Josephina Neumann (GER)

[Matousek]

In so jungen Jahren schon so gut, wird/ist sie schon der "weibliche" Timo Boll?

[Manalishi]

Das Potential ist da. Ob es sich voll entfaltet, bleibt abzuwarten.
Jedenfalls sehe ich weder beim männlichen noch beim weiblichen Nachwuchs sonst noch irgendjemand, dem ich diese Nachfolge zutrauen würde.

[JSCH]

Zitat von Manalishi

Was heißt hier "nur" ? Das ist die unerlässliche Basis, wenn man später mal tatsächlich ganz vorne mit dabei sein will. Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr.

Und es steht auch keineswegs im Widerspruch dazu, dass natürlich später noch Anderes und mehr dazu kommen muss als die Physis.

Und selbst wenn die berühmte Teenager-Rückwärtsrolle kommt, war es den Versuch wert.

O.K., wenn man die ganze Sache ausschliesslich aus dieser Brille sieht, völlig richtig. Dann ist es eine reine Ich-AG, die nur darauf abzielt als Einzelperson möglichst gut zu werden und das Maximale herauszuholen. Die andere Brille: Mannschaftssport, Team-Gedanke, soziale Kontakte unter Gleichaltrigen, Trainingsgruppe, einfach Spass unter Kindern, Vereinszugehörigkeit usw., hat dann eben keine Priorität. Jeder so wie er es möchte. Das ist aber genau der Punkt, wenn die Rückwärtsrolle kommen sollte dann war es die Sache eben nicht wert ! Und mal so eben einen Versuch zu starten um eventuell später sagen zu müssen: ging irgendwie doch nicht... dafür sind einfach die Opfer, die hier erbracht werden, einfach zu gross, letztendlich geht es hier um ein Kind. Am Anfang ist alles ganz toll, weil es neu ist, Erfolge sind da, viele Schulterklopfer, es geht schnell aufwärts usw. Im Laufe der Zeit wird es schwieriger, eine gewisse Routine stellt sich ein, der Aufwand wird noch grösser, sehr viel Schulausfall, man lebt so ein bisschen in seiner eigenen und Parallel-Welt und viele andere Hürden. Aber jeder so wie er es will und für richtig hält, am Ende kann man nur hoffen das das Kind es wirklich freiwillig macht und sich nicht irgendwann anderen gegenüber verpflichtet fühlt, weil es ja eigentlich gar nichts anderes kennengelernt hat und frühzeitig in ein System gepresst wurde aus dem es ganz schwierig ist wieder herauszukommen. So etwas ist alles nicht abzusehen, wir werden sehen...

[crycorner]

Was würdest Du in diesem konkreten Fall also tun?
Was würdest Du dem jungen Mädchen sagen?

[Matousek]

@JSCH

Schön, dass Du Dir da so den Kopf zerbrichst. Denke das Umfeld wird das schon alles abwägen.

Dann darfst Du aber in einer Einzelsportart keinen Spitzensport betreiben.

Sie wird schon noch ihren Freundeskreis haben, auch wenn dieser bei dem notwendigen Trainingsumfang wohl etwas zurückstehen muss.

[JSCH]

ich spreche so ein bisschen aus eigener Erfahrung. Der Spagat zwischen Leistungssport und einer "normalen" Kindheit, ist riesen gross und unwahrscheinlich schwierig zu berwerkstelligen. Ein Kind in diesem Alter kann null beurteilen auf was es sich einlässt, welche Erwartungshaltung alle anderen Beteiligten usw. an sie haben usw., wie die nächsten Jahren gem. der vorgegeben Strukturen weiter gehen usw. Was ich auf jeden Fall nicht machen würde, ist: Stur und egoistisch als Eltern darauf zu achten das es nur darum geht "hochwertige" Spiele zu haben. Dabei geht mir es gar nicht mal so sehr um Sieg oder Niederlage, sondern um die Sache an sich. Sondern viel mehr um das was das Kind dann überhaupt nicht kennen lernen würde, wie bereits beschrieben, wie z.B. das es in der Freizeit und im Sport nicht ausschliesslich darum geht immer schneller, immer höher, immer weiter für einen persönlich. Sondern eben auch das der Sport auch andere Dinge mitbringt, wie z.B. Spass usw. Wenn das nicht gegeben ist... dann besteht eben die ganz grosse Gefahr das das Kind irgendwann "burnt out" ist, un deinfach keien Lust mehr auf die Schinderei hat. In einem Satz: alles mit Augenmass, das Kind braucht genügend soziale Kontakte und Freiräume für andere Dinge, Pausen usw., um irgendwann selber entscheiden zu können: Ich weiss worum es geht, ich habe einige andere Dinge kennen gelernt (und wenn es nur z.B. chillen ist), ich kann selber beurteilen was für mich wichtig ist. Wenn es sich dann für TT "über alles" entscheidet, dann kann das was werden, wenn es nur TT kennt und nicht erlebt hat was links und rechts eigentlich noch so passiert... dann wird das nichts. Ich habe das Video auch gesehen, und habe irgendwie eine kleine Abneigung gegen die Garagen Geschichten in frühen Jahren, unendliches Einzeltraining usw. Am Ende können das nur die Eltern beurteilen und in die richtigen Bahnen leiten, und ob das in diesem Fall passiert kann ich auch nach dem Video nicht wirklich beurteilen. Ich hoffe nur, dass das Kind die Möglichkeiten bekommt irgendwann selbständig zu erkennen was es da eigentlich tut, warum und ob es das eigentlich wirklich will... oder ob es die ganzen Mühen auf sich nimmt "weil es ja immer so war" und mehr oder weniger fremdgesteuert ist, wobei ich das nicht unbedingt negativ meine. Und wenn es sich entscheiden sollte die ganze Sache zurückzufahren und andere Prioritäten zu setzen...dann eben den Mut es umzusetzen und das nötige Umfeld zwecks Unterstützung. Sonst ist es irgendwann vorber mit der TT-Karriere, meistens spätestens im Teenager-Alter.

[Chris Münch]

Leute...ihr wisst schon was es derzeit bedeutet im Damensport nach vorne zu kommen?
Miwa Harimoto ist 2008(10 Jahre) und hat 2082 TTR und dieses Jahr schon 4:1 gegen Sophia Klee und Annett Kaufmann gewonnen....Ich behaupte sogar wenn man das möchte benötigt man mit 12-13 bereits das Niveau für die europäische Spitze! Selbst wenn sie es mit 11 in die erste Liga schaffen würde wäre eine ähnliche Karriere wie bei Timo nicht möglich. Im Damenbereich kommt auf absehbare Zeit niemand an Japan und China ran!

[Matousek]

Zitat von JSCH

ich spreche so ein bisschen aus eigener Erfahrung. Der Spagat zwischen Leistungssport und einer "normalen" Kindheit, ist riesen gross und unwahrscheinlich schwierig zu berwerkstelligen.

Warum machst Du Dich jetzt da so wichtig? Die Mutter spielt selbst TT und sogar mit ihr in der Mannschaft. Glaubst Du nicht, dass die Eltern das ganz gut beurteilen können? Gefährlich ist es eher bei Eltern, die den Sport nicht so einschätzen können bzw. auf einem niedrigen Level gespielt haben. Die proezieren öfter ihre eigenen Wünsche in die ihrer Kinder.

[JSCH]

Das hat doch mit wichtig machen nichts zu tun. Es geht doch nur um allgemeine Bedenken die ich äussere, aufgrund von Erfahrungen, mehr nicht. Ob die Eltern das beurteilen können kann ich nicht einschätzen und habe ich auch nicht bewertet. Und ob Mutter und Tochter in der gleichen Mannschaft wirklich zielführend sein wird bleibt abzuwarten.

[Netz-Spieler]

Zitat von Matousek

Warum machst Du Dich jetzt da so wichtig? Die Mutter spielt selbst TT und sogar mit ihr in der Mannschaft. Glaubst Du nicht, dass die Eltern das ganz gut beurteilen können?

Ja, sie hat die wohl wichtigste Bezugsperson in ihrem Leben direkt dabei. Das sollte für ein so junges Mädel extrem wertvoll sein.

Das ist sicher nicht zu vergleichen mit kasernenartigem chinesischem Drill der gleichaltrigen Turnerinnen, Volleyballerinnen etc. Das ist auch gut so.

Als Außenstehender sollte man sich entspannen und die Entwicklung beobachten. Die Eltern und Trainer werden da sicher sehr genau hinsehen. Und ab einem gewissen Alter wird sie ihren Weg sowieso selbst bestimmen.

Man muss die Ziele ja nicht so hoch stecken, sämtliche Japanerinnen und Chinesinnen schlagen zu wollen. Man kann ja auch erstmal „klein“ anfangen. Auch der Timo-Vergleich bringt doch zum jetzigen Zeitpunkt nichts.