Welche Koalition würdet ihr bevorzugen?

[Jaskula]

Zitat von Fozzi

zu 1) Die PDS entspricht von den Personen überwiegend der "alten Garde" ... aber natürlich denken die jetzt ganz anders als früher ...

Gleiches gilt für die CDU. Die gleichen Personen die unter Kohl alles ausgesessen haben, alles toll fanden wie es ist und keinerlei Reformen benötigten ... aber natürlich denken die jetzt ganz anders als früher ...

Seltsam, daß gerade Du, der Du Schubladendenken sooo sehr ablehnst, hier doch eine ganze Kommode verwendest, um diese unverbesserlichen Linken abzulegen.

[Jaskula]

Zitat von Fozzi

Die Grünen waren damals die Punks der Politik mit einem völlig neuen Ansatz - die "Linke" übernimmt lediglich eine vernachlässigte Nische eines von der SPD verlassenen Terrains. Was ist den an den "Linken" neu ... ??? Wo sind die "Agenda 2010 - nein danke"-Aufkleber? Wo die Sandalen? Wo die neuen Gesichter? Alles alter Kaffee, neu aufgekocht! Schmeckt scheiße, weil bitter!

Ich habe auch nicht darüber gesprochen, ob die Linken neue Ideen einbringen oder ganz anders auftreten als die anderen. Nur der Reflex der etablierten Parteien auf eine im Volk vorhandene Stimmung, die eine Partei nach oben bringt, ist immer der gleiche:
Deren Vorstellungen sind völlig absurd und weltfremd, die Personen unglaubwürdig und eine politische Rolle würde den Untergang des Vaterlandes bedeuten. Erst wenn sich abzeichnet, daß die Partei nicht sofort wieder verschwindet, wie es z.B. bei der NPD glücklicherweise der Fall war, erst dann beschäftigt man sich auch mal damit, ob es einen Grund haben könnte, warum so viele Leute eine solche Partei wählen.
Ich sage ganz klar, ich halte nicht viel von der PDS, aber ich halte viel von der WASG, ganz einfach deshalb, weil es sich hier um eine Partei handelt, die aufgrund fester Überzeugung entstanden ist und es sich um eine Richtung handelt, die dem neo-liberalen Zeitgeist, den ich verabscheue, zuwiderläuft.
Ich möchte keine Regierung mit Beteiligung der Linkspartei, aber ich wünsche mir, daß die SPD erkennt, daß sie zu weit nach rechts abgedriftet ist und dies korrigiert. Die tendenz war ja in den letzten Wochen deutlich, daß es in diese Richtung geht. Hätte Schröder dies früher erkannt, wäre die WASG nicht entstanden und er hätte einige Prozent mehr als das Merkel.

[Jaskula]

Zitat von Fozzi

Die Linkspartei mag nicht linksextrem sein

Darum geht es aber doch.

Dazu, damit klar wird, daß es sich um eine demokratische Partei handelt, die nicht weiter weg von der Realität ist als z.B. Kirchhof:

Die Linke - Standpunkte

PS: Ich finde nicht alle Standpunkte gut, aber es sind gute Ansätze dabei, die genauso ernsthaft zu diskutieren sind, wie die von schwarz-gelb, die mindestens genauso starken Umbau der Gesellschaft wollen.

[Fozzi]

Zitat von Jaskula

...
Seltsam, daß gerade Du, der Du Schubladendenken sooo sehr ablehnst, hier doch eine ganze Kommode verwendest, um diese unverbesserlichen Linken abzulegen.

Da hast Du recht. Bei Extremismus, ob rechts oder links, bin ich nicht tolerant. Da bin ich engstirnig!

[Fozzi]

Zitat von Jaskula

Darum geht es aber doch.

Dazu, damit klar wird, daß es sich um eine demokratische Partei handelt, die nicht weiter weg von der Realität ist als z.B. Kirchhof:

Die Linke - Standpunkte

PS: Ich finde nicht alle Standpunkte gut, aber es sind gute Ansätze dabei, die genauso ernsthaft zu diskutieren sind, wie die von schwarz-gelb, die mindestens genauso starken Umbau der Gesellschaft wollen.

Wenn Du mich so aus dem Zusammenhang gerissen zitierst, gehe ich nicht darauf ein.

Aber: Wenn die WASG sich selbst und ihrem Motto treu geblieben wäre (zum Teile mit prima Ansätzen), hätte sie sich nie mit der PDS einlassen dürfen. Das sehen auch viele der WASG-Basis so. Lafontaine und Gysi sind doch geradezu der Prototyp dessen, was die WASG in der aktuellen Politik ablehnt, nämlich Fernsehpolitik und keine Sachpolitik!
Ergo: ich halte die WASG für eine natürliche Gegenbewegung des "rechtsruckes" der SPD und in Ansätzen für Interessant, keinesfalls radikal, aber inhaltlich für völlig falsch (Stichwort: nachfrageorientierte Wirtschaftspolitik).

Die PDS hingegen halte ich vom Gedankengut für gefährlich, weil sie den Klassenkampf weiter kämpfen will. Ich glaube aber nicht, dass Kampf der richtige Ansatz ist. Solidarität und Gemeinschaft entsteht nicht durch Kampf und Differenz, sondern durch ein gemeinsames Ziel. Die Politik der PDS ist ähnlich wie die Politik der rechtsextremen darauf ausgerichtet, einer Gesellschaftsgruppe den schwarzen Peter zuzuschieben und dieses Problem zu lösen, was automatisch zur Lösung aller Probleme führte. Ich kann solche Ansätze in keiner der demokratischen Parteien erkennen. Die Vorgänger der PDS haben vorgemacht, was es bedeutet, wenn in einem Land nicht investiert wird - leider hat die PDS daraus nichts gelernt.

[No_Name_Surfer]

In einem habt ihr (Jaskula & Fozzi) beide Recht. Sowohl bei der PDS als auch bei der CDU sind es die gleichen Leute wie noch vo ein paar Jahren.

Von daher sehe ich bei beiden absolut keine Möglichkeit für einen "Neuanfang".

Wir hatten in der Türkei eigentlich auch laaange das Problem egal welche Partei an der Macht war es immer die gleichen Leute waren. Bis die Leute mal gemerkt haben egal wenn sie wählen: Der hatte ja schon ein Versuch den er in den Sand gesetzt hat. So kam es dann damals zu einer riesen Überaschung das die großen Parteien nur noch auf 7-14 % kamen und die jetzige Regierung, die damals ihre Partei neu gegründet hatte (Parteivorsitzender heutiger Ministerpräsident und der damalige parteilose Bürgermeister von Istanbul), an die Macht kam und keine Koatlition bilden musste.

Bei uns ist zwar auch noch nicht alles Gold was glänzt. Es hat sich aber dermaßen viel getan, das ich selbst eigentlich in der Zeit nicht für möglich gehalten haben.

Zurück nach Deutschland. Diese Einsicht fehlt den Leuten hie noch. So Leute wie Schäuble, Merkel, Gerhardt, dann der Dicke der Grünen (Schlauch oder so), bestimmt auch einige bei SPD und ganz besonders PDS habe auf der aktuellen Politischen Bühne nichts zu suchen.

Ich hätte mir z.B. einen K.K Wulf gewünscht der sich mit weiteren neuen Gesichtern umringt (Merz, ...).

Gruß

[Allround+ Spieler]

Zitat von Fozzi

Die PDS hingegen halte ich vom Gedankengut für gefährlich, weil sie den Klassenkampf weiter kämpfen will. Ich glaube aber nicht, dass Kampf der richtige Ansatz ist. Solidarität und Gemeinschaft entsteht nicht durch Kampf und Differenz, sondern durch ein gemeinsames Ziel. Die Politik der PDS ist ähnlich wie die Politik der rechtsextremen darauf ausgerichtet, einer Gesellschaftsgruppe den schwarzen Peter zuzuschieben und dieses Problem zu lösen, was automatisch zur Lösung aller Probleme führte. Ich kann solche Ansätze in keiner der demokratischen Parteien erkennen. Die Vorgänger der PDS haben vorgemacht, was es bedeutet, wenn in einem Land nicht investiert wird - leider hat die PDS daraus nichts gelernt.

Vollkommen richtig, vor allem wenn man ein paar Publikationen liest (z.B. zur Bodenreform ) merkt man, dass von diesem Gedankengut noch einiges vorhanden ist.
Mögen die Ansätze und Ziele richtig sein wie sie wollen, wenn die Wege der Umsetzung nicht stimmen (was natürlich rein subjektiv ist), sollten die Ziele auch nicht umgesetzt werden.

Vielleicht denkt die SPD ja mal über eine Trennung der Linkspartei in WASG und PDS nach, um dann mit einer WASG unter Kanzler Schröder zu regieren . Sorry für die Polemik, aber das musste sein...

Natürlich gibt es in allen Parteien Gesichter, die schon eine Weile im politischen Geschäft (auch in früheren Regierungen) vertreten waren. Aber Frau Merkel z.B. hat man angemerkt, dass sie etwas verändern wollte, ob man nun diesen Standpunkten zustimmt sei erstmal dahingestellt. Egal ob sie nun unter Kohl in der Regierung gewesen ist oder nicht. Solche Pauschalisierungen sind eben nicht immer zutreffend.
Aber man kann die alte Garde, egal aus welcher Partei, nunmal nicht einfach wegrationalisieren. Wobei es manchaml sicherlich wünschenswert wäre !

[Jaskula]

Zitat von Fozzi

Wenn die WASG sich selbst und ihrem Motto treu geblieben wäre (zum Teile mit prima Ansätzen), hätte sie sich nie mit der PDS einlassen dürfen.

Das war wohl eine Entscheidung aus der Not heraus, weil in der Kürze der Zeit die WASG noch nicht soweit gewesen wäre, sinnvoll an der Wahl teilzunehmen. Schröder hat das schon geschickt gemacht, der WASG keine Entfaltungsmöglichkeit bis zur Wahl 2006 zu lassen. Ich möchte nicht wissen, wer bis dahin alles dorthin noch abgewandert wäre. Und 2006 wäre die WASG sicher eine ernstzunehmende Partei gewesen.
Die Alternative zur Zusammenarbeit mit der PDS wäre gewesen, nur in einigen Gegenden anzutreten, als Splittergruppe wahrgenommen zu werden und damit auch für die Zukunft keine Rolle zu spielen.
Eine neue Partei hat nur dann eine Chance, wenn sie auf Anhieb in den Bundestag einzieht, wie damals die Grünen. Ansonsten bleibt sie immer bei den Sonstigen hängen, egal was sie tut. Insofern kann ich den Schritt verstehen, auch wenn das für mich dazu geführt hat, daß ich von einem Kreuzchen bei dieser Partei abgesehen habe.

[Keyser Soze]

Zitat von Jaskula

Gleiches gilt für die CDU. Die gleichen Personen die unter Kohl alles ausgesessen haben, alles toll fanden wie es ist und keinerlei Reformen benötigten ... aber natürlich denken die jetzt ganz anders als früher ...

sehr schwaches argument!
...denn es ist ja wohl ein unterschied, ob ein cdu-abgeordneter von etwas weniger zu etwas mehr reformbereitschaft umschwenkt, oder ob ein ehemaliger stasi-mitarbeiter und überzeugter kommunist jetzt auf einmal für die demokratie in deutschland einsteht, nur weil seine partei den tollen neuen namen "linke.pds" bekommen hat

[Keyser Soze]

Zitat von Jaskula

Dazu, damit klar wird, daß es sich um eine demokratische Partei handelt, die nicht weiter weg von der Realität ist als z.B. Kirchhof:
Die Linke - Standpunkte

oha! schreckgespenst kirchhof ist wieder unter uns?! naja, der wird ja jetzt von den spd'lern für alles herangezogen, was nicht gleich passt

jedenfalls ist die pds deutlich weiter von weiter von einer demokratischen partei entfernt, als du das hier darstellst ...und das auch noch mit partei-interner propaganda von deren homepage ...und da willst du uns doch gestern noch erzählen, dass du überhaupt nicht für die linken sprechen möchtest?!

und um mal fozzi's satz zu links- und rechts-extrem aufzugreifen: ich sehe das ähnlich, beide sind ganz weit weg von allem was man unterstützen sollte ...und auch wenn ich die npd noch viel weniger toleriere: soviel weiter weg von der mitte (als die linken) sind die auch nicht!