eines Diesel.
Das mit dem leisten können und wollen ist dann nicht die Frage, jedenfalls nicht beim E-Auto.
Welchen Zeitraum beschreibt Dein: "In absehbarer Zukunft"? Ohne eh schon vorhandenem erheblichen politischen Willen in Form von Subventionen , wird das keineswegs so absehbar.

Soweit mir bekannt liegen die Einnahmen durch die Mineralölsteuer bei ca 40 Milliarden Euro jährlich. Davon kommen 90 % duch die KFZ-Verbräuche zustande.
Bricht das ein, wird auch mit der Subventionierei der E-Mobilität vorbei sein. Die technischen Nachteile bei rein E-betriebenen Fahrzeugen lassen sich auch nicht wegdiskutieren. Sie wären durchaus vertretbar, gäbe es eine brauchbare Ladeinfrastruktur, nur gibt es die leider nicht. Das ist schon viele Jahr so und in absehbarer Zukunft, wird das leider auch noch der Fall bleiben.

Schau Dir einfach mal den Anteil der Bevölkerung an, der zur Miete wohnt und dann zähle den Anteil an Eigentumswohnungsbesitzern hinzu, der nun leider auch nicht auf einen KFZ-Stellplatz mit Stromanschluss zurückgreifen kann.

Das änderste auch nicht, in dem E-Autos (noch ein paar Jährchen lange künstlich) billiger (gemacht) werden.

BTW: Mein erstes Auto - ein gebrauchter Käfer, was sonst - hatte 1000 DM gekostet. Den bin ich ein paar Jährchen gefahren. In absehbarer Zukunft sehe ich bei E-Autos nichts, was dem entsprechen könnte.
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