Andro Flaxonite Driver

[Vamireh]

@ Eddie Vedder

Guten Tag. Warum wird jetzt nicht andro flaxonite drive produziert?

[Eddie Vedder]

Du hast vielleicht mitbekommen, dass wir zur Saison 2018/2019 unser gesamtes andro Holzsortiment erneuert haben. Wir haben das Sortiment von über 55 auf nur noch ca. 25 Modelle reduziert. Damit möchten wir das Sortiment übersichtlicher gestalten und haben die Chance genutzt, im Zuge der Umstellung die Qualität der Hölzer zu überprüfen und zu verbessern.
Die beiden Flaxonite-Modelle haben leider keinen Platz mehr im neuen Sortiment gefunden. Unter anderem deswegen, weil die Nachfrage zuletzt etwas nachgelassen hatte. Die Hölzer hatten zwar einen gewissen Fanclub, der wurde nur leider nicht größer im Laufe der Zeit. ;-)

[Vamireh]

Danke. Was kam, um Andro Flaxonite Driver zu ersetzen?

[Power-Seven]

Nichts.

Wenn man um mehr als die Hälfte reduziert, gibt es nicht für jedes Holz einen direkten Ersatz.

Aber vielleicht gibt es einen guten Tipp von Björn, was den beiden Hölzer am nächsten kommt, obwohl die schon sehr speziell waren.

[michelfeu]

Review Andro Flaxonite Driver Off-

Mein Exemplar des Drivers:
87g, 157x152, 8.7cm Griff-Umfang, eher rundlich, 6mm Blatt-Stärke
VH: DHS G666, RH: DHS Skyline 3-60

Gesamtsetup inkl. Kantenband und 2*2*2-fachem VOC-freiem Kleber (Revolution; 2 Schichten aufs Holz, 2 Schichten auf Belag à zwei Seiten): 181g

(Achtung: Beläge waren beide gebraucht und kürzer geschnitten als die Fläche des Drivers, sodass ich sie jeweils ein bisschen dehnte, um sie vollflächig kleben zu können).

Das Holz habe ich erst vor Kurzem gekauft und es gab mehrere Exemplare zur Auswahl. Auch wenn es ein Restposten / eine Auslaufware ist.

Interessiert hat es mich, weil der Thread hier davon z.T. schwärmte und weil es auch ein Holz ist, dass zwei besondere Faserschichten hat, die weggehen von Carbon und seinen Verwandten.

In eine ähnliche Kategorie der besonderen Fasern fallen auch die CNF-Fasern von Bty (Fan-Zhendong-Serie, Revoldia) und Victas‘ Dynawood „Wood Fibers“.

Den VH-Belagstyp spiele und teste ich schon eher lange und auf verschiedenen Hölzern (Fire Fall FC, TSP Swat Speed und Power, AVX J-Power, Bty Primo Ex, Adidas Avenger 7, Donic ONO1 Senso), sodass ich mich gut auf meine Erfahrungswerte damit verlassen kann.

Den RH-Belag habe ich erst durch einen Vereinskollegen zur Verfügung gestellt bekommen und dadurch kennen gelernt, gespielt und getestet habe ich den mit weitaus weniger Hölzern (Bty Revoldia Nachbau, Donic ONO1 Senso). Nichtsdestotrotz spiele ich den mit Freude und kann mir vorstellen, dass beide Beläge für die nächste Zeit (Jahre?) mein Standardsetup bilden bzw. ich nach ähnlichem Setup auswähle, d.h. Medium bis Medium-Hard auf der VH mit hoher Klebrigkeit bis Griffigkeit und RH ähnlich griffig bis klebrig und ein Medium-Soft-Schwamm. Beide Beläge sind demnach China-Belags- oder Hybrid-Technologien.




Zurück zum Driver und zur erstaunlichsten Erkenntnis: es fällt mir nicht auf, dass eine besondere Faser verbaut ist, da ich diese von der Rückmeldung nicht identifizieren kann.

Was mir auffällt, ist ein in diesem Setup zur Geltung kommender eher flacher Ballabsprung, den ich darüber ausmache, dass TS auf US, aber auch schon das Einkontern eher im Netz hängen bleiben als hinten raus zu gehen. Letzteres geht natürlich auch, aber nur dann, wenn ich einen Heber und keinen TS spiele.

Erstaunlich ist hingegen nicht, dass das Kurz-Kurz ganz hervorragend funktioniert, dass AS spinnig / giftig sind, ebenso US-Bälle, selbst wenn sie (zu) hoch-gesenst sind.

Wegen der Belagskombi gilt natürlich, dass ein aktives, nach vorne gehendes Spiel nötig ist, um Druck zu machen. Auch die Stellung zum Ball muss stets nah am Optimum sein, um mit diesen Belägen etwas zu reißen. Auf meinem Spielniveau ist das alles vertretbar, das Material ist angemessen langsam, die Gegner produzieren eher Fehler, weil sie erwarten, dass aufgrund meiner Bewegung mehr Spin / Speed kommt und keine „lahme Ente“ (die dann ihrerseits im Netz verhungert). Bei stärkeren Gegnern ist das Setup günstig, da wenig Spinanfälligkeit vorherrscht, Blocks kontrolliert auf den Tisch kommen und der ankommende Spin mitgenommen werden kann (und dann oft gut genug ist).

Was mir jedoch insbesondere im Vergleich zum Revoldia-Nachbau auffällt, ist dass der Ballabsprung für mich ein Problem darstellt. Ich muss bei TS auf US viel mehr machen, um qualitativ hochwertige Eröffnungen zu spielen, was bei schlechter Stellung und Zeitdruck eben nicht immer gelingt. Bei allen spielstärkeren Gegnern kommt im schlechtesten Fall ein einfacher Block auf meine Eröffnung zurück, den ich dann wiederum erst einmal erreichen und gut retournieren muss.

Der Revoldia-Nachbau mit gleichem Setup (gesamt: 185g, aber Holz nur 82g) hat noch eine andere Eigenart - er vibriert viel mehr, gibt mehr Feedback. Das ist beim Driver nicht der Fall, hier wirkt alles gedämpfter. Gerade bei zentral getroffenen Bällen habe ich beim Revoldia-Nachbau den Eindruck einer Bretterbude bei nah vorbeifahrendem Zug, hingegen beim Driver das Gefühl im ICE erster Klasse zu sitzen.

Eine Überlegung meinersteits ist, dass das Driver bestimmt besser / leichter mit Leichtspieltensoren oder FKE-Belägen funktioniert. Ob ein Vega Pro oder seine Verwandten aus der Vega-Serie (Japan, Asia, Intro, Europe) – bei allen würde ich vermuten, dass US-Eröffnungen leichter, d.h. mit höherem Ballabsprung gehen als mit meiner Wahl.

Obwohl das Driver demnach nicht mein liebstes Spielholz ist/wird, mag ich es irgendwie, ich habe da so ein Faible für „ausgestorbene“ oder fast ausgestorbene Arten
Außerdem hat es die Farbe Pink in seinem Griff, was wunderbar mit Bty-Kantenband zusammengeht oder pinken Belägen oder pinken Armlingen hahaha