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Spieler, Trainer und Mannschaften aus dem Profibereich Hier geht es um die Stars der Szene (Spieler, Trainer und Mannschaften aus dem Profibereich), denen hier einzelne Themen gewidmet sind, in denen diese aber auch selber "bloggen" können. |
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Themen-Optionen |
#571
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AW: Bester Waldner
Zitat:
Was für ein Quatsch wieder mal! Da wird das angestaubte Gerücht ausgegraben, man solle doch aufhören, wenns am Schönsten ist (also auf dem Höhepunkt). Es ist doch einem Waldner sowas von egal und seiner sportlichen Lebensleistung ganz und gar nicht abträglich, nicht mit einem Titel abzutreten. Berauschend wäre höchstens mit eben jenem 43 Jahren sich nochmal zu qualifizieren in der "schnellsten Rückschlagsportart der Welt" und vieleicht nochmal den einen oder anderen Jungspund in dem Land, in dem er sicherlich seine größte Reputation geniesst, zu ärgern. Ich bin mir sicher, die chinesischen Fans würden ihm einen würdigen Abschied bescheren. Ausserdem: wer sich QUALIFIZIERT, gehört SPORTLICH dazu. Wenn ich mich richtig erinnere, wurde der Gute auch schon vor Athen abgeschrieben. Und für uns Zuschauer ist auch nur ein Doppel Waldner/Persson bei Olympia hundertmal interessanter als irgendein Zweirundenspiel Chiang/Mai gegen Pe/King - und das soll keine Abwertung sein. Man erinnere sich in diesem Zusammenhang an den denkwürdigen Auftritt J. Connors in Paris. Jahrzehntelang DAS Ekelpaket spielte er sich hier in die Herzen der Fans, obwohl er verlor. Ähnlich - nicht ganz so spektakultär - der Auftritt Tibor Klampars in Dortmund 1989, zumindest für Eingeweihte. Der Gute hat fast keinen Aufschlag gegen Jan Ove bekommen, war sonst aber absolut überlegen, Waldner bekam keinen Ball hinter dem Tisch und war froh, sich auf seinen Aufschlag verlassen zu können. War auch ne Zweit- oder Drittrundenniederlage - letztlich chancenlos - bei der Klampar standing ovations erhielt. |
#572
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AW: Bester Waldner
In dem Buch "Geheimnisse eines TT-Genies" beantwortet Jan-Ove Waldner die Frage nach seinem besten Match in einem Tunier folgendermaßen:
"Das Viertalfinale gegen Chen Longcan oder das Semifinale gegen Teng Yi, 1987 in Neu Delhi. Die letzten Matches von Manchester waren auch sehr gut, aber die in Dehli waren besser. Während der ersten Runden war ich krank gewesen, und trotzdem gelang es mir zum ersten Mal bei einer WM, ein Loch in die chinesische Elitemauer zu reißen. Ich siegte, obwohl ich mich in der schwächeren Position befand. In Manchester war ich in Topform und gewann aus einer überlegenen Position heraus." MfG Waldner-Fan |
#573
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AW: Bester Waldner
Zitat:
Somit subjektiv und emotional sicher richtig; Die "überlegene Position" in Manchester kommt allerdings auch nicht von ungefähr... Favoritensiege schmecken nicht so gut, fragt mal Federer nach seinen besten Spielen... |
#574
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AW: Bester Waldner
Ja, von sehr vielen. Ich war nach mehreren längeren Gesprächen mit JO davon überzeugt (und habe es im übrigen vorher auch so geschrieben), dass er nur in Athen antreten würde, wenn er sich so stark und fit fühlen würde, um mit den Allerbesten mithalten zu können. Ähnlich hat er es in Athen dann auch mehrfach gesagt. Deshalb bin ich mir recht sicher, dass es nicht noch keinen Rücktritt vom Rücktritt geben wird, den ersten gab es ja schon zur Team-WM 2006 in Bremen.
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#575
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Zitat:
Klampar hatte sein Comeback ja bereits 1988 bei Olympia gefeiert, als er mit 35 in Seoul ins Halbfinale einzog und zusammen mit Lindh dort der beste Europäer war. Auch dies hatte ihm - ähnlich wie Waldner 2004 in Athen - im Vorfeld kaum jemand zugetraut. Aber der gute Tibor war halt - obwohl er auch in seiner Hochzeit nie einen Einzeltitel bei WM oder EM gewann (freilich durfte er bei einigen Titelkämpfen nicht antreten, wurde wegen verschiedener Disziplinlosigkeiten mehrfach von seinem Heimatverband gesperrt) - eine Ausnahmeerscheinung. Nimmt man all seine Errungenschaften zusammen, möglicherweise gar der innovativste Spieler der TT-Geschichte: Frischklebeerfinder, Rückhand-Gegenzieher am Tisch, Vorhandschwinger mit steifem Arm und recht kurzen Ausholbewegungen, extrem frühe Ballannahme...nicht umsonst hatte der junge Waldner Anfang der Achziger in einigen Interviews die Technik des Ungarn gepriesen und bewundert... Waldners Auferstehung vom Krankenbett erlebte ich damals in Delhi übrigens live mit und hab seine Viertel- und Halbfinalspiele dort nicht umsonst hier im Forum mehrfach zu seinen stärksten Leistungen überhaupt gezählt. Die oben genannten technischen Fortschritte unserer Sportart über die letzte Dekaden etc. gibt es natürlich zweifellos. Nur darf man hier nicht vergessen, daß einige absolute Ausnahmespieler wie Waldner diese Entwicklung teilweise bereits zehn, fünfzehn oder mehr Jahre vorweg genommen haben. Deshalb glaube ich nach wie vor, daß der Waldner von Barcelona und Manchester - mit ein paar Monaten Eingewöhnungszeit an den großen Ball - auch heute noch voll konkurrenzfähig wäre. Die überlegene Fitness von damals, größere Schnelligkeit, Dynamik und vor allem die besseren Reflexe sind nicht so ohne weiteres durch technische Weiterentwicklung zu kompensieren. Interessant wäre es sicher auch mal, einen Jiang Jialiang und Liu Guloiang aus deren Glanzzeit gegen die heutige Elite antreten zu lassen : Wer sich da noch an die Demontage Schlagers 2005 durch den über 40jährigen - in den 80ern nicht zur absoluten Weltspitze gehörenden - He Zhiwen erinnert, der darf sich ruhig auch das Motto aus Lawrence of Arabia ins Gedächtnis rufen: " Nichts steht geschrieben! " ´
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´ Alle Wege münden in schwarze Verwesung.... .. (Georg Trakl) Geändert von Rieslingrübe (30.06.2007 um 22:53 Uhr) |
#576
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AW: Bester Waldner
Hi Rübe,
so, jetz hast du mich mal in einem " Nicht-langweiligem-Material-oder-Technik-Theat ". Aber hier kenn ich mich einfach nicht so gut aus. Ich kann nur dazu was sagen, was ich in Videos gesehen hab. Ich hab mir ein Waldner Best Of aus dem Net gezogen und finde, dass früher noch mit viel mehr Spielwitz gespielt wurde.( hat bestimmt noch ein bisschen mehr Spaß gemacht da zu zugucken ) Außerdem hat der Waldner von Athen glaub ich nicht so viele Monster Rückhand( und manchmal auch Vorhand-)blocks gespielt wie zu seinen Glanzzeiten, was vieleicht auf die viel festeren Topspins zurückzuführen ist? Ist schwer zu sagen, ob ein damaliger Waldner gegen einen heutigen Wang Liqin gewinnen würde, aber ich denke fast nicht. Ist eben nochmal schneller geworden unser Sport, aber früher durfte man den Ball beim Aufschlag aus der Hand schlagen und mit der Nichtaufschladhand den Ball verdecken... ist echt schwer...ich halt mich doch lieber raus Gruß Sev
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Rasanter R47Stiga Mellis Rasanter R42 |
#577
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Also der Waldner in Barcelona und Manchester verfügte mit Sicherheit über eine etwas größere Schnellkraft und Dynamik als der fast Vierzigjährige in Athen. - Die Güte seines Materials bzw. seines Schlägers unterschied sich gewiss nicht großartig in diesen zwölf Jahren. Allerdings waren seine Reflexe wie erwähnt Anfang der Neunziger auf jeden Fall besser...
Der Vergleich von Videomitschnitten verschiedener Dekaden - noch dazu in häufig völlig indiskutablen Funzelformaten - ist überdies nicht unproblematisch...ihr hättet den Meister halt damals mal live sehen sollen...
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´ Alle Wege münden in schwarze Verwesung.... .. (Georg Trakl) |
#578
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AW: Bester Waldner
die frage ist doch eigentlich sehr leicht zu beantworten.ganz klar bei der wm 1997 in manchsester!wenn einer eine wm,ohne satzverlust gewinnt,erübrigt sich wohl jede weitere diskussion.sowas ist einfach mitnichten zu toppen.
Geändert von profispieler (30.06.2007 um 22:45 Uhr) |
#579
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AW: Bester Waldner
Daß er Ma Lin in Athen rausgehauen hat, war m.E. vor allem eine Kopfleistung gewesen. Er kannte Ma Lin und seinen Spielstil. Er wußte, daß er in langen Ballwechseln weniger Chancen hatte, und die Beinarbeit des Chinese überlegen ist, und auch die Schlaghärte und die Gegentops des Chinesen sind überlegen. Hätte er Angriffe auf eigene Fast gestartet, der Chinesen hätte knallhart gegengezogen und Punkt. Also hat er den Spieß umgedreht: er blieb passiv, und legte dem Chinesen in gewissen Situation absichtlich eine "Vorlage" zum Angriff, und zwar so eine Vorlage, daß er ungefähr wußte wo der Angriff langen wird, um dann knallharte selbst gegenzuziehen zum Punktgewinn. Er ließ sich also nicht auf irgendwelche Spielchen ein, sondern spielte Zuckerbrot und Peitsche. Taktisch brillant, aber sicher nicht sein bestes Tischtennis.
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Philippshospital – come in and find out!http://forum.tt-news.de/showthread.php?t=80370 Geändert von Klaus123 (01.07.2007 um 00:28 Uhr) |
#580
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AW: Bester Waldner
Ich hatte das Privileg Waldner `89 in Dortmund bei seinem ersten Weltmeistertitel im Einzel und `92 bei der EM in Stuttgart live sehen zu können. Absolut beeindruckend war sein überragender Spielwitz, nie wusste man welcher Schlag jetzt von ihm als Antwort wo hin kam. Das hat ihn in jener Zeit so unberrechenbar gemacht. Solch eine Variabilität und Genialität habe ich weder bei einem anderen Spieler -egal zu welcher Zeit- noch bei ihm selbst wieder gesehen. Schon 1997 in Manchester hatte er eine andere Spielweise. Ging es ihm Ende der `80er und Anfang der `90er noch darum den unmöglichen Ball zu spielen (das hat ihn übrigens 1982 den EM-Titel gegen Appelgren nach einer 2:0 Satzführung noch gekostet - als er unbedingt einen Ball unter die Netzhalterung spielen wollte). Bedingt durch das plötzliche Auftreten der beiden chinesischen Jungstars Kong und Liu Mitte der 90er musste er sich "leider" dem schnellen und druckvollen Spiel anpassen. Bei der WM `97 hat man deutlich gesehen, dass er nun auch vermehrt auf den direkten Punktgewinn aus war. Nicht der Ballwechsel als solcher zählte, sondern der Punkt. Daher hat er seinen Spielwitz ein wenig dem schnellen Erfolg geopfert. Insgesamt war es dann wohl die perfekte Mischung, die in bei diesem Turnier in einer eigenen Klasse hat spielen lassen. Daher würde ich profispieler Recht geben, `97 war er für mich der beste Waldner, der gegen den von Athen `04 gewonnen hätte.
In Erinnerung bleibt mir aber der Spielwitz und die unmöglichen Bälle von `89 bis `92. Ich liebe die Halbdistanz- und Ballonabwehrduelle gegen Persson oder Appelgren und die Block- und Konterarien gegen Gatien oder Roßkopf. Mann hat er die ein ums andere mal ins Leere laufen lassen. Ein Monstertopspin oder Gegenzieher über dem Tisch ist zwar auch eine tolle Sache, das kann eine Maschine und TT-Roborter aber besser!
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irony: "a bunch of idiots dancing around on a plane to a song made famous by a band that died in a plane crash." |
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