ITTF VOLKSWAGEN Women's World Cup 2007 (28.09. - 30.09.2007, Chengdu, CHN)

[Siegmund Freud]

Zitat von henrypijames

Wer die Einstellung hat, "eine jede eingebuergerte Chinesin ist automatisch und garantiert besser als ich", der hat ohnehin nichts im Profisport zu suchen.

Hier muss ich Henry mal recht geben. Es gibt genug deutsche Nationalspielerinnen bzw. ehemalige Nationalspielerinnen, die mit dieser Begründung aufgegeben haben. Gleichzeitig haben sie es aber nicht geschafft, an Nicole Struse vorbeizukommen.

Hier stellt sich jetzt die Frage: Haben sie ihren Leistungsstand mit OPTIMALEM Training erreicht oder hätten sie mit einem professionelleren Training mehr erreichen können?

Aber soll deshalb Spielerinnen chinesischer Herkunft, die mit einem Deutschen verheiratet sind und auch den deutschen Pass haben, verboten werden, für die deutsche Nationalmannschaft zu spielen?

Wie einige vielleicht wissen, bin ich selber mit einer Chinesin verheiratet. Hat meine Frau aufgrund ihrer Herkunft jetzt keine Möglichkeit mehr, Nationalmannschaft zu spielen, obwohl sie hier wohnt und von mir trainiert wird?

[Siegmund Freud]

Zitat von 40mmfan

international steigt scheinbar das niveau, es beruht aber nur auf einer umschichtung, das ist ein alter statistischer trick. vielmehr befürchte ich ein sinken des eigentlichen europäischen niveaus. aber vielleicht habe ich unrecht, ich wünsche es mir.
natürlich haben die chinesen kein tt-gen. es kann also nur an der nachwuchs-ausbildung liegen. da kann man sicherlich von china lernen, sofern dieses system überhaupt bei uns umsetzbar ist.

Eilenburg hat durch viele Ausländer auch an Umfeld für eigene Talente geschaffen. Und einige der besten deutschen Nachwuchsspieler haben in den letzten Jahren in Eilenburg gespielt.

Es hängt immer davon ab, wie das Umfeld gestaltet ist. Die ausländischen Spieler und Spielerinnen können für eine gewisse Zeit das Niveau anheben und sind für die inländischen Nachwuchsspieler Vorbilder, die es zu erreichen bzw. zu besiegen gilt. Das Problem vieler westeuropäischer Spieler/innen ist jedoch, dass sie dieses Ziel erreichen wollen, ohne sich anstrengen zu müssen. Besonders extrem ist es in der Schweiz. Wenn sich Spieler hier anstrengen müssen, dann ist es für sie schon zu viel.

[henrypijames]

Zitat von 40mmfan

das ist eine glatte fehlinterpretation meiner aussage, ob absichtlich oder nicht, kann ich nicht beurteilen.

Ich sehe nicht, wie man deine Aussage anders interpretieren kann. Bitte erklaere es mir:

Zitat von 40mmfan

eine silbereisen wird nichts werden, wenn ihr chinesinnen vorgesetzt werden. und andere schreckt es ab, weil es keine perspektiven gibt (es wird ja eh wieder jemand eingebürgert).

Die einzige Interpretation, die mir plausibel scheint, ist:

Silbereisen hat - egal, was sie macht - objektiv keine Chance gegen Chinesinnen. Andere Deutsche haben subjektiv kein Glauben daran, dass sie eine Chance gegen Chinesinnen haben.

[Rudi Endres]

Jeder TT-Profi muss sich an den Chinesen messen lassen. Abschottung löst keine Probleme. Wer sich national nicht gegen die eingebürgerten Konkurrentinnen durchsetzen kann, hat auf Spitzenniveau keine Chance.
Zugegeben, man muss sich quälen, um topfit sein. Davor schrecken viele zurück. Und die ein oder andere, die diese Bereitschaft mitbringt, stößt an persönliche Grenzen.

[Ludwig]

Wer Tischtennis als Beruf ausübt, muß auch davon leben können. Dies ist eigentlich nur für die Topspieler realistisch. Wenn ich selbst gegen Ende meiner Schullaufbahn entscheiden muß. ob ich Profi werde, muß ich eine reelle Chance haben, kurzfristig zu den besten 100 der Welt und zu den besten 5 in meinem Land zu zählen. Wenn ich nicht das Gefühl habe, dies sicher erreichen zu können, bleibt mir keine Wahl als mir einen anderen Beruf zu suchen. Die Anzahl der Talente, die das sicher erreichen können, ist klein. Wenn dazu dann noch viele eingebürgte Ausländer kommen, die selbst die Perspektive im eigenen Land verbauen, bleiben noch weniger Kandidaten übrig.

[henrypijames]

Zitat von Ludwig

ob ich Profi werde, muß ich eine reelle Chance haben, kurzfristig zu den besten 100 der Welt und zu den besten 5 in meinem Land zu zählen.

Also ich sehe nicht ein, warum jemand "zu den besten 5 im Land" sein muss, um Profi zu werden. Diese Annahme ist auch vollkommen realitaetsfremd - denn es hat hierzulande sowohl bei den Herren als auch bei den Damen schon immer mehr als fuenf TT-Profis gegeben.

[40mmfan]

Zitat von Siegmund Freud

Besonders extrem ist es in der Schweiz. Wenn sich Spieler hier anstrengen müssen, dann ist es für sie schon zu viel.

da nützt aber eine einbürgerung auch nichts. es sichert der eingebürgerten nur einen sicheren platz im nationalteam, weil es keine konkurrenz gibt.

[40mmfan]

@henry
wenn ich als nummer 50 der welt meinen leistungsplafond erreicht habe und mir zb eine nummer 30 vorgesetzt wird, dann spielt das eine große rolle, wenn ich dadurch einen stammplatz verliere. nicht jeder kann nummer eins werden. schön langsam habe ich das gefühl, das hier ist eine abgehobene realitätsfremde diskussion. als profi spielt der platz im nationalteam eine enorme rolle.

[40mmfan]

Zitat von Rudi Endres

Jeder TT-Profi muss sich an den Chinesen messen lassen.

ja aber international und nicht national.

Abschottung löst keine Probleme.

wenn man unter abschottung die nationalität meint, dann lösen wir doch die nationalverbände auf und jeder kann spielen, wo er will oder darf.

Wer sich national nicht gegen die eingebürgerten Konkurrentinnen durchsetzen kann, hat auf Spitzenniveau keine Chance.

motivationstechnisch halte ich so eine aussage für falsch.

Zugegeben, man muss sich quälen, um topfit sein. Davor schrecken viele zurück. Und die ein oder andere, die diese Bereitschaft mitbringt, stößt an persönliche Grenzen.

das hat gar nichts mit einbürgerungen zu tun. das schweift in das allgemeine lamento ab, dass die heutige jugend zu faul ist. und dieses problem löst man definitiv auch nicht mit einbürgerungen.

[Siegmund Freud]

Zitat von 40mmfan

das hat gar nichts mit einbürgerungen zu tun. das schweift in das allgemeine lamento ab, dass die heutige jugend zu faul ist. und dieses problem löst man definitiv auch nicht mit einbürgerungen.

Es sind aber nicht alle Jugendlichen zu faul. Für die Fleissigen gibt es dann neue Vorbilder, die es zu erreichen und zu überwinden gilt.