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Stammtisch Hier könnt Ihr über "Gott und die Welt", Politik, Fernsehen, Bücher, Musik und alles was Euch sonst interessiert diskutieren. Plaudern in lockerer Atmosphäre ;-)

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  #5831  
Alt 23.12.2020, 11:37
mithardemb mithardemb ist gerade online
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mithardemb ist ein sehr geschätzer Mensch dessen Wort hier Gewicht hat (Renommeepunkte mindestens +250)mithardemb ist ein sehr geschätzer Mensch dessen Wort hier Gewicht hat (Renommeepunkte mindestens +250)mithardemb ist ein sehr geschätzer Mensch dessen Wort hier Gewicht hat (Renommeepunkte mindestens +250)mithardemb ist ein sehr geschätzer Mensch dessen Wort hier Gewicht hat (Renommeepunkte mindestens +250)
AW: Coronavirus allgemein (Covid-19, Virologen, Politik, aktuelle Lage, Impfung, usw.

Zitat:
Zitat von Danielson Beitrag anzeigen
... sondern dass die politische Gesinnung ein Faktor ist, der zur Ausbreitung des Virus nicht unwesentlich beiträgt.
Was wären denn deine Argumente für diese These?
__________________
SHA256: 6246c120f8d58fc617fbc53159dc
5c7864eb31f2f5ef5e8488f557ff08972dc4
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  #5832  
Alt 23.12.2020, 12:02
User 59267 User 59267 ist offline
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User 59267 kommt allgemein ganz gut an (Renommeepunkte mindestens +60)
AW: Coronavirus allgemein (Covid-19, Virologen, Politik, aktuelle Lage, Impfung, usw.

Zitat:
Zitat von Danielson Beitrag anzeigen
Lächerlich,
Gute Diskussionsgrundlage

Zitat:
Zitat von Danielson Beitrag anzeigen
wir tauschen hier Meinungen aus, die mal mehr, mal weniger gut begründet sind.
Deine These hast du bisher gar nicht begründet. Genau wie mithardemb täte mich genau diese Begründung hierfür sehr interessieren:

Zitat:
Zitat von Danielson Beitrag anzeigen
sondern dass die politische Gesinnung ein Faktor ist, der zur Ausbreitung des Virus nicht unwesentlich beiträgt.
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  #5833  
Alt 23.12.2020, 12:08
Noppenzar Noppenzar ist offline
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Noppenzar ist ein sehr geschätzer Mensch dessen Wort hier Gewicht hat (Renommeepunkte mindestens +250)Noppenzar ist ein sehr geschätzer Mensch dessen Wort hier Gewicht hat (Renommeepunkte mindestens +250)Noppenzar ist ein sehr geschätzer Mensch dessen Wort hier Gewicht hat (Renommeepunkte mindestens +250)Noppenzar ist ein sehr geschätzer Mensch dessen Wort hier Gewicht hat (Renommeepunkte mindestens +250)
AW: Coronavirus allgemein (Covid-19, Virologen, Politik, aktuelle Lage, Impfung, usw.

Zitat:
Zitat von Danielson Beitrag anzeigen
Lächerlich, wir tauschen hier Meinungen aus, die mal mehr, mal weniger gut begründet sind. Ich stelle hier keinen auf "ignore". An Noppenzar schätze ich im Übrigen, dass er das auch nicht tut. Nur so kann das Forum funktionieren, dass jeder seine jeweilige Filterblase verlässt und kontrovers dann verschiedene Meinungen diskutiert werden. Dass es eine monokausale Erklärung für die Ausbreitung des Virus gibt, habe ich beispielsweise nicht behauptet, sondern dass die politische Gesinnung ein Faktor ist, der zur Ausbreitung des Virus nicht unwesentlich beiträgt.
Ich glaube, dass es mehr die "Ich-Bezogenheit" ist. Alle genannten Gruppen haben eins gemeinsam: sie sind sehr stark darauf fixiert ihre eigenen Interessen durchzusetzen.

Ich erinnere mich dabei an ein Erlebnis im März kurz nachdem der Lockdown begann:

Typische "Hipsterfamilie" vor mir an der Kasse. Die Frau war nur am jammern. Ich kann das nicht mehr, das nicht und das auch nicht. Und dass die Kinder Zuhause sind war die größte Katastrophe, da kann ich das auch nicht mehr. Sie und die Kassiererin kannten sich augenscheinlich und die Dame jammerte in einem Schwall.

Ich denke auch, dass das "ich" mit für die Diskrepanz zwischen Stadt und Land verantwortlich ist. Auf dem Dorf kennt man sich und nimmt allgemein mehr Rücksicht.

Und ansonsten?

Metropolen und Grenzregionen. Da wird es dunkel auf der Karte.

MMn. war im März einer der Hauptgründe für die schnelle Reduktion die Grenzschließung. Und da war Sachsen kaum betroffen. Die wollten ja sogar viel schneller und mehr aufmachen (Kretschmer).
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  #5834  
Alt 23.12.2020, 12:11
Glücksball Glücksball ist offline
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Glücksball befindet sich auf einem aufstrebenden Ast (Renommeepunkte mindestens +40)
AW: Coronavirus allgemein (Covid-19, Virologen, Politik, aktuelle Lage, Impfung, usw.

Na ja, man braucht sich jetzt aber auch nicht dumm stellen. Dass AfD-Anhänger im Durchschnitt eher weniger geneigt sein dürften, sich an die Maßnahmen zu halten, liegt einfach nahe. Schließlich verkünden deren Vorbilder ja, dass das alles nur aufgebauscht wäre und eigentlich keine Gefahr bestünde. Dementsprechend hätte eine höhere AfD-Affinität in der Bevölkerung einer Region auch ein höheres Ansteckungsgeschehen zur Folge.

Die Frage ist, ob das ein signifikanter Faktor ist. Es könnte ein Faktor sein, der eine absolut untergeordnete Rolle spielt. Die wenig AfD-affinen Regionen, die trotzdem hohe Infektionszahlen haben, deuten zumindest darauf hin.
__________________
9:9 - Kantenball - 10:9 - Netzroller - 11:9
Vielen Dank und tut mir ehrlich leid ...
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  #5835  
Alt 23.12.2020, 12:35
Trillian Trillian ist offline
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Trillian ist zur Zeit noch ein unbeschriebenes Blatt (Renommeepunkte ungefähr beim Startwert +20)
AW: Coronavirus allgemein (Covid-19, Virologen, Politik, aktuelle Lage, Impfung, usw.

Bei Speyer, wo die Zahlen gerade auch sehr hoch sind, war mein Arbeitschef erschüttert, als er dort Anfang November geschäftsmäßig unterwegs war, wie wenig dort die Bereitschaft war, eine Maske zu tragen, er dort im besuchten Betrieb sogar aufgefordert wurde, die Maske abzunehmen.
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  #5836  
Alt 23.12.2020, 12:54
Haudruff Haudruff ist gerade online
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Haudruff trifft öfters den Nagel auf den Kopf (Renommeepunkte mindestens +100)Haudruff trifft öfters den Nagel auf den Kopf (Renommeepunkte mindestens +100)
AW: Coronavirus allgemein (Covid-19, Virologen, Politik, aktuelle Lage, Impfung, usw.

Warst du die letzten Tage mal Lebensmittel einkaufen?

Dort ist es voller als je zuvor. Total verrückt.

Außerdem scheinen die Leute zu verreisen wie blöd.

Von hartem Lockdown kann keine Rede sein.
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  #5837  
Alt 23.12.2020, 13:08
ttarc ttarc ist offline
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ttarc ist ein sehr geschätzer Mensch dessen Wort hier Gewicht hat (Renommeepunkte mindestens +250)ttarc ist ein sehr geschätzer Mensch dessen Wort hier Gewicht hat (Renommeepunkte mindestens +250)ttarc ist ein sehr geschätzer Mensch dessen Wort hier Gewicht hat (Renommeepunkte mindestens +250)ttarc ist ein sehr geschätzer Mensch dessen Wort hier Gewicht hat (Renommeepunkte mindestens +250)ttarc ist ein sehr geschätzer Mensch dessen Wort hier Gewicht hat (Renommeepunkte mindestens +250)
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Zitat:
Zitat von Danielson Beitrag anzeigen
Führende libertäre Protagonisten haben die Gründung der AfD gefördert und sind in dieser Partei nach wie vor sehr einflussreich. Zu der libertären Gesinnungen gehört es, dass man staatliche Maßnahmen gegen den Klimawandel ablehnt oder gehörte es auch lange Zeit, die Gefahren der Pandemie kleinzureden. Ich räume ein, dass es nicht "die AfD" gibt, sondern dass die Partei ein Sammelbecken für verschiedene politische Strömungen ist.
Es gibt nicht die "libertäre Gesinnung". Es gibt auch dort unterschiedliche Einstellungen zum Klimawandel. Es gibt linke, grüne, rechte, anarchistische usw. Liberale. Was man mit solchen unzulässigen Gleichsetzungen schafft, ist, dass man alle Gruppen vor den Kopf stößt und gegen die Gleichsetzer aufbringt anstatt an einen Tisch und um Lösungen ringt.

Zitat:
Eine Kausalität zwischen politischer Einstellung und der Ausbreitung des Virus kann nach wissenschaftlicher Methodik ermittelt keiner belegen, noch wird es eines Tages eine Untersuchung geben, die Korrelationskoeffizienten dazu benennt.
Letzteres war doch gerade das, was gemacht wurde. https://taz.de/Politische-Haltung-in...pots/!5730852/ bzw. https://twitter.com/Matthias_Quent/s...031616/photo/1

Zitat:
Ich behaupte lediglich, dass es einen Zusammenhang gibt zwischen Virusausbreitung und einer politischer Gesinnung, in der die Gefahren der Pandemie kleingeredet wurden und Maßnahmen, mit denen eine stärkere Virusausbreitung verhindert werden sollten, lange Zeit bekämpft worden sind.
Dann haben die Sachsen aber schnell ihre politische Gesinnung geändert. Bei der ersten Welle hatte Sachsen mit die wenigsten Fälle...
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  #5838  
Alt 23.12.2020, 13:13
Kyuss Kyuss ist gerade online
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Zitat:
Zitat von ttarc Beitrag anzeigen
Dann haben die Sachsen aber schnell ihre politische Gesinnung geändert. Bei der ersten Welle hatte Sachsen mit die wenigsten Fälle...

Schlechter Vergleich, da war der Eintrag noch nicht sonderlich hoch und die Querdenker und CO . noch garnicht aktiv, da hatte sogar die Weidel noch strikte Maßnahemn gefordert.
Korrelieren tut es auf alle Fälle, nur ob es auch die Kausalität erfüllt, ist ne andere Frage, jedenfalls kann man kaum abstreiten, dass Leugenn und Verharmlosen nicht gerade förderlich für die Eindämmung sind.
__________________
Ej im-ta fey de-ja ee
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  #5839  
Alt 23.12.2020, 13:17
User 59267 User 59267 ist offline
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Zitat:
Zitat von Kyuss Beitrag anzeigen
Korrelieren tut es auf alle Fälle, nur ob es auch die Kausalität erfüllt, ist ne andere Frage, jedenfalls kann man kaum abstreiten, dass Leugenn und Verharmlosen nicht gerade förderlich für die Eindämmung sind.
Da sind wir uns völlig einig
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  #5840  
Alt 23.12.2020, 13:18
cloud 9 cloud 9 ist offline
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Zitat:
Zitat von Kyuss Beitrag anzeigen
Die Wissenschaft ist sich sehr wohl einig, genauso oder sogar noch mehr als beim Klimawandel...
Tegnell ist ja kein Bahkdi oder ähnlicher Vogel !
Und noch so ein (AFD-, Reichsbürgernaher) "Vogel"? Ich wage zu bezweifeln..

Zitat:
Eine neue Sicht auf die oft nur als Krankheitserreger geschmähten Viren? Dr. med. Thomas Hardtmuth war viele Jahre lang Chirurg am Heidenheimer Klinikum. Seit 2015 widmet er sich ganz dem Studium von Mikroorganismen. Das Gespräch mit ihm eröffnet eine neue Sicht auf die oft nur als Krankheitserreger geschmähten Viren...

Es sind nicht die Viren selbst, die etwas verändern, sondern der Organismus, der mithilfe von Viren als physischer Grundsubstanz etwas verändert.

Können Sie das noch etwas genauer erläutern?

TH: Die geistigen Wurzeln dieses Problems liegen in der Mitte des 19. Jahrhunderts, als die ganze Infektionstheorie entstanden ist. Das war ja ein großer historischer Streit zwischen Robert Koch (1843-1910) und Louis Pasteur (1822-1895) auf der einen Seite und Max von Pettenkofer (1818- 1901) und einigen französischen Forschern wie Claude Bernard (1813-1878) andererseits. Koch und Pasteur vertraten die Ansicht, jede Infektionskrankheit sei allein durch Bakterien oder Viren bedingt, Pettenkofer und seine Mitstreiter meinten dagegen, entscheidend sei das Milieu, auf das die Krankheitserreger treffen, die Lebensverhältnisse, die äußeren Umstände. Um zu beweisen, dass nicht die Keime allein eine Krankheit bedingen, trank Pettenkofer zusammen mit einigen seiner Studenten einen halben Liter mit Cholera-Bakterien verseuchtes Wasser. Keiner von ihnen ist an Cholera erkrankt, einige hatten ein bisschen Durchfall, und das war's. Das hat aber alles nichts genutzt, Koch und Pasteur sind als Sieger aus diesem Streit hervorgegangen, obwohl beide mit unlauteren Methoden gearbeitet haben. Dennoch dominiert seither die Meinung, alles Übel gehe von den Mikroorganismen aus. Wenn man sie vernichte, gäbe es keine Krankheiten mehr.

Inwiefern haben die beiden geschummelt?

TH: Koch hat sich mit seinem Tuberkulin-Skandal nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Und Pasteur hat ungefähr 100 Notizbücher über seine Experimente hinterlassen und verfügt, diese Notizen dürften nie veröffentlicht werden. Ein Urenkel von ihm hat sie dann aber doch zur Verfügung gestellt, und der amerikanische Medizinhistoriker Gerald Geiseon (1943-2001) hat sie analysiert und in seinem Buch *Private Science of Louis Pasteur* publiziert.
Es zeigt einen erheblichen Widerspruch zwischen dem, was er veröffentlicht hat. Alles, was nicht passte, unterschlug er einfach. Aber bis heute hat sein Ruf darunter nicht gelitten. Man fixierte sich komplett darauf, Krankheitserreger zu eliminieren. Die Wissenschaft ignoriert das geflissentlich.

Aber ansteckend können Bakterien und Viren ja sein.

TH: Ja, sicher, aber sie sind nicht allein entscheidend, ob man erkrankt oder nicht. Das zeigt ein Beispiel aus der Zeit der Spanischen Grippe. Diese Grippeepidemie ging ja nicht in Spanien los, sondern in etwa 20 Militärlagern in den USA - die Spanier haben das nur als erste publiziert. Diese Camps waren die Hotspots, hoffnungslos überfüllt mit Soldaten, und in diesen extrem beengten Verhältnissen und unter dem Stress des 1. Weltkrieges ist dann diese Seuche ausgebrochen, und zwar in allen Camps nahezu gleichzeitig. Man konnte keine Infektionskette zwischen den einzelnen Lagern ausmachen. Deshalb wurden ziemlich rabiate Ansteckungsversuche gemacht: Man hat Häftlinge aus Militärgefängnissen als Versuchskaninchen rekrutiert und ihnen die Begnadigung versprochen, wenn sie sich für diese Versuche zur Verfügung stellten. Man hat dann Sekrete von an Grippe schwer Erkrankten abgebürstet und den Versuchspersonen in Mund und Nase gesprüht. Das ist eine Methode, die heute keine Ethikkommission mehr genehmigen würde.

Bei der 1. Versuchsreihe in Boston hat sich keiner der 60 Probanden angesteckt, kein einziger! Dann hat man die Versuche in San Francisco wiederholt, aber auch da kam es in keinem Fall zu einer Ansteckung. Das ist alles nachzulesen in dem Buch *Influenza" von Gina Kolata, einer US-amerikanischen Molekularbiologin und Wissenschaftsjournalistin. Man sieht daran, dass nicht die Viren die Hauptakteure sind, sondern der Organismus, der unter gesunden Verhältnissen verhindert, dass Viren in seine Zellen eindringen. Das hängt nicht vom Virus ab, sondern in erster Linie vom Zustand des Organismus! Aber selbst wenn ein Virus in eine Zelle aufgenommen wird, gibt es noch sehr viele verschiedene Möglichkeiten, wie der Körper damit umgeht.

Die radikale Fixierung auf Mikroben als Ursache allen Übels richtet das ganze heutige Chaos an. Da entsteht Angst, weil der Mensch keinen Einfluss auf das Geschehen zu haben scheint und der Virus-Gefahr ohnmächtig gegenüber steht. Und die Angst ist schlimmer als das Virus, weil sie die Immunsysteme schwächt.

Warum wird die andere Seite, das Umfeld, so ignoriert?

TH: Auf Koch und Pasteur beruht die gesamte standardisierte Medizin und pharmakologische Großindustrie. Man schaute nicht mehr auf den einzelnen Menschen und seine Lebensumstände, sondern ins Mikroskop. Man fixierte sich komplett darauf, Krankheitserreger zu eliminieren. Der Mensch und seine Verfassung spielten keine Rolle mehr. Es hieß, man schaffe das alles im Labor. Das war ein Paradigmenwechsel in der Medizin, der bis heute nachwirkt. Seit Hippokrates (um 460-370 v. Chr.) und Galen (um 129-199 n. Chr) galt die Lebensführung als Basis jeder Gesundheit. Das hat man im medizinischen Denken weitgehend eliminiert und sich nur noch auf den Kampf gegen Keime konzentriert. Ohne dieses Feindbild der Viren wären eine Corona-Krise und weltweite Panik gar nicht mõglich. Diese Angstmuster haben sich zutiefst in die Denkgewohnheiten eingeprägt, und sie werden in den Medien immer und immer wieder bedient.

Hinzu kommt, dass man den Begriff der Pandemie 2009 im Rahmen der Schweinegrippe umdefiniert hat. Vorher war eine Pandemie durch drei Kriterien definiert: 1. Es muss sich um ein neues Virus handeln, das sich 2. schnell verbreitet und 3. schwere Krankheitserscheinungen und viele Todesopfer nach sich zieht. Punkt 3 hat man damals einfach gestrichen. Dadurch war es möglich, jede Grippewelle zur Pandemie zu erklären wie zuletzt die Schweinegrippe. Sie war die harmloseste Welle seit vielen Jahren, hat aber der Pharmaindustrie gigantische Umsätze beschert. Wenn man genau hinschaut, findet man die Ursache für Pandemien immer in den Lebensverhältnissen. Es sind nie die Bakterien oder Viren allein, es ist immer auch das Umfeld.

Meinen Sie damit auch die ökologische Seite?

TH: Ja. das drückt sich heute in der *One Health*-Bewegung aus: Gesundheit ist ohne Ökologie nicht mehr denkbar. Nehmen Sie beispielsweise die Bilharziose, daran versterben hunderttausende Menschen jährlich, vorwiegend in Asien und Afrika. Bilharziose ist eine Wurmerkrankung, übertragen von Wasserschnecken. Die Wurmlarven bohren sich durch die Haut des Menschen und wandern in innere Organe, wo sie zu erwachsenen Pärchenegeln heranwachsen, deren Eier über Blase oder Darm ausgeschieden werden und so wiederum ins Wasser und zu den Schnecken als Zwischenwirt gelangen. Früher war die Bilharziose ein weniger großes Problem, weil die Schnecken von Flusskrebsen gefressen wurden. Seit man aber vermehrt Staudämme gebaut hat, in Asien und ebenso z. B. in Ägypten in Assuan, finden die Krebse keine adäquaten Lebensbedingungen mehr vor, die Schnecken vermehren sich massenhaft und damit auch die Bilharziose-Erreger. Mit der Malaria ist es ähnlich. Eine Studie in Brasilien hat ergeben, dass die Zahl der Malariafälle um 50 % ansteigt, wenn man in einer Region nur 4 % des Regenwaldes abholzt. Wenn man Seuchen untersuchen will, muss man schauen: Wo herrschen unmenschliche Verhältnisse? Wo ist die Natur aus dem Gleichgewicht geraten? Wo gibt es Angst, Terror, Hunger und Mangelernährung und vor allem Enge, nicht artgerechte Lebensverhältnisse bei Mensch und Tier? Wo sind die Autonomie-Sphären der Lebewesen gestört? Dort brechen Seuchen aus. Kriege sind das beste Studienobjekt für Seuchen. Rein biologisch ist eine Seuche eine mikrobielle Monokultur. Monokulturen sind immer mit Pathologien verbunden - in der Land- und Forstwirtschaft ebenso wie in der Massentierhaltung, aber auch im Sozialen - da sprechen wir dann von Konformismus oder Totalitarismus.

Wo war das bei Corona der Fall?

TH: Veränderungen in der Ökologie gehen immer mit viralen Infekten einher. Und der Mensch hat die Ökologie massiv verändert und vielerorts aus dem Gleichgewicht gebracht, mit Massentierhaltung und Industrialisierung und vielen anderen Maßnahmen. Wenn sich die Lebensverhältnisse ändern, muss sich auch das Genom der Organismen entsprechend anpassen, und da waren die Viren schon immer eine Art Werkstoff. Denn Genome umzuschreiben ist kompliziert. Wenn man den Stammbaum der Grippe-Viren betrachtet, gehen sie zurück auf Enten in China. Irgendwann im 17. Jahrhundert hat man angefangen, Enten auf die Reisfelder zu setzen. Die haben dort die Schnecken und das Unkraut gefressen und mit ihrem Kot die Felder gedüngt. Das war eine wunderbare ökologisch-ökonomische Symbiose aus Reiskultur und Enten. In den 1980er Jahren begannen die Chinesen, Geflügelmastbetriebe nach US-Vorbild zu bauen, vornehmlich in Guangdong im Süden. Dort kommen heute zahlreiche pathogene Viren her, die als Mutanten von den ursprünglichen Reisfeld-Enten abstammen, bei denen sie aber keine Krankheit erzeugten. Die Massentierhaltungen sind echte Hotspots für pathologische Keime. Ich persönlich glaube nicht, dass wir es bei Corona wirklich mit einem komplett neuen Virus zu tun haben, sondern mit einer Mutation, die aus irgendeiner dieser Fleischfabriken stammt. Die interessante Frage ist: Warum verwandelt sich ein Virus in einem Tier, das durch den Menschen Stress erleidet, in eine für den Menschen pathogene Form?

Das klingt fast nach einer Rache der Natur...

TH: Da fängt die Biologie der Moral an! Immer, wenn man martialisch eingreift in natürliche Verhältnisse und dort unsensibel und zerstörerisch herumfuhrwerkt, entstehen Trümmer, und die fliegen uns als Seuchen um die Ohren. Die Viren und Bakterien, die in Jahrmillionen diese total ausgewogenen Gleichgewichtszustände erreicht haben, werden plötzlich heimatlos. Und sie gehen dann dorthin, wo sie eigentlich nicht hingehören. Es ist ja gerade das bezeichnende Phänomen, dass nur der Wirtswechsel des Virus' mit Krankheit verbunden ist. Deshalb ist auch die Mikrobiom-Forschung so spannend. Das sind ja rund 50 Billionen Mikroorganismen, die uns besiedeln, vorwiegend den Darm, und ihre Zusammensetzung ist bei jedem Menschen höchst individuell. Das Bakterien-Viren-Verhältnis liegt bei etwa 1:10, wir beherbergen also noch viel mehr Viren als Bakterien. Darunter sind auch viele sogenannte Krankheitserreger, die aber in einem ausgewogenen Mengenverhältnis zueinander stehen - krankmachend werden sie nur als Monokultur, wenn eine Art überhandnimmt.
Es wird heute vermutet, dass das ökologische Gleichgewicht in unserer individuellen Darmflora über die Viren reguliert wird. Und ein individuell ausgewogenes Darm-Mikrobiom hat viel mit unserer seelisch-geistigen Gesundheit zu tun. Rudolf Steiner hat einmal den seltsamen Satz gesagt: *Wir nehmen der Darmflora die Gedanken weg." Ich habe lange gebraucht, bis ich das verstanden habe.

Erklären Sie ihn!

TH: Diese Mikroorganismen in uns stellen ja eine Art Erinnerung an die Urvergangenheit dar. Wir sind alle daraus hervorgegangen und haben in unserem Darm einen Extrakt der Ur-Biosphäre bewahrt. Steiner spricht immer wieder davon, dass der Mensch ein zusammengezogenes, individualisiertes Welt-Wesen ist. Darüber könnte, man lange sprechen, es ist dieser uralte philosophische Ansatz von Mikro- und Makrokosmos. Wenn man das jetzt mal wörtlich nimmt und sich die ganze Natur in ihrem Keimzustand in uns als Mikrobiom wirksam denkt, dann darf da keine weitere Evolution stattfinden, sondern die Mikroorganismen müssen in diesem Urzustand verbleiben, sonst wird es krankhaft. Wenn sie anfangen, sich weiterzuentwickeln, haben wir es mit Infektionen zu tun. Und wenn Steiner meint, wir nehmen ihnen die Gedanken weg, dann sind das eben diese Bildekräfte, die normalerweise die Weiterentwicklung der Mikroben zu höheren, mehrzelligen Lebensformen bedingen. Diese Gestaltungspotentiale nehmen wir den Mikroorganismen weg und nutzen sie für uns selbst in der Gedankenbildung.

Die moderne Forschung hat diese Darm-Gehirn-Achse ja schon längst entdeckt. Die Vitalität des Seelisch-Geistigen im Menschen ist hochgradig abhängig von der Intaktheit dieser Mikrowelt. Der Mensch bezwingt ständig die Eigengesetzlichkeit der Mikroorganismen, damit sie sich nicht entfalten und weiterentwickeln. Das sind in erster Linie Kräfte, das hat mit Chemie weniger zu tun. Wenn ein Mensch depressiv wird oder unter Angststörungen leidet, ist das ein Gleichgewichtsproblem dieser Kräfte, nicht eine Störung des Gehirns. Wir müssen aus diesen biochemischen Denkschablonen herauskommen.
Wir können diese Millionen verschiedener Mikroben-Arten, die da in uns interagieren, nicht mehr biochemisch analysieren, da fahren wir mit unseren herkömmlichen Studienmethoden hoffnungslos an die Wand. Man muss anders denken, nicht mehr in Substanzen, sondern in Kräften, dynamisch. Ich sehe uns da an der Schwelle zu einer neuen Medizin.

Noch einmal zurück zu Corona. SARS-CoV-2 ist aber schon eine Realität?

TH: Ja, natürlich. Aber diese Corona-Viren sind eben überall. Wenn heute ein Mensch eine Lungenentzündung bekommt, findet man sie oft, weil man nach nichts anderem sucht. Würde man genau hinschauen, würde man hunderte verschiedene Viren und ihre Mutanten finden - bei jedem Menschen hoch individuell -, die sich bei so einer Infektion in veränderter Weise verhalten. Diese Virenwelt muss man mit einem enormen technischen Aufwand in die Sichtbarkeit zwingen, damit wir sie überhaupt wahrnehmen können, das geht nur im Elektronenmikroskop. Da sieht man eine fixierte Momentaufnahme von etwas, das in Wirklichkeit ein hochdynamischer Prozess ist.

Und worauf, würden Sie sagen, sind diese schweren Verläufe zurückzuführen?

TH: Nicht auf die Viren, sondern auf die Bedingungen. Warum soll das gleiche Virus in verschiedenen Ländern unterschiedich schwere Erkrankungen machen? Das leuchtet doch nicht ein. Die schweren Verläufe betreffen Menschen, die entweder sehr alt sind, in schweren Belastungssituationen oder unter Dauerstress stehen oder bereits mehrere Krankheiten und ein schwaches Immunsystem haben. Man muss immer genau hinschauen und die Bedingungen analysieren. Es gibt zahllose verschiedene Möglichkeiten, wie man Menschen immunologisch schwächen kann. Die Einsamkeit beispielsweise, das Alleingelassenwerden gehört auch dazu.Wir wissen heute, dass Einsamkeit einer der wirkmächtigsten Krankheitsfaktoren überhaupt ist, und in den Alten- und Pflegeheimen sind nach dem Lockdown viele Menschen an Einsamkeit gestorben ob mit oder ohne Virus. In Italien gab es viele polnische Altenpflegerinnen. die mit Beginn des Lockdowns überstürzt nach Hause gereist sind, da waren viele alte Menschen plötzlich unterversorgt und alleingelassen. Außerdem sind Krankenhausbetten in ltalien, Spanien und auch in Frankreich auf dem Land in Folge von Sparmaßnahmen sehr knapp, was jedes Jahr im Rahmen von Grippewellen zur Dekompensation der Versorgungsstrukturen und zu überfüllten Stationen führt. Es sind immer viele Faktoren, die zu einer veränderten Sterblichkeit in den verschiedenen Ländern führen, mit dem Virus allein ist das nicht erklärbar.

Halten Sie den PCR-Test auf SARS-CoV-2 überhaupt für sinnvoll?

TH: Er ist zumindest sehr fragwürdig. lch weis nicht, was da eigentlich gemessen wird. Natürlich kann man sagen, es ist das Virus-Genom. Man kommt aber ins Grübeln, wenn man die Virusdynamik kennt und weiß, wie Viren mit ihrer Erbsubstanz umgehen - da wird ständig zerschnippelt und hin- und hergeschoben. Die Viren sind Weltmeister im Spleißen, wie die bekannte Virologin Karin Mölling sagt. Spleißen nennt man die genetische Plastizität, mit der die Gen-Transkripte an den jeweiligen situativen Umweltkontext angepasst werden. Da stellt der PCR-Test doch einen extrem verengten Tunnelblick dar. Man pickt sich aus dem Abstrich unter unzähligen Mikroorganismen ein winziges Gen-Teilchen heraus und erklärt das zur kausalen Ursache für eine Krankheit, in diesem Fall für Covid-19. Ich kann das nicht nachvollziehen. Je näher man sich mit dem PCR-Test befasst, umso fragwürdiger wird er. Wären alle Menschen über die Unzuverlässigkeit und mangelnde Aussagekraft dieses Tests aufgeklärt, dann wäre es vermutlich schnell vorbei mit der Pandemie. Man kann es wirklich als eine grobe, ja sträfliche Irreführung bezeichnen, wenn ständig von Neuinfektionen geredet wird. Es sind lediglich Testergebnisse, die primär über den Gesundheitszustand eines Menschen nichts aussagen. Aber auf diesen Test stützt sich die gesamte Pandemie-Argumentation. Wir sind jedoch ständig von zigtausenden von Viren besiedelt. Es kommen immer wieder neue hinzu, so, wie es ständig Neues gibt in der Welt, das wir aufnehmen und verarbeiten * darin sind sich die biologische und die seelisch-geistige Ebene nah verwandt. Manches verursacht eine Krise, anderes überfordert uns, und wir werden krank. Das meiste wird aber einfach wie eine Erfahrung integriert - ohne Krankheit. 99 % aller Viruskontaminationen verlaufen ohne Krankheitssymptome. Wir bearbeiten unser Genom immer wieder neu mithilfe dieser Viren. Es kommt immer mehr ans Licht, dass unser Genom aus Viren aufgebaut ist.

Wie bitte?

TH: Wir wissen das von den Retroviren, deren Gene ins Genom der Wirtszelle integriert werden und so - wenn das in den Keimzellen geschieht - zu einer genetischen Veränderung der Art mit neuen Eigenschaften führt.
Im menschlichen Genom finden sich tausende sogenannte endogene Retroviren, die auf frühere *Infektionen* zurückgehen. Immer wenn etwas Neues passiert in der Evolution, wenn Organismen sich genetisch verändern, hängt das mit Viren zusammen. Sie sind das physische Substrat aller Innovation und Artenvielfalt, gewissermaßen die *Ur-Befruchter". Die Lebendigkeit im Genom haben wir aus der Virenwelt übernommen bzw. ihr zu verdanken. Jede genetische Flexibilität und Lebendigkeit wird durch Viren ermöglicht. Sie stehen für die Biodiversität auf der Erde. Sie sind hoch plastisch, sie zerfallen ständig und fügen sich neu zusammen. Die sogenannte Virosphäre ist der dynamische Gen-Pool der Erde, aus dem sich die Organismen bedienen, um daraus neue Eigenschaften zu machen. Es wird höchste Zeit, dass wir die Viren mit anderen Augen betrachten
.

Geändert von cloud 9 (23.12.2020 um 13:38 Uhr)
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