E-Auto oder nicht?

[Noppenzar]

Weltweit scheint am E-Auto Markt einiges faul zu sein. Peu a peu scheinen Großinvestoren aus Tesla raus zu gehen, die Aktie notiert ca. 70% unter Höchststand. Tesla selbst hat Absatzprobleme. Man gewährt massive Rabatte in den USA und China. In Deutschland versuchen Hersteller die Dinger vermehrt über Mietmodelle ("Autoabo") an den Mann zu bringen. Preise an den Ladestationen explodieren regelrecht. Und entgegen der Propaganda kauft die breite Mehrheit im Privatbereich weiterhin Verbrenner oder Vollhybride.

Zu Claus:

Ich weiß nicht warum einige hier so neugierig sind. Es geht niemanden etwas an warum er das macht. Solange er damit glücklich ist ist es doch super.

Zu den Toyotas/Lexus:

Der größte Vorteil der Dinger liegt auf der Ultrakurzstrecke/Stadtverkehr. Dort wo "kalt" der Verbrauch am höchsten ist fahren die elektrisch los. Halt überall, wo normale Verbrenner gar nicht warm werden und sich 20 Liter reintun. Fahrt zum Bäcker oder Stop an Go in der Rush Hour 3 KM zur Arbeit in der Stadt.

An die reinem E-Auto Besitzer musste ich die Tage bei Minusgraden denken. Wie sie sich wohl gefühlt haben bei bis zu Minus 9 Grad an der Ladesäule?

Ansonsten sehe ich dort übrigens im Marktverhalten der Kunden keine großen Neuigkeiten. Die Dinger werden massivst beworben, gepusht, Propaganda dafür gemacht und wer kauft sie? 99% Öffentlicher Dienst, Unternehmen aus steuerlichen oder imagepflegenden Gründen und PV-Dachbesitzer als Zweitwagen für die Hausfrau.

Schaut man mal realistisch drauf, dann sieht man die neuen öffentlichen Ladestationen 80% der Zeit verwaist und guckt man auf den Parkplätzen, dann kommt auf 100 Verbrenner maximal ein E-Kennzeichen. Auch die von den Grünen viel propagierten Radfahrer kann man aktuell mit der Lupe suchen.

[Peter Igel]

Zitat von Peter Igel

Kenne mehrere Leute, die mit ihrem Tesla bzw IX3 hochzufrieden sind und niemals mehr was anderes fahren wollten.

das stimmt - wie ich gestern erfahren hab - zumindest im Fall des IX3-Fahrers nicht mehr ganz...
Grund: Die stark reduzierte Reichweite im Winter (250 statt 400km zuletzt bei den starken Frostgraden).
Und das ist ne TATSACHE!
Das führt dann zu paradoxen Situationen, nämlich dass man den WE-Ausflug in den Harz (knapp 300km einfach) mit dem Zweitwagen macht.
An der Autobahn könnte man ja noch gut laden (sodass zB die Fahrt nach München kein Problem ist), aber lad' mal im Harz!
Geringe Dichte an Ladestationen, zudem meist nur welche mit 11kw.
Und wenn man dann dort noch recht viel fährt, stößt das Konzept an seine Grenzen.
Man denkt jetzt über nen Hybrid nach....
So viel dazu; mein Reden seit längerem.

[Kyuss]

Zitat von Noppenzar

Weltweit scheint am E-Auto Markt einiges faul zu sein. Peu a peu scheinen Großinvestoren aus Tesla raus zu gehen, die Aktie notiert ca. 70% unter Höchststand. Tesla selbst hat Absatzprobleme. Man gewährt massive Rabatte in den USA und China.

Das liegt nicht allgemein am E-Auto-Markt , sondern allein an Musk.

[Glücksball]

Alle US-Tech-Konzerne hat es ziemlich hart erwischt (Meta, Apple, ...), da würde ich aus Teslas Kurs nicht allzu viel ableiten.

[JanMove]

Zitat von Schluchtenschupfer

Ich finde jeder Autokäufer soll für die unfassbare Summe die dafür anfallen das gute Recht haben, E-Autos doof zu finden und nach einem Verbrenner/Hybrid seiner Wahl zu greifen. Das E-Auto wird unter fast allen Gesichtspunkten wie Wirtschaftlichkeit, Öko-Bilanz, Fahrspaß uswusf. die bessere Wahl sein, aber die Unterschiede sind eben nur gradueller und nicht substanzieller Art, einen wirklichen Unterschied macht nur, wer Mobilität grundlegend anders angeht.

Der Unterschied ist doch nicht graduell sondern essentiell. Mit einem E-Auto schränkst Du dich in der Mobilität selber stark ein. Erstmal musst Du hoffen, in der Pampa eine Ladestation zu finden, und wenn vorhanden, verlierst Du dort ne Stunde und die Reichweite ist generell kleiner als bei einem Verbrenner oder Hybrid. Also warum nicht gleich auf ÖV umsteigen?
Wir werden demnächst aufs Land ziehen, und dann für die halbstündige Fahrt ins Geschäft tatsächlich auf ÖV umsteigen (trotz PV-Anlage auf dem Dach und bereits vorhandenem Starkstromanschluss in der Tiefgarage). Zeitaufwand ist ähnlich, kein Stau, kein Stress,... Okay, fairerweise muss man sagen, dass ÖV in der ganzen Schweiz hervorragend funktioniert und nicht mit Deutschland zu vergleichen ist.
Das Auto wird dann im Wesentlichen nur noch für Langstrecken eingesetzt. Ob wir uns dann einen kleinen E-Zweitwagen zulegen werden, ist deswegen im Moment noch sehr fraglich.

[Noppenzar]

Wie ist denn der Unterschied in der Fahrt von Haustür zu Haustür? Also inklusive Fußweg zur Haltestelle und Fußweg zum Ziel. Und Wartezeit, du kannst ja nicht auf die Sekunde an der Haltestelle sein. Ist die Schweiz da viel besser? Wenn ja, wie zaubern sie das hin?

@Glücksball:

Ja, es,trifft fast alle Techs, aber die die es besonders erwischt hat haben auch schon länger Probleme. Die unterscheiden sich zum Teil individuell, sind aber da.

Bei Tesla darf man die hohe Frendkapitalquote nicht vergessen, die sie bei steigenden Zinsen besonders treffen. Das Problem haben Apple, Alphabet, Microsoft und Amazon nicht, die auf riesigen Gewinnen sitzen. Meta eigentlich auch, verbrennen aber aktuell für ihr Metaversum unendlich Kohle.

Musk ist sicher bei Tesla auch ein Grund, aber nicht die Ursache dafür, dass sie aktuell ihre Absatzzahlen nur mit massivsten Rabatten halten können.

Ein anderer Unterschied ist, dass die "Big 5" (noch) konkurrenzlos sind.

Das ist bei Tesla immer weniger der Fall.

Die anderen Autobauer sind zwar auch traditionell sehr hoch verschuldet haben aber deutlich höhere operative Margen, zumindest im Preniumbereich und auch Toyota und die anderen Asiaten sind gut im Markt. Und alle sind durch Markenvielfalt extrem breit aufgestellt.

Ich sehe Tesla nicht insolvent gehen oder in massive Probleme geratend, nur in der Marktkapitalisierung ordentlich zurechtgestutzt.

[PlasmaLight]

Zitat von Claus

Wer sagt dass ich nur EIN Haus habe ;-). Ok klingt großkozig, ist aber bestimmt nicht so gemeint soll Ironie sein.


Also jetzt ernst:

Ich habe jetzt 3 Häuser, in einem Wohne ich (ALLEINE) aktuell und das ist das mit der PV. Dieses Haus wird mein Sohn mit seiner Freundin ende 23 übernehmen.

Meine Tochter ist eine Großstadtmaus, und wird finanziell entschädigt.
(ist nicht fähig, ein Haus zu verwalten etc, sie ist Künstlerin)

Also das mit den Kindern geklärt.

Die beiden anderen Häuser sollen aus den Gründen die ich im Anfangspost genannt werden verkauft werden.

Hier kurz, keinen Bock auf die Verantwortung, keinen Bock etwas instandhalten zu müssen etc....

Warum ein neues Auto ? mein aktuelles hat jetzt 173.000 drauf, ich denke da kann man sich für 2023 schon mal vornehmen sich ein anderes anzuschaffen.

Also Papierkram oder sowas ist gar nicht das Problem, dem bin ich schon gewachsen. Hab nur keinen Bock, man kann seine Zeit sinnvoller gestalten

Ich lebe seit ca. 4 Jahren überwiegend alleine in dem Haus, da merkt man einfach dass man eigentlich nur einen geringen Teil des Hauses nutzt, und meine Freundin möchte nicht einziehen, das Haus ist vorbelastet

Das ist der Grund warum zukünftig Mietswohnung .... will da nicht ausschließen vielleicht ändert sich das nochmal und man kauft dann zusammen nochmal was. Eben dann gleich Altersgerecht und auch in der entsprechender Größe.

Und ja, wäre ich solo wäre Camper sogar eine Überlegung

Jetzt ist es einfach so ich möchte meine höchstmögliche Freiheit und Flexibilität und so wenig Verantwortung wie möglich.

Danke für die Erklärungen, damit kann man schon mehr anfangen

Mein spontaner Einfall, sofern in deiner Gegend Grundstücke halbwegs bezahlbar und verfügbar sind: Grundstück kaufen, Tiny-House/Containerhaus kaufen (inzwischen gibt es da echt tolle Sachen zu einen vernünftigen Preis), alles mit PV vollmachen (in Eigenleistung) + Wallbox und Plug-in Hybrid. Dann kannste mit der PV ganzjährig deinen Strom decken und hast vielleicht sogar im Winter ein bisschen was fürs Auto übrig. Hast ein kleines Häuschen, das zum Leben zu zweit völlig ausreicht und hast nicht viel Arbeit.

[Claus]

Grundstücke wären vorhanden, da wäre sogar Pv
in so großem maß möglich um Autark zu sein,
ein Grundstück 5500 qm ein 2300 qm und eins 3300
qm.

ABER eins hast Du überlesen Flexibilität, und da
gibt's nichts besseres als eine Mietswohnung. Ausser

natürlich Camper. Mit dem Lebensmodell
kann aber meine Freundin nichts anfangen.

@Noooenzar, ist doch i.o. wenn jemand fragt,
ich wollte eine Entscheidungshilfe, aber ohne Hintergrund
Infos, kann man ja keine vernûnftigen Tipps geben.

Naja letztlich meine Entscheidung gefallen,
wird wohl ein X1 Benziner

[Peter Igel]

Zitat von Claus

Naja letztlich meine Entscheidung gefallen,
wird wohl ein X1 Benziner

dann nimm den kleinsten mit 3 Zylindern, und du bist dem Minimalismus schon recht nah

[JanMove]

@ Noppenzar

Das hängt davon ab, wie ich das konkret realisieren werde. Also von Tür zu Tür mit dem Auto geht staufrei in 20-25 min. Bei zähfliessendem Verkehr oder mit Stau werden es auch mal schnell 30-40 min. Mit Bus 100 m vor der Haustür und einmal umsteigen in die S-Bahn sind es 45 min. Mit dem Rad oder Auto zum 2 km entfernten Bahnhof und dann direkt in die S-Bahn sind 35 min immer jeweils von Tür zu Tür gerechnet. Wir ich das konkret umsetzen werde, weiss ich jetzt noch nicht. Aber das schenkt sich alles nicht viel.
Ja, und generell funktioniert der ÖV in der Schweiz sehr viel besser als in Deutschland. Zum einen ist ein Grundprinzip, dass jeder öffentlich zugängliche Ort in der Schweiz bis minimum 22 Uhr auch angefahren wird. Ausserdem ist man im Gegensatz zu Deutschland nahezu immer pünktlich. Ist irgendetwas ausserhalb der Norm, gibt es hierzu Infos und allenfalls Alternativen. Was habe ich da in Deutschland und Österreich schon für Sachen erlebt u. a. z B. mit dem Nachtzug von Wien nach Zürich!!