Werner Schlager (AUT)

[rob1970]

Zitat von mithardemb

Um das mal auf die (deutsche) Bundesliga anzuwenden. Falls Würzbrug gegen Plüderhausen das Rückspiel gewinnt und deutscher Meister wird, dann haben die den Titel ohne das Mitwirken eine deutschen Spielers errungen - mit Aussnahmen von Frank Müller natürlich. Das stimmt mich persöhnilch dann schon ein bißchen nachdenklich ob das der richtige Weg der Bundesliga ist.

Das hat nichts mit Einbürgerungen zu tun.

[mithardemb]

Zitat von rob1970

Das hat nichts mit Einbürgerungen zu tun.

Da muß ich dir Recht geben. Da bin ich wohl ein wenig am Thema vorbeigerutscht. Sorry.

[Nacki]

Zitat von mithardemb

Das stimmt mich persöhnilch dann schon ein bißchen nachdenklich ob das der richtige Weg der Bundesliga ist.

In der Bundesliga ist das doch schon lange so. Im Vereinssport ist das auch nicht immer von Vorteil, ist aber so und ließe sich wohl kaum rückgängig machen. Einbürgerungen führen aus meiner Sicht jedoch Nationalmannschaften und Ländervergleiche ziemlich ad absurdum. Wo läge der Reiz, wenn im Endspiel der Europameisterschaft drei schweizer Chinesen gegen drei norwegische Chinesen anträten?

[mithardemb]

Zitat von Nacki

In der Bundesliga ist das doch schon lange so. Im Vereinssport ist das auch nicht immer von Vorteil, ist aber so und ließe sich wohl kaum rückgängig machen. Einbürgerungen führen aus meiner Sicht jedoch Nationalmannschaften und Ländervergleiche ziemlich ad absurdum. Wo läge der Reiz, wenn im Endspiel der Europameisterschaft drei schweizer Chinesen gegen drei norwegische Chinesen anträten?

Es gibt bei einigen Sportarten die Regeln, daß man nicht mehr für eine andere Nationalmannschaft starten darf, wenn man einmal für ein Land aktiv war. Das würde im Tischtennis aber nur wenig bringen. In China muß man extrem gut sein, um nur in die Nähe der Nationalmannschaft zu kommen und wenn man auch nur ein ganz kleines bißchen schlechter ist dann fällt man raus. Dieses Aussortieren in ganz jungen Jahren bedeutet, daß auch potentielle Top10 Spieler wie Liu Jia aus dem System rausfallen. Diese sind natürlich für alle anderen Nationalmannschaften eine Bereicherung.

Sofern die Spielerinnen auch ihren Lebensmittelpunkt in dem jeweiligen Land haben - und diesen vorraussichtlich auch nach der sportlichen Karriere beibehalten werden - finde ich auch nichts dabei, wenn eine österreichische Nationalspielerin asiatische Gesichtszüge hat.

[Nick]

Unsere Herren sind doch gerade deshalb so stark, weil wir eben mit der Bundesliga eine der stärksten Ligen überhaupt haben. Wenn ich mir Samosonov und Smirnov in Charleroi so anschaue. Einen gefallen haben sie sich damit sicher nicht getan die Bundesliga zu verlassen.

Bei den Damen sieht die Sache schon wieder anders aus. Hier stände uns ein Pendant zu Timo Boll gut zu gesicht. Liu Jia wäre meine absolute Traumbesetzung.

[Jancsi]

Zitat von PeterBecker

Die Antwort ist: JA.

es sind jedes Jahr deutsche Schüler/Jugendliche in China zum trainieren

Das ist ja selbstverständlich, wie kann man so eine Frage nur stellen ???

[SpinDoctor]

Spieler X zieht mit 30 Jahren aus beruflichen Gründen von Altstadt nach Neustadt. Natürlich ist der TTC Neustadt froh, einen starken Spieler verpflichten zu können und hofft auf eine Belebung des Trainingsbetriebs und einen eventuellen Aufstieg. Wenn nun jemand käme und sagt: "Das geht nicht, der X ist doch gar nicht in Neustadt aufgewachsen und ausserdem nimmt er unseren jungen Talenten den Platz in der Ersten weg!" würde man ihm mit Recht den Vogel zeigen.

Die Frage ist doch: Warum soll dies auf nationaler Ebene nicht mehr gelten? Werner Schlager hat aus seiner Sicht völlig Recht, wenn er sagt, die Einbürgerungen haben den TT-Sport in Österreich vorangebracht. Als Zuschauer/Fan hat man aber irgendwie ein Problem auf der emotionalen Ebene. Auch mich beschleicht leises Unbehagen bei der Vorstellung von drei Schweizer Chinesen gegen drei norwegische Chinesen im Endspiel der EM, und das Medienecho wäre bestimmt auch nicht so prickelnd. Aber wo die Grenze ziehen? Ein eingebürgerter Spieler ist ok, zwei gerade auch noch (aber nur wenns nicht beides Chinesen sind ), und drei gehen auf keinen Fall?

Man könnte es sich einfach machen, und sagen, in Zeitalter der Globalisierung ist so etwas wie eine "Nationalmannschaft" ohnehin nicht mehr zeitgemäss. Aber gerade die Nationalmannschaft hat - egal in welcher Sportart - das höchste Identifikationspotenzial in der breiten Öffentlichkeit.
Ich habe auch keine Patentlösung, da ich, wie gesagt, das Problem in erster Linie auf der emotionalen Ebene sehe, aber es wäre auch ein Fehler, wenn die Verantwortlichen so tun, als gäbe es dieses Problem nicht.

[henrypijames]

Zitat von SpinDoctor

Spieler X zieht mit 30 Jahren [...]

Brilliant dargestellt.

[hennes]

Zitat von SpinDoctor

Spieler X zieht mit 30 Jahren aus beruflichen Gründen von Altstadt nach Neustadt. Natürlich ist der TTC Neustadt froh, einen starken Spieler verpflichten zu können und hofft auf eine Belebung des Trainingsbetriebs und einen eventuellen Aufstieg. Wenn nun jemand käme und sagt: "Das geht nicht, der X ist doch gar nicht in Neustadt aufgewachsen und ausserdem nimmt er unseren jungen Talenten den Platz in der Ersten weg!" würde man ihm mit Recht den Vogel zeigen.

Das stimmt, aber man wechselt ja nicht seine Nationalität wie einen Verein, der Vergleich ist doch etwas überstrapaziert.

[henrypijames]

Zitat von Ralf TT-Granate

Das stimmt, aber man wechselt ja nicht seine Nationalität wie einen Verein, der Vergleich ist doch etwas überstrapaziert.

"Man" wechselt deshalb seine Nationalitaet nicht so leicht, weil der buerokratische Aufwand zu gross ist. Mit anderen Worten, der Unterschied ist praktischer Natur - ideologisch sehe ich da keine erhebliche Differenz.